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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
07.05.2019 23:41
Zitat
B-V 3313
Bewusster Parallelverkehr zur S-Bahn ist absolut dämlich und tödlich für die Auslastung,

Naja, stellen U5 und Stadtbahn keinen Teil-Parallelverkehr dar? Oder U6 und Nord-Süd-Bahn?

Zitat
B-V 3313
Ebenso die Abschaffung der Straßenbahn im Westteil der Stadt.

Das stimmt.
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313
Bewusster Parallelverkehr zur S-Bahn ist absolut dämlich und tödlich für die Auslastung,

Naja, stellen U5 und Stadtbahn keinen Teil-Parallelverkehr dar?

Ich finde das so ein Parallelverkehr durchaus auch seine Vorteile hat, wenn man ihn nutzen kann. Beim Beispiel der U5 ist die Fahrzeit zwischen Wuhletal und Lichtenberg bzw. Alexanderplatz nahezu gleich. Wenn also keine Bauarbeiten sind, gibts auch noch die freie Wahl.
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
08.05.2019 00:59
Zitat
Flexist

Ich finde das so ein Parallelverkehr durchaus auch seine Vorteile hat,

Hat er ja auch, siehe M10 und Ostring, beides immer voll. Was so ein Parallelverkehr bringt, hat man an der Kritik gesehen, als kürzlich wegen Bauarbeiten M10 und Ostring gleichzeitig eingestellt waren. Dieses Pfenniggefuchse unter ÖPNV-Freunden kann ich wahrlich nicht verstehen. Es werden so viele Steuergelder sinnlos für irgendwas verschwendet, wo die Empörung nur sehr kurzweilig anhält, aber genau die Zielgruppe, die dann tatsächlich auch mal was von hätte, möchte jeden Cent fünf Mal umdrehen und sieht die Risiken maßgebend, weshalb sie es lieber ganz ablehnt?

Ich glaube ja, dass es in den Diskursen hier gar nicht um die Gelder für den U-Bahnausbau geht, sondern vielmehr darum, dass die Leute Angst haben, ihre Straßenbahn käme dann zu kurz. ;-)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2019 01:07 von Railroader.
Umgekehrt. Die U-Bahnnerds sind geil darauf, den Pöbel nicht zu sehen, wenn sie oben auf den Straßen ihrer Autoleidenschaft frönen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
08.05.2019 01:18
Zitat
B-V 3313
Umgekehrt. Die U-Bahnnerds sind geil darauf, den Pöbel nicht zu sehen, wenn sie oben auf den Straßen ihrer Autoleidenschaft frönen.

Hallo, huhu, ich bevorzuge U-Bahn und hab kein Auto. Kannst du dir echt nicht vorstellen, dass Menschen einfach nur schnell von A nach B kommen wollen?
Interessant wäre ja, wie die von Herrn Otto vorgeschlagene Beschleunigung des Planfeststellungsverfahrens aussehen sollte. Reduzierung der Umweltverträglichkeitsprüfungen? Reduzierung der Bürgerbeteiligung? Weniger Instanzen bei Klagen? Allgemein weniger Regularien?
Ich hatte Herrn Otto zu seinen Vorschlägen angeschrieben, aber im Laufe des heutigen Tages keine Antwort erhalten...

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Railroader
Kannst du dir echt nicht vorstellen, dass Menschen einfach nur schnell von A nach B kommen wollen?

Wie kommt man denn schnell von A nach B? Sicherlich nicht, indem man erst lange Wege in dunkle und muffige Tunnel nimmt um dann dort auf die U-Bahn zu warten um dann am Zielort wieder weitere Wege zurücklegen zu müssen. Und eine U-Bahn wird nicht genutzt, nur weil es eine U-Bahn ist. Siehe U2-West, U3-Süd, U4, U8-Nord etc. Berlin hat mittlerweile genug U-Bahnstrecken.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Anonymer Benutzer
Re: Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
08.05.2019 07:27
Zitat
B-V 3313

Wie kommt man denn schnell von A nach B? Sicherlich nicht, indem man erst lange Wege in dunkle und muffige Tunnel nimmt um dann dort auf die U-Bahn zu warten um dann am Zielort wieder weitere Wege zurücklegen zu müssen.

