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Straßenbahn zur Turmstraße
geschrieben von Jay 
Eine Bim in Moabit sehe ich kommen, eine am Zoo halte ich für ausgeschlossen. Sollte nicht gerade der Hardenbergplatz völlig neu gestaltet werden?
Zitat
Heidekraut
... eine (Bim) am Zoo halte ich für ausgeschlossen...

Im Gegenteil, Zoo wäre mMn der einzig vernünftige Endpunkt. Zoo/Qdamm sind nun mal ein wichtiges Stadtzentrum, die Bim in Moabit verenden zu lassen wäre schlichtweg dumm.
Zitat
Heidekraut
Eine Bim in Moabit sehe ich kommen, eine am Zoo halte ich für ausgeschlossen. Sollte nicht gerade der Hardenbergplatz völlig neu gestaltet werden?

Ja, soll er ruhig.
Dasselbe war am Alexanderplatz auch passiert. 30 Jahre nach der großzügigen Umgestaltung zur Fußgängerzone kehrte die Straßenbahn sehr erfolgreich auf ihn zurück.

so long

Mario
Hmmm, also dreißig Jahre müssen wir noch warten?
Die 6. Abteilung der SPD Mitte (Moabit-Nord) lädt zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung über die Straßenbahn zur Turmstraße ein.

Sie findet am Mittwoch, dem 18.03.15 um 19.00 h im BVV-Saal des Rathauses Tiergarten (Mathilde-Jacob-Platz 1)
statt.


Christian Gaebler ist angekündigt.

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
War denn jemand dort?
Zitat
hansaplatz
War denn jemand dort?

Ja, ich.

Es ging bei dem Termin am 18.03.2015 um den Trassenvergleich Turmstraße - Alt-Moabit aus Sicht der AG Verkehr im Moabiter Ratschlag e.V..

Auf dem Podium saß neben einem Vertreter des Moabiter Ratschlags Herr Lüdtke von der BVV Mitte und Herr Gaebler (Staatssekretär für Verkehr und Umwelt).

Das Publikum setzte sich aus zwei-drei dutzend Personen zusammen. Es schienen überwiegend fachkundige bzw. am ÖPNV an sich interessierte Menschen gewesen zu sein.

Hier die Ergebnisse der Veranstaltung:

Der Moabiter Ratschlag e.V. favorisierte eindeutig die Trassenvariante Turmstraße, ebenso Herr Gaebler und das Publikum, soweit es sich zu Wort meldete. Begründung: Bessere Erschließung von Moabit, viel geringeres Konfliktpotential mit dem MIV, günstigere Voraussetzungen für einen weiteren Ausbau des Straßenbahnnetzes Richtung Westen.

Die Kurven von Alt-Moabit in die Rathenower Straße und von dort in die Turmstraße sind nach Auskunft des Moabiter Ratschlags von den Radien her nicht problematisch.

Bei der Variante Alt-Moabit würde auch negativ zu Buche schlagen, dass man die Kehranlage westlich der Heilandskirche wieder abreißen und die Straßenbahn in einer (umgedrehten) S-Kurve durch die Thusneldaallee führen müsste, sollte künftig Richtung Jungfernheide gefahren werden. Ebenso problematisch wäre wegen der Ampelschaltungen eine Führung der Straßenbahn von Alt-Moabit über die Stromstraße in die Turmstraße (östlich der Heilandskirche). Die Variante Alt-Moabit würde Kurvenführungen bei der Straßenbahn also ebenfalls nicht vermeiden, zumindest nicht im Falle künftiger Netzerweiterungen in Moabit.

Nach Auskunft von Herrn Gaebler soll für den Abschnitt Rathenower Straße - U-Bf Turmstraße zeitnah die endgültige Trassenauswahl erfolgen und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Die Finanzierung sei kein Problem. Bis spätestens 2020 soll die Strecke in Betrieb sein. Aufgeschlossen zeigte sich Herr Gaebler auch gegenüber der weiteren Verlängerung der Straßenbahnstrecke vom U-Bf Turmstraße Richtung Westen. Hierbei ließ er durchblicken, dass ebenfalls kurzfristig mit den Planungen begonnen werden könnte.

