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Erste Elektrobuslinie in Berlin
geschrieben von Heidekraut 
Zitat
Barnimer
Man sollte aber auch nicht verschweigen, dass die E-Busse auf einer Linie mit eingeschränkten Betriebszeiten eingesetzt werden. Am Sonntag fährt die Linie gar nicht.

Wagen 1688 scheint besser zu laufen, der ist laut Sichtungen diverser Foren fast immer draußen und ist auch schon bei ca. 50.000 Kilometer Laufleistung.

Auch sehr viele Dieselbusse fahren auf Linien, die nicht rund um die Uhr befahren werden. Sonntags stehen viele Wagen auf den Höfen.
Wagen 1688 soll tatsächlich die höchste Laufleistung der vier Exoten aufweisen, aber dennoch unter der halben Laufleistung der normalen EN liegen.
Heute können übrigens mal wieder alle vier E-Busse auf der Linie 204 angetroffen werden, nachdem gestern nur ein einziger E-Bus den Hof verließ.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Da der Preis auch beim zweieinhalbfachen liegen soll, ergibt sich für Dieselbusse die fünffache Effektivität. Das ist sicher sehr vereinfachend dargestellt, müsste aber ungefähr den Kern der Sache treffen. Nicht umsonst bemüht man sich nun mal wieder um Gasbusse ...

Es wäre mal interessant, mehr über die Hintergründe der Berliner Probleme zu erfahren. Will jemand in Berlin nicht, dass diese Technologie funktioniert? Es ist schon verwunderlich, dass das gleiche Busmodell und die gleiche Ladetechnik in Braunschweig scheinbar so gut funktionieren, dass die Elektrobusse nun schon als Gegenargument für den derzeit in der Stadt diskutierten Ausbau des Straßenbahnnetzes herhalten müssen.
Zitat
Lopi2000
Es wäre mal interessant, mehr über die Hintergründe der Berliner Probleme zu erfahren. Will jemand in Berlin nicht, dass diese Technologie funktioniert? Es ist schon verwunderlich, dass das gleiche Busmodell und die gleiche Ladetechnik in Braunschweig scheinbar so gut funktionieren, ...

Wenns gegen die Straßenbahn geht, ist scheinbar jedes Argument gut genug ;-)

Aber: Die Technologie ist eigentlich uralt, stammt aus dem 19. Jahrhundert. E-Busse gab es in Berlin bereits vor Einführung von Verbrennungsmotoren in Omnibussen: [de.wikipedia.org]
Zitat

Im Sommer 1898 wurde von der UEG ein mit Akkumulator betriebener Elektrobus bei der ABOAG erprobt. Auch die Neue Berliner Omnibus-AG erprobte 1898 und 1899 Akkumulatoren-Omnibusse. 1900 wurden zehn dieser Fahrzeuge bei der ABOAG betrieben, dabei wurde auch das heute wieder angewandte Nachladen der Akkus an einer Ladestation an den Endhaltestellen angewendet.

Die Akkubuslinie der ABOAG verband den Anhalter mit dem Stettiner Bahnhof, die Wagen waren in der Usedomer Straße beheimatet. Auf dem benachbarten AEG-Areal gab es leistungsfähige Stromerzeuger für die nächtliche Grundladung. Der Akkubetrieb endete wegen technischer Unzulänglichkeiten und der wirtschaftlichen Überlegenheit der ab 1905 beschafften (Verbrennungs-)Motoromnibusse.
Bis heute hat sich daran nichts wesentliches geändert. Niemand bestreitet, dass elektrisch aus Energiespeichern angetriebene Busse funktionieren. Das Hauptproblem, die erheblich schlechtere Wirtschaftlichkeit elektrisch angetriebener Busse (ob aus Akkumulatoren oder Fahrleitungen gespeist), ist noch längst nicht gelöst. Und es ist nicht Aufgabe von Verkehrsunternehmen, hier Entwicklungsarbeit zu leisten. Es wird nur ein Testumfeld zur Verfügung gestellt.
Kleinere Städte und Betriebe sind mit der Metropole nicht direkt zu vergleichen, auch deshalb ist der Testbetrieb in Berlin wichtig für die weitere Forschung. In Braunschweig wurde das "emil"-Projekt im letzten Herbst beendet. Die vier mit Forschungsmitteln beschafften Gelenkbusse reichen für die Ringlinie 419 nicht aus: [www.verkehr-bs.de] Ob weitere zwei E-Busse beschaft werden können ist unklar.
Derweil wird die Braunschweiger Busflotte mit 22 neuen Euro-6-Dieselbussen erneuert (acht von MAN am Jahresende 2016, der Rest Mitte 2017), deren Beschaffung laut Kundenzeitschrift zu 40% vom Land Niedersachsen bezuschusst wird ...