Die Geschichte mit der U-Bahn in weiter Ferne und der Straßenbahn vor jedermanns Haustür ist zwar nett, habe ich aber im Erschließungsgebiet der U-Bahn in den seltensten Fällen praktisch so erlebt. In den meisten Fällen waren die Wegeunterschiede nur geringfügig kürzer oder man ist eben mit der Straßenbahn zum U-Bahnhof vor und dort umgestiegen, wenn man die Strecke nicht gleich gelaufen ist, weil man sonst hätte 10 Minuten warten müssen. Wer bspw aus der Risaer Straße zum Alex will, wird in Hellersdorf sicher in die U-Bahn umsteigen und nicht in der Straßenbahn verbleiben.

Zudem finde ich U-Bahnhöfe in der Regel weder dunkel noch muffig. Ich mag den U-Bahn-Geruch meist sogar.

Aber natürlich hast du recht, es könnte auch eine Schwebebahn sein. ;) Ob wir vor dem Hintergrund der Verbannung der bösen Benziner und Diesel langfristig tatsächlich genügend Schnellbahnstrecken haben, sollten fähige Köpfe schnell ermitteln.
Laßt euch von den Grünen oder CDU nicht auf den Arm nehmen. Ist bald Europawahl und da muß man im Gespräch bleiben. Ich glaube sogar es sind die Linken die für Europa mit bezahlbaren Tickets für Bus und Bahn werben.
Zitat
Railroader
Zitat
B-V 3313

Wie kommt man denn schnell von A nach B? Sicherlich nicht, indem man erst lange Wege in dunkle und muffige Tunnel nimmt um dann dort auf die U-Bahn zu warten um dann am Zielort wieder weitere Wege zurücklegen zu müssen.

Die Geschichte mit der U-Bahn in weiter Ferne und der Straßenbahn vor jedermanns Haustür ist zwar nett, habe ich aber im Erschließungsgebiet der U-Bahn in den seltensten Fällen praktisch so erlebt. In den meisten Fällen waren die Wegeunterschiede nur geringfügig kürzer oder man ist eben mit der Straßenbahn zum U-Bahnhof vor und dort umgestiegen, wenn man die Strecke nicht gleich gelaufen ist, weil man sonst hätte 10 Minuten warten müssen. Wer bspw aus der Risaer Straße zum Alex will, wird in Hellersdorf sicher in die U-Bahn umsteigen und nicht in der Straßenbahn verbleiben.
[...]

Dein Beispiel ist aber leider unpassend, weil es sich dabei nicht um eine kurze Strecke handelt und insofern sich hier gar nicht die Frage stellt, da bei langen Strecken immer die Schnellbahnen attraktiver sind. Im Durchschnitt sind es aber nur 5 km, die zurückgelegt werden. Passender wäre also eine Fahrt von der Jenaer Straße zu den Gärten der Welt. Und da gibt es verschiedene Varianten mit und ohne Umstieg und kürzerem oder längerem Fußweg.

Zudem macht es einen deutlichen Unterschied, ob sich zwei Schnellbahnen auf einem Korridor "Konkurrenz" machen oder Bus/Strab und S/U-Bahn parallel fahren. Die M4-Trasse haben wir hier im Forum ja auch schon mehr als einmal durchgekaut. Von der Geschwindigkeit her wäre die U-Bahn erst hinter Antonplatz, eher am Weißen See, interessant, während sie innerhalb des S-Bahnrings durch die geringere Haltestellendichte nachteilig wirkt. Die Haltestelle Hufelandstraße wird z.B. sehr intensiv genutzt, würde aber bei einer U-Bahn entfallen, wodurch sich längere Zugangswege ergeben.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
Railroader
Die Geschichte mit der U-Bahn in weiter Ferne und der Straßenbahn vor jedermanns Haustür ist zwar nett, habe ich aber im Erschließungsgebiet der U-Bahn in den seltensten Fällen praktisch so erlebt. In den meisten Fällen waren die Wegeunterschiede nur geringfügig kürzer oder man ist eben mit der Straßenbahn zum U-Bahnhof vor und dort umgestiegen, wenn man die Strecke nicht gleich gelaufen ist, weil man sonst hätte 10 Minuten warten müssen. Wer bspw aus der Risaer Straße zum Alex will, wird in Hellersdorf sicher in die U-Bahn umsteigen und nicht in der Straßenbahn verbleiben.
[...]

Dein Beispiel ist aber leider unpassend, weil es sich dabei nicht um eine kurze Strecke handelt und insofern sich hier gar nicht die Frage stellt, da bei langen Strecken immer die Schnellbahnen attraktiver sind. Im Durchschnitt sind es aber nur 5 km, die zurückgelegt werden. Passender wäre also eine Fahrt von der Jenaer Straße zu den Gärten der Welt. Und da gibt es verschiedene Varianten mit und ohne Umstieg und kürzerem oder längerem Fußweg.

