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Erste Elektrobuslinie in Berlin
geschrieben von Heidekraut 
Zitat
Ostkreuzi
Und welche Probleme haben die Busse noch?

Manchmal wollen da so komische Typen mitfahren. "Fahrgäste" nennen die sich wohl selbst...
Heute sind 1685 und 1688 im Einsatz.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Heute sind (bisher) drei E-Busse, 1685, 1686 und 1688 auf der Linie 204.

so long

Mario
Heute (Fr.d.5.2.16) fuhren bisher den ganzen Tag alle 4 Elektrobusse auf der Linie 204. Ein Anblick den man schon lange nicht mehr hatte.
Zitat
Regio Team
Ein Anblick den man schon lange nicht mehr hatte.

Der Einsatzbestand hat sich in dieser Woche stetig erhöht.
Am Dienstag war es nur ein E-Bus (1686) und drei Diesel, Mittwoch zwei:zwei, Donnerstag drei E-Busse - ein Diesel und heute alle vier ...

so long

Mario
In der heutigen Berliner Zeitung heißt es unter dem Titel "Berliner Elektrobusse stottern in die Zukunft" u.a.:
Zitat

„Nur an 21 Tagen waren alle vier Busse im Einsatz“, teilte die BVG-Sprecherin Petra Reetz am Dienstag mit. „An 24 Tagen fuhren drei Busse, an 27 Tagen lediglich zwei, und an fünf Tagen war nur ein E-Bus unterwegs.“ Damit nicht genug: An 57 Tagen sei kein einziger Elektrobus zwischen Zoo und Südkreuz im Einsatz gewesen. Dann mussten Dieselbusse alle Fahrten übernehmen.

Sowie weiterhin
Zitat

Reetz: „Wir setzen uns beim Bundesverkehrsministerium dafür ein, dass der Test bis zum Frühjahr 2017 weitergeht“ – damit er einen Winter umfasst, der seinen Namen hoffentlich verdient. Elektrobussen gehöre die Zukunft, so die Sprecherin. „Wir wissen nur nicht, wann sie beginnt.“
Mal wieder was zum Elektrobus-Testbetrieb Linie 204, zuerst die gute Nachricht ;-)

Bis Anfang Juni hatte sich der Einsatzbestand ziemlich erholt, vom 6. bis 9. Juni waren sogar alle vier vorhandenen Wagen auf der Linie 204 im Einsatz!

Mit Beginn der sommerlichen Witterung geht es beständig abwärts. Heute war nur noch ein einziger E-Bus (1688) unterwegs, dazu bliesen drei O530LE ihre Abgase in die Berliner Luft zwischen Zoo und Kreuz des Südens.

so long

Mario
Was sind denn bisher die wesentlichen Ursachen für die geringe Verfügbarkeit der E-Busse?
Trotz oder wegen des Testbetriebs mit Akkubussen auf der Linie 204: BVG prüft Oberleitungsbusse in Berlin.

Außerdem:

Zitat

Trotzdem will das Landesunternehmen den Strombetrieb auf der Linie 204 fortsetzen. „Einen weiteren Elektrobus wollen wir ab 2017 dort einsetzen: einen Bus mit einem Stromabnehmer auf dem Dach. Mithilfe des Pantografen kann die Batterie aufgeladen werden“, so Mareck. „Die Anlage wird auf dem Euref-Gelände am Schöneberger Gasometer gebaut.“
Hallo Verkehrswesen,

danke! Das ist sehr interessant.

Das Hauptproblem bei Obussen und anderen Elektrobussen ist halt, dass die Beförderungskapazität gegenüber Dieselbussen nicht gesteigert wird.

Das ist aber das Kernthema überall dort, wo ein Ersatz von Dieselbussen durch Straßenbahnen vorgeschlagen oder gefordert wird.

Überall sonst sind Obusse natürlich relativ schnell realisierbare und alltagstaugliche Elektromobilität.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
DasVerkehrswesen
Trotz oder wegen des Testbetriebs mit Akkubussen auf der Linie 204: BVG prüft Oberleitungsbusse in Berlin.

