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Straßenbahn zur Turmstraße
geschrieben von Jay 
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B-V 3313
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Untergrundratte
Spritzschutz am Bahnsteig benötigt man nicht, solange die Fahrbahn abschüssig in Ri Fahrbahnrand ist und nicht Ri Bahnsteig in Mittellage. Das stellt kein Problem dar. Hannover macht es auch so.

Du vergleichst jetzt aber nicht gerade Hochbahnsteige (Hannover) mit Niederflurbahnsteigen (Berlin)...?

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich vor Jahren mal an der Ampel über den 17. Juni zwischen TU Haupt- und Mathegebäude stand. 1-2 Meter von der Fahrbahn entfernt. Ich sah den LKW kommen, ich sah die Pfütze und ich trat noch etwas weiter zurück. Gereicht hat es trotzdem nicht, aber im Gegensatz zu denen, die vorn standen, wurde ich nur bis zur Kniehöhe "geduscht". Was nützt eine abschüssige Fahrbahn, wenn die Entwässerung nicht richtig funktioniert?

Soweit ich die Planungen gesehen habe, betrifft es in der Südvariante aber nur die Haltestellen Kirchstraße (in einer Variante) und Turmstraße. In der Nordvariante trat die Mischnutzung dagegen nur an der Turmstraße in der Untervariante mit dem breiten Bahnsteig samt Treppenabgang zur U-Bahn auf. An allen anderen Haltestellen bekommt die Bahn einen abgetrennten Bahnkörper, wodurch die Spritzschutzscheiben tatsächlich entbehrlich sind. Allerdings sollten dann auch mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
eiterfugel
Ich bin neulich zwar vor dem Workshop-Teil gegangen (war einfach nicht auf 2,5h eingestellt), aber im Hinblick auf Parallelverkehr wurde nur vom 123 gesprochen, in Bezug auf den 245 von Ersatz. Der bleibt nicht erhalten, egal wie oft das hier noch wiederholt wird.

Richtig, der beste Ersatz für den 245er wäre die Straßenbahn. Auf der ganzen Linie, über Alt-Moabit, Reuterplatz zum Zoo. Das hätte Potential.

so long

Mario
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Untergrundratte
Spritzschutz am Bahnsteig benötigt man nicht, solange die Fahrbahn abschüssig in Ri Fahrbahnrand ist und nicht Ri Bahnsteig in Mittellage. Das stellt kein Problem dar. Hannover macht es auch so.

Die Bahnsteige in Hannover sind aber ein ganz klein wenig höher als in Berlin.
Die Sache mit der Abschüssigkeit funktioniert nach frischer Asphaltierung der Straße genau zwei Wochen.
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eiterfugel
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Untergrundratte
Also von den Planungen her gesehen, wäre die Varianten über die Turmstr. am sinnvollsten. Nicht nur weil dort viele Einwohner und Arbeitsstätten erschlossen werden, sondern diese Trasse ersetzt auch den möglichen Weiterbau der U5 via Fritz-Schloss-Park nach Turmstr unter der Turmstr. Auch kann dann der 245 auf seiner Trecke auf der Straße Alt-Moabit bleiben und am Hbf enden.
Die Haltestelle Turmstr. sollte mit der Haltestelle mit einer direkten Treppe zur U9 realisiert werden. So müssen die Umsteigefahrgäste keine Fahrbahnen überqueren.

Ich bin neulich zwar vor dem Workshop-Teil gegangen (war einfach nicht auf 2,5h eingestellt), aber im Hinblick auf Parallelverkehr wurde nur vom 123 gesprochen, in Bezug auf den 245 von Ersatz. Der bleibt nicht erhalten, egal wie oft das hier noch wiederholt wird.

Also wenn der 245 auf jeden Fall entfallen muss, dann muss die Tram entlang Alt-Moabit geführt werden, damit diese ein 1:1 Ersatz für den Bus wird. Ansonsten müssten die Leute in dem Bereich einen nicht unerheblichen Fußweg mehr einplanen - und das u.U. jeden Tag! Das kann nicht das Ziel sein!

