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Liste aller Straßenbahngleisreste in Berlin
geschrieben von Florian Schulz 
Zitat
Bumsi
Kann jemand vielleicht über die Hintergründe berichten, warum man am 01. März 1983 eine Trambetriebsneubaustrecke Uhlandstraße eröffnet hat, um sie dann nach gerade einmal 9 Monaten wieder einzustellen?

Das war ein Bauprovisorium, eingleisig auf dem Straßenpflaster.
Der damalige Straßenbahnhof Niederschönhausen musste während der komplexen Gleiserneuerung zwischen Kurt-Fischer-Platz und Dietzgenstraße am Netz bleiben. Der Nachbarhof Weißensee hatte damals schon mehr Straßenbahnwagen als Platz (160 KT4D und noch viele Rekowagenzüge).

so long

Mario
Zitat
Christian Linow

Im Prinzip haben der Strecke wohl viele Dinge am Ende den Garaus gemacht. Bereits zu DDR-Zeiten fuhr man auf Verschleiß. Einer der Gründe sollen beabsichtige Abrisspläne zugunsten von Wohnungs- und Straßenbau in Altglienicke gewesen sein. Nach der Wende offenbarte sich dann endgültig der marode Zustand der Brücke über den Teltowkanal, der einen provisorischen Ersatz erforderlich machte. Hinzu kam, dass man bis Mitte der 1990er eine Straßenbahnverlängerung von Adlershof zur Grünbergallee erwog, wodurch die Trasse zum Falkenberg noch mehr entbehrlich wurde.


Quelle: Verkehrsplanung für Berlin : Materialien zum Stadtentwicklungsplan Verkehr / Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe, Berlin 1995

Schon interessant, was alles nicht gebaut wurde...
Zitat
der weiße bim
Zitat
Bumsi
Kann jemand vielleicht über die Hintergründe berichten, warum man am 01. März 1983 eine Trambetriebsneubaustrecke Uhlandstraße eröffnet hat, um sie dann nach gerade einmal 9 Monaten wieder einzustellen?

Das war ein Bauprovisorium, eingleisig auf dem Straßenpflaster.
Der damalige Straßenbahnhof Niederschönhausen musste während der komplexen Gleiserneuerung zwischen Kurt-Fischer-Platz und Dietzgenstraße am Netz bleiben. Der Nachbarhof Weißensee hatte damals schon mehr Straßenbahnwagen als Platz (160 KT4D und noch viele Rekowagenzüge).

Wie genau verlief denn diese Strecke? Den ganzen Weg von der Dietzgenstraße bis zur Friedrich-Engels-Straße?
Zitat
Krumme Lanke
Aber gut ausgelastet gewesen war die Straßenbahn nach Altglienicke oder?

Bis zum Ersatz der Ostberliner Betriebe durch "blühende Landschaften" recht gut.
Alsbald genügte dann nur noch ein Beiwagen...

T6JP
Zitat
Slighter
Wie genau verlief denn diese Strecke? Den ganzen Weg von der Dietzgenstraße bis zur Friedrich-Engels-Straße?

Ja, als Gleisverbindung beider Strecken. Ob sie nur als Betriebsstrecke diente oder auch dem Linienverkehr der Linie 46, weiß ich nicht mehr so genau. Nach Abschluss der Baumaßnahme wurde das Provisorium vollständig abgebaut.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.05.2021 18:49 von der weiße bim.
Ist wirklich irre lang her, ich bin der Meinung eingleisige Betriebsstrecke, aber ich erinnere mich:
Teilweise hing die Oberleitung an extra aufgestellten Holzmasten.
Zitat
der weiße bim
Zitat
Slighter
Wie genau verlief denn diese Strecke? Den ganzen Weg von der Dietzgenstraße bis zur Friedrich-Engels-Straße?

Ja, als Gleisverbindung beider Strecken. Ob sie nur als Betriebsstrecke diente oder auch dem Linienverkehr der Linie 46, weiß ich nicht mehr so genau. Nach Abschluss der Baumaßnahme wurde das Provisorium vollständig abgebaut.

Bei der (sehr empfehlenswerten) Seite von Sascha Teichmann ist es als reine Betriebsstrecke von März bis Dezember 1983 eingetragen.

Link
Die Strecke war nur Betriebsstrecke, morgens ab kurz nach 03.00 rückten die ca 60 Züge aus, dann war Ruhe, und erst ab ca 18 Uhr durfte nur noch eingerückt werden.
E - Wagen setzten nach Weissensee aus und mittags wieder ein von dort . ( 46 , 49 63E , 70 ).
Auswechselungen erfolgten auch über Weissensee.
An der Kreuzung Uhlandstrasse sass ein Dispatcher in nem Camingwagen und überwachte die Einfädelung in die Eingleisigkeit der Rosenthaler Strecke.
Zitat
der weiße Bim
Gab es auch. Oder gehörten die Köthener oder Anhalter Straße nicht zum Bezirk Kreuzberg?
Dort liegen unter dem Asphalt noch Gleise oder sichtbar mit Kopfsteinplaster?