Außerdem:

Zitat

Trotzdem will das Landesunternehmen den Strombetrieb auf der Linie 204 fortsetzen. „Einen weiteren Elektrobus wollen wir ab 2017 dort einsetzen: einen Bus mit einem Stromabnehmer auf dem Dach. Mithilfe des Pantografen kann die Batterie aufgeladen werden“, so Mareck. „Die Anlage wird auf dem Euref-Gelände am Schöneberger Gasometer gebaut.“
,,,,
Zitat
manuelberlin
Überall sonst sind Obusse natürlich relativ schnell realisierbare und alltagstaugliche Elektromobilität.

Da bin ich anderer Meinung, obwohl ich mal Fan der "Strippenbusse" war, sogar meine Diplomarbeit darüber geschrieben habe.
Der Obusbetrieb verbindet jedoch die Nachteile der Straßenbahn mit denen der Dieselbusse. Für eine Großstadt ist ein zusätzlicher Betriebszweig nicht zielführend, schon gar nicht ihn nue aufzubauen.

Im Moment lenkt diese Diskussion nur ab vom dringend notwendigen Wiederaufbau wichtiger Straßenbahnstrecken.

so long

Mario
Hallo Mario,

in der Gesamtbetrachtung der Vor- und Nachteile stimme ich Dir völlig zu.

Abgesehen davon dürfte jede Form von Elektrobussen erhebliche Anpassungen im Geschäftsfeld erfordern - insbesondere in der Werkstatt.

Das Thema lenkt aber tatsächlich auch von der Notwendigkeit neuer Straßenbahnstrecken ab - danke, dass Du das herausgestellt hast.

Wie wir es früher schon in anderen Städten erlebt haben, könnte es zu einem innerbetrieblichen Wettkampf zwischen den Betriebsteilen kommen, wenn dieser nicht schon im Gange ist.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
der weiße bim
Zitat
manuelberlin
Überall sonst sind Obusse natürlich relativ schnell realisierbare und alltagstaugliche Elektromobilität.
[...] Im Moment lenkt diese Diskussion nur ab vom dringend notwendigen Wiederaufbau wichtiger Straßenbahnstrecken.

Na mensch, da sind wir auch mal einer Meinung. ;-)

An einem Punkt im Artikel habe ich mich doch arg gewundert:
Zitat
Berliner Zeitung
„Wo die Leitungen das Stadtbild stören oder an Knotenpunkten komplexe Anlagen wie Weichen erfordern, fahren die Busse dann einfach im Batteriebetrieb – ,abgedrahtet‘, wie Fachleute sagen“, sagt der Bus-Chef. Dieses Prinzip spare Geld beim Bau der Fahrleitung, die beim Bus ohnehin einfacher und kostengünstiger ausfällt als bei der Straßenbahn. [...]

Dass eine Obus-Fahrleitung "ohnehin" einfacher und kostengünstiger ausfalle, als die einer Straßenbahn wäre mir neu. Bisher habe ich nur Gegenteiliges vernommen. Gut, wenn man die komplizierten Weichen- und Kreuzungen weglässt, könnte es rein vom Schwierigkeitsgrad tatsächlich einfacher sein sie zu montieren, da sie in der Regel nicht gespannt werden und kein genauer Zickzack-Lauf einzuhalten ist. Aber von den Kosten her kann ich mir nicht wirklich Vorteile vorstellen.

Die Variante mit dem Stromabnehmer auf dem Dach halte ich aktuell für die beste Lösung, wenn es kein "richtiger" Obus sein soll. Aber wie oben schon angedeutet, sehe ich derzeit bei der Straßenbahn den größten Handlungsbedarf, was den Netzausbau angeht. Bei den Fahrzeugen drückt der Schuh mit Abstand beim Großprofil am Deutlichsten. Für die S-Bahn sind Neufahrzeuge ja bereits bestellt und bei der Straßenbahn in Auslieferung.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
-offtopic-

Juten Abend und jute Nacht,

zum Thema: E-Bus, O-Bus oder auch Straßenbahnfantastereien in Bärlin, sage ich nur:

[www.youtube.com]

"Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist."



