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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
Ich weiß nicht, ob die Angabe aktuell ist. Bei [www.berliner-linienchronik.de] sind bei Britz 7 Zugeinheiten gelistet, bei Friedrichsfelde 1 Zugeinheit und bei Grunewald 0 Zugeinheiten.
Macht also noch 8 letzte Einheiten.

Laut dieser Webseite
[tram-info.de]
waren es Ende Juni noch 14.

Außerdem könnte die IK20 lieferung diesen Winter starten, oder?
Ja, die Lieferung der IK20 könnte bald starten.
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.07.2019 23:32 von Henning.
Heute in der Morgenpost: Verkehrswende kommt nicht in Gang.

Aufschlussreichste Information: "Seit Jahren wird in Berlin über das Thema Verkehrswende geredet, gestritten. Vorrang für Busse, Bahnen, Straßenbahnen - und vor allem Fahrradfahrer. Und was passiert? Die Berliner kaufen wieder mehr Autos, das zumindest offenbaren die Zulassungszahlen."

Diese Entwicklung war zu erwarten. Die desaströse Verkehrspolitik dieses Senats, die wolkige Versprechungen mit realen Angebotsverschlechterungen kombiniert, zeigt Wirkung. Mehr Autos, mehr Carsharing, mehr Elektroroller - das ist der einzige "Erfolg" nach drei Jahren "Verkehrswende". Glückwunsch an die zuständigen Senatorinnen!
Zitat
Peter Billtinger
Heute in der Morgenpost: Verkehrswende kommt nicht in Gang.


Zitat
Berliner Morgenpost
Und abends sind in aller Regel auch noch so viele Menschen unterwegs, dass niemand Gefahr läuft, alleine im Bus zu sitzen und sich nicht mehr sicher zu fühlen.

Das verstehe ich immer nicht. Wenn man nicht gerade so psychotisch ist, daß man sich selbst gefährdet, müsste doch genau umgekehrt ein Schuh draus werden. Gerade, wenn viele Menschen anwesend sind, ist die Gefahr doch umso höher, daß einer ausrastet, als wenn niemand da ist. Ich sitze jedenfalls lieber in einem leeren Bus, als in einem vollen, was durch die Takthalbierung hier, in unserem schönen Köpenick, fast unmöglich geworden ist.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Die Überschrift im MoPo-Artikel suggeriert, dass wegen der schlechten Verkehrspolitik mehr Autos zugelassen werden und das es früher mal anders war. Gucke ich mir die Statistik an sehe ich einen ungebrochenen Tend zu mehr Autos, der aber 2017 einen Knick drin hat, die Zunahme nimmt also leicht ab und nicht etwa zu aber in einem Rahmen, der durchaus ausschließlich auf normale statistische Schwankungen zurückzuführen ist aber sicherlich nicht auf die Regierung.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Ja glaubt ihr denn alle die Menschenmassen die seit Jahren in die Stadt ziehen oder von Amts wegen herverteilt werden,fahren alle nur mit den Öffis??
Der Menschenzustrom zeigt sich halt auch in wachsenden KFZ-Zulassungszahlen,nicht nur an überfüllten Zügen/Bahnen/Bussen..

T6JP
Zitat
Peter Billtinger
Heute in der Morgenpost: Verkehrswende kommt nicht in Gang.

Aufschlussreichste Information: "Seit Jahren wird in Berlin über das Thema Verkehrswende geredet, gestritten. Vorrang für Busse, Bahnen, Straßenbahnen - und vor allem Fahrradfahrer. Und was passiert? Die Berliner kaufen wieder mehr Autos, das zumindest offenbaren die Zulassungszahlen."

Diese Entwicklung war zu erwarten. Die desaströse Verkehrspolitik dieses Senats, die wolkige Versprechungen mit realen Angebotsverschlechterungen kombiniert, zeigt Wirkung. Mehr Autos, mehr Carsharing, mehr Elektroroller - das ist der einzige "Erfolg" nach drei Jahren "Verkehrswende". Glückwunsch an die zuständigen Senatorinnen!

Na ja. Der Wikipedia-Seite über die Einwohnerentwicklung Berlins zufolge erhöhte sich die Einwohnerzahl von 2016 bis 2018 von 3.574.830 um 1,96% auf 3.644.826, während der PKW-Bestand im gleichen Zeitraum von 1.178.417 um 2,07% auf 1.202.829 zunahm.

Auf je 100 Einwohner/innen kommen damit 33,00 PKW - vor zwei Jahren waren es 32,98. Meines Erachtens sind diese Zahlen in einer Aufschwungphase ein vernachlässigbar geringer Zuwachs.