Zitat
B-V 3313
Auch hier etappe ich dich wieder bei der Unwahrheit! Natürlich gab es dort so etwas auch für Jahrzehnte.
Was heißt hier "ertappen", "wieder" und "Unwahrheit". Ich beziehe mich auf die Dokumentation der Verkehrsblätter. Ich hätte durchaus, mein Fehler, schreiben können "soweit ich weiß".
Wiederum könntest Du aber auch einfach mal Beispiele nennen um informativ aufzuklären anstatt nur Kommentare hinzuklatschen.
Nicht nur Pöbeln sondern aufklären. Ist das so schwer?

Zitat
Christian Linow
Sogar heute findet man noch Gleisreste im Westteil wie beispielsweise auf dem ehemaligen Betriebshof Schöneberg oder dem Depot Heiligensee:
Ja, soetwas gibt es noch zu genüge. Aber meinerseits oder vom Thema her waren ja Haupt- bzw. Nebenstraßen gemeint.
Die Beispiele kamen bereits von Mario, brauchst du alles doppelt?

Und "wieder ertappt" bezieht sich auf deine Falschmeldung zur F79-Museumseinheit.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Bei der aktuellen Fahrbahnsanierung in der Schnellerstraße wurden nun Gleisreste und das alte Kopfsteinplflaster sichtbar.

Hier ist auch gut 30 Jahre keine Straßenbahn mehr rübergefahren. Es gibt noch zwei drei andere Stellen. Aber nirgends sieht man sie so deutlich wie an dieser Stelle.

Edit: Ups, tut mir leid für die Drehung.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.06.2021 18:59 von Logital.


Letztes Jahr tauchten im Zuge der Baufeldfreimachung Gleisreste der alten Straßenbahnendstelle am Ostkreuz auf.


Gleich an zwei Stellen sind jetzt sogar noch Gleisreste in der Schnellerstraße der bereits vor 50 Jahren stillgelegten Straßenbahn nach Oberspree im Zuge der Fahrbahnerneuerung zum Vorschein gekommen:


Deutlich zu erkennen die seit Jahrzehnten überteerte Rillenschiene auf der Schnellerstraße Ecke Köllnische Straße


Ein weiterer Restant befindet sich in der Schnellerstraße auf Höhe des Zebrastreifens kurz vor dem Bruno-Bürgel-Weg

In diesem Zusammenhang gleich noch eine Frage: Könnte dieser Mast im Bruno-Bürgel-Weg noch ein übriggebliebener Mast des Fahrdrahts der Straßenbahn sein, oder handelt es sich doch eher um eine Freileitung?


Danke fürs Spurenlesen in der Schnellerstraße. Dort müsste ja noch die Sanierung der Gegenfahrbahn Höhe Bruno Bürgel Weg im dann letzten Bauabschnitt bevorstehen. Mit etwas Glück werden dabei vielleicht sogar abbiegende Gleise sichtbar.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Christian Linow
In diesem Zusammenhang gleich noch eine Frage: Könnte dieser Mast im Bruno-Bürgel-Weg noch ein übriggebliebener Mast des Fahrdrahts der Straßenbahn sein, oder handelt es sich doch eher um eine Freileitung?

Solche Masten wurden in der "guten alten Zeit" massenhaft für Straßenbahnoberleitungen eingesetzt. Im Zeitalter des fest verlegten Fahrdrahts und des Stangenstromabnehmers (bei der BVG bis Mitte der 1950er Jahre) waren die Mastabstände noch viel geringer, allerdings wo genügend große und stabile Häuser am Straßenrand standen wählte man vorzugsweise Wandankerbefestigungen aus.

Freileitungen für die allgemeine Stromversorgung waren in den Siedlungsgebieten vorzugsweise an Holzmasten aufgehängt, von denen auch die Hausanschlüsse in die einzelnen Gebäude oberirdisch abzweigten.

Interessant wäre, an welcher Stelle im Bürgelweg das Foto gemacht wurde? Das Straßenbahngleis der Linie 92 endete doch irgendwo in Straßenmitte in Höhe des Bahnhofszugangs?

so long

Mario
Fiel mir erst jetzt auf, aber weil's zu schön ist:

Zitat
Ingolf
Das dürfte rekordverdächtig sein: die Wiederaufnahme eines Diskussionspfades in diesem Forum nach über 13 (!) Jahren... ;-)

...nachdem er vorher schon drei Jahre pausiert hatte. Aber es ist doch ein brandaktueller Thread:

Von Seite 2 (2004)

Zitat
Florian Schulz
Was heißt momentan? Die TVO ist genauso wie die TVN ein langfristiges Projekt!

Von Seite 3 (2007)

Zitat
Unioner
Florian Schulz schrieb:

> Leipziger Straße (ich glaube, die längste
> Strab-Verkehrsruine in Berlin)

Immernoch, leider...aber wir haben ja Zeit ;)
>Freileitungen für die allgemeine Stromversorgung waren in den Siedlungsgebieten vorzugsweise an Holzmasten aufgehängt, von denen auch die Hausanschlüsse in die einzelnen Gebäude oberirdisch abzweigten.

Ich kann mich noch sehr gut an solche Hausanschlüsse erinnern und hab selbst oft an solchen rumgefummelt. ;-)
Klaustaler Straße: Die frühere Linie 49 führte von der Kreuzung "Stiftsweg" über Damerowstraße in Seitenlage links Richtung Buchholz bis zur Kurve kurz vor der Klaustaler Str.. In der Kurve wurden die Gleise unter Aufwertung des Radius in Straßenmitte verschwenkt und gleichzeitig gab es einen doppelten Abzweig aus der Kurve kommend in die Klaustaler Str. nach links. Dort endete das Gleis nach Passieren einer Weiche für den Gleiswechsel (heute noch sichtbar) stumpf vor dem Klaustaler Platz. Die Liniengleise der 49 führten etwa 100 m in der Damerowstr. zweigleisig weiter (gegenüberliegende Haltestellen in beide Richtungen) und dann begann der eingleisige Streckenabschnitt hoch zum S-Bhf. Heinersdorf. Kurz vor Erreichen der Bergkuppe wurde das Gleis wieder in Linksseitenlage verschwenkt, weil an gleicher Stelle früher die Schwarze Brücke von der Prenzlauer Promenade kommend auf die Damerostraße mündete. (Widerlager heute noch sichtbar). Im Abschnitt vor dieser Gleisverschwenkung befand sich die Haltestelle in Richtung Pankow, die Haltestelle in Richtung Buchholz befand sich direkt vor dem S- Bhf. Pankow-Heinersdorf. Die Straßenbahn blieb in Linksseitenlage eingleisig in scharfer Linkskurve Richtung Buchholz und am Fußende der Bergstrecke befand sich die Weiche. Das Streckengleis nach Buchholz blieb das geradeausführende Gleis, das aus Buchholz kommende mündete in das Gleis ein. Gesichert war die eingleisige Strecke mit einer Anlage von vor dem Krieg (Siemens&Halske). Der kleine Abzweig in die Klaustaler Str., von dem heute noch ein Rest zu sehen ist, wurde nach dem Krieg nicht mehr linienmäßig bedient und diente davor Solotriebwagen zum Wenden. Ich selbst erinnere mich, dass noch in den 1960er/Anfang 1970er Jahren TM33 bzw. 36 - als Arbeitswagen umgebaut - dort gelegentlich wendeten.

Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden im Zuge der Sanierung der Wollankstraße die Gleise bis zur Bezirksgrenze (S-Bhf. Wollankstraße) entfernt. Es kamen unter einer Asphaltdecke z.B. die Weichen zum Vorschein. Ich selbst kenne noch den zweigleisen Abzweig aus der Neuen Schönholzer Str. in die Wollankstraße und den Abzweig von Breite Straße in die Wollankstraße (bis 1953 von der 24 Buchholz-Gesundbrunnen bedient). Gleich nach dem Zusammenführen der beiden genannten Abzweige befand sich in der Wollankstraße ein doppelter Gleiswechsel, der zum Abstellen und ggf. Umfahren eines Dreiwagenzuges ausgereicht hat. Einen solchen Gleiswechsel gab es auch in der Breiten Straße (Linie 49) vor dem Kavalierhaus.
Linkslage in der Damerowstraße? Wie soll das denn gegangen sein? Die Damerowstraße ist doch super eng. Die Straße selbst nur einspurig pro Richtung, stadteinwärts wird sogar auf dem Gehweg geparkt (dazu Bäume in gleicher Lage), der ebenfalls nicht sehr breit ist, da die Häuserkante schnell kommt. Wo soll denn da Platz für zwei Gleise in Seitenlage bis Klausthaler Straße gewesen sein?

Und was für eine Verbindung war das in der neuen Schönholzer Straße? Die ist ja sogar noch enger als die Damerowstraße. War das eine Zwischenendstelle?
Das stimmt, das war eng, aber auch mit heutigen Verkehrsverhältnissen nicht zu vergleichen. Und es gibt ja auch heute noch Beispiele, wo jeweils ein Gleis in nur einer Richtungsfahrbahn liegt ( z.B. Friedrichshagen Linie 60)
Mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen: ich meinte natürlich NICHT die NEUE sondern die Schönholzer Straße. Ich bitte um Entschuldigung. Der Abzweig aus der Schönholzer Straße in die Wollankstraße führte direkt von Streckengleisen von und nach Rosenthal und Niederschönhausen ab. Der erwähnte doppelte Gleiswechsel lag direkt in der Wollankstraße. In der 1970er Jahren hat man dann die Anlage umgebaut und nur das Gleis aus Richtung Pankow Kirche in die Wollankstraße belassen und aus der Schönholzer Straße das Gleis, das aus dem in Richtung Rathaus führte. Beide führten der Wollankstraße zusammen und bildeten so ein Gleisdreieck.
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