Aus dem Publikum wurde der Wunsch geäußert, die Straßenbahnstrecke westlich des U-Bahnhofs Turmstraße sowohl Richtung Jungfernheide als auch Richtung Westend auszubauen. Gefragt wurde auch nach der früher geplanten Verlängerung der U5 Richtung Westen. Herr Gaebler erteilte der U5 West jedoch eine klare Absage für unabsehbare Zeit.

Die Veranstaltung verlief absolut konstruktiv und sachlich, so wie es schon am 05.03.2015 in der Heilandskirche der Fall war.
Zitat
Bovist66
Nach Auskunft von Herrn Gaebler soll für den Abschnitt Rathenower Straße - U-Bf Turmstraße zeitnah die endgültige Trassenauswahl erfolgen und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Die Finanzierung sei kein Problem. Bis spätestens 2020 soll die Strecke in Betrieb sein.

Schön wäre es, nur glauben mag ich leider nicht daran.

Ich persönlich würde auch die Streckenführung über Turmstraße für sinnvoller erachten.

Jens
Zitat
Jens Fleischmann
Zitat
Bovist66
Nach Auskunft von Herrn Gaebler soll für den Abschnitt Rathenower Straße - U-Bf Turmstraße zeitnah die endgültige Trassenauswahl erfolgen und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden. Die Finanzierung sei kein Problem. Bis spätestens 2020 soll die Strecke in Betrieb sein.

Schön wäre es, nur glauben mag ich leider nicht daran.

Hallo Jens,

wenn der politische Wille tatsächlich da ist, scheint mir das durchaus realistisch zu sein.

Beim Projekt Nordbahnhof-Hauptbahnhof haben wir nun eine reine Bauzeit von vier Jahren (seit Sommer 2011) - wobei dies ja mit der vollständigen Erneuerung sämtlicher Leitungen unter der Invalidenstraße im ehemaligen Ostteil einhergeht. Im Westteil der Invalidenstraße war der Arbeitsumfang in dieser Hinsicht erheblich geringer. Drei Jahre reine Bauzeit müssten für das Projekt Turmstraße problemlos ausreichen.

Vielen Dank an Bovist66 für die gute Zusammenfassung!

Viele Grüße
Manuel
Ein weiterer Grund für die Variante Turmstraße ist die Sogbildung des "leider" enstehenden Shoppingcenters an der Stromstraße nach dem Vorbild der Mall of Berlin von Investor Huth. [www.schultheissquartier.de]

Schon Ende 2014 wurde hier dem Bebauungsplan zugestimmt. Im Mai gehen hier die Bauarbeiten los.

Eine ähnliche Dimension und die auch hier eine verkehrlich nicht unerhebliche Wirkung auf den Kiez haben wird. Denn mit 500 Parkplätzen ist auch hier wieder für ausreichend MIV Kapazität unter der Straße gesorgt. Zudem kommen Buslinien aus allen Himmelsrichtungen. Eine zeitnahe Umsetzung der Straßenbahn zeigt dann welche Citywirkung Moabit dann noch entwicklen wird. Der morbide Charme wird hier auch schon mittelfristig schneller vorbei sein, als man sich das erträumen lassen würde.

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Laut der Berliner Zeitung hat man sich nun endgültig für die Trassenvariante Turmstr entschieden.

