Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
? zur plötzlichen Kapitulation eines 481er letzte Nacht
geschrieben von Danielp 
Wollte mal hören, ob es vielleicht eine "offizielle" oder mögliche Erklärung für diese Fahrt letzte Nacht gibt:

Ich bin um 0:00 Uhr in Potsdam Hbf mit der S1 Richtung Frohnau losgefahren. Bis Nikolassee lief auch alles normal. Vor Schlachtensee kam es mir irgendwie so vor, als würde der 481er wirklich arg beschleunigen, doch mit einem Mal riss mitten in der Beschleunigung bei schon recht hohem Tempo die Leistung ab und der Zug bremste sehr hart bis auf 0 runter. Dann standen wir kurz vor dem S Schlachtensee.
So dauerte es 5-6 Minuten, nichts passierte. Dann eine Durchsage des Tf: "Es geht gleich weiter." Nochmal 7 Minuten, dann fuhr der Zug tatsächlich wieder los. Mexikoplatz und Zehlendorf wurde dann auch ganz normal gehalten... aber dann durften wir mit einem Mal in Zehlendorf alle aussteigen!
Wir hatten mittlerweile ca. +13, der Zug wurde durch den Tf. abgelaufen und geleert. Es gab keinerlei Ansagen mehr. Der Zug hatte zudem SOFORT das Signal zurück Richtung Wannsee auf FAHRT!
Nach ca. 5 Minuten dann eine Ansage "nächster Zug Richtung Frohnau um 0:42 von Gleis 1" (= das Gegengleis). Unser "alter" Zug stand immer noch da und hatte nach wie vor grüne Ausfahrt Richtung Wannsee zurück.
0:42 kam natürlich erst mal kein Zug, auch weitere Ansagen gab es nicht, erst weitere 4 Minuten (mittlerweile hatten einige Fahrgäste die mit 2 Mitarbeitern UND 2 Sicherheitskräften besetzte Aufsicht gestürmt und im Infos gebeten) kam dann der Zug im Gegengleis, noch mit Schönholz beschriftet.
Meine Frage nun: Was kann da vorgefallen sein, wenn der Zug zwar noch 2 Stationen regulär fährt, dann aber plötzlich geräumt werden "muss", Endstation ist, der Zug aber sofort auch Ausfahrt zurück bekommt. War der Tf zu müde? :-) Bei der harten Bremsung dachte ich ja zuerst an einen PU, war aber zum Glück offenbar keiner. Auch irgend welche eingeworfenen Scheiben hab ich auf Anhieb nicht gesehen. Dann: Gibt es eigentlich Vorgaben, in welcher Art die Fahrgäste informiert werden müssen/sollten? Mitten in der Nacht "Endstation, nächster Zug in 20 Minuten" ansagen reicht m.E. eigentlich nicht. Und wie verfährt die S-Bahn da eigentlich bei somit verlorenen Anschlüssen? Auf den Bahnhöfen ab Nordbahnhof war jedenfalls - wir hatten mittlerweile +24 - schon Betriebsruhe wo vorher noch beste Anschlüsse gewesen wären...

Gut, das wars auch schon, zum Glück mussten wir nur bis Gesundbrunnen, aber ne knappe halbe Stunde Schlaf weniger ohne Erklärung ist schon ärgerlich ;-).

Danielp
Ich vermute mal, ein technischer Defekt am Zuge bzw. vielleicht hat sich einer der ca. 100 Rechner "verschluckt", deshalb die urplötzliche Beschleunigung mit resultierender harter Bremsung. Das lässt sich durch Betätigen bestimmter Resettasten zwar beheben, verbietet aber die Weiterfahrt des Zuges mit Fahrgästen. Aus diesem Grunde ist der Zug noch bis zum nächsten Bf. mit Kehrmöglichkeit, also Zehlendorf, gefahren und hat dort kehrtgemacht Richtung Werkstatt Wannsee. Wäre aber mal interessant die genaue Ursache erfahren zu können bzw. ob es sowas öfters gibt. Ist ja schon ganz schön dreist dass ne halbe Stunde kein Zug mehr gefahren ist und das um diese unchristliche Zeit...
> Meine Frage nun: Was kann da vorgefallen sein,
> wenn der Zug zwar noch 2 Stationen regulär fährt,
> dann aber plötzlich geräumt werden "muss",
> Endstation ist, der Zug aber sofort auch Ausfahrt
> zurück bekommt. War der Tf zu müde? :-) Bei der