Aber: Der Druck auf die vorhandenen, selbst beim besten (oder schlechten?) Willen kaum erweiterbaren Verkehrsflächen nimmt bei solchen (absolut steigenden) Zahlen selbstverständlich weiter zu, also auch der Handlungsdruck in der Verkehrspolitik. Das Angebot der "Öffis" im Tarifbereich B muß verbessert werden - wer wollte der Autorin des Artikels in diesem zentralen Punkt widersprechen,

meint Marienfelde.

Hier noch ein Link zu Statista: [de.statista.com]
Der Druck nimmt auch ohne Zuwachs bei der Anzahl der Fahrzeuge zu, weil immer mehr PKW durch Kleinpanzer ersetzt werden. Kann man gut bei Querparken beobachten, wie ein ICH_ICH_ICH-Wagen gleich zwei markierte Parkplätze in Anspruch nimmt.
Zitat
VvJ-Ente
Der Druck nimmt auch ohne Zuwachs bei der Anzahl der Fahrzeuge zu, weil immer mehr PKW durch Kleinpanzer ersetzt werden. Kann man gut bei Querparken beobachten, wie ein ICH_ICH_ICH-Wagen gleich zwei markierte Parkplätze in Anspruch nimmt.

Die Reduktion von Parkraum ist ja mit eine Maßnahme, um den Autoverkehr unattraktiver zu machen. In dieser Hinsicht also ein klares Argument pro SUV, leider das einzige, was mir gerade einfällt.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Dafür müsste man aber dann das Parken auch überwachen und nicht tolerieren, dass Einfahrten, Baumscheiben, abgesenkte Bordsteine und Zebrastreifen rücksichtslos zugestellt werden, weil die armen armen Autofahrer keine legalen Parkplätze finden.
Auch beim Tagesspiegel gibt es einen aktuellen Artikel zum Thema "Ein Jahr Berliner Mobilitätsgesetz" (und warum sich -fast- nichts tut).
Zitat
Latschenkiefer
Auch beim Tagesspiegel gibt es einen aktuellen Artikel zum Thema "Ein Jahr Berliner Mobilitätsgesetz" (und warum sich -fast- nichts tut).

Dazu ergänzend der Kommentar des Tagesspiegels, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt und bei dem man jeden Satz dick unterstreichen kann: Erbärmliche Jahresbilanz. Ich finde es erfreulich, dass inzwischen auch eine seriöse und in der Regel differenziert argumentierende Zeitung wie der Tagesspiegel das totale Versagen des Senats und insbesondere der zuständigen Senatorin in der Verkehrspolitik schonungslos beschreibt. Wenn sich hier nichts dramatisch ändert und auch Personen ausgetauscht werden, wird die “Verkehrswende” u.a. in einer massiven Verschlechterung des ÖPNV bestehen (man denke nur an die dilettantisch durchgeführte U-Bahn-Ausschreibung, die weiterhin hängige S-Bahn-Ausschreibung, das blinde Umsatteln auf wenig praxistaugliche Batteriebusse, die praktisch stillstehende Straßenbahnplanung etc....) und letztlich sogar zu einer Erhöhung des MIV-Anteils führen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.07.2019 12:47 von Peter Billtinger.
Zitat
Peter Billtinger
Zitat
Latschenkiefer
Auch beim Tagesspiegel gibt es einen aktuellen Artikel zum Thema "Ein Jahr Berliner Mobilitätsgesetz" (und warum sich -fast- nichts tut).

Dazu ergänzend der Kommentar des Tagesspiegels, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt und bei dem man jeden Satz dick unterstreichen kann: Erbärmliche Jahresbilanz. Ich finde es erfreulich, dass inzwischen auch eine seriöse und in der Regel differenziert argumentierende Zeitung wie der Tagesspiegel das totale Versagen des Senats und insbesondere der zuständigen Senatorin in der Verkehrspolitik schonungslos beschreibt. Wenn sich hier nichts dramatisch ändert und auch Personen ausgetauscht werden, wird die “Verkehrswende” u.a. in einer massiven Verschlechterung des ÖPNV bestehen (man denke nur an die dilettantisch durchgeführte U-Bahn-Ausschreibung, die weiterhin hängige S-Bahn-Ausschreibung, das blinde Umsatteln auf wenig praxistaugliche Batteriebusse, die praktisch stillstehende Straßenbahnplanung etc....) und letztlich sogar zu einer Erhöhung des MIV-Anteils führen.

Danke für den zweiten Link, der Kommentar wr vorhin noch nicht da. Und ja, das Wort "erbärmlich" trifft es ganz gut.
Zitat
Peter Billtinger
Wenn sich hier nichts dramatisch ändert und auch Personen ausgetauscht werden, wird die “Verkehrswende” u.a. in einer massiven Verschlechterung des ÖPNV bestehen (man denke nur an die dilettantisch durchgeführte U-Bahn-Ausschreibung, die weiterhin hängige S-Bahn-Ausschreibung, das blinde Umsatteln auf wenig praxistaugliche Batteriebusse, die praktisch stillstehende Straßenbahnplanung etc....) und letztlich sogar zu einer Erhöhung des MIV-Anteils führen.