Wenn diese Angabe für Berlin stimmt, dann liegt das daran, dass in der Innenstand eher nur 1-2 km zurückgelegt werden. Um das dann auf einen Durchschnitt von 5 km zu bringen, müssen die in Hellersdorf Wohnenden mit der U5 zum Alex fahren. Warum sonst, wird die U5 dort überhaupt nachgefragt? Als bezirksinterne Verbindung ist sie eher ungeeignet. Ihre Stärke liegt in der Anbindung an die Innenstadt.
Zitat
Jay
Zudem macht es einen deutlichen Unterschied, ob sich zwei Schnellbahnen auf einem Korridor "Konkurrenz" machen oder Bus/Strab und S/U-Bahn parallel fahren. Die M4-Trasse haben wir hier im Forum ja auch schon mehr als einmal durchgekaut. Von der Geschwindigkeit her wäre die U-Bahn erst hinter Antonplatz, eher am Weißen See, interessant, während sie innerhalb des S-Bahnrings durch die geringere Haltestellendichte nachteilig wirkt. Die Haltestelle Hufelandstraße wird z.B. sehr intensiv genutzt, würde aber bei einer U-Bahn entfallen, wodurch sich längere Zugangswege ergeben.

Um beim Beispiel M4 zu bleiben: Besonders diese Tangente zeigt doch deutlich dass die positive Entwicklung entlang der Trasse nicht ewig so anhalten kann wie bisher. Wenn doch käme das System Straßenbahn bald an seine Kapazitätsgrenze. Vor 10 Jahren sind wir auf der M4 noch im 5min Takt mit Tatra Doppel gefahren und ab und an ein Gt6. Heute wird im 3 1/3 Takt gefahren mit Doppel Gt6 und F8. Das bedeutet dass in ca. 10 Jahren, genau möchte ich das jetzt nicht auskutieren, die Kapazität auf der M4 verdoppelt wurde. Heute sieht es so aus, dass der Knoten Moll- Ecke Otto-Braun-Str. schon sehr gut ausgelastet, wenn nicht sogar schon fast überlastet ist. Dazu kommt die Problematik mit dem Alexanderplatz an sich und der Ampel.
Nehmen wir mal an die positive Entwicklung entlang der M4 hält weiter so an. Wie sieht der Verkehr in 10 Jahren dann aus? 60m-Straßenbahnen im 2min-Takt auf der M4? Würde das der Knoten Moll Ecke Otto-Braun vertragen? Käme da die M5 und M6 zu kurz wenn diese beiden Linien einen anderen Weg nehmen müssten?
Wäre eine Verlängerung aller Haltestellen entlang der M4-Trasse auf 75m (inkl. Beschaffung Züge) vielleicht mehr sinnvoll und wie viele Jahre würde man sich damit an Luft erkaufen? Ab wann wird eine U-Bahn nach Weißensee/ Hohenschönhausen sinnvoll und kann U-Bahn und Straßenbahn nicht auch sinnvoll nebeneinander existieren wie M1 und U2 entlang der Schönhauser Allee?
Heute muss man sich Fragen stellen die die Zukunft betreffen und sinnvolle Lösungen erarbeiten.

Ich glaube und das ist meine persönliche Meinung, dass man langfristig gesehen entlang der M4 nicht um eine U-Bahn drumrum kommen wird. Je eher wir mit dem Bau beginnen, desto größer ist die Chance vom Verkehrschaos verschont zu bleiben.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
Untergrundratte
Zitat
Jay
Zudem macht es einen deutlichen Unterschied, ob sich zwei Schnellbahnen auf einem Korridor "Konkurrenz" machen oder Bus/Strab und S/U-Bahn parallel fahren. Die M4-Trasse haben wir hier im Forum ja auch schon mehr als einmal durchgekaut. Von der Geschwindigkeit her wäre die U-Bahn erst hinter Antonplatz, eher am Weißen See, interessant, während sie innerhalb des S-Bahnrings durch die geringere Haltestellendichte nachteilig wirkt. Die Haltestelle Hufelandstraße wird z.B. sehr intensiv genutzt, würde aber bei einer U-Bahn entfallen, wodurch sich längere Zugangswege ergeben.