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
So ein Quatsch, als ob das Kilometer sind. Es muss doch kein 1:1 Ersatz sein.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
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Untergrundratte
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eiterfugel
Zitat
Untergrundratte
Also von den Planungen her gesehen, wäre die Varianten über die Turmstr. am sinnvollsten. Nicht nur weil dort viele Einwohner und Arbeitsstätten erschlossen werden, sondern diese Trasse ersetzt auch den möglichen Weiterbau der U5 via Fritz-Schloss-Park nach Turmstr unter der Turmstr. Auch kann dann der 245 auf seiner Trecke auf der Straße Alt-Moabit bleiben und am Hbf enden.
Die Haltestelle Turmstr. sollte mit der Haltestelle mit einer direkten Treppe zur U9 realisiert werden. So müssen die Umsteigefahrgäste keine Fahrbahnen überqueren.

Ich bin neulich zwar vor dem Workshop-Teil gegangen (war einfach nicht auf 2,5h eingestellt), aber im Hinblick auf Parallelverkehr wurde nur vom 123 gesprochen, in Bezug auf den 245 von Ersatz. Der bleibt nicht erhalten, egal wie oft das hier noch wiederholt wird.

Also wenn der 245 auf jeden Fall entfallen muss, dann muss die Tram entlang Alt-Moabit geführt werden, damit diese ein 1:1 Ersatz für den Bus wird. Ansonsten müssten die Leute in dem Bereich einen nicht unerheblichen Fußweg mehr einplanen - und das u.U. jeden Tag! Das kann nicht das Ziel sein!

Natürlich wird auf Alt-Moabit weiterhin ein Bus verkehren, wenn die Straßenbahn über Turmstraße fährt. Auf beiden Achsen soll selbstverständlich ÖPNV angeboten werden, so wie das jetzt auch der Fall ist. Es gibt aber noch kein Linienkonzept und der 245er soll dann wohl an der Turmstraße enden, um kurze Umsteigewege zu ermöglichen. TXL/105, 101 und 187 sind ja auch noch da.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hallo!

Ein paar Punkte, die ich aus der Veranstaltung mitgenommen habe:

* Die fachliche Bewertung sieht die Variante Alt-Moabit ganz knapp im Vorteil. Weil aber keine der Varianten eindeutig besser abschneidet, ist man bestrebt, beide Varianten in der gleichen Detaillierung durchzuplanen, um später ggf. noch umentscheiden zu können. Außerdem hat das Nutzervotum, genau darum ging es ja bei der Veranstaltung, hier ein deutlich schwereres Gewicht, und man ist sehr stark bemüht, auf die Bedürfnisse und Wünsche der späteren Fahrgäste einzugehen, was die Streckenführung anbelangt.

* Interessant: 'Aus dem Bauch raus' haben fast alle Teilnehmer die Variante Turmstraße präferiert, das eindeutige Votum hat die Planer sichtbar überrascht. Argumente waren die auch hier schon genannte bessere Feinerschließung, mehr Haltestellen, Höherer Anteil eigener Bahnkörper, bessere Umsteigesituation zur U9, bessere Verlängerungsperspektive nach Westen (wohin auch immer). Der Nachteil der längeren Reisezeit hat so gut wie niemand gestört.

* Immer wieder kam der Vorschlag zur Seitenlage in der Turmstraße, eventuell auch Rathenower. Die Planer antworteten, dies sei sehr schwierig bis gar nicht zu realisieren. Problematisch seien die die Kurvenradien beim Abbiegen, die Ampelschaltung vor allem an der Kreuzung Rathenower/Alt-Moabit, größtes Problem jedoch das enorm Störungspotential durch die vorhandenen Grundstückszufahrten. Man wolle aber den Vorschlag erneut prüfen, insbesondere für die Turmstraße Höhe Kleiner Tiergarten. Dort wäre es relativ unkompliziert, durch eine zusätzliche Verschwendung würde man sich eventuell aber einige Pförtnerampeln ersparen.

* Bei beiden Varianten gibt es keine Endstelle, die den Umstieg zur U9 wirklich befriedigend löst. Die Variante Alt-Moabit bleibt immer unbefriedigend. Drei gezeigt Varianten für den Fall Turmstraße hatten alle ihre individuellen Macken, entweder muss eine Fahrbahn gequert werden, der Aufzug ist nicht erreichbar, die Tram blockiert an der Haltestelle den kompletten (auch Bus-) Verkehr, oder man muss den Straßenraum massiv aufweiten und einen breiten Streifen vom Park abknapsen. Durch den begrenzten Raum wird es nur Kompromisslösungen geben können.

* Zum Thema Alt-Neubaustrecke Invalidenstraße: Eine Führung durch die Blockschleife und Aufstellanlage (wie von mir kürzlich mal angeregt) wurde tatsächlich in Betracht gezogen, aber sehr bald verworfen. Stattdessen geht man jetzt von einem neu zu errichtenden südlichen Gleis, straßenbündig, parallel zum Vorhandenen aus. Bis zur Fußgängerampel am Leser-Ury-Weg war dies im Plan als abmarkierte eigene Trasse dargestellt. Die Ampel sorgt dann für eine Zeitinsel, in welcher der Fahrgastwechsel dann östlich der Ampel stattfindet.

* Thema Haltestelle Lesser-Ury-Weg - die wurde in der jetzigen Ausführung tatsächlich noch nach älterem, mittlerweile nicht mehr gültigem Recht geplant, sie wäre heute nicht mehr genehmigungsfähig. Richtung Osten wird auch ein überfahrbares Kap in Betracht gezogen. Ich fragte den Herrn Horth, ob es denkbar sei, daß man Richtung Osten notwendigerweise eine barrierefrei Lösung (Bahnsteig, Kap, …) baut, die Strecke nach Westen aber (Bestandsschutz!) unangetastet lässt. Die Antwort war ein sehr gequältes Grinsen - alles Möglich!

* Busverkehr - der spielt erstmal nur für die Wirtschaftlichkeitsuntersuchung eine Rolle, eine Feinplanung für die verschiedene Fälle gibt es nicht. Grob gesagt sollen die Busse auf die Route konzentriert werden, auf denen die Bim nicht fährt. Aber auch bei der Lösung Alt-Moabit soll der 245 nicht zwangsläufig an der Turmstraße enden, um die Verkehre von Westen nicht zwangsweise zu brechen. Eine Ausdünnung wird es wohl geben, aber eine Einstellung scheint nicht zu befürchten. Allerdings ist das alles Teil des Betriebskonzepts, daß erst viel viel später betrachtet wird.

*Zu guter letzt: Es gab wirklich niemanden im Raum, der die Verlängerung per se infrage gestellt oder abgelehnt hätte. Einzig eine Senioren gab sich sehr kritisch ' Warum baut mann denn jetzt uff einmal ne Straßenbahn, die hatten wa doch schon bis hoch nachm Wedding, dit muss doch n Grund haben, fasset die nich mehr jipt!' , löste damit eine leidenschaftlich Grundsatzdebatte aus und war fünf Minuten später überzeugt. Im Vergleich mit andern Projekten - siehe Ostkreuz - finde ich das eine sehr positive Wendung der Öffentlichen Wahrnehmung!
^^ Ich schätz mal, dass das daran liegt, dass in Moabit weniger gut situierte Besitzstandswahrer leben als im Szenekiez am Ostkreuz. Die Leute in Moabit haben andere Sorgen, als um ihre Parkplätze und ihre idyllische Ruhe zu kämpfen. Da wird die Straßenbahn wohl eher als Vorteil gesehen und nicht als Konkurrenz zum Stellplatz für den SUV.
Zitat
DerMichael
^^ Ich schätz mal, dass das daran liegt, dass in Moabit weniger gut situierte Besitzstandswahrer leben als im Szenekiez am Ostkreuz. Die Leute in Moabit haben andere Sorgen, als um ihre Parkplätze und ihre idyllische Ruhe zu kämpfen. Da wird die Straßenbahn wohl eher als Vorteil gesehen und nicht als Konkurrenz zum Stellplatz für den SUV.

Hallo,

als Friedrichshainer und Anwohner an der Linie 21 wehre ich mich gegen die pauschale Aussage über uns Friedrichshainer.
Hier leben sehr viele, welche einer Verlegung an das Ostkreuz zustimmen.
Übrigens, wenn wir eins nicht haben, ist das idylische Ruhe. Is aber so und wer her zog wusste dies auch.


Grüße
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DerMichael
^^ Ich schätz mal, dass das daran liegt, dass in Moabit weniger gut situierte Besitzstandswahrer leben als im Szenekiez am Ostkreuz. Die Leute in Moabit haben andere Sorgen, als um ihre Parkplätze und ihre idyllische Ruhe zu kämpfen. Da wird die Straßenbahn wohl eher als Vorteil gesehen und nicht als Konkurrenz zum Stellplatz für den SUV.