Aufgrund der harten Bremsung lag vermutlich ein Schaden vor, der ein Aussetzen nötig machte. Das der Zug noch drei Stationen weiterfuhr, ist wahrscheinlich dem Versuch des Tf zu verdanken, die Karre doch noch zur Mitarbeit zu bewegen. In Zehlendorf wird man sich gesagt haben: Ab zurück nach Wannsee, ehe das Teil liegen bleibt.

Das die Ausfahrt sofort wieder grün war, ist normal. Da aufgrund des 20Minutentaktes nichts weiter hinter ihm im Blockabstand stand, war die Strecke bis Schlachtensee frei. Der nachfolgende Zug musste dann in Schlachtensee auf das Gegengleis wechseln.

> nicht gesehen. Dann: Gibt es eigentlich Vorgaben,
> in welcher Art die Fahrgäste informiert werden
> müssen/sollten? Mitten in der Nacht "Endstation,
> nächster Zug in 20 Minuten" ansagen reicht m.E.
> eigentlich nicht. Und wie verfährt die S-Bahn da
> eigentlich bei somit verlorenen Anschlüssen? Auf

Dazu steht Dir das Kundenbüro der S-Bahn bzw. das Kundentelefon tagsüber zur Verfügung. Wenn Anschlüsse nächtens verloren gehen, liegt alles weitere im operativen Ermessen der Betriebsleitung. Anwesende Tf und Aufsichten können dann ausser Meldung machen nichts weiter tun ...

Toto
Toto schrieb:
-------------------------------------------------------
> > Meine Frage nun: Was kann da vorgefallen
> sein,

Kein Zugschaden. Kein Defekt. Mehr ist nicht bekannt. Aber jetzt nicht weiter nachfragen, bitte.

> > eigentlich nicht. Und wie verfährt die S-Bahn
> da
> > eigentlich bei somit verlorenen Anschlüssen?

Das kannst Du in den Beförderungsbedingungen des VBB nachlesen. Tipp zum schnelleren Finden: §16

> Dazu steht Dir das Kundenbüro der S-Bahn bzw. das
> Kundentelefon tagsüber zur Verfügung. Wenn
> Anschlüsse nächtens verloren gehen, liegt alles
> weitere im operativen Ermessen der
> Betriebsleitung. Anwesende Tf und Aufsichten
> können dann ausser Meldung machen nichts weiter
> tun ...

So ist es, leider. Auch die S-Bahn kann keinen Ersatzzug mal eben herbeizaubern. Plötzlich eintretende Ereignisse kann niemand vorhersehen. Das fällt dann unter "persönliches Risiko", auf das man sich auf Grund seiner Lebenserfahrung einzustellen hat. Hört sich jetzt hart an, ist aber so. Ein Verkehrsunternehmen ist kein Versicherungsunternehmen, welches für alles und jeden Garantien übernimmt.

Welcher materielle Schaden ist Dir denn durch das Aussetzen in Zehlendorf entstanden? Und selbst wenn: Das BGB findet im ÖPNV keine Anwendung.

