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U5 Alexanderplatz - Brandenburger Tor (Bauzeitraum ab 10/2014)
geschrieben von manuelberlin 
Hallo Mario,

ganz herzlichen Dank für die interessanten und qualitativ tollen Fotos und für Deine Erläuterungen.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
der weiße bim
Ja, André, dann habe ich mich ungeschickt ausgedrückt.
Die Konstruktion des Bestandstunnels stammt aus den 1920er Jahren. Damals ging man nicht von einem Abzweig innerhalb des letzten Bauloses aus, sondern erst dahinter. Im folgenden Segment wäre wieder ausreichend Höhe vorhanden gewesen, dass zwei Etagen mit Schotterbett übereinander kein Problem dargestellt hätten. Schlauer Weise war das Bestandsbauwerk für beide Varianten ausgelegt worden, entweder das mittlere Gleispaar nach unten zu führen und das äußere nach oben (die damals favorisierte Variante zur Ausfädelung der Strecken E und F), oder umgekehrt (die jetzt gebaute Version).
Bei der ursprünglichen Planfeststellung von 1999 war der untere Bereich des Bahnhofs Berliner Rathaus zunächst länger vorgesehen, so dass die Verzweigung im Neubausegment Platz gefunden und dennoch eine ausreichende Gleislänge zur Verfügung gestanden hätte. Nun liegen schon im Altbau zum Teil zwei Gleisebenen übereinander, wofür die Höhe zu gering ist. Aus diesem Grund musste man die Weichen noch im Altbautunnel einfügen und die Schienen direkt auf der Tunnelsohle befestigen.

Hallo Mario,

vielen Dank für die Schärfung und auch für die spannenden Bilder! Die Einsparung des Tunnelstücks unter der Spandauer Straße ist also in mehrfacher Hinsicht mit großen Nachteilen verbunden:

  • Die von Dir aufgezeigten Mehraufwände im Bestandstunnel.
  • Die fehlende Vorleistung für eine U3/U10-Realisierung.
  • Der Entfall eines Verteilgeschosses und eines Ausgangs in Richtung Nikolaiviertel. Stattdessen gibt es nun 3 großzügige Ausgänge zwischen Rotem Rathaus und einer großen Parkfläche, wo sicher keine Menschenmassen hinwollen. Dagegen ist das nächste größere Wohngebiet erst nach Queren einer breiten Straßenschneise erreichbar - und selbst der dorthin orientierte Ausgang musste für den Erhalt des mittelalterlichen Rathauses geopfert werden.

Ob es das unterm Strich wirklich wert war, wage ich zu bezweifeln.

Viele Grüße
André
Zitat
der weiße bim
. Das zweite in Höhe Notausstieg E13 am Rampenanfang mit der Ankündigung der Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h ab Weichenanfang.
Hier ist fast alles fertig.

Die Lichtstimmung gefällt mir sehr!
Sozusagen blaue Stunde im Tunnel ;-)

T6JP
Zitat
andre_de
Ob es das unterm Strich wirklich wert war, wage ich zu bezweifeln.

Immerhin gibt es so in 20 Jahren bei der Grundinstandsetzung einiges zu tun, oder wenn in 30 Jahren die U10 vielleicht doch noch kommt. Vorleistungen einfach miteinander zu verbinden ist doch langweilig. Die U10 später an das Untergeschoß anzudocken wird eine echte Herausforderung ...

Bei der Gelegenheit noch zwei Fotos hinterdran:

Vom Standort des letzten Bildes um 180° gewendet ergibt den Blick auf die dort neu eingebaute Doppelkreuzungsweiche für den Abzweig zum Waisentunnel bzw. Klosterstraße. Vorher gab es nur eine Einfachweiche zum äußeren Gleis. Die hellen Stellen an der Tunnelwand im Bogen zeigen, dass auch hier das Lichtraumprofil erst durch etwas Betonabtrag herzustellen war. Die DKW erlaubt nun auch Betriebsfahrten zwischen Waisentunnel und der Neubaustrecke bis Hauptbahnhof, wenn auch bis zum Gleiswechsel (GWA) hinter Bahnhof Rotes Rathaus nur auf einem Streckengleis. Dank EStw ist jedoch linksgleisiger Betrieb kein Problem.