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2016 00:27 von Tf-34074-.
Zitat
Jay
Aber wie oben schon angedeutet, sehe ich derzeit bei der Straßenbahn den größten Handlungsbedarf, was den Netzausbau angeht. Bei den Fahrzeugen drückt der Schuh mit Abstand beim Großprofil am Deutlichsten. Für die S-Bahn sind Neufahrzeuge ja bereits bestellt und bei der Straßenbahn in Auslieferung.

Damit zeigst Du auch indirekt auf, wie verlogen die aktuelle Politik zur Förderung von Elektromobilität in Berlin ist. Elektromobilität gibt es in Berlin seit weit über hundert Jahren, und sie hat sich bewährt: zunächst in Form der U- und Straßenbahn, später auch als S- und in jüngerer Zeit auch als Regionalbahn. Doch während S- und U-Bahn-System in den letzten Jahren verkommen ließ (man kann es angesichts des enormen Fahrzeugmangels, der ständigen Betriebsstörungen, der wegen des starken Personalabbaus oft unflexiblen Reaktionen darauf und der ebenfalls wegen des Personalabbaus miserablen Zahlvieh-Information in diesen Fällen nicht anders nennen) und auch die Straßenbahn nur sehr langsam aus ihrer Krise findet, stellt sich die Landespolitik hin und stellt Elektromobilität als The next big thing hin.

Im Grunde geht es doch gar nicht um Elektromobilität. Es geht auch nicht um die Förderung regionaler Industrie. Es geht allein um die Förderung des MIV.

Zitat
Berliner Zeitung
In Berlin könnten die Elektrobusse für Strecken mit hoher Fahrgastnachfrage geeignet sein, auf denen in Zukunft auch Straßenbahnverkehr sinnvoll wäre – „gewissermaßen als Tram-Vorlaufbetrieb“, sagt Mareck. Er spricht von Strecken außerhalb der Innenstadt, von Pankow und Friedrichshagen ist die Rede.

Lässt dieser Satz nur mich aufhorchen? Wo sollen denn im - noch? - durch Straßenbahnen bestens erschlossenen Friedrichshagen O-Busse fahren? Wäre ja nicht das erste Mal, dass man Straßenbahnen durch "flexible Busse" ersetzt, alles im Sinne des Umweltschutzes natürlich.

Und wieso eigentlich in Pankow? Wäre Elektromobilität nicht dort angemessen, wo es sie heute nicht gibt? Oder möchte man einfach die vorhandene Straßenbahninfrastruktur mitnutzen?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2016 07:30 von def.
Zitat
der weiße bim
Zitat
manuelberlin
Überall sonst sind Obusse natürlich relativ schnell realisierbare und alltagstaugliche Elektromobilität.

Da bin ich anderer Meinung, obwohl ich mal Fan der "Strippenbusse" war, sogar meine Diplomarbeit darüber geschrieben habe.
Der Obusbetrieb verbindet jedoch die Nachteile der Straßenbahn mit denen der Dieselbusse. Für eine Großstadt ist ein zusätzlicher Betriebszweig nicht zielführend, schon gar nicht ihn nue aufzubauen.

Im Moment lenkt diese Diskussion nur ab vom dringend notwendigen Wiederaufbau wichtiger Straßenbahnstrecken.

Allerdings kann man nicht in jede Innenstadtstraße eine Straßenbahn bauen.
Wenn dort zur Zeit noch viele Dieselbusse fahren, wäre Ersatz durch Obus überlegenswert.
Und zur Diskussion ob Spandau mit Straßenbahn-
statt eines Inselnetz der Elektrischen wäre ein Inselnetz mit Obussen dort auch überlegenswert,
was sich problemloser an das Stadtnetz anbinden ließ als mit schienengebundener E-Mobilität..

