Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 19:08 |
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T6Jagdpilot
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schallundrausch
Noch ein kleiner Nachsatz.
Einige von Euch haben sich sehr erfolgreich in den status quo verbissen und verteidigen diesen, als könne und dürfe sich nie etwas ändern. Hier kommt der Verweis auf das gescheiterte Experiment am 204er und das 'gewöhnungsbedürftige' Betriebsverfahren auf den 300er-Linien natürlich billig. Und es folgen sehr krude Argumente, dass der Personalrat dies und jenes nicht durchgehen lasse, oder Ladesäulen die Landschaft verschandelten. Dabei...
... vergesst ihr: nur weil die BVG etwas nicht hinbekommt, heißt es noch nicht, dass es prinzipiell unmöglich ist.
... wird übersehen, dass das aktuelle Bussystem an der Leistungsfähigkeit und den Anforderungen von Dieselbussen ausgelegt ist. Nicht umgekehrt! nicht der Dieselbus ist optimal für die zu fahrende Beförderungsleistung, sondern alle Infrastruktur, Umlaufpläne, Wartungs- und Abstellkapazität wurde auf seine Anforderungen optimiert. Dass der Batteriebus in dieses System auf anhieb nicht 'passt' ist ja nun logisch. Bie einem reinen E-System wäre man auf ganz andere, angepasste Lösungen gekommen. Natürlich gibt es da Umstellungskosten, das will doch niemand verschweigen. Aber mit dieser Denke würde ich jetzt immer noch an einem 386 unter Windows 3.11 tippen. @mariosch - genau das.
... bin ich selber gegenüber den Depotladern sehr skeptisch und sah die Induktionslader als von Anfang an zum Scheitern verurteilt. @Logital hat das sehr schön formuliert, die vielversprechendste Variante sind Endstellenlader. Über die wird hier aber kaum geredet. Wahrscheinlich, weil die - z.B. in Wien (20 Busse) - so lautlos und problemfrei funktionieren :D
und das seit Jahren........
Auch wenn es dort mittels Abzweig von der nahen Ringlinie so einfach gestaltet ist, das es russisch sein könnte ;-)
T6JP
T6JP
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 19:17 |
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der weiße bim
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schallundrausch
Das will ich gar nicht verschweigen. Nur ist es so, dass auf dem Feld der Speichertechnologie gerade die größten Fortschritte erzielt werden. Es ist nicht unseriös anzunehmen, dass sich hier noch Steigerungen der Energiedichte in einer Größenordnung (!) erzielen werden lassen.
Wird ja auch Zeit. Berlins erste Batteriebuslinie der ABOAG, die ab 1897 zwischen Stettiner und Anhalter Bahnhof verkehrte, scheiterte an der Störanfälligkeit der Bleiakkus. Trotz nächtlicher Ladung auf dem Hof Jasmunder Straße musste man tagsüber Zwischenladungen mit Stecker an den Endpunkten vornehmen.
Als 1905 die ersten praxisreifen Benzinmotorbusse auftauchten, stellte man die Akkumulatorwagen sofort ab. Zu teuer und unwirtschaftlich in Betrieb und Unterhalt.
120 Jahre später wird noch immer an der Kapazität der Elektroenergiespeicher geforscht und experimentiert. Und immer noch zu teuer und unwirtschaftlich …
Leider wird der Finanzbedarf für die voreilig beschlossene Umstellung der BVG-Busflotte absehbar die Weiterentwicklung der städtischen Bahnnetze stark bremsen. Ein hoher Preis, um die Gesamtheit der Berliner Dieselabgase um etwa 5% zu verringern.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 19:42 |
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schallundrausch
Es gibt ja die elegante Lösung 'Hamburg' mit dem ortsfesten umgekehrten Pantografen und eigener Stromversorgung.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 19:49 |
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schallundrausch
Wahrscheinlich, weil die - z.B. in Wien (20 Busse) - so lautlos und problemfrei funktionieren :D
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 19:49 |
Zitat
schallundrausch
... vergesst ihr: nur weil die BVG etwas nicht hinbekommt, heißt es noch nicht, dass es prinzipiell unmöglich ist.
... bin ich selber gegenüber den Depotladern sehr skeptisch und sah die Induktionslader als von Anfang an zum Scheitern verurteilt. @Logital hat das sehr schön formuliert, die vielversprechendste Variante sind Endstellenlader. Über die wird hier aber kaum geredet. Wahrscheinlich, weil die - z.B. in Wien (20 Busse) - so lautlos und problemfrei funktionieren :D
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 20:00 |
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der weiße bim
So richtig glücklich sind die Hamburger mit ihren Bügelsolarien wohl auch nicht.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 12.11.2019 20:05 |
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schallundrausch
Es gibt ja die elegante Lösung 'Hamburg' mit dem ortsfesten umgekehrten Pantografen und eigener Stromversorgung.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 07:57 |
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schallundrausch
... bin ich selber gegenüber den Depotladern sehr skeptisch und sah die Induktionslader als von Anfang an zum Scheitern verurteilt. @Logital hat das sehr schön formuliert, die vielversprechendste Variante sind Endstellenlader. Über die wird hier aber kaum geredet. Wahrscheinlich, weil die - z.B. in Wien (20 Busse) - so lautlos und problemfrei funktionieren :D
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 15:06 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 15:28 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 15:28 |
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schallundrausch
Das können wir jetzt beliebig fortführen, es wird bei jedem Beispiel wieder so enden. Shenzhen ist zu chinesisch, Wien zu klein, Eindhoven zu flach, in Amsterdam rauchen sie komisch Zeug, traue niemals einem Chilenen und Osnabrück ist zu weit weg.