In Frankfurt/Oder laufen seit vielen Jahren Erdgasbusse ohne größere Schwierigkeiten. Für Berlin ist der Aktionsradius zu klein, die Betankungsdauer zu lang. Man darf auch nicht vergessen, dass die BVG bei der Dieselbeschaffung einen sehr viel günstigeren Preis erzielt, als an Tankstellen angeboten wird. Für kleine Betriebe rechnet sich eine betriebseigene Tankstelle nicht.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.02.2017 18:42 von der weiße bim.
Ich sehe das so kommen: Man wird den Elektrobus solange in Berlin betreiben, wie er gefördert wird. Wenn die Förderung ausläuft, wird man das Projekt einschlafen lassen und weitestgehend totschweigen. Es wäre in Berlin nicht das erstemal, dass eine Sache mit vermeidlichen Zukunftspotential einschläft. Man denke nur an die Magnetbahn zum Kemperplatz. Alles gewesene Zukunft. Ich glaube eher an ein Revival des Oberleitungsbusses in Berlin als an einer langfristigen Förderung des Akkugestützten Busverkehrs. Die Wartung und Entsorgung, nicht zu reden vom Wirkungsgrad sind einfach zu teuer. Deshalb muss das Projekt E Bus einfach einschlafen; es ist nicht förderungswürdig.
In Graz ist man mit chinesischen Elektrobussen grad mächtig auf die Schnauze gefallen.
Nicht nur das man die Busse aus sicherheitsrelevanten Gründen stillegen mußte,(der "Landwind" lässt grüßen)
auch bei deren Beschaffung gab es ein "Geschmäckle".

T6JP
@Passagier

Die Wiedereinführung des Obusses hatte ich auch schon angeregt aber hier keine "Freunde" zum Thema gefunden. Die lautstark Ton anführende Minderheit hat sich hier auf Strassenbahn + Fahrrad eingeschossen. Strassenverkehr ist pfui.
Dabei wäre es recht einfach, gerade im Westteil der Stadt, lokale Obus-Netz aufzubauen. Allerdings fürchten dann wieder einige, daß ihre Strassenbahnträume nur Träume bleiben könnten und sind vehement dagegen.

Leider sind sämtliche Projekte "weg vom Dieselbus" immer nur so lange interessant gewesen, wie der Fördertopf sprudelte. Der E-Bus ist schon sehr reizvoll aber so lange es an leistungsfähigen und umweltgerechten Akkus fehlt, bleibt es ein Traum der vom Fördergeld abhängt.
Für elektrische Busse im Stadtverkehr sehe ich nur die Oberleitung als aktuell einzig sinnvolle Lösung.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Der Akku wird der Schwachpunkt des elektrischen Verkehrs bleiben, aber als Rückfallebene ist er sicherlich ganz brauchbar. Es kann immer mal kurzfristig zu Umleitungen kommen. Da muss der Fahrer auf Reserveakku umschalten. Die Oberleitung hat sich im Nah und Fernverkehr bei der Bahn bewährt. Die Stromschiene dagegen hat mehr Bestandsschutz als Zukunft.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2017 17:25 von Passagier.
Ich wollte mich eigentlich aus der Diskussion heraushalten, da alles Wesentliche schon mal hier durchgekaut wurde. Aber offenbar sind manche falsche Informationen nicht auszurotten:
1. Wirkungsgrad: Selbst mit einem thermischen Kraftwerk ist der Gesamtwirkungsgrad eines Elektrofahrzeugs mit moderner Batterie und Ladezeiten von etwa 2h deutlich hoeher als bei einem Dieselfahrzeug. Ich hatte vor einiger Zeit ein Monatsprotokoll meines Elektrofahrzeugs hier eingestell, das deutlich den Energieverbrauch zeigt.
2. Wartung: Mein LEAF muss weniger als 1x/Jahr zur Wartung. Dabei werden Reifen getauscht und Bremse etc. untersucht. Bisher wurde der Antriebsstrang (Batterie/Steuerung/Kraftuebertragung) noch nicht einmal angefasst.
3. Zuverlaessigkeit: Nach ca. 5 Jahren Betrieb eine einzige Stoerung: die 12V Hilfsbatterie war zu tief entladen.
4. Foothill Transit hat bisher sehr gute Ergebnisse mit E-Bussen gemacht. Die Verfuegbarkeit lag bei ueber 90%. Die meisten Stoerungen waren auf Nebenaggregate zurueckzufuehren, Batterie und Antriebsstrang waren vernachlaessigbar. Die Vefuegbarkeit koennte hoeher sein, wenn Ersatzteile bei einer groesseren Flotte auf Lager sind. Der Bericht hier: Foothill
5.Preis: Batteriepreise sind weiterhin am Purzeln und Reichweiten am Ansteigen. Batteriebusse sind jetzt schon an der Wirtschaftlichkeisschwelle: Urban Transport
6. Umwelt: Die Dieselfraktion verbreitet Horrormeldungen ueber die Umweltschaedlichkeit von Li Batterien. Dass diese recycelt werden, wird dabei verschwiegen. Uebrigens wird bei Batteriebussen sogar der Feinstaubabrieb der Bremsen drastisch vermindert, da elektrisch gebremst wird. Uebrigens: Warum wird Asbest nicht mehr verwendet, es war ein ausgezeichnetes Isolationsmittel?
7. Politik: Die neue Regierung hier in den USA setzt auf fossile Brennstoffe, die Gesundheit der Bevoelkerung ist zweitrangig, zumindest derer in den Staedten. Kalifornien wird aber weiterhin auf E-Traktion setzen (Ich weiss, dieser Staat gilt als hinterwaeldlerisch).
Regards
Ich muss mich schon sehr wundern. Ich habe mit keiner Silbe Werbung für Diesel gemacht und gehöre keiner Fraktion an. Bleiben wir doch sachlich und hören wir mit dem Schubladendenken auf.
Zitat
Passagier
Ich muss mich schon sehr wundern. Ich habe mit keiner Silbe Werbung für Diesel gemacht und gehöre keiner Fraktion an. Bleiben wir doch sachlich und hören wir mit dem Schubladendenken auf.
Sorry, aber Du sprichst von Wartung/Entsorgung/Wirkungsgrad. Deine Informationen sind schlicht falsch, meine dagegen beruhen auf der taeglichen Erfahrung mit E-Autos. Dass der Bus im Gegensatz zum elektrischen Personenwagen noch in der Entwicklung steckt, bestreite ich nicht. Aber das Potential ist weit hoeher als allgemein angenommen.
Henner
Ein Vergleich zwischen Pkw und Bus ist ja auch so unglaublich sachlich.
Wenn man Tesla-Jünger ist, dann interessiert das wenig ;-)