Du warst schon lange nicht mehr in Moabit, oder? Klar, im augenscheinlichen Vergleich zu P Hill, Friedrichshain und Kreuzkölln ist hier noch Ödnis, aber die Gentrifizierung schreitet voran. Im Westfälischen Viertel sind die Einwohner schon ausgetauscht worden und es gibt für meinen Geschmack auch zu viele SUV; nördlich der Turmstraße hat es auch schon begonnen ...

Ich meine, es gab dort keine Kritik weil einfach kaum jemand von dieser Veranstaltung wusste. Wer war denn tatsächlich Anwohner und nicht Fuzzy oder berufsmäßig da? Hier im Kiez gab es keinerlei Werbung dafür (für Veranstaltungen des Entwicklungsgebiets hängt immer sehr viel) und ohne den Reminder hier im Forum hätte ich es auch nicht gewusst.
Zitat
eiterfugel
Wer war denn tatsächlich Anwohner und nicht Fuzzy oder berufsmäßig da? Hier im Kiez gab es keinerlei Werbung dafür (für Veranstaltungen des Entwicklungsgebiets hängt immer sehr viel) und ohne den Reminder hier im Forum hätte ich es auch nicht gewusst.

Eine Umfrage per Handzeichen zum Schluss der Veranstaltung ergab, dass von den etwa 80 Anwesenden ca. dreiviertel aus Moabit kamen.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Ancheinend zwanzig Forumsmitglieder

IsarSteve
Zitat
IsarSteve
Ancheinend zwanzig Forumsmitglieder

Eher zwanzig Interessierte. Ob die alle in Foren aktiv sind, vermochte die Umfrage nicht herzugeben.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz

Eine Umfrage per Handzeichen zum Schluss der Veranstaltung ergab, dass von den etwa 80 Anwesenden ca. dreiviertel aus Moabit kamen.

Viele Grüße
Florian Schulz

Ich bin positiv überrascht, wirklich! Umso interessanter wäre es zu wissen, wie die davon erfahren haben.
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der weiße bim
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eiterfugel
Ich bin neulich zwar vor dem Workshop-Teil gegangen (war einfach nicht auf 2,5h eingestellt), aber im Hinblick auf Parallelverkehr wurde nur vom 123 gesprochen, in Bezug auf den 245 von Ersatz. Der bleibt nicht erhalten, egal wie oft das hier noch wiederholt wird.

Richtig, der beste Ersatz für den 245er wäre die Straßenbahn. Auf der ganzen Linie, über Alt-Moabit, Reuterplatz zum Zoo. Das hätte Potential.

M8 Ahrensfelde <-> Zoo in nur 90 Minuten. ;-)
Zitat
micha774
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der weiße bim
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eiterfugel
Ich bin neulich zwar vor dem Workshop-Teil gegangen (war einfach nicht auf 2,5h eingestellt), aber im Hinblick auf Parallelverkehr wurde nur vom 123 gesprochen, in Bezug auf den 245 von Ersatz. Der bleibt nicht erhalten, egal wie oft das hier noch wiederholt wird.
Richtig, der beste Ersatz für den 245er wäre die Straßenbahn. Auf der ganzen Linie, über Alt-Moabit, Reuterplatz zum Zoo. Das hätte Potential.
M8 Ahrensfelde <-> Zoo in nur 90 Minuten. ;-)

Aus meiner Sicht würde ein "Moabiter Linienkreuz" deutlich besser an die Nachfragepotenziale abbilden, als denn eine 1:1-Verstraßenbahnung der Buslinie 245.
Und zwar mit dem Strecken
… - Hauptbahnhof - Turmstraße - Mierendorffplatz (-Westend) und
… - Virchowklinikum - Beusselstraße - Ernst-Reuter-Platz - Zoo.

Hier zwei alte Grafiken, wie sich die beiden Strecken in den Stadtraum einfügen:
[www.protramberlin.de]
[www.protramberlin.de]

Und folgende Texte habe ich mal vor einigen Jahren dazu geschrieben:

Hauptbahnhof – Turmstraße – Mierendorffplatz – Westend
Diese Strecke verspricht ein sehr hohes Fahrgastpotential und kann im Anschluss an die geplante Strecke zum Hauptbahnhof leicht realisiert werden.
Moabit verfügt heute mit der U9 eine sehr schnelle Anbindung in Nord-Süd-Richtung. Möchte man diesen Stadtteil in Ost-West-Richtung durchqueren, so ist man auf den Bus angewiesen. Und das, obwohl dieser Korridor sowohl einen sehr starken Kurzstreckenverkehr innerhalb von Moabit (z.B. zum Stadtteilzentrum Turmstraße und zur U9) aufweist, als auch für weitere Verkehrsbeziehungen (im Osten Richtung Mitte, Prenzlauer Berg – im Westen Richtung Charlottenburg etc.) sehr bedeutsam ist und sich seit der Wiedervereinigung sehr dynamisch entwickelt hat.

Einen weiteren Bedeutungszuwachs erreicht diese Verkehrsrelation auch mit dem neuen Hauptbahnhof am östlichen Rand von Moabit.
Die Straßenbahn in Moabit eignet sich wegen der vergleichsweise dichten Haltestellenabstände und ihrer Führung and der Oberfläche sehr gut zur Bedienung des starken „innermoabiter“ Kurzstreckenverkehrs, so dass der Busverkehr entlang der geplanten Straßenbahntrasse komplett ersetzt werden kann (Teilabschnitte der Linien M27, 245). Eine alternativ denkbare U-Bahn würde wegen ihrer hohen Stationsabstände das dicht bewohnte Moabit in der Fläche nur unzureichend erschließen und somit einen unwirtschaftlichen Busparallelverkehr zur Feinerschließung erforderlich machen.

Die Straßenbahn wird durch ihre staufreien eigenen Trassen und hohen Fahrkomfort auch noch bei längeren Distanzen von den Fahrgästen akzeptiert. So kann die neu Straßenbahntrasse über Mierendorffplatz hinaus ins benachbarte Charlottenburg in den Bereich um den Klausenerplatz/ S-Bahnhof Westend geführt werden. Damit wird eine Lücke im Berliner Nahverkehrsnetz zwischen zwei benachbarten, dicht bewohnten Stadtteilen geschlossen werden. Moabit erhält so eine qualitativ hochwertige Ost-West-Schienenverbindung und der Hauptbahnhof wird wesentlich besser in das Nahverkehrsnetz eingebunden.
Der Bau der Straßenbahn kann außerdem als Anlass für eine stadtverträgliche Neugestaltung der Turmstraße dienen, die heute mit ihrer autogerechten – jedoch kaum ausgelasteten – Gestaltung aus den sechziger Jahren des 20. Jh. nicht den Anforderungen an eine attraktive Geschäftsstraße gerecht wird. Die Straßenbahn kann Auslöser einer wünschenswerten städtebaulichen Aufwertung der Straßenräume in Moabit werden und sie sorgt als Verkehrsmittel durch ihre Attraktivität für eine Reduzierung der Belastung durch den Ost-West-Autoverkehr

Virchowklinikum – Beusselstraße – TU – Zoo
Der Bereich um die Beusselstraße in Moabit liegt in einer großräumigen „Schienenverkehrslücke“ zwischen der U7 weiter westlich und U9 weiter östlich. Lediglich am Nordrand – genau dort, wo die Bebauung aufhört - fährt die Ringbahn, die jedoch für die starke Verkehrsbeziehung aus Moabit in Richtung City-West kaum sinnvoll genutzt werden kann. Wer aus der Beusselstraße den ÖPNV nutzt, muss erst den Bus zur nächsten U-Bahn nutzen, da die Buslinien so gelegt sind, das keine Direktverbindung nach Charlottenburg möglich ist. Und das, obwohl Moabit auch in diesem Bereich sehr dicht besiedelt ist und folglich hier ein hohes Potential an Fahrgästen erreicht werden könnte, wenn das Angebot sich stärker an den tatsächlichen Verkehrsströmen orientieren würde.

Etwa anderthalb Kilometer Luftlinie weiter südlich im Gebiet um die Marchstraße und die Technische Universität gibt es mit der Linie 245 eine direkte Buslinie zum Bahnhof Zoo. Nahezu über den gesamten Tag (außer den Semesterferien) sind die Busse sehr voll, zu den Vorlesungswechselzeiten sind die Wagen oft überfüllt. In der Folge ist der Fahrplan dieser Linie kaum einzuhalten, diese Linie ist unter ihren Nutzern als sehr unzuverlässig berüchtigt. Die hier eingesetzten Doppelstockbusse können kaum alle Fahrgäste mitnehmen.

Für beide Bereiche bietet sich eine Verlängerung der heute am Virchowklinikum endenden Straßenbahn M13 über die Beusselstraße – Gotzkowskystraße – Franklinstraße – Ernst-Reuter-Platz – Hardenbergstraße zum Bahnhof Zoo an (Strategie Netzausbau, Priorität II). Mit dieser Führung käme der attraktive Schienenverkehr in diesem heute nur mit Bussen erschlossenen Bereich. Mit der direkten Führung entlang der Hauptverkehrsrelation von Moabit/Beusselstraße zum Zoo erreicht sie eine maximale Attraktivität für den Fahrgast aus Moabit bis hin zu Teilen von Wedding (Seestraße). Umweghafte Busfahrten entfallen komplett, der Einsatz von Bussen kann spürbar reduziert werden.
Die Erschließung der Technischen Universität mit dem ÖPNV würde sich sehr verbessern, liegen doch sehr viele Institute und Lehrstätten im Bereich Franklinstraße/ Salzufer/ Helmholtzstraße – und somit weit abseits des fußläufigen Einzugsbereichs der U2 am Ernst-Reuter-Platz. Die viel höhere Kapazität eines Straßenbahnzuges gegenüber einem Bus wäre sehr gut dafür geeignet, die Auslastungsspitzen zu den Vorlesungswechselzeiten aufzufangen – ohne dass es zu Überfüllungen kommen muss oder gar zusätzliche Kurse eingesetzt werden müssen. Auch bekäme die TU erstmals eine sinnvolle Anbindung in Richtung Norden und zur Ringbahn, was sehr vielen Studierenden und Mitarbeitern heute noch notwendige Umwegfahrten via Bahnhof Zoo ersparen würde.

Für die Streckenführung selbst können im Bereich zwischen Virchowklinikum und dem Berliner Großmarkt die alten Straßenbrücken adaptiert werden. Die Straßenbahn würde so nach dem Virchowklinikum schnell in Seitenlage wechseln, so dass aufwändige Umbauarbeiten am Endstück der Autobahn nicht notwendig sind. In den Ernst-Reuter-Platz wird die Straßenbahn so eingefügt, wie sie bis zur Stilllegung 1967 dort gefahren ist – auf Rasengleis am Rand des Kreisinneren. Die Brunnenanlage in Platzmitte ist beim Bau der Platzanlage bewusst asymmetrisch angeordnet worden – damit die Straßenbahn vorbeifahren konnte.

Der Korridor Virchowklinikum –Moabit – Zoo stellt ein optimales Einsatzgebiet für die Straßenbahn dar. Die Busse sind gerade für den Universitätsverkehr oft zu klein dimensioniert. Zudem würde man mit dem Erreichen des Bahnhof Zoo eine gute Grundlage für eine weitere Entwicklung der Straßenbahn entlang der wichtigen Radialstrecken in Richtung Westen/Südwesten schaffen (Korridore M45, M49 X34, Kudamm).

Ingolf
Zitat
eiterfugel

Du warst schon lange nicht mehr in Moabit, oder? Klar, im augenscheinlichen Vergleich zu P Hill, Friedrichshain und Kreuzkölln ist hier noch Ödnis, aber die Gentrifizierung schreitet voran. Im Westfälischen Viertel sind die Einwohner schon ausgetauscht worden und es gibt für meinen Geschmack auch zu viele SUV; nördlich der Turmstraße hat es auch schon begonnen ...

Ich meine, es gab dort keine Kritik weil einfach kaum jemand von dieser Veranstaltung wusste. Wer war denn tatsächlich Anwohner und nicht Fuzzy oder berufsmäßig da? Hier im Kiez gab es keinerlei Werbung dafür (für Veranstaltungen des Entwicklungsgebiets hängt immer sehr viel) und ohne den Reminder hier im Forum hätte ich es auch nicht gewusst.

Stimmt, ich wohnte bis ca 2001 im Stephankiez und eine Frau vom Bezirksamt meinte zu mir, dass ich da weg ziehen sollte, wenn mein Kind anfängt zu reden. Ich wohnte eigentlich gerne dort und fand es toll, so 30min zu Fuß vom HBF und Regierungsviertel entfernt und eigentlich war klar, dass es nur eine temporäre Phase war, bis dort auch wohnungsmäßig wieder "die Luzi abgehen würde".

Zitat
OlB
als Friedrichshainer und Anwohner an der Linie 21 wehre ich mich gegen die pauschale Aussage über uns Friedrichshainer.
Hier leben sehr viele, welche einer Verlegung an das Ostkreuz zustimmen.

Ich wollte dir nicht zu nahe treten und falls das verallgemeinernd verstanden wurde, bitte ich das zu entschuldigen. Eigentlich bellen ja nur getroffene Hunde ;-). Wenn man nicht dazu gehört, muss man sich ja auch nicht angesprochen fühlen.
Was ich aber eigentlich sagen wollte ist, dass es nunmal in einigen Gegenden Leute gibt, die eine sehr konservative Haltung an den Tag legen und meinen, dass ab Zuzug derjenigen alles so bleiben muss, wie es bei Einzug war. Schließlich hat man sich ja die Wohnung in der Gegend nicht umsonst ausgesucht... Deswegen ziehen ja auch einige an stillgelegte Bahnlinien und regen sich fürchterlich auf, wenn plötzlich wieder Züge fahren. Das gilt jetzt natürlich nicht für Forumsmitglieder ;-)
Zitat
schallundrausch
Es gab wirklich niemanden im Raum, der die Verlängerung per se infrage gestellt oder abgelehnt hätte. [...] Im Vergleich mit andern Projekten - siehe Ostkreuz - finde ich das eine sehr positive Wendung der Öffentlichen Wahrnehmung!

Also Ostkreuz wird von der Bevölkerung dort auch überwiegend positiv aufgenommen. Da hat nur EIN (!) "Wutbürger" inzwischen zu viel Freizeit und hat seine persönliche Vendetta in der Straßenbahn gefunden - und ein paar Gefolgsleute, die gern nachplappern, wenn irgendwo gepoltert wird. Tatsächlich gibt es dort aber zu der einen Bürgerinitiative gegen die Straßenbahn gleich vier (!) weitere Bürgerinitiativen FÜR die Straßenbahn.
Zitat
DonChaos
Zitat
schallundrausch
Es gab wirklich niemanden im Raum, der die Verlängerung per se infrage gestellt oder abgelehnt hätte. [...] Im Vergleich mit andern Projekten - siehe Ostkreuz - finde ich das eine sehr positive Wendung der Öffentlichen Wahrnehmung!

Also Ostkreuz wird von der Bevölkerung dort auch überwiegend positiv aufgenommen. Da hat nur EIN (!) "Wutbürger" inzwischen zu viel Freizeit und hat seine persönliche Vendetta in der Straßenbahn gefunden - und ein paar Gefolgsleute, die gern nachplappern, wenn irgendwo gepoltert wird. Tatsächlich gibt es dort aber zu der einen Bürgerinitiative gegen die Straßenbahn gleich vier (!) weitere Bürgerinitiativen FÜR die Straßenbahn.

Hallo, so sehe ich dies auch.
Dieser Eine versucht seine Meinung allen anderen zu verkaufen.
Grundsätzlich ist eine gegen eine kritische Beobachtung, Mitbestimmung und einem konstruktiven Gemeinsam nichts schlechtes. Sogar viel Gutes. Man lebt eben nicht allein in der Stadt.
Ach so, @DerMichael nein du hast mich nicht getroffen. ;-) Nein, ich habe keinen Grund zu bellen, aber ich gehöre zu den Fridrichshainern und daher fühle ich mich angesprochen.
Zitat
Ingolf

Aus meiner Sicht würde ein "Moabiter Linienkreuz" deutlich besser an die Nachfragepotenziale abbilden, als denn eine 1:1-Verstraßenbahnung der Buslinie 245.
Und zwar mit dem Strecken
… - Hauptbahnhof - Turmstraße - Mierendorffplatz (-Westend) und
… - Virchowklinikum - Beusselstraße - Ernst-Reuter-Platz - Zoo.

Hier zwei alte Grafiken, wie sich die beiden Strecken in den Stadtraum einfügen:
[www.protramberlin.de]
[www.protramberlin.de]

(...)


Ingolf

Diesem (hier nicht wiederholten) Text kann ich nur vollkommen zustimmen. Ich würde es auch für durchaus möglich halten, für diese Erweiterungen des Straßenbahnnetzes politische Mehrheiten zu bekommen. Also sollten wir uns genau dafür einsetzen - jede(r) an seinem Platz.

Noch einen schönen Tag wünscht
Marienfelde
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