Solange die Fahrgastzahlen ständig steigen, nehmen die politisch Zuständigen keine Verschlechterung des ÖPNV wahr. Und durch stete Verringerung der Verkehrs- und Parkflächen sowie Inflation unkoordinierter Baustellen wird der MIV-Anteil klein gehalten. Dass Dauerstau auf den Straßen letztlich auch Busse und Straßenbahnen verlangsamt und behindert wird hingenommen, wie auch die Duldung der oft regellosen Fahrradfahrerei kreuz und quer über Fahrbahnen, Gehwege, Grünanlagen und Haltestellen.

so long

Mario
Konsequente Nichteinmischung und Verantwortungsverweigerung ist ja auch ein Handlungsprinzip ;)

Und wenn man es schafft, Passagierzuwächse in der Größenordnung des Bevölkerungszuwachses als Erfolg zu verkaufen, dann braucht es immer noch eine dumme Öffentlichkeit, die sowas schluckt. Also los, raus auf die Straße mit Euch!

Weil ich von sowas immer schlechte Laune kriege, habe ich mal recherchiert, wie es auch anders geht. In Nordamerika wurde vom Kontinentalverband gerade aus 1500 Mitgliedern das beste Unternehmen ausgezeichnet, und es ist, tada!, TransLink in Vancouver, Kanada.
18% Passagierzuwachs in zwei Jahren. Überragende Zufriedenheitswerte.
Schöner Einstiegslink:
https://dailyhive.com/vancouver/translink-best-transit-system-2019-american-public-transportation-association

Und Bim, ich fasse es nicht, wie man von verfehlter Verkehrspolitik auf Radfahrerbashing kommt. Das schafft echt nur Bahninfo. Übrigens: in Vancouver sind die Radfahrer auch nicht schlauer oder rücksichtsvoller als in Berlin. Man ha dort nur schon vor vielen Jahren begonnen, Infra nach dem 4A Prinzip (all ages all abilities) zu bauen. Und damit große Erfolge verzeichnet. Wo sich Radfahrer angstfrei im Straßenraum bewegen können (dort, wo sie hingehören), muss ma sich auch nicht vor ihnen auf dem Gehweg fürchten.
Zitat
schallundrausch
Konsequente Nichteinmischung und Verantwortungsverweigerung ist ja auch ein Handlungsprinzip ;)

Und wenn man es schafft, Passagierzuwächse in der Größenordnung des Bevölkerungszuwachses als Erfolg zu verkaufen, dann braucht es immer noch eine dumme Öffentlichkeit, die sowas schluckt. Also los, raus auf die Straße mit Euch!

/...)

Mit dem Mobilitätsgesetz wurde von den Senatsparteien die rechtliche Ausgangslage für die Leute, die eine andere Verkehrspolitik wollen, verbessert. Dies wird auf lange Sicht nicht ohne Auswirkung bleiben - immer vorausgesetzt, Leute wie wir mischen sich vernehmlich in konkreten Einzelfällen in die Entscheidungsfindungen ein.

In den zuständigen Verwaltungen sitzen vermutlich haufenweise Leute, die Parkplätze wollen und keine "Verkehrswende", darüber sollte man sich im klaren sein. Einerseits wird es über die Jahre durch die demografische Entwicklung auch dort Veränderungen geben, andererseits sollte man auch immer versuchen, "Druck von unten" zu entwickeln.

Anzunehmen, eine bessere Verkehrspolitik käme vor allem "von oben", ist ein Irrtum - in Deutschland zumal,

meint Marienfelde.
Wer mal wissen will wie man Strassenbahnverkehr nicht betreiben sollte , schaue sich die Friedrichstrasse , Chausseestrasse und Invalidenstrasse an.
Dort haben die Autofreaks noch ganze Arbeit geleistet .
Leider wurde vergessen dass die ausgebremsten Bahnen den MIV aber sowas von was hinter sich herstauen .
Heute Nachmittag war dort ziemlich "Schachmatt" für alle.
Hallo schallundrausch,

danke für Deinen gesamten Beitrag - Ich kann Dir da nur voll zustimmen.

Und danke für den interessanten Hinweis auf Vancouver. Wenn man an Nordamerika denkt, vergisst man dabei oft, wie Kanada tickt (aber tendenziell auch einige bis heute recht europäisch geprägte Regionen im Nordosten der USA, Boston etwa).

Viele Grüße
Manuel

Zitat
schallundrausch
Konsequente Nichteinmischung [...]
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