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Straßenbahn zur Turmstraße
geschrieben von Jay 
Nichts gegen den Ausbau der Straßenbahn. Aber sie ist auch nur eine Feinerschließung. Sollte Berlin weiter wachsen bzw. neue Ballungsräume innerhalb der Stadt erfahren so möchten Menschen auch schnell vorankommen, gerade wenn es von den Außenbezirken in die City gehen soll. Es gibt in Berlin durchaus noch Flächen die einen U-Bahnanschluß sinnvoll vertragen könnten alsdaß eine Straßenbahnlinie erst den nächsten Anschluß zur U-Bahn sucht. Ein Ausbau der S-Bahn wurde ja seitens der Bahn nicht annähernd als Idee vernommen(?)
Zitat
GraphXBerlin
Ein Ausbau der S-Bahn wurde ja seitens der Bahn nicht annähernd als Idee vernommen(?)

Ausbau der S-Bahn muss nicht die Bahn als Idee vernehmen sondern der Bund.

Bahninfrastruktur ist Aufgabe des Staates analog Autobahninfrastruktur (siehe Grundgesetz).
Der Bund muss es wollen und finanzieren. Und dann muss der (Regional-) Betrieb durch den
Aufgabenträger (= Bundesland) finanziert werden wollen. Das wird dann heutzutage
ausgeschrieben. Und die S-Bahn Berlin als Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ist dann
ein möglicher Betreiber.

So gab es ja z. B. Finanzierungszusagen zu 100% für die Infrastruktur der S-Bahn-Lückenschlüsse,
die durch den Mauerbau entstanden sind. Hätten Berlin + BRB sozusagen vom Bund geschenkt
bekommen. Gebaut wurden einige nicht, weil der Betrieb sich nicht rechnet(e) bzw. man es aus
ideologischen Gründen nicht wollte. Hier scheint mit neuer Ministerin jedoch in BRB frischer Wind
zu wehen.

Weitere (neue!) Eisenbahnstrecken in Berlin sind rechtlich schwierig (Emissionen wie Lärm,
Umweltvorgaben etc.). Selbst eine Erweiterung einer bestehenden (Dresdner Bahn) hat
viele Gegenstimmen in der Bevölkerung.

Daher ist U-Bahn-Bau rechtlich einfacher (Bahnrecht gilt nicht), unterirdisch aber natürlich
nicht billig ;-) Und was Tunnel so im Laufe der Jahre für Kosten mit sich bringen, merken wir
gerade in Berlin so hier und da ^^
@Bovist66:

Genial wäre eine Express-U-Bahn Zoo - Hbf - Alexanderplatz - Ostkreuz - Lichtenberg. Die hätte bestimmt eine sechsstellige Nachfrage.

Vielleicht ja im 22. Jahrhundert. :)

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
@Bovist66:

Genial wäre eine Express-U-Bahn Zoo - Hbf - Alexanderplatz - Ostkreuz - Lichtenberg. Die hätte bestimmt eine sechsstellige Nachfrage.

Vielleicht ja im 22. Jahrhundert. :)

Du hast Golm vergessen!
Zitat
Jumbo
Zitat
dubito ergo sum
Wann in den letzten 100 Jahren hat eine Straßenbahn eine U-Bahn "verbaut"?

War da nicht mal was in der Leipziger Straße?

Das liegt länger als 100 Jahre zurück und es ging um die Frage, wer von beiden dort unterirdisch fahren soll. Der Lindentunnel wurde nie verlängert, sondern blieb ein vorübergehendes Unikat wie die Straßenbahnen in der ungenutzen U-Bahn-Vorleistung Stralau-Treptow.
Die Straßenbahn unterirdisch zur Turmstraße zu führen wäre so ziemlich der einzige Ansatz, der einen etwaigen zukünftigen Bau der U5 nennenswert erschweren würde. Aber das hat noch niemand erwogen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
samm
Zitat
Lehrter Bahnhof
@Bovist66:

Genial wäre eine Express-U-Bahn Zoo - Hbf - Alexanderplatz - Ostkreuz - Lichtenberg. Die hätte bestimmt eine sechsstellige Nachfrage.

Vielleicht ja im 22. Jahrhundert. :)

Du hast Golm vergessen!

Ja, aber Spaß beiseite. Es gibt wirklich keine schnelle Ost-West-Verbindung, das dauert immer ewig. Seit Eröffnung des Hbfs sind die Regios ja auch nicht mehr schneller als die S-Bahn.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Die S-Bahn braucht für die Strecke 27min. Gemessen an den ca 14km Luftlinie zwischen deinen 5 Halten sind das 31 km/h(aufgrund der gewunden Strecke tatsächlich sogar mehr). Wie willst du eine nennenswert schnellere Verbindung bei 5 Halten realisieren?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Na, eben unterirdisch wie beim Tiergartentunnel. Seitdem kommt man in wenigen Minuten von Spandau / Gesundbrunnen bis Südkreuz / Lichterfelde Ost.

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Nicht-dynamische Signatur



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2016 12:00 von Lehrter Bahnhof.
Gesundbrunnen - Hbf. - Postdamer Platz - Südkreuz- Lichterfelde Ost ist der RE mit 21min. enttäuschende 7min. schneller als die S-Bahn. Das soll sich rechnen? Und wo soll die sechsstellige Nachfrage herkommen bei Wegfall all der Zwischenhalte?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2016 12:11 von dubito ergo sum.
Zitat
dubito ergo sum
Gesundbrunnen - Hbf. - Postdamer Platz - Südkreuz- Lichterfelde Ost ist der RE mit 21min. enttäuschende 7min. schneller als die S-Bahn. Das soll sich rechnen? Und wo soll die sechsstellige Nachfrage herkommen bei Wegfall all der Zwischenhalte?

Und Gesundbrunnen <> Südkreuz entspricht nicht im Ansatz dem Weg Westkreuz <> Ostkreuz bzw. Zoo <> Lichtenberg.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.04.2016 12:46 von samm.
Geht es hier nicht um die Straßenbahn zur Turmstraße?
Zitat
dubito ergo sum
... sondern blieb ein vorübergehendes Unikat wie die Straßenbahnen in der ungenutzen U-Bahn-Vorleistung Stralau-Treptow....

Ähm...das ist so nicht gaanz richtig...meines Wissens nach war der Tunnel Stralau-Treptow keine "U-Bahn-Vorleistung" sondern ein Probetunnel der „Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen" um u.A. die Machbarkeit des sogenannten "Schildvortriebes" unter Gewässern zu demonstrieren...Vorraussetzung für die Baugenehmigung durch das Amt Stralau war die spätere Nutzung als Strassenbahntunnel....die ja dann auch erfolgte.

Quelle u.A.
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
[de.wikipedia.org]
[berliner-unterwelten.de]

Gruß und schönen Sonntag
Zitat
angus_67
Zitat
dubito ergo sum
... sondern blieb ein vorübergehendes Unikat wie die Straßenbahnen in der ungenutzen U-Bahn-Vorleistung Stralau-Treptow....

Ähm...das ist so nicht gaanz richtig...meines Wissens nach war der Tunnel Stralau-Treptow keine "U-Bahn-Vorleistung" sondern ein Probetunnel der „Gesellschaft für den Bau von Untergrundbahnen" um u.A. die Machbarkeit des sogenannten "Schildvortriebes" unter Gewässern zu demonstrieren...Vorraussetzung für die Baugenehmigung durch das Amt Stralau war die spätere Nutzung als Strassenbahntunnel....die ja dann auch erfolgte.

Quelle u.A.
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
[de.wikipedia.org]
[berliner-unterwelten.de]

Gruß und schönen Sonntag

So kenne ich das auch. Es wäre noch anzufügen, dass der Tunnel einen extrem kleinen Querschnitt hatte. Dies war auch einer der Hauptgründe für die seinerzeitige Stilllegung; es konnten nur Straßenbahnen mit einem besonders kleinen Lichtraumprofil den Tunnel befahren.
Hallo Zusammmen!

Als ich kürzlich bei der SenStadt nachgehakt habe, bekam ich diese Konkretisierung als Antwort.

"Derzeit werden vom Vorhabenträger (Berliner Verkehrsbetriebe) die Entwurfsplanung finalisiert sowie die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren erarbeitet. Nach derzeitigem Stand der Planungen kann das Planfeststellungsverfahren zu Beginn des Jahres 2017 eingeleitet werden. Die Inbetriebnahme der Streckenverlängerung wird für das Jahr 2020 angestrebt."

Außerdem wird die Bahn in Mittellage verkehren.

Grüße
In dieser Zeit hätte man ja fast die U5 verlängern können. Ist schon erstaunlich, wie lange das dauert, ein paar Tram-Gleise zu verlegen.
Zitat
DaniOnline
In dieser Zeit hätte man ja fast die U5 verlängern können.

Aber auch nur fast. Die U5/55 vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof wurde 1995 begonnen. Derzeit geplante Fertigstellung ist, wenn ich mich nicht irre, 2020, also ein schlappes Vierteljahrhundert später. Dass eine weitere Verlängerung vom Hauptbahnhof zur Turmstraße dagegen in 5 Jahren zu schaffen wäre, halte ich für sehr optimistisch.
Wozu auch beeilen - ist ja nicht so, dass hier Deutschland unpünktlichste Busline verkehrt.
Zitat
DaniOnline
In dieser Zeit hätte man ja fast die U5 verlängern können. Ist schon erstaunlich, wie lange das dauert, ein paar Tram-Gleise zu verlegen.

In solchen Fällen bringe ich immer den Spruch "Ich bin 48 -- und ich denke, ich werde es noch erleben, daß Deutschland sich zu Tode verwaltet...".

Das große Problem ist doch die ewig lange Verfahrensdauer, besonders wenn es Einwendungen gibt, mit deren Entscheidung die Einwender nicht zufrieden sind und erstmal vor Gericht ziehen. Dann dauert es schon mal ein Jahr, bevor überhaupt ein Termin angesetzt werden kann. Bis dahin hat doch jeder alle relevanten Informationen längst vergessen und muß sich erst wieder aufwändig in das Thema hineinarbeiten -- das dauert dann auch wieder und in dieser Zeit müssen andere Planfeststellungsverfahren warten.

Außerdem muß (leider) jede Einwendung einzeln vor Gericht bearbeitet werden, auch wenn es sich um eine Sammeleinwendung handelt, die zB von einer Reihe direkter Anlieger eingereicht wurde.

Wenn man hier mal über den Tellerrand schaut: Irgendwo im Ruhrpott gab es auch eine Straßenbahn-Neubaustrecke. Da gab es Einwendungen der direkten Anwohner -- abgelehnt, Klage verloren, Bahn wurde gebaut. Irgendwer hat sich nach dem Bau die Mühe gemacht, die Nutzer der Strab zu analysieren -- und die Strab-Gegner wurden als sehr häufige Nutzer der neuen Strab-Strecke identifiziert. Aber erstmal groß gegen die Straßenbahn sein... Typisch Sanktfloriansprinzip...

Gruß Ingo
Zitat
DaniOnline
In dieser Zeit hätte man ja fast die U5 verlängern können. Ist schon erstaunlich, wie lange das dauert, ein paar Tram-Gleise zu verlegen.

Ob das mit der U5 so stimmt bzw. gestimmt hätte, wage ich zu bezweifeln. Schließlich wären auch da ein paar Bodenvereisungen, Hausabfangungen und Leitungsumlegungen erforderlich geworden. Wohin Nachlässigkeit beim U-Bahn-Bau führen kann, weil man Zeit und Geld sparen zu können glaubt, haben wir beim Kölner Stadtarchiv gesehen - so etwas brauchen wir hier jetzt nicht wirklich, oder...?

Und: Der eigentliche Bau von Straßenbahngleisen, Bahnsteigen sowie zugehöriger (Betriebs-)Elektrotechnik dauerte bei Alex2, Invalidenstraße und WISTA effektiv nur ein paar Monate und diese Arbeiten ließen sich auch kaum wesentlich beschleunigen, wollte man nicht zu Lasten der Ausführungsqualität (mit entsprechenden Folgekosten, Betriebsunterbrechungen etc.) gehen. Das Problem sind vorlaufende Rechtsverfahren sowie baulich notwendige Vor- bzw. Zuarbeiten Dritter, ohne die kein Verkehrsbetrieb der Welt Straßenbahnstrecken bauen und betreiben darf.

Ob jetzt allerdings verkürzte Plan(feststell)ungsverfahren und damit reduzierte Beteiligungsmöglichkeiten tatsächlich der Weisheit letzten Schluss darstellen, halte ich gerade im Zeitalter der AfD und anderer angeblich "besorgter Bürger" eher für fraglich. Die legten solche Rechtsänderung nämlich direkt so aus, dass "die da oben" ohnehin nur durchsetzen möchten, was der Planung "der Eliten" (BVG, DB, Senat) entspräche...

Viele Grüße
Arnd
Das größte Problem ist doch eher, dass man zuviel will für zu wenig Geld. Man will und plant eine U-Bahn und weiß doch eigentlich schon vorher, dass man nur 10 Mio pro Jahr hat. Das macht dann bei 200 Mio Baukosten eben ca. 20 Jahre Bauzeit. Bei beschleunigter Genehmigung (jetzt mal ohne Schlamperei) wären wir immernoch bei 20 Jahren Bauzeit, einfach weil die Finanzierung das eigentliche Problem ist. In der Schweiz stimmt man übrigens nicht nur über das Projekt, sondern auch gleichzeitig über die Finanzierung (z.B. Steuererhöhung über 15 Jahre) ab. Ich fänd es hier auch sinnvoll, dass man überhaupt nur Dinge baureif plant, bei denen man eine Baufinanzierung für eine Bauzeit von 5 Jahren vorlegen kann.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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