Übrigens hatte ich gerade Wien als Beispiel genommen, weil die sehr schlau aus einem kleinen, überschaubaren Feldversuch jetzt langsam expandieren. Der 4A geht jetzt mit 12m-Bussen und derselben Technologie an den Start.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 15:53 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 16:37 |
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md95129
Vielleicht aendert sich die Haltung, wenn Elon Musk seine Fertigungs/Designstaette in Berlin baut.
Henner
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 16:51 |
Zitat
schallundrausch
^^
Ich habe nie behauptet dass das das Wiener Modell allgemeingültig alle Anwendungsfälle erschlage. Mir geht nur dieses Gips nicht geht nicht könnwanich auf den Keks.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 17:34 |
Dann weisst Du mehr als Zeit/Tagesschau/BBC von heute. Zitiere mal Deine Quellen.Zitat
B-V 3313
Zitat
md95129
Vielleicht aendert sich die Haltung, wenn Elon Musk seine Fertigungs/Designstaette in Berlin baut.
Henner
Baut er aber nicht.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 17:36 |
Zitat
md95129
Dann weisst Du mehr als Zeit/Tagesschau/BBC von heute. Zitiere mal Deine Quellen.Zitat
B-V 3313
Zitat
md95129
Vielleicht aendert sich die Haltung, wenn Elon Musk seine Fertigungs/Designstaette in Berlin baut.
Henner
Baut er aber nicht.
Henner
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 18:59 |
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 13.11.2019 23:51 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
schallundrausch
^^
Ich habe nie behauptet dass das das Wiener Modell allgemeingültig alle Anwendungsfälle erschlage. Mir geht nur dieses Gips nicht geht nicht könnwanich auf den Keks.
Wesentlich merkwürdiger ist es, dass die Probleme immer weggewischt werden. Da wird die Tatsache, dass es mehr Busse als bisher braucht, einfach negiert und abgestritten. Der finanzielle Mehrbedarf wird auch einfach abgetan. Zeigt man die Probleme im Berliner Alltagsbetrieb auf, dann wird auf andere Betriebe gezeigt, wo ja angeblich alles so toll funktioniert. Wien setzt weiterhin mehrheitlich auf Dieselbusse, wenn du diese Stadt als geeignetes Beispiel siehst, dann fordere bitte auch das gleiche Vorgehen für Berlin.
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 14.11.2019 00:01 |
Zitat
B-V 3313
Zitat
md95129
Dann weisst Du mehr als Zeit/Tagesschau/BBC von heute. Zitiere mal Deine Quellen.Zitat
B-V 3313
Zitat
md95129
Vielleicht aendert sich die Haltung, wenn Elon Musk seine Fertigungs/Designstaette in Berlin baut.
Henner
Baut er aber nicht.
Henner
Schau dir mal die Quellen richtig an. Grünheide liegt nunmal nicht in Berlin.
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Fertigungs/Designstaette
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin 14.11.2019 05:53 |
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schallundrausch
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der weiße bim
Über die Lebenserwartung von E-Bussen kann man noch nicht viel sagen. Die früheren Obustypen waren nicht wesentlich länger im Dienst als die damaligen Dieselbusse. Das kann aber auch am kurzen Lebenszyklus der Obusstrecken gelegen haben.
In Eberwalde wurden nur einige Skoda 9Tr wesentlich älter als 10 Jahre, die Ikarus 280T und die Nachwendeprodukte von Gräf&Stift aber nicht. Die ersten Solaris Tollino werden im Dezember 9 Jahre alt. Unsere Dieselsolaris GN05 werden 14 und sind noch zur Hälfte im Einsatzbestand.
Ich denke schon, dass man das kann. Und Du tust das ja auch, hast Dir nur wieder das ungünstigste Vergleichs-tupel gewählt, um Deine These zu stützen.
Für E-Busse gibt es - als Trolleybusse - schon jahrzehntelange Erfahrung. Wenn man den Energiespeicher ausklammert, dann kann man da sehr wohl Aussagen über Lebensdauer und Laufleistung treffen. Und überall wo ich suche - Salzburg, Zürich, Luzern - finde ich ähnliche Aussagen:
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Wikipedia
Ausgleichend zu den erhöhten Investitionskosten liegen die Laufleistung und die Lebensdauer eines Oberleitungsbusses deutlich über denen von Dieselbussen. Ursächlich hierfür ist in erster Linie der geringere Verschleiß beim Antriebssystem. So wird ein Dieselbus im Regelfall bereits nach zehn bis vierzehn Jahren ausgemustert, während ein Trolleybus im Normalfall eine Abschreibungsdauer von fünfzehn bis zwanzig Jahren erreicht. Oft bleiben sie sogar dreißig Jahre und länger im Einsatz, dabei sind Laufleistungen von über einer Million Kilometer keine Seltenheit. Besonders bemerkenswert ist diesbezüglich der Oberleitungsbus Valparaíso in Chile, dort stehen bis heute Wagen aus den 1940er Jahren im täglichen Planeinsatz. In der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang weisen die ältesten Trolleybusse Tachostände von über zweieinhalb Millionen Kilometern auf.