T6JP
Zitat
def
Lässt dieser Satz nur mich aufhorchen? Wo sollen denn im - noch? - durch Straßenbahnen bestens erschlossenen Friedrichshagen O-Busse fahren? Wäre ja nicht das erste Mal, dass man Straßenbahnen durch "flexible Busse" ersetzt, alles im Sinne des Umweltschutzes natürlich.

Und wieso eigentlich in Pankow? Wäre Elektromobilität nicht dort angemessen, wo es sie heute nicht gibt? Oder möchte man einfach die vorhandene Straßenbahninfrastruktur mitnutzen?

Ich denke das ist der Ansatz den auch Leipzig bei den Überlegungen zur (Wieder-)Einführung des Oberleitungsbusses ging: Möglichst an vorhandene (Straßenbahn-)Strecken anschließen, dann kann man die Unterwerke mit nutzen und so die Kosten für den Aufbau gering halten. Denn wie ja bereits angerissen bietet der Obus (außer in der Doppelgelenkvariante) keine größere Kapazität als der Dieselbus. Wenn es aber gar nicht darum geht künftige Straßenbahnstrecken vorab zu elektrifizieren sondern Buslinien auf E-Busse umzustellen, dann bieten sich bestimmte Korridore an denen mehrere Linien gebündelt verkehren durchaus an, um unter der Fahrleitung zu laden und dann mi Akku/Supercap/Brennstoffzellen/Hybrid-Betrieb den Rest der Strecke zu fahren. Die in Berlin, Braunschweig, Hamburg, Wien und sicher auch anderswo getesteten Elektrobusse haben alle gemeinsam, dass sie ausschließlich im Stillstand geladen werden (wenn man mal die Rückgewinnung von Bremsenergie außen vor lässt). Das bedeutet aber, dass die Busse dafür auch entsprechend lange irgendwo rumstehen müssen und die entsprechende Anzahl an Lade-Terminals vorgehalten werden muss.
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn dort zur Zeit noch viele Dieselbusse fahren, wäre Ersatz durch Obus überlegenswert.
Und zur Diskussion ob Spandau mit Straßenbahn-
statt eines Inselnetz der Elektrischen wäre ein Inselnetz mit Obussen dort auch überlegenswert,
was sich problemloser an das Stadtnetz anbinden ließ als mit schienengebundener E-Mobilität..

Das wäre dann wohl das aus für die Doppeldecker in Spandau. Denn Doppeldeckerbus+Oberleitung passt an Brücken nicht.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn dort zur Zeit noch viele Dieselbusse fahren, wäre Ersatz durch Obus überlegenswert.
Und zur Diskussion ob Spandau mit Straßenbahn-
statt eines Inselnetz der Elektrischen wäre ein Inselnetz mit Obussen dort auch überlegenswert,
was sich problemloser an das Stadtnetz anbinden ließ als mit schienengebundener E-Mobilität..

Das wäre dann wohl das aus für die Doppeldecker in Spandau. Denn Doppeldeckerbus+Oberleitung passt an Brücken nicht.

Was ja auch mit Bimmeloberleitung an einigen Stellen Probleme aufwerfen würde??
Andererseits beschafft man dann halt keine Doppeldecker mehr, die sind ausser in Berlin eh nur als Touribusse unterwegs !?

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Was ja auch mit Bimmeloberleitung an einigen Stellen Probleme aufwerfen würde??

Nicht im Geringsten. Dir als Straßenbahner müssten doch die Brücken bekannt sein, durch die zwar Straßenbahnen passen, aber keine Doppeldeckerbusse.

Zitat
T6Jagdpilot
Andererseits beschafft man dann halt keine Doppeldecker mehr, die sind ausser in Berlin eh nur als Touribusse unterwegs !?

Geile Sache, aber dann braucht man statt drei Doppeldeckern (3x128 Fahrgäste) in Zukunft vier Gelenkwagen (4x 99 Fahrgäste) um die gleiche Menge an Fahrgästen zu befördern. Wirtschaftlich ist das nicht. Obwohl, bei den Stehplatzwundern mit Gelenk reichen bestimmt auch drei dank Fahrgastschwund...

x--x--x--x

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1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2016 08:19 von B-V 3313.
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