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U5 Alexanderplatz - Brandenburger Tor (Bauzeitraum ab 10/2014)
geschrieben von manuelberlin 
Zitat

"md95129" am 13.6.2018 um 5.01 Uhr:

[...] mich würde 'mal interessieren, wie der Vortrieb des vereisten Bahnhofs(?) Museumsinsel vorankommt.

Hallo Henner,

eventuell könnte Dich ein heute von der RBB-Abendschau gesendeter Bericht interessieren, da es darin um genau das von Dir genannte Interesse geht:


(Schnappschuss aus der RBB-Abendschau vom 20.7.2018, Videos auf der Webseite und in der Mediathek, beides ist bis zum 27.7.2018 erreichbar)

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Thomas,
danke fuer den Link. Die angegeben 75m sind ja schon ganz ordentlich (3/4 der Strecke - Mittelroehre?). Die offizielle Seite der U5 verteilt immer noch "Taschen aus recycelten Bauzaunfolien des Projekts".
Henner
Zitat

"md95129" am 21.7.2018 um 0.29 Uhr:

[...] (3/4 der Strecke - Mittelröhre?) [...]

Ja, siehe den Beitrag vom 8.5.2018 (also vor 73 Tagen) mit dem "Anbaggern" durch die Tunnelpatin, wo im Bild rechts vom "Anfang" eine Treppe zum ausgesteiften "Nordtunnel" der Vortriebsmaschine führt:



Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Neulich hatte ich Gelegenheit zu ein paar Bildern im Bereich der U5 und Lückenschluss.

Die ersten Schnappschüsse entstanden im Bereich der früheren Kehranlage Alexanderplatz.
Hier wird an dem Umbau der bestehenden Tunnelstützen zu Anpassung an die künftige Gleis- und Weichenanlage gearbeitet. Das erste Bild ist in Höhe der Einmündung des Verbindungstunnels zur U2 und U8.
Das zweite Bild in Höhe der Logistiköffnung zeigt links das schon verlegte Gleis zur unteren Ebene U-Bhf Rotes Rathaus. Rechts die nun durchgehende, aber noch gleislose Rampe zur oberen Ebene für die beiden Streckengleise der U5. Hier werden temporäre und bleibende Stahlteile für die Tunnelstützen rein- und rausgebracht.

so long

Mario


Am Ende der Rampe ist der Bestandstunnel zweistöckig. Die untere Ebene enthält die Weichen zur Verzweigung der beiden äußeren Gleise zur viergleisigen Aufstellanlage in der unteren ebene des U-Bahnhofs Rotes Rathaus.
Das erste Bild auf der südöstlichen Tunnelseite in Höhe Jüdenstraße zeigt die Weiche auf fester Fahrbahn und das neue Rampenbauwerk im sanierten Bestandstunnel.
Dass es die alten Stützen von 1930 sind, erkennt man im zweiten Bild von der anderen Seite nur an den Nieten. Die Außenwände sind komplett saniert, zwischen den Stutzen wurden Wandscheiben betoniert, die die Lasten des Zwischenbodens in die Tunnelsohle eintragen.

so long

Mario


Sehr interessante Bilder. Danke Mario :-)
Der Bahnhof Rotes Rathaus wird überall ausgebaut und mit den technischen Einrichtungen ausgerüstet.
Im unteren Geschoß sind die vier Aufstellgleise bereits auf Schotter verlegt, aber noch nicht gestopft. Die Stutzen für die Laufstege wurden montiert. Der Blick fällt auf die noch prellbocklosen Gleisenden und die Abschlusswand.
Auf den zweiten Bild ist das nordöstliche Ende der Bahnsteighalle zu sehen, die Rampe im Bestandsbauwerk verbirgt sich hinter der bauzeitlichen Holzwand. Bahnhofsdecke und Pilzstützen erhielten einen kompletten Anstrich. Die Montage der Wandverkleidungen hat begonnen. Die Fahrtreppen in die beiden Zwischengeschosse sind bereits montiert.

Falls die nicht perfekten Bilder trotzdem gefallen, wird der Bericht fortgesetzt ...

so long

Mario


Zitat

"der weiße bim" am 12.8.2018 um 23.25 Uhr:

Neulich hatte ich Gelegenheit zu ein paar Bildern im Bereich der U5 und Lückenschluss.

Welcher Tag genau war denn "Neulich"? (Das Hochladen der Bilder entfernt leider die Exif-Informationen.)

Zitat

"der weiße bim" am 12.8.2018 um 23.58 Uhr:

Der Blick fällt auf die noch prellbocklosen Gleisenden und die Abschlusswand.


Zum Vergleich: Keine Gleise vor der Abschlusswand. :-)



Zitat

Bahnhofsdecke und Pilzstützen erhielten einen kompletten Anstrich.

Damit war man auch schon am Tag der Architektur (24.6.2017) beschäftigt, und nervte alle Gäste mit den quietschenden Rädern einer durch den Bahnhof geschobenen Arbeitsbühne. ;-)

Zitat

Falls die nicht perfekten Bilder trotzdem gefallen, wird der Bericht fortgesetzt ...

Ja bitte. Sie gefallen (und sind vor allem sehr viel aktueller, als die Projekt U5-Webseiten)!

Gruß, Thomas

PS an Henner: Die Projekt U5-Webseite meldete am 27. Juli 2018, dass der Mittelstollen des U-Bahnhofs Museumsinsel fertiggestellt wurde.

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Sehr interessant, vielen Dank, Mario!
Vielen Dank, Mario, für diesen aktuellen 'Insider'-Einblick. Die Bilder sind sehr interessant und informativ, gerne mehr davon!
Hallo Mario,

vielen Dank für die tollen Bilder, bitte mehr davon!

"Es gibt Besserwisser, die niemals begreifen, dass man recht haben kann und trotzdem ein Idiot ist."
Wow, tolle Bilder! Sehr gerne mehr.
Das alles stimmt optimistisch, dass 2020 endlich der Betrieb starten kann.
Weiter gehts mit der oberen Ebene des U-Bhf Rotes Rathaus. Im ersten Bild der Blick vom Bahnsteigende der Seite Richtung Hönow auf den gegenüberliegenden Bahnsteigbereich Richtung Hauptbahnhof. Die Halterungen für die Wandverkleidung sind weitgehend montiert.
Die vier Zugangsbereiche sind bereits mit (abgedeckten) Fahrtreppen ausgerüstet, darüber wurden schon einige Wandplatten angebracht. Die Bahnhofswände sind im Bereich der Zugänge oben durchgezogen, damit zusammen mit der Verglasung der beiden Zwischenebenen die Ausgänge im Brandfall lange rauchfrei bleiben. Dabei sollen die hoch über dem Bahnsteig 1 angeordneten Entrauchungsöffnungen helfen. Im Doppelbild oben der vordere Zugang zum Bahnsteig 2 (Richtung Hönow), unten ebenfalls der vordere Zugang zum Bahnsteig 1 (Richtung Hauptbahnhof).

so long

Mario


Hinter einer Staubwand am Südwestende des Bahnhofs Rotes Rathaus schließt sich die sogenannte Gleiswechselanlage (GWA) an.
Die vier Weichen und die Kreuzung sind bereits montiert auf Holzschwellen und einer Schotterschicht.

Oben die Ausfahrtweiche Rathaus Richtung Museumsinsel (mit nicht eindeutiger Weichenstellung), und die Einfahrtsweiche Richtung Osten.
Darunter die Kreuzung aus der anderen Blickrichtung. Die Blechtreppe führt in die darüberliegende (leere) Etage, denn die GWA ist zweistöckig.

so long

Mario


Dem Weichenbereich schließt sich die offen gehaltene Logistiköffnung an, mit den Türmen der Berliner Innenstadt zur Orientierung.
Die unteren Bilder sind aus der linken Tunnelröhre (künftiges Gleis 2 HBF - Hönow). Die Randwege und Gleiströge des Masse-Feder-Systems sind auf der gesamten Länge betoniert. Hier beginnt in Kürze der Bau der Kabelführungen und der Gleisbau. Kurz vor Ausfahrt U-Bahnhof Museumsinsel ist der letzte Gleistrog nur unten betoniert, die Bewehrung der Ränder liegt noch frei. Dahinter ist der Tunnel mit einer eisernen Schottwand unterteilt. Dahinter brummen Radlader und Bagger, die den Aushub der Schachtarbeiten im Eiskörper zwischen den beiden Zugangsbauwerken nach ober befördern.
Vom Beginn und Abschluss der Ausschachtung des Mittelstollens gibt es Bilder auf der oben schon verlinkten Webseite der Projektgesellschaft.


Begeben wir uns nun auf die westliche Seite des unterirdischen Frostkörpers. Von der Sohle des künftigen Zugangsbauwerks tief unter der Straße Unter den Linden hat man einen besseren Blick auf den nunmehr durchgehenden Mittelstollen, in dem der Mittelteil der Bahnsteighalle Museumsinsel entstehen soll.


Der Mittelstollen selbst hat geschätzt acht Meter Durchmesser und ist bereits bewehrt und spritzbetoniert. Später werden seitliche Verbindungen zu den Randstollen mit den Gleisen und Bahnsteigkanten hergestellt.
Die beiden von der Tunnelbohrmaschine "Bärlinde" errichteten Tübbingröhren sind noch erhalten, zwischenzeitlich mit Stahlträgern in Dreiecksform ausgesteift.
Über der nördlichen Röhre hört und spürt man deutlich die Tätigkeit der Aushubbagger, die die Röhre derzeit freilegen um sie letztlich abzubrechen. Im Inneren der Röhre kontrolliert ein Mitarbeiter die Sensoren. Durch die anhaltende Vereisung herrscht hier eine Temperatur unter -20°C, beim gegenwärtigen Temperaturniveau um die +30°C an der Oberfläche ein harter Kontrast. Die Luftfeuchtigkeit schlägt sich oben als Eisbelag nieder. Die Laufbohlen sind schneebedeckt.

Morgen geht´s weiter zum Bahnhof Unter den Linden.

so long

Mario



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.08.2018 23:09 von der weiße bim.


Hallo Mario aka der weiße Bim,

mal ein großes Dankeschön für die bereits gezeigte und angekündigte Bildstrecke.

Ich finde es fast schon ein bisschen skandalös, dass die BVG als Auftraggeberin eines so wichtigen Nahverkehrsprojektes mitten in der Innenstadt so gut wie keine Informationen zum Baufortschritt publiziert.
Es tut sich ja doch einiges dort im Untergrund. Und wenn man das auf deinen Bildern so überblickt sehe ich einer Eröffnung der Strecke Ende 2020 sehr optimistisch entgegen.
Was die Bauleute dort im Untergrund leisten ist großartig. Schade dass das Land Berlin und die BVG das offenbar nicht ausreichend zu würdigen wissen.
Dann braucht man sich aber allerdings auch nicht wundern wenn solch Projekte mit ihren Investitionsvolumen bei der Bevölkerung höchst umstritten sind.

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Na ja, dieses "höchst umstrittene" hat sich ja nun bei der U5 weitgehend gelegt. Auch war die U5-Baustelle ja in meiner Erinnerung nie eine derer, die durch große Bauverzögerungen in Misskredit gebracht wurde, die größte Verschleppung fand durch den Baustopp statt. Seit es wieder los ging wurde kontinuierlich gearbeitet und m.E. auch recht häufig berichtet. Es gibt den Info-Waggon, es gab regelmäßige und einmalige Führungen sowie auch Tage der offenen Baustelle (soweit ich mich erinnern kann).

Ist jetzt also nicht so, dass es keine Öffentlichkeitsarbeit gibt/gab.

Und ob die Zweifel am Projekt BER anders ausfielen, wenn jedes Jahr mit 'nem großen Fest im Terminal Baustellengeburtstag gefeiert würde?

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
@Stefan:

Das ist aber schon eine Gratwanderung für die Verantwortlichen, zumal - Philipp wies darauf hin - ja durchaus Besichtigungen, ein Info-Zentrum im ehemaligen U-Bahnwagen sowie alle paar Wochen TV- und/oder Zeitungsberichte zum Bauzustand angeboten wurden/werden.

Das Wesen einer Untergrundbahn-Baustelle besteht bei vorliegend bewusst gewählter weitgehend geschlossener Bauweise eben darin, dass der größte Teil der Arbeiten (abgesehen von Zugangsbauwerken und temporären Logistiköffnungen wie MEF oder Rathausstraße) im Untergrund und somit für das Publikum unsichtbar stattfindet. Ob die seinerzeit den Bau des U Brandenburger Tor begleitende Webcam der BVG von Leuten außerhalb DSO, der Usenet-Gruppe bln.verkehr oder dieses Forums hier tatsächlich so häufig angeklickt wurde...?

Und jeder "Tag der offenen Baustelle" erfordert eben auch, dieselbe jeweils in einen "sicheren Standby-Modus" zu überführen sowie diesen nach Veranstaltungsende wieder aufzuheben, was ebenfalls mit gewissem Zeit- und Kostenaufwand verbunden wäre. Dies könnten die üblichen Verdächtigen (BdSt, AfD...) dann wiederum als Verschwendung von Ticketeinnahmen und Steuergeldern interpretieren...

Viele Grüße
Arnd
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