Stichwort GWA (auf dem zweiten Bild in Höhe Spandauer Straße mit Blick in Richtung Südwest): Auch diese ist jetzt fast fertig, wenn auch einseitig noch immer die Logistik eine Andienöffnung braucht. Am Tage mit einfacher Fototechnik schwer umzusetzen, wie man sieht.

so long

Mario


Zitat
der weiße bim
Zitat
andre_de
Ob es das unterm Strich wirklich wert war, wage ich zu bezweifeln.

Immerhin gibt es so in 20 Jahren bei der Grundinstandsetzung einiges zu tun, oder wenn in 30 Jahren die U10 vielleicht doch noch kommt. Vorleistungen einfach miteinander zu verbinden ist doch langweilig. Die U10 später an das Untergeschoß anzudocken wird eine echte Herausforderung ...

In 30 Jahren wird das gesamte U-Bahnnetz wahrscheinlich schon komplett automatisiert sein, so dass man bei der nächsten Instandsetzung in 20 Jahren viel umbauen müsste.
Zitat
andre_de
[*] Die fehlende Vorleistung für eine U3/U10-Realisierung.
...
Ob es das unterm Strich wirklich wert war, wage ich zu bezweifeln.

Also, bevor in 80 Jahren eine U3/U10 zwischen Alexanderplatz-Rotes Rathaus-Jerusalemer-Str.-Potsdamer Platz realisiert wird, die sich weitgehend um die bestehende U2 windet, erscheint mir die kürzlich diskutierte "S6" in der Nähe, Görlitzer Bhf.-Moritzplatz-Kochstr.-Potsdamer Platz-Hauptbahnhof dann doch sinnvoller; Realisierung in 50 Jahren...

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.
Man könnte fast meinen, die Deutsche Bahn hätte die Weichenstraßen geplant. Möglichst nur Einfachweichen und ja nicht zu viel Flexibilität. ;)

Interessant sieht auch der Weichenantrieb der DKW aus, der was an die rechte Fahrschiene vom Streckengleis 2 anstößt.

Mal eine ganz andere Frage: Wie sieht es jetzt eigentlich hinter dem Hbf aus? Wird da jetzt die ursprünglich angedachte Kehr- und Aufstellanlage realisiert oder bleibt die bisherige U55-"Werkstatt" erstmal so bestehen?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Mal eine ganz andere Frage: Wie sieht es jetzt eigentlich hinter dem Hbf aus?

Die provisorische Werkstatt mit zwei Gleisen wird nicht mehr gebraucht. Hier kommen das Wartungsgleis und alle damit zusammenhängenden Einbauten raus und zwei Aufstellgleise für je zwei Züge entstehen an dieser Stelle. Dazu wird die Materialöffnung nochmals genutzt und anschließend für immer verschlossen, später sicherlich überbaut.
Das seitliche Aufstellgleis 8, das in der einstigen Einfahrt aus Richtung Turmstraße liegt, ist bereits fertig. Wegen des Durchrutschweges von linksgleisig einfahrenden und dann am Bahnsteig kehrenden Zügen ist das Kehrsignal K8 ein ganzes Stück vom Bahnsteig entfernt. Siehe unteres Foto.
Das derzeitige Aufstellgleis 5 (später 7) wird nochmal umgebaut aber bleibt in der Funktion erhalten und kann auch zum Kehren dienen.
Zufällig habe ich einen Planausschnitt zur Hand.
Unten noch ein aktuelles Bild von Gleis 8 mit etwas Zoom ins Bahnhofsgleis 2 HBF.

so long

Mario


Wofür braucht es denn die Aufstellanlage?

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Vielen Dank Mario! Interessant ist die fehlende Weichenverbindung nach Gleis 8. Aber ich denke mal 3 voll angebundene Kehrgleise sollten für einen dichten Takt ausreichen, der vielleicht irgendwann in der Zukunft gefahren werden kann, wenn wieder genug Fahrzeuge da sind.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich hab gelesen das ab Juni Einweisungsfahrten stattfinden.

Sind das reguläre 6-Wagenzüge von der U5 oder ein 2-Wagenzug der Hbf-Rotes Rathaus pendelt?

Danke.
Zitat
Möckernbrücke
Zitat
andre_de
[*] Die fehlende Vorleistung für eine U3/U10-Realisierung.
...
Ob es das unterm Strich wirklich wert war, wage ich zu bezweifeln.

Also, bevor in 80 Jahren eine U3/U10 […]

"Unterm Strich" bedeutet, unter Betrachtung ALLER aufgeführten Punkte. Du hast Dir lediglich einen einzelnen rausgepickt, was mit "unterm Strich" nichts zu tun hat.
Geschenkt. Aus den historischen Erfahrungen mit ungenutzten Vorleistungen bzw. Vorleistungen, die bei Nutzung teuer umgebaut werden müssen, sollte man lernen, und wo es geht keine erstellen. Allein der Bahnhof Rotes Rathaus wird die nächsten 80 Jahre keine U3/U10-Fahrgäste sehen.

Herzliche Grüße von
'Möckernbrücke'
Dipl.-Fahrgast h.c.
die Kehranlage Hbf wurde ja in mehreren Schritten seit Inbetriebnahme U55 umgebaut / angepasst. Ab wann gab es denn das Gleis 8 mit der Weiche am Bahnsteigende Gleis 2 ?
Zitat
Lehrter Bahnhof
Wofür braucht es denn die Aufstellanlage?

Du wirst es nicht glauben - für das Kehren und Abstellen von U-Bahnzügen...


Warum wundern mich solche Fragen von diesem User nicht mehr?

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.2020 12:30 von B-V 3313.
Zitat

"Jim Knopf vom Niederrhein" am 1.5.2020 um 12.25 Uhr:

Ab wann gab es denn das Gleis 8 mit der Weiche am Bahnsteigende Gleis 2?

Also ... vor fünf Jahren gab es dort noch kein Gleis:



Gruß, Thomas (Kinder, wie die Zeit vergeht ;-))

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
hab noch einmal recherchiert: Weiche am Bahnsteigende Gleis 2 in Richtung Turmstraße und das Abstellgleis 8 müssten in der U55-Sperrzeit Juni - Dezember 2018 eingebaut worden sein, zusammen mit dem U5 Gleisbau.
Wann starten denn die Bauarbeiten (siehe Zeichung oben) hinter der Staubschutzwand. Da müssten dann ja 2 Weichen ausgebaut und 4 Weichen und eine einfache KW eingebaut werden. Ist nicht wenig.
>Geschenkt. Aus den historischen Erfahrungen mit ungenutzten Vorleistungen bzw. Vorleistungen, die bei Nutzung teuer umgebaut werden müssen, sollte man lernen, und wo es geht keine erstellen. Allein der Bahnhof Rotes Rathaus wird die nächsten 80 Jahre keine U3/U10-Fahrgäste sehen.


Ich sehe das, wenig überraschend, genau anders. Man sollte daraus lernen, längerfristig zu planen und sich dann daran halten.
Zitat
Heidekraut
Ich sehe das, wenig überraschend, genau anders. Man sollte daraus lernen, längerfristig zu planen und sich dann daran halten.

Genau, lasst uns die Stadt wieder teilen und die Planungen aus dieser Zeit ausbuddeln...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Ich bevorzuge Germania, Blaupause für viele spätere Realisierungen, wenn auch nicht alles. ;-)
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