Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 10:51 |
Zitat
VvJ-Ente
Ich frage mich eher, wie man mit einem Betrieb, der zu 100% im Nahverkehr tätig ist, über 40 Millionen Euro Gewinn in einem Jahr machen kann. Entweder sind da notwendige Rückstellungen für Neuanschaffungen von Fahrzeugen und Netzinstandhaltung einfach als "Gewinn" ausgewiesen, oder die Bestellerentgelte gehören drastisch gekürzt.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 12:18 |
Zitat
phönix
Zitat
VvJ-Ente
Ich frage mich eher, wie man mit einem Betrieb, der zu 100% im Nahverkehr tätig ist, über 40 Millionen Euro Gewinn in einem Jahr machen kann. Entweder sind da notwendige Rückstellungen für Neuanschaffungen von Fahrzeugen und Netzinstandhaltung einfach als "Gewinn" ausgewiesen, oder die Bestellerentgelte gehören drastisch gekürzt.
Als Betreiber **darf** man handelsbilanziell keine Rückstellungen für zukünftige Investitionen (Wagen, Netz) bilden. Es ist jedem Kaufmann klar, dass zukünftige Investitionen viel Geld kosten, er darf den Kapitalbedarf dafür aber nicht in der Bilanz aufwandswirksam abbilden.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 13:02 |
Zitat
Logital
Die S-Bahn Gewinn GmbH bekommt den Zuschusssatz der im Verkehrsvertrag steht und in dem ist sicher schon der Abzug für Nicht- und Schlechtleistung einkalkuliert. Ein Monopolist kann sowas. Die GmbH kriegt ihr Geld, egal ob der Gewinn ohnehin schon 7- oder 8 stellig ist. Wem das nicht gefällt, der sollte überlegen ob faire Ausschreibungen oder landeseigene Unternehmen nicht doch der bessere Weg sind.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 13:11 |
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Lopi2000
Angesichts des eigentlich eher risikoarmen Geschäfts wäre eine Rendite von wenigen Prozent über dem Leitzins angemessen, alles andere sollte man über einen funktionierenden Wettbewerb bei den Zuschüssen einsparen können.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 13:18 |
Zitat
phönix
Diesen Wettbewerb versucht der Senat aktuell bei der Ausschreibung des Rings erstmalig herzustellen. Angesichts der bisherigen Meldungen dazu scheitert der von Dir gewünschte funktionierende Wettbewerb daran, dass es nicht genügend Wettbewerbsteilnehmer gibt.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 13:34 |
Zitat
Lopi2000
Oder eben an den Rahmenbedingungen der Ausschreibung, die sie für andere Wettbewerbsteilnehmer uninteressant macht.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 14:50 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Logital
Die S-Bahn Gewinn GmbH bekommt den Zuschusssatz der im Verkehrsvertrag steht und in dem ist sicher schon der Abzug für Nicht- und Schlechtleistung einkalkuliert. Ein Monopolist kann sowas. Die GmbH kriegt ihr Geld, egal ob der Gewinn ohnehin schon 7- oder 8 stellig ist. Wem das nicht gefällt, der sollte überlegen ob faire Ausschreibungen oder landeseigene Unternehmen nicht doch der bessere Weg sind.
Angesichts des eigentlich eher risikoarmen Geschäfts wäre eine Rendite von wenigen Prozent über dem Leitzins angemessen, alles andere sollte man über einen funktionierenden Wettbewerb bei den Zuschüssen einsparen können.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:18 |
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VvJ-Ente
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485er-Liebhaber
Und die Gewinnsteigerung von Minus von 7,1 Millionen Euro, auf einen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr von 43 Millionen Euro kommt mir nicht ganz geheuer vor.
Weil ja jedes Geschäftsjahr wie das andere ist.
Ich frage mich eher, wie man mit einem Betrieb, der zu 100% im Nahverkehr tätig ist, über 40 Millionen Euro Gewinn in einem Jahr machen kann. Entweder sind da notwendige Rückstellungen für Neuanschaffungen von Fahrzeugen und Netzinstandhaltung einfach als "Gewinn" ausgewiesen, oder die Bestellerentgelte gehören drastisch gekürzt.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:28 |
Zitat
Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Das wieder gewonnene Kundenvertrauen spiegelt sich auch in der Entwicklung der Abonnementszahlen. Diese erhöhten sich von rund 177.000 Verträgen im Jahr 2010 auf 186.000 im Jahr 2011, 191.000 in 2012 und erreichten 2013 die Zahl von 197.000. Im März 2014 begrüßte die S-Bahn Berlin ihren 200.000. Stammkunden.
meine HervorhebungZitat
Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Die Fahrgelderlöse stiegen im Berichtsjahr auf 374,6 Millionen Euro (Vorjahr 339,4 Millionen). Diese erfreuliche Steigerung resultiert neben der erhöhten Nachfrage in erster Linie aus bilanziellen Effekten im Zusammenhang mit der nun geregelten Einnahmenaufteilung zwischen BVG und S-Bahn.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:30 |
Zitat
L.Willms
Die Bestellerentgelte sollen ja dem liefernden Unternehmen einen Profit ermöglichen. Dazu wird die ganze Ausschreiberei ja gemacht: nie niemals selbst was machen, sondern immer ein Unternehmen suchen, daß mit der Tätigkeit, die eine Stadt oder ein Land selbst machen könnte, einen Profit erwirtschaften will (und soll; wir sind schließlich in einem Unternehmerstaat).
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:36 |
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:46 |
Zitat
L.Willms
"phönix" bestätigt, daß die ganze Ausschreiberei darauf beruht, daß ein Privatunternehmen an einer öffentlichen Aufgabe der öffentlichen Daseinsfürsorge einen Reibach machen soll. Man würde kostengünster fahren ohne, indem man es einfach selber macht, ohne jemandem einen Profit zuzuschanzen.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 15:54 |
Zitat
L.Willms
Zitat
Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Das wieder gewonnene Kundenvertrauen spiegelt sich auch in der Entwicklung der Abonnementszahlen. Diese erhöhten sich von rund 177.000 Verträgen im Jahr 2010 auf 186.000 im Jahr 2011, 191.000 in 2012 und erreichten 2013 die Zahl von 197.000. Im März 2014 begrüßte die S-Bahn Berlin ihren 200.000. Stammkunden.
Solcherlei Aussagen der S-Bahn Berlin wundern mich immer wieder. Es gibt doch keine S-Bahn-Fahrkarten und S-Bahn-Abonnements, sondern ausschließlich VBB-Fahrkarten zum Bartarif und VBB-Zeitkarten.
Das Verkehrsunternehmen verkauft zwar die Fahrkarten, die aber den Tarifbestimmungen und Beförderungsbedinungen des VBB unterliegen, und der vom bzw. mit dem Verkehrsverbund vereinbarten Einnahmenaufteilung. Die Fahrgeldeinnahmen gehören also nicht dem Verkehrsunternehmen.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 16:35 |
Zitat
L.Willms
Zitat
Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Das wieder gewonnene Kundenvertrauen spiegelt sich auch in der Entwicklung der Abonnementszahlen. Diese erhöhten sich von rund 177.000 Verträgen im Jahr 2010 auf 186.000 im Jahr 2011, 191.000 in 2012 und erreichten 2013 die Zahl von 197.000. Im März 2014 begrüßte die S-Bahn Berlin ihren 200.000. Stammkunden.
Solcherlei Aussagen der S-Bahn Berlin wundern mich immer wieder. Es gibt doch keine S-Bahn-Fahrkarten und S-Bahn-Abonnements, sondern ausschließlich VBB-Fahrkarten zum Bartarif und VBB-Zeitkarten.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 17:47 |
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 18:06 |
Zitat
Logital
Die Einnnahmen an den verkauften Fahrkarten und Zeitkarten verbleiben erst mal beim Verkehrsunternehmen. Somit liegt auch die Liquidität beim verkaufenden Verkehrsunternehmen. Und Liquidität kostet auch Geld. Was das Unternehmen nicht an liquiden Mitteln hat muss es sich am Kapitalmarkt besorgen. Die Unternehmen haben also zweierlei Interesse inbesondere an den Abokunden: Zum einen gpnstig an Bares rankommen und zum anderen die Vertriebsprovision. Irgendwann später kommt mal die Einnahmeaufteilung (alle 3 Jahre?, keine Ahnung). Die Unternehmen überweisen sich dann gegenseitig das Geld. Das Geld landet also zwischendurch nie auf irgendeinem zentralen Bankkonto.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 18:06 |
Zitat
L.Willms
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Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Das wieder gewonnene Kundenvertrauen spiegelt sich auch in der Entwicklung der Abonnementszahlen. Diese erhöhten sich von rund 177.000 Verträgen im Jahr 2010 auf 186.000 im Jahr 2011, 191.000 in 2012 und erreichten 2013 die Zahl von 197.000. Im März 2014 begrüßte die S-Bahn Berlin ihren 200.000. Stammkunden.
Solcherlei Aussagen der S-Bahn Berlin wundern mich immer wieder. Es gibt doch keine S-Bahn-Fahrkarten und S-Bahn-Abonnements, sondern ausschließlich VBB-Fahrkarten zum Bartarif und VBB-Zeitkarten.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 18:44 |
Zitat
L.Willms
Zitat
Pressemitteilung zur S-Bahn-Bilanzpressekonferenz
Das wieder gewonnene Kundenvertrauen spiegelt sich auch in der Entwicklung der Abonnementszahlen. Diese erhöhten sich von rund 177.000 Verträgen im Jahr 2010 auf 186.000 im Jahr 2011, 191.000 in 2012 und erreichten 2013 die Zahl von 197.000. Im März 2014 begrüßte die S-Bahn Berlin ihren 200.000. Stammkunden.
Solcherlei Aussagen der S-Bahn Berlin wundern mich immer wieder.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 19:22 |
Zitat
Logital
Die Einnnahmen an den verkauften Fahrkarten und Zeitkarten verbleiben erst mal beim Verkehrsunternehmen. Somit liegt auch die Liquidität beim verkaufenden Verkehrsunternehmen. Und Liquidität kostet auch Geld. Was das Unternehmen nicht an liquiden Mitteln hat muss es sich am Kapitalmarkt besorgen. Die Unternehmen haben also zweierlei Interesse inbesondere an den Abokunden: Zum einen gpnstig an Bares rankommen und zum anderen die Vertriebsprovision. Irgendwann später kommt mal die Einnahmeaufteilung (alle 3 Jahre?, keine Ahnung). Die Unternehmen überweisen sich dann gegenseitig das Geld. Das Geld landet also zwischendurch nie auf irgendeinem zentralen Bankkonto.
Re: S-Bahn Bilanzkonferenz am 5.5.2014 07.05.2014 19:47 |
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micha774
Das würde ja bedeuten, das der VBB drei Jahre keine Einnahmen hätte...