Viele Grüße von Matze
Hallo am Sonntagmorgen,

klar, ein materieller Schaden entsteht bei so etwas in den seltensten Fällen. Gerade im Nachtverkehr dürften sich ja Umsatzausfälle usw. in Grenzen halten ;-). Ich glaube, der viel größere Schaden dürfte bei solchen Betriebspannen nicht mir, sondern der S-Bahn selbst entstehen.
Immerhin schlage ich im Fahrplan eine Verbindung nach und ohne weitere Gründe wird einfach auf irgend einem Dorf (sorry, nichts gegen Zehlendorf, ist nur noch so "jwd" wenn man bis Gesundbrunnen weiter will ;-)) angehalten, aussteigen, Zug endet hier, fertig. Der "normale" Fahrgast wird also von der S-Bahn 20+ Minuten vor die Tür geschickt und weiß nicht warum. Steht er das nächste Mal vor der Wahl des Verkehrsmittels, werden ihm genau solche Vorfälle einfallen und er wird mit dem Argument "eigentlich will ich heute schnell und zufrieden ankommen und nicht frieren" ein anderes Verkehrsmittel wählen.
Was einen Ersatzzug angeht, so stand in der Kehre Zehlendorf sogar ein Zug herum. Ich weiß nicht, ob das die naive Ansicht eines Fahrgastes ist, aber ich denke da immer "dann holt doch den da raus und fahrt". Nachts um 1 dürfte doch alles nicht so eng und verplant sein, dass man nicht diese vorletzte Fahrt noch ordnungsgemäß durchführen und dann den Zug zurück führen könnte.
Wie gesagt, ich glaube am Ende schneidet sich die S-Bahn eher ins eigene Fleisch, wenn sie solche Unzuverlässigkeiten nicht a) besser vor Ort meistert und die Fahrgäste doch noch zufrieden ans Ziel bringt und b) irgendwie insgesamt die Unzuverlässigkeit senkt. Bin in letzter Zeit schon des öfteren mit S-Bahnen liegen geblieben oder habe wegen unerklärlichem Zuspätkommen Anschlüsse verpasst.

Ach ja, und danke Euch für die Aufklärungsversuche ;-).

Danielp
.
31.10.2004 12:36
.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2010 13:09 von André Loop.
Danielp schrieb:

> Was einen Ersatzzug angeht, so stand in der Kehre
> Zehlendorf sogar ein Zug herum. Ich weiß nicht, ob
> das die naive Ansicht eines Fahrgastes ist, aber
> ich denke da immer "dann holt doch den da raus und
> fahrt".

Ja, diese Ansicht ist naiv ;-)

> Nachts um 1 dürfte doch alles nicht so eng
> und verplant sein, dass man nicht diese vorletzte
> Fahrt noch ordnungsgemäß durchführen und dann den
> Zug zurück führen könnte.

Wer soll ihn fahren? Wer sagt denn, dass die Züge nachts mit Personal besetzt sind?
Der Tf vom Schadzug wird garantiert auf keinen anderen Zug gehen, ohne Anweisung. Und bitte auch nicht vergessen: Auch wenn nicht innerhalb der nächsten Stunde oder so, es gibt auch Pausenregelungen für die Kutscher.

@ Andre,: Wir rüsten Züge nicht mehr ab, sondern stellen sie nur noch ab. Für das Bereitmachen eines abgestellten Vollzuges (für den Laien: so was wie im Stand-by-Betrieb) stehen uns 15 Minuten zur Verfügung. Abgerüstete Züge (Stromabnehmer abgeklappt, Batterie aus) gibt es 1 Stunde Zeit.

Aber wieder zurück mit einem "Rechenbeispiel":
Ankunft in Zehlendorf mit +13, Führerstandswechsel +4, Funkgespäch mit der Betriebsleitung +1, Weg in die Kehre +5, Vorbereiten +15, Zug zieht zum Bahnsteig vor +1, Einsteigen, zurückbleiben bitte, abfahren +1 = + 40 min Verspätung, wenn alles klappen würde. Und wenn es dann nur der vorletzte Zug ist, dann denke ich, Du bist schneller mit dem nachfolgenden :-)

> Wie gesagt, ich glaube am Ende schneidet sich die
> S-Bahn eher ins eigene Fleisch, wenn sie solche
> Unzuverlässigkeiten nicht a) besser vor Ort
> meistert und die Fahrgäste doch noch zufrieden ans
> Ziel bringt und b) irgendwie insgesamt die
> Unzuverlässigkeit senkt.