Um beim Beispiel M4 zu bleiben: Besonders diese Tangente zeigt doch deutlich dass die positive Entwicklung entlang der Trasse nicht ewig so anhalten kann wie bisher. Wenn doch käme das System Straßenbahn bald an seine Kapazitätsgrenze. Vor 10 Jahren sind wir auf der M4 noch im 5min Takt mit Tatra Doppel gefahren und ab und an ein Gt6. Heute wird im 3 1/3 Takt gefahren mit Doppel Gt6 und F8. Das bedeutet dass in ca. 10 Jahren, genau möchte ich das jetzt nicht auskutieren, die Kapazität auf der M4 verdoppelt wurde. Heute sieht es so aus, dass der Knoten Moll- Ecke Otto-Braun-Str. schon sehr gut ausgelastet, wenn nicht sogar schon fast überlastet ist. Dazu kommt die Problematik mit dem Alexanderplatz an sich und der Ampel.
Nehmen wir mal an die positive Entwicklung entlang der M4 hält weiter so an. Wie sieht der Verkehr in 10 Jahren dann aus? 60m-Straßenbahnen im 2min-Takt auf der M4? Würde das der Knoten Moll Ecke Otto-Braun vertragen? Käme da die M5 und M6 zu kurz wenn diese beiden Linien einen anderen Weg nehmen müssten?
Wäre eine Verlängerung aller Haltestellen entlang der M4-Trasse auf 75m (inkl. Beschaffung Züge) vielleicht mehr sinnvoll und wie viele Jahre würde man sich damit an Luft erkaufen? Ab wann wird eine U-Bahn nach Weißensee/ Hohenschönhausen sinnvoll und kann U-Bahn und Straßenbahn nicht auch sinnvoll nebeneinander existieren wie M1 und U2 entlang der Schönhauser Allee?
Heute muss man sich Fragen stellen die die Zukunft betreffen und sinnvolle Lösungen erarbeiten.

Ich glaube und das ist meine persönliche Meinung, dass man langfristig gesehen entlang der M4 nicht um eine U-Bahn drumrum kommen wird. Je eher wir mit dem Bau beginnen, desto größer ist die Chance vom Verkehrschaos verschont zu bleiben.

Zum einen ist allerdings fraglich, wie lange das Bevölkerungswachstum hier anhält. Genauso wie sich vor 10 Jahren niemand vorstellen konnte, dass die Lethargie einmal nachlässt, kann sich anscheinend derzeit niemand vorstellen, dass das derzeitige Bevölkerungswachstum einmal aufhört oder abflaut.

Zum anderen ist der Knoten Moll-/Otto-Braun-Straße doch nur ausgelastet, weil es noch immer zu viele Autos gibt. Ohne Autos könnten wesentlich mehr Straßenbahnen fahren und bräuchten gar keine Ampeln.

Die nächste Frage wäre, ob es gleich eine ganze U-Bahn sein muss oder es notfalls auch kurze Tunnelabschnitte, z.B. eben zur Querung der Mollstraße, tun. Wenn die das einzige Problem ist, wäre es töricht, deshalb eine U-Bahnlinie zu bauen. Und wenn man sie baut, könnte man auch die Vorteile beider Systeme kombinieren: eine wirklich schnelle U-Bahn, die selten hält, und eine parallele Straßenbahn für die Feinerschließung. Vermutlich könnte sich so mancher eher mit einer U-Bahn nach Weißensee anfreuen, wenn nicht immer das Gefühl bliebe, dass für viele die Wege eher länger werden (wie von Jay dargelegt) und letztlich der Autoverkehr viel stärker profitiert als der ÖPNV.
Im Sinne des Klimaschutzes bringt es auch nichts, eine Straßenbahn durch eine U-Bahn zu ersetzen, da muss man vor allem an den MIV ran. Das heißt, man braucht beides und zusätzlich noch die Parkplätze und eine Fahrspur weg und dann Lieferbereiche und einen anständigen Radweg angelegt...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Der Vorteil der M2/M4/M5/M6/M8/M10/M17

sie fahren auf weiten Strecken entlang der Hauptstraße und Geradeaus, dadurch können sie zügig fahren und sind nicht viel langsamer als die U-Bahn.

Aber zum Beispiel im Bereich Rosenthaler Platz oder Hackescher Markt geht durch die ganzen Kurven viel Zeit verloren (genau wie auch auf der U2 Alex - Potsdamer Platz)


Deshalb sehe ich viel Potenzial/erwarte sehnsüchtig Strecken wie Warschauer-Herrmannplatz (bitte geradliig), Alexanderplatz- Steglitz, Spandau



Und ich kann Railroader nur zustimmen. Mein Arbeitsradius als freischaffender, der täglich andere Kunden/etc. hat reicht nach Potsdam, Falkensee, Lichtenberg, Schöneweide und natürlich auch in der ganzen Innenstadt, UdK, Konzerthause, ...

Da brauche ich schnelle Regios (und nicht S-Bahnen ) fürs Umland, da brauche ich schnelle S-&U-Bahnen, die es ja bereits auf vielen Routen gibt.

Und Straßenbahnen/Busse, als Zubringer zur Schnellbahn, wenn mein Knie Probleme macht oder es regnet und ich schon Konzertsachen anhabe.. o.ä.


Ich bin schneller, laufe ich den Kilometer von mir zu Hause zur Birkenstraße fahre zum Zoo und laufe zur UdK als mit dem Bus zur U-Bahn zu fahren oder die ganze Strecke mit dem Bus zu fahren. Einer Straßenbahndirektverbindung Virchow-Klinikum - Beusselstr. - Zoo wäre ich natürlich nicht abgeneigt.

Es ist also durchaus eine individuelle Sache ob auf dem konkreten Weg eine Schnellbahn, Straßenbahn oder was auch immer bestimmte Vorteile bringt. Also bitte differenzieren.


Zitat
B-V 3313
Wie kommt man denn schnell von A nach B? Sicherlich nicht, indem man erst lange Wege in dunkle und muffige Tunnel nimmt um dann dort auf die U-Bahn zu warten um dann am Zielort wieder weitere Wege zurücklegen zu müssen.

Das mag in konkreten Einzelfällen und in der subjektiven Wahrnehmung von Individuen sicher genauso sein, ist verallgemeinernd aber Quatsch.

Ich sehe vollkommen ein, dass nach Jahrzehnten der Straßenbahn-Diskriminierung im Westteil durch sogenannte positive Diskriminierung Straßenbahnen eine gewisse Vorrangstellung bekommen. Aber kategorisch gegen weitere Schnellbahnen zu sein kann nicht im Sinne eines modernen-leistungsfähigen ÖPNV sein.


Deine Unterstellung nur bonzige Autofahrende wollen den Pöbel in die U-Bahn verbannen, trifft schon allein hier im Forum auf mehrere Menschen nicht zu. Auch ich bin komplett ohne Auto und fahre auf beruflichen Wegen sehr sehr gerne U-Bahn. Selbst mit meinem schweren Instrument, welches ich manchmal mitnehmen muss, fahre ich meistens mit SPNV.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2019 10:27 von PassusDuriusculus.
Zitat
B-V 3313

Wie kommt man denn schnell von A nach B? Sicherlich nicht, indem man erst lange Wege in dunkle und muffige Tunnel nimmt um dann dort auf die U-Bahn zu warten um dann am Zielort wieder weitere Wege zurücklegen zu müssen.


PS: 4 Minuten* auf die U-Bahn warten ist schlimm, aber 6-7 Minuten* auf die Straßenbahn warten ist kein Zeitverlust? Die Logik darfst du mir gerne mal erklären.

*Dank meist im Berlinerfall wenigen und niveaufreien Kreuzungen sind dichtere Takte bei der Schnellbahn möglich. Bei der Straßenbahn denk ich sofort an Mario, der berechtigterweise auf limitierende Ampelumlaufzeiten und hohen Verschleiß bspw. der Kreuzung Landesberger/Petersburger hinweist...
Zitat
Nemo
Im Sinne des Klimaschutzes bringt es auch nichts, eine Straßenbahn durch eine U-Bahn zu ersetzen, da muss man vor allem an den MIV ran. Das heißt, man braucht beides und zusätzlich noch die Parkplätze und eine Fahrspur weg und dann Lieferbereiche und einen anständigen Radweg angelegt...

Absolut richtig. Es ist eine Fehlannahme, dass es ausreicht, die umweltfreundlicheren Verkehrsträger auszubauen, also die Pull-Faktoren zu stärken. Man muss eben auch Push-Faktoren berücksichtigen.

Ganz gut übrigens auch an der ICE-Strecke Berlin - München zu sehen, wo sich die Bahn ja rühmt, Menschen vom Flugverkehr abzuziehen. Ich habe mir vor einiger Zeit mal die Mühe gemacht, die Flugverbindungen von München nach Berlin für den nächsten Tag zu zählen (es war m.E. ein Freitag im Februar). Ergebnis: Es gab knapp 30 (!) Flüge pro Richtung (inkl. Easyjet, die ja vorwiegend für Punkt-zu-Punkt-Verbindungen und weniger als Zubringer zu Langstreckenflügen genutzt werden). Demzufolge wurden, so tatsächlich Leute zur Bahn abgewandert sind, anscheinend die freiwerdenden Kapazitäten bei den Fluggesellschaften neu gefüllt. Im Ergebnis hat die ICE-Strecke anscheinend also nicht die Umwelt entlastet (noch nicht mal, wenn man das zum Bau benötigte CO2 "vergisst"), sondern in erster Linie mehr Verkehr generiert.

Und genau das ist auch im Stadtverkehr zu befürchten, wenn man "nur" den ÖPNV ausbaut, ohne zugleich die Kapazitäten im MI(e)V zurückzubauen.
Am kommenden Montag (dem 13. Mai 2019) will die BVG die Takte auf den Tramlinien M 2 und M 4 in der HVZ ausdünnen. Die M 2 soll statt alle 5 alle 6-7 Minuten - dann aber nur mit langen Flexitys - bedient werden; die M 4 alle 4 statt alle 3-4 Minuten - mit GT 6 in Traktion.

Zur Begründung heißt es: "Die schwierige Situation im Straßenverkehr und ein damit verbundener langfristig erhöhter Krankenstand hatten im vergangenen Jahr zu einem Absinken der Zuverlässigkeitswerte geführt“ (...).

"Durch fehlenden Vorrang an Ampelkreuzungen, Staus, Baustellen und das insgesamt erhöhte Verkehrsaufkommen muss die Straßenbahn aktuell täglich bis zu 14 ungeplante Züge, so genannte Pausenzüge, ins Netz schicken, damit alle Fahrerinnen und Fahrer ihre Pausenzeiten einhalten können.“

Das führt anderswo zu Ausfällen. Um das zu ändern, werde der Fahrplan für die Hauptverkehrszeit zu Montag angepasst, so die BVG.

„Durch die weiterhin laufende Lieferung langer Flexity-Züge ist es uns nun möglich, entsprechend gegenzusteuern“, sagt Rico Gast, Bereichsleiter Straßenbahn. „Als ersten Schritt wollen wir die zuletzt meist ausgefallenen Verstärkerfahrten auf der Linie M6 wieder regelmäßig einsetzen. Natürlich läuft auch die Gewinnung neuer Kolleginnen und Kollegen für den Fahrdienst weiter auf Hochtouren. Bis Ende August werden drei weitere Kurse ihre Ausbildung beenden. Wir gehen davon aus, dass wir dann schon wieder zum bisherigen Takt auf der M4 zurückkehren können.“

Hier noch ein Link zur Online-Fassung des Einspalters in der heutigen gedruckten Ausgabe der Berliner Zeitung (S. 14): [www.berliner-zeitung.de]
Zitat
Untergrundratte
Um beim Beispiel M4 zu bleiben: Besonders diese Tangente zeigt doch deutlich dass die positive Entwicklung entlang der Trasse nicht ewig so anhalten kann wie bisher. Wenn doch käme das System Straßenbahn bald an seine Kapazitätsgrenze. Vor 10 Jahren sind wir auf der M4 noch im 5min Takt mit Tatra Doppel gefahren und ab und an ein Gt6. Heute wird im 3 1/3 Takt gefahren mit Doppel Gt6 und F8.

Auf dieser Radialen bildeten 24, 24E, 28 und 58 einen 2,5min.-Takt mit Tatratraktionen in der HVZ, dann 2, 3 und 4 den heutigen 3,3min.-Takt(Tatratraktionen mit 1/3 Doppel-GT sobald genügend vorhanden waren), aus denen dann die M4 gebildet wurde. Die Beförderungskapazität ist also gesunken, ebenso die Belastung des Mollknotens.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
PassusDuriusculus
*Dank meist im Berlinerfall wenigen und niveaufreien Kreuzungen sind dichtere Takte bei der Schnellbahn möglich. Bei der Straßenbahn denk ich sofort an Mario, der berechtigterweise auf limitierende Ampelumlaufzeiten und hohen Verschleiß bspw. der Kreuzung Landesberger/Petersburger hinweist...

Wo im Berliner Schnellbahnnetz sind mehr als 36 Züge/h (M5-8) möglich, geschweige denn nötig?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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