Artikel
Eine vernünftige Entscheidung. Über den Realisierungszeitraum bin ich allerdings etwas enttäuscht. Eine Eröffnung der Neubaustrecke erst im Jahr 2020, das sind 5 Jahre für 2.000 Meter... Wenn man davon ausgeht, dass man Ende 2016 den PFB und damit Baurecht haben könnte, wäre eine Eröffnugn Ende 2018 durchaus möglich. Hier kritisiert der IGEB zurecht das Schneckentempo beim Tramausbau in Berlin. Wenn es nach mir ginge, würde man die Tram gleich bis zum Bahnhof Jungfernheide verlängern und sich dieses Etappen-Bauen ersparen. Der M27 könnte dann zur Turmstraße zurückgezogen werden und mittelfristig eh komplett durch eine Tram ersetzt werden. Aber das gehört hier nicht mehr hin, ich weiß.

Fast am interessantesten an diesem Artikel ist die Aussage, die BVG gehe von der Notwenidkeit eines Betriebshofes im Westen der Stadt aus.Da kommt doch tatsächlich Hoffnung auf, dass es langfristig gen Westen nicht bei neuen Strecken zum Potsdamer Platz/Steglitz, und Mierendorffplatz/Jungfernheide bleibt. Der Verkehrssenator spricht ja auch vom Zoo als mögliches Tram-Ziel im Sinne von "grundsätzlich möglich". Ist natürlich ne wahnsinns Aussage ohne jeglichen Inhalt, zeigt aber durchaus den Paradigma-Wechsel beim Senat, wenn es um den Ausbau der Tram geht.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.05.2015 12:24 von hansaplatz.
Zitat
baracuda
Laut der Berliner Zeitung hat man sich nun endgültig für die Trassenvariante Turmstr entschieden.

Artikel

Sehr erfreulich und die nachhaltigste Entscheidung in der Hinsicht. Hoffen wir auf eine zügige Planfeststellung, damit Einwände schnell in die Planung einfließen und die Verzögerung sich in Grenzen hält.

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Hachja, die Berliner Zeitung...
Berichtet von einer Neubaustrecke vom Alex zum Potsdamer Platz und die Bildunterschrift lautet: "In der City Ost ist das Straßenbahnnetz flächendeckend ausgebaut."

Außerdem bemerkenswert, dass mal ein Stadtentwicklungssenator erwähnt, dass sich die Fahrgastzahlen im Wedding durch die Umstellung auf Straßenbahn verdreifacht haben!

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Pneumatik
Zitat
baracuda
Laut der Berliner Zeitung hat man sich nun endgültig für die Trassenvariante Turmstr entschieden.

Artikel

Sehr erfreulich und die nachhaltigste Entscheidung in der Hinsicht. Hoffen wir auf eine zügige Planfeststellung, damit Einwände schnell in die Planung einfließen und die Verzögerung sich in Grenzen hält.

Schade. Als Bewohner des südlichen Moabits habe ich die Variante über Alt-Moabit bevorzugt und erhofft. Nachhaltig würde ich die Entscheideung deshalb nicht nennen, da es mit zwei 90Grad-Kurven und einer weiteren Station sich eine (etwas) längere Fahrzeit ergibt. Die Thusneldaallee bräuchte ganz nebenbei auch mal ein "Make-Up"...
Und: ob das nun das endgültige Aus für eine U5-Verlängerung bedeutet?


Das ist mir langfristig zu kurz gedacht.
// [www.instagram.com] //
Zitat
Nachhaltigalist
Zitat
Pneumatik
Zitat
baracuda
Laut der Berliner Zeitung hat man sich nun endgültig für die Trassenvariante Turmstr entschieden.

Artikel

Sehr erfreulich und die nachhaltigste Entscheidung in der Hinsicht. Hoffen wir auf eine zügige Planfeststellung, damit Einwände schnell in die Planung einfließen und die Verzögerung sich in Grenzen hält.

Schade. Als Bewohner des südlichen Moabits habe ich die Variante über Alt-Moabit bevorzugt und erhofft. Nachhaltig würde ich die Entscheideung deshalb nicht nennen, da es mit zwei 90Grad-Kurven und einer weiteren Station sich eine (etwas) längere Fahrzeit ergibt. Die Thusneldaallee bräuchte ganz nebenbei auch mal ein "Make-Up"...
Und: ob das nun das endgültige Aus für eine U5-Verlängerung bedeutet?

Nicht, wenn in den nächsten 5 Jahren nach Inbetriebnahme die Tram regelmäßig ab HBF wg. Überfüllung kollabiert...
Zitat
DerMichael

Nicht, wenn in den nächsten 5 Jahren nach Inbetriebnahme die Tram regelmäßig ab HBF wg. Überfüllung kollabiert...

Dazu müssten dann mehr als 120 000 Fahrgäste täglich die Straßenbahn ab Hbf benutzen - so viel haben nämlich bereits einzelne Straßenbahnlinien in Strasbourg und Montpellier, ohne zu kollabieren. Die Franzosen fahren außerdem nur mit max. 43,70 m / 45,06 m langen Zügen in den beiden genannten Städten.

Also: Es müssten zwischen Hbf und Turmstraße in etwa so viel Menschen unterwegs sein wie in Ostkreuz jeden Tag umsteigen, ehe man anfangen könnte, über eine Überfüllung bei der künftigen Straßenbahnstrecke nachzudenken.

Realistischerweise also überhaupt nie.
Zitat
Bovist66
Zitat
DerMichael

Nicht, wenn in den nächsten 5 Jahren nach Inbetriebnahme die Tram regelmäßig ab HBF wg. Überfüllung kollabiert...

Dazu müssten dann mehr als 120 000 Fahrgäste täglich die Straßenbahn ab Hbf benutzen - so viel haben nämlich bereits einzelne Straßenbahnlinien in Strasbourg und Montpellier, ohne zu kollabieren.

Die Aussage ist ziemlich erkenntnisfrei ohne Angabe von einer Linienlänge und den durchschnittlichen Reiseweiten auf der Linie. Dass über einen Querschnitt an einer bestimmten Stelle einer Linie tatsächlich 120.00 Fahrgäste fahren oder fuhren wage ich zu bezweifeln.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Zitat
Bovist66
Zitat
DerMichael

Nicht, wenn in den nächsten 5 Jahren nach Inbetriebnahme die Tram regelmäßig ab HBF wg. Überfüllung kollabiert...

Dazu müssten dann mehr als 120 000 Fahrgäste täglich die Straßenbahn ab Hbf benutzen - so viel haben nämlich bereits einzelne Straßenbahnlinien in Strasbourg und Montpellier, ohne zu kollabieren.

Die Aussage ist ziemlich erkenntnisfrei ohne Angabe von einer Linienlänge und den durchschnittlichen Reiseweiten auf der Linie. Dass über einen Querschnitt an einer bestimmten Stelle einer Linie tatsächlich 120.00 Fahrgäste fahren oder fuhren wage ich zu bezweifeln.

Die Zweifel sind auch berechtigt. Üblicherweise handelt es sich bei diesen Zahlen aus Frankreich um die Fahrgäste je Linie. Die maximalen Querschnittszahlen bei diesen Linien liegen naturgemäß deutlich darunter. Sie liegen bei den bedeutenderen Systemen aber fast durchweg in einem Bereich, wo man vor einigen Jahrzehnten ausschließlich den Bau von U-Bahnen als Lösung gesehen hat. Das hat sich zum Glück deutlich geändert.
Zum Vergleich: Die stärkste Straßenbahnlinie in Berlin, die M4, liegt in einem Bereich von ca. 100.000 Fahrgästen je Werktag.

Ingolf
Zitat
Ingolf

Zum Vergleich: Die stärkste Straßenbahnlinie in Berlin, die M4, liegt in einem Bereich von ca. 100.000 Fahrgästen je Werktag.

Ingolf

Klar, aber nach Matschkeangaben auch "nur" bei 1500 Fahrgäste je Stunde und Richtung am dicksten Querschnitt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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