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Wir werden uns von md95129 nicht in Diskusionen reinziehen lassen, die ins Persönlich OT abgleiten, und wenn, dann ungefragt melden. Einfach ignorieren und nicht füttern.
Offenbar interssieren euch Fakten nicht besonders. Wo bin ich persoenlich geworden? Ich habe deswegen Links angegeben, die auf Batteriebusse eingehen. Offenbar liest das keiner, eher werde ich angeschossen und als Troll gebrandmarkt. Wenn ein PKW mit einer 100kWh Batterie und einem 500kW Motor auf Antriebsebene nicht mit einem Bus (90kWh und 160kW Motor) verglichen werden kann, weiss ich nicht, wo das Problem mit Batterie/Steuerung/Antrieb liegt. Ich bin in keinster Weise mit TESLA verbunden, aber ich habe mehrere Freunde/Bekannte, die entweder ein solches Fahrzeug besitzen oder in der Firma arbeiten. Ausserdem habe ich mehrere Jahre in der vordersten Linie an der Entwicklung von Hochleistungsbatterien fuer Fahrzeuge gearbeitet, sodass ich mir wohl ein Urteil ueber das System und seine Zukunft erlauben kann.
Henner
Einfach ignorieren und nicht füttern.
@Ronny Sommer
Ganz ehrlich? Die Tramleitungen reichen mir obwohl ich in Steglitz, also im Westteil wohne. Dennoch will und brauche ich nicht auch noch O-Busleitungen die meine persönliche Optik vom Stadtbild stören. Ist eine rein persönliche Meinung. Umweltvorteil hin oder her.
Zitat
Passagier
Wir werden uns von md95129 nicht in Diskusionen reinziehen lassen, die ins Persönlich OT abgleiten, und wenn, dann ungefragt melden. Einfach ignorieren und nicht füttern.
Seit wann muss man sich die Erlaubnis holen, an einer Diskussion teilzunehmen?
Zitat
VvJ-Ente
Einfach ignorieren und nicht füttern.
Wo sind die Daten, die eure Meinungen untermauern, z.B. dass man den E-Antriebsstrang von PKW und Bus nicht vergleichen kann? Offensichtlich hat man in Hamburg bei der Planung eines neuen Bushofes (siehe Beitrag von Heiko T.) nicht auf euch gehoert...
Henner
Zitat
Ronny_Sommer
Die Wiedereinführung des Obusses hatte ich auch schon angeregt aber hier keine "Freunde" zum Thema gefunden. Die lautstark Ton anführende Minderheit hat sich hier auf Strassenbahn + Fahrrad eingeschossen. Strassenverkehr ist pfui.

Du hast immer noch nicht begriffen, dass der O-Bus zum Dieselbus keine Kapazitätssteigerung bedeutet. Die Fahrgastzahlen steigen aber weiter und das System Bus kommt an vielen Stellen in der Stadt an seine Grenzen oder hat sie schon überschritten.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Die Verstromung von Bussen passiert ja nicht um die Kapazität zu steigern.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Die Verstromung von Bussen passiert ja nicht um die Kapazität zu steigern.

Das kann man nicht 100% trennen. Schlau wäre es, jedes Verkehrsmittel da einzusetzen, wo es wirtschaftlich vernünftig ist. Bei Bus kommt noch dazu, dass er seine Flexibilität bewahren muss. Würde man das Busnetz komplett auf O-Busbetrieb umstellen, sind SEV an Stellen, wo sonst keine Busse fahren und keine O-Busleitungen hängen, unmöglich.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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