Richtig. Volle Zustimmung meinerseits.

> Bin in letzter Zeit schon
> des öfteren mit S-Bahnen liegen geblieben

Na, das sieht die Störungsstatistik der BR 481 aber anders ;-)

Toto
Danielp schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo am Sonntagmorgen,
>
> klar, ein materieller Schaden entsteht bei so
> etwas in den seltensten Fällen. Gerade im
> Nachtverkehr dürften sich ja Umsatzausfälle usw.
> in Grenzen halten ;-). Ich glaube, der viel
> größere Schaden dürfte bei solchen Betriebspannen
> nicht mir, sondern der S-Bahn selbst entstehen.

Ja, sicher.

> Immerhin schlage ich im Fahrplan eine Verbindung
> nach und ohne weitere Gründe wird einfach auf
> irgend einem Dorf (sorry, nichts gegen Zehlendorf,
> ist nur noch so "jwd" wenn man bis Gesundbrunnen
> weiter will ;-)) angehalten, aussteigen, Zug endet
> hier, fertig. Der "normale" Fahrgast wird also von
> der S-Bahn 20+ Minuten vor die Tür geschickt und
> weiß nicht warum. Steht er das nächste Mal vor der

So etwas darf natürlich nicht passieren. Information muß sein.

> Wahl des Verkehrsmittels, werden ihm genau solche
> Vorfälle einfallen und er wird mit dem Argument
> "eigentlich will ich heute schnell und zufrieden
> ankommen und nicht frieren" ein anderes
> Verkehrsmittel wählen.

Das ist naheliegend. Allerdings wird einem die Vernunft sagen, daß auch mit anderen Fortbewegungsmitteln mal etwas passieren kann. Nichts ist unmöglich.

> Was einen Ersatzzug angeht, so stand in der Kehre
> Zehlendorf sogar ein Zug herum. Ich weiß nicht, ob
> das die naive Ansicht eines Fahrgastes ist, aber
> ich denke da immer "dann holt doch den da raus und
> fahrt". Nachts um 1 dürfte doch alles nicht so eng
> und verplant sein, dass man nicht diese vorletzte
> Fahrt noch ordnungsgemäß durchführen und dann den
> Zug zurück führen könnte.
> Wie gesagt, ich glaube am Ende schneidet sich die
> S-Bahn eher ins eigene Fleisch, wenn sie solche
> Unzuverlässigkeiten nicht a) besser vor Ort
> meistert und die Fahrgäste doch noch zufrieden ans
> Ziel bringt und b) irgendwie insgesamt die
> Unzuverlässigkeit senkt. Bin in letzter Zeit schon
> des öfteren mit S-Bahnen liegen geblieben oder
> habe wegen unerklärlichem Zuspätkommen Anschlüsse
> verpasst.

Das ist ärgerlich. Die Wahrnehmung ist jedoch sehr subjektiv, d. h. nicht jeder Fahrgast wird diese Wahrnehmung objektiv bestätigen können.

Viele Grüße von Matze
mal was gegenteiliges...
02.11.2004 02:43
Am Samstag mittag rein in die S 75 nach Spandau...bis Ostkreuz...hochgedüst..Ring 42 ( 485 mit klappern am vorderen Drehgestell )..Hermannstr... alles prima...

Zurück... via Wittenau...s 85 (???) über Bornholmer..schönhauser....landsberger..hoch..tram 8....bis heeme..keine 40 min...

das war ideal...

<<< ist noch nie liegengeblieben...


mal angemerkt...die Züge laufen rund um die Uhr...sowas geht auch mal kaputt...n auto hält bestimmt nicht so lange...

also haste mal 20 min gewartet..na und...
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen