Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Erste Elektrobuslinie in Berlin
geschrieben von Heidekraut 
Anonymer Benutzer
Re: Erste Elektrobuslinie in Berlin
07.01.2022 11:03
Zitat
der weiße bim
Die fast gleichaltrige Caprivibrücke in Charlottenburg ist ebenso nur noch mit Ausnahmegenehmigung für Diesel-EN befahrbar. Die Linie N7 muss deshalb über die Schloßbrücke umgeleitet werden und kann die Haltestelle Sömmeringstraße nicht mehr bedienen.

Seit Oktober 2020 (BER-Eröffnung) ist die Haltestelle Quedlinburger Str. zw. Mierendorffplatz und Richard-Wagner-Platz ohnehin doch außer Betrieb genommen und abgebaut worden...
Die Elektrobusse bekommen einen Mann zugeteilt, der - eine Laterne schwenkend - vor den Bussen herlaufen muss.

Ach nee, Entschuldigung. Es wird so: Elektrobusse bekommen einen Extrasound, damit sie "hörbar" sind, meldet der rbb. Dort ist auch ein Soundbeispiel zu hören. Und ein Mensch im Interview, dessen Verständnis von Sound mit "freundlich, warm und mit futuristischen Anteilen" vollkommen von dem abweicht, was ich dauerhaft als "angenehm" einschätze.

Verkehr muss offenbar laut sein. Bin ich froh, nicht direkt an einer von E-Bussen angesteuerten Bushaltestelle zu wohnen. Wrooooom.
Schwierig. Wahrscheinlich ist es aus Sicherheitsgründen wirklich sinnvoll, wenn Kraftfahrzeuge gehört werden, auch elektrisch angetriebene. Als Radfahrer merkt man recht häufig, wie viele Menschen eigentlich nur nach Gehör eine Fahrbahn bzw. einen Radweg betreten.

Wichtig ist der zielgerichtete Einsatz, also dass man das Geräusch z.B. vor allem in Fahrtrichtung statt zur Seite hört, und natürlich, dass es nicht lauter ist als unbedingt nötig, auch nach Tages- bzw. Nachtzeit und Umgebungslärm angepasst.
Zitat
Stichbahn
Die Elektrobusse bekommen einen Mann zugeteilt, der - eine Laterne schwenkend - vor den Bussen herlaufen muss.

Ach nee, Entschuldigung. Es wird so: Elektrobusse bekommen einen Extrasound, damit sie "hörbar" sind, meldet der rbb. Dort ist auch ein Soundbeispiel zu hören. Und ein Mensch im Interview, dessen Verständnis von Sound mit "freundlich, warm und mit futuristischen Anteilen" vollkommen von dem abweicht, was ich dauerhaft als "angenehm" einschätze.

Verkehr muss offenbar laut sein. Bin ich froh, nicht direkt an einer von E-Bussen angesteuerten Bushaltestelle zu wohnen. Wrooooom.

Diese Forderung hat - leider - einen ernsten Hintergrund: Für hochgradig sehbehinderte und blinde Menschen sind fast geräuschlos fahrende Elektrofahrzeuge aus erforderlicher Distanz kaum wahrnehmbar. Es dürfte nachvollziehbar sein, dass es zur Unfallvermeidung wenig hilfreich ist, diese mit dem Langstock ertasten zu können...

Anders als bei Smombies kann hier eben nicht auf Eigenverantwortung abgestellt werden.

Viele Grüße
Arnd



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2022 15:51 von Arnd Hellinger.
Zitat
Stichbahn
Verkehr muss offenbar laut sein. Bin ich froh, nicht direkt an einer von E-Bussen angesteuerten Bushaltestelle zu wohnen. Wrooooom.

Also ich wohne an solch einer Linie und kann nicht sagen, dass die E-Busse jetzt unbedingt lauter sind. Sie erzeugen eine andere, höhere Tonfrequenz als die Dieselstinker. Daher heben sie sich ab.

Es gibt einen Unterschied zwischen laut und unangenehm. Laute Geräusche können durchaus angenehm sein. Zum Beispiel wenn sie von einer Ludmilla-Lok kommen :-) Sounddesign zielt ja eher auf das Angenehme ab.

Aber wenn die Lautstärke so relevant ist, ist die Antwort: Ja! Muss so lange laut sein wie Verbrennerfahrzeuge den Verkehr noch dominieren werden. Die leisen E-Fahrzeuge gehen in den Verkehrsgeräuschen sonst unter und das ist für seheingeschränkte Menschen aktuell noch ein Problem. Sobald sich durch immer mehr E-Fahrzeuge der Gesamtlautstärkepegel irgendwann spürbar seknen sollte, kann man meines Erachtens darüber nachdenken, die künstlichen Fahrgeräusche wieder abzuschaffen.

Allerdings hängt das auch davon ab, wie sehr die Rollgeräusche die Geräuschkulisse prägen werden. Vielleicht ändert sich das im Zuge der im Schnitt leichteren E-Fahrzeuge ja auch.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2022 16:23 von Florian Schulz.
Diese Diskussion geht vollkommen am Leben vorbei. Warum?

Erstens: Habt ihr mal einen Solaris-E-Bus gesehen und währenddessen die Ohren geöffnet? Diese Wagen sind alles andere als leise.
Zweitens: Habt ihr mal einen modernen Schubgelenkbus mit Dieselantrieb gesehen und währenddessen die Ohren geöffnet?

Letztere sind vorn, also da, wo es für Passanten zur Gefahr kommen kann, verdammt leise und abgesehen vom Rollgeräusch nicht weiter akustisch wahr zu nehmen. Dass es hinten lauter ist - geschenkt, da liegt nicht der Gefahrenbereich.

Also entweder hätte man die Auseinandersetzung mit diesem Thema schon vor dreißig Jahren führen müssen oder sie ist jetzt auch obsolet. Bus von vorn ist leise, egal mit was für 'nem Antrieb. Mit der Argumentation dürfte die Gefahr, die von unseren Flexitys aus geht weitaus geringer sein - ich glaube, kein ÖPNV-Fahrzeug in Berlin hört man schon in weiter Ferne so gut wie die fiependen Niederflurwagen.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
def
Schwierig. Wahrscheinlich ist es aus Sicherheitsgründen wirklich sinnvoll, wenn Kraftfahrzeuge gehört werden, auch elektrisch angetriebene. Als Radfahrer merkt man recht häufig, wie viele Menschen eigentlich nur nach Gehör eine Fahrbahn bzw. einen Radweg betreten.

Das müsste dann für alle Fahrzeuge gelten, vor allem Elektroroller, E-Mofas, Fahrräder mit und ohne Hilfsmotor, die gern auf Gehwegen in beiden Fahrtrichtungen mit rund 25 km/h bewegt werden. Manche Radler klingeln ja wenigstens kurz, bevor sie ohne Sicherheitsabstand vorbeidüsen.

Beim E-Bus sehe/höre ich diese Gefahr eher weniger, vor allem die polnischen Erzeugnisse zeichnen sich durch recht penetrante Getriebegeräusche aus. An den Endpunkten gibt es inzwischen häufig Beschwerden der Anwohner über diese Flüsterbusse. Während die Fahrer der dieselbetriebenen Wagen bei solchen Fahrtunterbrechungen gesetzlich verpflichtet sind, den Motor auszuschalten und damit auch die Klimageräte ausgehen, trifft diese sinnvolle Regel auf "umweltfreundliche" E-Busse nicht zu. Die auf dem Dach montierten Lüfter haben eine längere Nachlaufphase zur Kühlung der Batterien und Umrichterelektronik, die sich erst nach mehreren Minuten abschalten lässt. Dann fährt der E-Bus wieder los und den nächste erfreut die darüber lebenden Anwohner.

so long

Mario
Zitat
def
Schwierig. Wahrscheinlich ist es aus Sicherheitsgründen wirklich sinnvoll, wenn Kraftfahrzeuge gehört werden, auch elektrisch angetriebene.

Ja, es ist nicht ganz einfach. Aber es kann andererseits auch nicht sein, dass wir unsere (Hör-)Umwelt mit allerlei Geräuschen vermüllen. Das gilt übrigens auch für Menschen, die in ihrem Hör-/Sehvermögen eingeschränkt sind. Informationen müssen klar sein und es dürfen nicht zu viele sein. Sonst verlieren sie ihren Nutzen.

Zitat
def
Als Radfahrer merkt man recht häufig, wie viele Menschen eigentlich nur nach Gehör eine Fahrbahn bzw. einen Radweg betreten.

Dann wäre es doch nur konsequent, wenn alle Fahrräder auch mit einem zusätzlichen Fahrgeräusch sich dauernd bemerkbar machen ;) Ich schlage eine Radlaufglocke vor.


Zitat
def
Wichtig ist der zielgerichtete Einsatz, also dass man das Geräusch z.B. vor allem in Fahrtrichtung statt zur Seite hört, und natürlich, dass es nicht lauter ist als unbedingt nötig, auch nach Tages- bzw. Nachtzeit und Umgebungslärm angepasst.

Wär nicht schlecht. Aber, ob das technisch klappt?


Zitat
Arnd Hellinger
Diese Forderung hat - leider - einen ernsten Hintergrund: Für hochgradig sehbehinderte und blinde Menschen sind fast geräuschlos fahrende Elektrofahrzeuge aus erforderlicher Distanz kaum wahrnehmbar. [...]

Anders als bei Smombies kann hier eben nicht auf Eigenverantwortung abgestellt werden.

Das ist in der Tat ein wichtiger Punkt. Danke für diesen richtigen Hinweis. Nach aktueller Entwicklung dürften irgendwann künftig E-Fahrzeuge das absolute Gros des Kraftfahrzeugverkehrs (Pkw, Lkw, Bus) ausmachen. Im Gegensatz zu Verbrennern, die sehr unterschiedliche Motorgeräusche machen (auch sehr abhängig vom Fahrverhalten!)... scheint mir der Mehrwert für die Wahrnehmung von E-Fahrzeugen mit gleichbleibenden Kunstsound doch eher begrenzt. Es bringt ja einfach keinen Mehrwert, wenn ein großes Bienensummen, nur halt in nervig, die Straßen entlangdröhnt. Klar, wenn ein einzelnes Auto sich nähert, hilft's. Aber an einer großen Kreuzung im MIV-Berufsverkehr? Da müssten die Geräusche aller Fahrzeuge schon unterschiedlicher sein, oder?
Zitat
Florian Schulz
Sounddesign zielt ja eher auf das Angenehme ab.

Beim Soundbeispiel im obigen Link merke ich davon leider wenig nichts ;)
Zitat
Philipp Borchert
Diese Diskussion geht vollkommen am Leben vorbei. Warum?

Erstens: Habt ihr mal einen Solaris-E-Bus gesehen und währenddessen die Ohren geöffnet? Diese Wagen sind alles andere als leise.

Es geht wohl noch um zusätzliche(!) Geräusche, die die Busse konstant je nach Fahrverhalten aussenden sollen.
Ja, aber solche müssten auch die ebenfalls leisen Dieselbusse bekommen, da hier dasselbe Problem der geringen akustischen Wahrnehmung im Gefahrenbereich rund um die Fahrzeuge besteht. Und nicht nur bei Elektrobussen.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Die Abendschau sendete heute zwei ausführliche Beiträge zu Elektro- bzw. Wasserstofftechnologie beim Bus (BVG + Uckermark), sowie deren Vor- und Nachteile, Perspektiven, Überlegungen. Beides ganz interessant:
[www.rbb-online.de]
[www.rbb-online.de]
A propos, in den letzten Monaten sind auf der "Vorzeigelinie" 300 verstärkt Diesel-GN im Einsatz. An der benötigten Kapazität kann es eigentlich nicht liegen. Kennt jemand den Hintergrund?

Honi soit qui mal y pense.
Doch, das Fahrgastaufkommen am Nachmittag / Abend ist auf dem 300er teilweise so hoch, dass die 12m-Busse das nicht mehr zuverlässig schaffen. Deswegen sind dann GN im Einsatz.
Zitat
M48er
Doch, das Fahrgastaufkommen am Nachmittag / Abend ist auf dem 300er teilweise so hoch, dass die 12m-Busse das nicht mehr zuverlässig schaffen. Deswegen sind dann GN im Einsatz.

Okay, dann habe ich wohl immer die Ausnahmen am Nachmittag/Abend erwischt.
Mein Kenntnisstand ist eher der, dass die BVG die Linie vor Monaten bereits mit den neuen Ebusco Fahrzeugen geplant und dementsprechend die Dienste gebaut hat. Und diese Dienste können dann derzeit nur Gelenkbusse abdecken, da Hof I über keine Dieseleindecker mehr selber verfügt.
Der 300er dient vermutlich als SEV für die U2?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Rund um die EastSideGallery wird es da nachmittags und abends ganz gut voll. Die von Joe benannten Gründe können zusätzlich dazukommen.
Zitat
M48er
Doch, das Fahrgastaufkommen am Nachmittag / Abend ist auf dem 300er teilweise so hoch, dass die 12m-Busse das nicht mehr zuverlässig schaffen. Deswegen sind dann GN im Einsatz.

Nein, Joe hat recht.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Der 300er fährt mit GN, weil dort eigentlich die Ebuscos fahren sollten, die ja aus bekannten Gründen noch nicht zugelassen sind. Da waren die Planer schneller, als die Fahrzeughersteller.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen