Hallo zusammen,

heute Nachmittag war ich, angelockt durch einen von der S-Bahn aus sichtbaren Mobilkran, kurz an der Baustelle Berliner Rathaus.

Damit möchte ich den wegen Überlänge gekappten Thread neu starten.

Hier ein Link auf den bisherigen Thread (auf dessen letzten Beitrag): Baufortschritt U5-Verlängerung Alexanderplatz - Brandenburger Tor

Viele Grüße
Manuel

Baustelle Berliner Rathaus: Das Bohrgerät für die HDI-Sohle ist nach wie vor auf der Baustelle und war bei meinem Besuch in Betrieb (siehe Position des Schlittens am Gestänge, habe leider keinen Film). Gleichzeitig wird der Bau der verbleibenden zwei "Trichter" vorbereitet. Vorne Arbeiten an den Schalungselementen, im Hintergrund Aushubarbeiten auf der Fläche für den westlichsten Bauabschnitt. Der Blickwinkel von der Aussichtstonne ist sehr ungünstig, man hätte sie nach der Überarbeitung weiter nach Westen rücken sollen. Das Plakat verdeckt zusätzlich den Blick auf den aktuell interessantesten Teil.




3 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.10.2014 02:21 von manuelberlin.
Zitat
manuelberlin
heute Nachmittag war ich, angelockt durch einen vor der S-Bahn aus sichtbaren Mobilkran, kurz an der Baustelle Berliner Rathaus.

...

Baustelle Berliner Rathaus: Das Bohrgerät für die HDI-Sohle ist nach wie vor auf der Baustelle und war bei meinem Besuch in Betrieb (siehe Position des Schlittens am Gestänge, habe leider keinen Film). Gleichzeitig wird der Bau der verbleibenden zwei "Trichter" vorbereitet. Vorne Arbeiten an den Schalungselementen, im Hintergrund Aushubarbeiten auf der Fläche für den westlichsten Bauabschnitt. Der Blickwinkel von der Aussichtstonne ist sehr ungünstig, man hätte sie nach der Überarbeitung weiter nach Westen rücken sollen. Das Plakat verdeckt zusätzlich den Blick auf den aktuell interessantesten Teil.

Schön, dass Du auf Kräne achtest ;-) Beim Blick über den Bauzaun kann man das Bohrgerät gut im Einsatz beobachten. Ich hatte in der letzten Galerie dazu einige Fotos drin (ab hier).

Viele Grüße
André
Die guten Nachrichter für den Lückenschluss sind wieder einmal vorbei, es gibt Verzögerungen beim Bau der 2. Röhre...
Es wird nicht besser: Berliner Morgenpost.

Scheint so, als ob die Leipziger Lösung mit den dicken Betonblöcken doch die bessere war. Dann wäre Bärlinde direkt durchgebrochen und der 1. Tunnel wäre fertig.
Zitat
DerMichael
Scheint so, als ob die Leipziger Lösung mit den dicken Betonblöcken doch die bessere war. Dann wäre Bärlinde direkt durchgebrochen und der 1. Tunnel wäre fertig.

Bärlinde ist in einen vorbereiteten, mehrere Meter mächtigen Dicht- und Betonblock gefahren, der zusätzlich noch durch eine Vereisung stabilisiert war. Die genaue Ursache für die hier verbliebenen Undichtigkeiten (und wer der Verursacher war) muss geklärt werden.
Ein direkter Durchbruch in den Bahnhof Brandenburger Tor hätte den Betrieb der U55 (evt. sogar der Nordsüd-S-Bahn) gefährdet und dadurch für viele Monate unterbrochen. Für den Einbau eines Sicherheitsschotts ist zu wenig Platz. Im Gegensatz zum Ende der Schildröhre lässt sich ein ganzer Bahnhof schlecht unter Druckluft setzen.

so long

Mario
Hm, aber in Leipzig waren die Bahnhöfe meines Erachtens auch nicht komplett unter Druck gesetzt. So wie ich das verstanden habe, unterscheiden sich die beiden Ansätze nur dadurch, das in Leipzig ein relativ grosser Dichtblock aus Beton zur Abdichtung verwendet wurde, welcher später teilweise zurückgebaut wurde, und in Berlin ein Teil des Dichtblocks halt durch einen gefrorenen Erdboden ersetzt wurde. Der in Berlin verwendete Ansatz dürfte vor allem auf den bereits fertig gestellten Bahnhof zurückzuführen sein, der halt keinen Abbruch des Dichtblocks mehr erlauben würde (Man vergleiche die Bilder vom Citytunnel!).
Zitat
DerMichael
Es wird nicht besser: Berliner Morgenpost.

Auch heute wohl nicht:
[www.berliner-zeitung.de]

Beste Grüße
Harald Tschirner
Jetzt kam gerade diese Pressemeldung herein:

Zitat
Projektrealisierungs GmbH U5
Straßensperrung Unter den Linden nach Druckluftaustritt bleibt bis auf weiteres bestehen


Die Sperrung des Straßenabschnittes zwischen Wilhelm- und Schadowstraße auf dem Boulevard Unter den Linden bleibt bis auf weiteres bestehen.

Nachdem am frühen Sonnabendabend Druckluft aus der Abbaukammer der Tunnelvortriebsmaschine (TVM), die in 14 Metern Tiefe unter dem Mittelstreifen Unter den Linden steht, einen Riss im Fahrbahnbelag verursacht hat, wurde der Abschnitt gesperrt. Die Abbaukammer der TVM steht unter Druck, um den umgebenden Erd- und Wasserdruck auszugleichen. Diese Druckluft entweicht dabei immer über das umgebende Erdreich. Da Asphalt nicht so durchlässig ist wie Sand, hat sich die Luft unter der Fahrbahn gesammelt und schließlich am vergangenen Samstag den Asphalt hochgedrückt, um entweichen zu können.

Seit Sonntagvormittag werden Sondierungsmaßnahmen durchgeführt, um Erdbewegungen oder Hohlräume unter der Fahrbahn auszuschließen. Die Messdaten dieser Untersuchungen werden gemeinsam mit den zuständigen Behörden und dem Bezirk Mitte ausgewertet und bilden die Basis für die Entscheidung, wann der Straßenabschnitt wieder geöffnet werden kann.

Der Riss der beim Entweichen der Druckluft in der Fahrbahn entstanden ist, hat sich inzwischen wieder geschlossen. Die Entscheidung darüber, ob und wann der Fahrbahnbelag an dieser Stelle saniert werden muss, wird ebenfalls mit dem Bezirk Mitte und den zuständigen Behörden abgestimmt.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
SaroEngels
Hm, aber in Leipzig waren die Bahnhöfe meines Erachtens auch nicht komplett unter Druck gesetzt. So wie ich das verstanden habe, unterscheiden sich die beiden Ansätze nur dadurch, das in Leipzig ein relativ grosser Dichtblock aus Beton zur Abdichtung verwendet wurde, welcher später teilweise zurückgebaut wurde, und in Berlin ein Teil des Dichtblocks halt durch einen gefrorenen Erdboden ersetzt wurde. Der in Berlin verwendete Ansatz dürfte vor allem auf den bereits fertig gestellten Bahnhof zurückzuführen sein, der halt keinen Abbruch des Dichtblocks mehr erlauben würde (Man vergleiche die Bilder vom Citytunnel!).

In Leipzig wurden die Stationen direkt ausgehoben und dort, wo die TBM in die Stationen durchbrach, wurden Betonblöcke erstellt, welche die TBM zunächst durchbohren musste. Dabei waren die Blöcke notwendig, um den notwendigen Gegendruck zu erzeugen, damit im Nachgang der Tunnel mit den Tübbingen bis zur eigentlichen Stationsaußenwand erstellt werden konnte. Dabei wurde die Tunnelhülle zur Stationswand direkt mit Hilfe der Ringspaltverpressung abgedichtet. Dadurch musste auch keine Druckluft vor die Station gepresst werden, sondern die zum Abbau notwendige Bentonitfüllung reichte für den Druckausgleich aus.

Im Unterschied dazu verbleibt ja hier in Berlin der Schildmantel der TBM als Teil des Tunnels im Erdreich, d.h. eine vollständige Abdichtung zw. Schildmantel und Tunnelwand bzw. Tübbingring und Stationswand kann nicht erstellt werden. Deswegen wurde das Erdreich um den Tunnel herum vereist. Das ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass die Station "Brandenburger Tor" bereits in Betrieb ist und außerdem ist man hinterher immer schlauer...

Wäre vielleicht doch sinnvoller gewesen, die Station nur zur Hälfte als Bahnhof auszubauen und den hinteren Teil für einen kompletten Durchbruch und die Bergung der TBM vorzuhalten. Aber da kam wohl auch das hin- und her zum Ausbau dazwischen.
Zitat
DerMichael
... Das ist natürlich dem Umstand geschuldet, dass die Station "Brandenburger Tor" bereits in Betrieb ist und außerdem ist man hinterher immer schlauer...

Wäre vielleicht doch sinnvoller gewesen, die Station nur zur Hälfte als Bahnhof auszubauen und den hinteren Teil für einen kompletten Durchbruch und die Bergung der TBM vorzuhalten. Aber da kam wohl auch das hin- und her zum Ausbau dazwischen.

Da ist was dran. Ursprünglich sollte der Bahnhof tatsächlich nur teilausgebaut werden, so dass das noch nicht ausgebaute östliche Zugangsbauwerk abgeschottet vom Rest des U-Bahnhofs als Schildempfangskammer gedient hätte.
Diese Variante starb mit der Verzögerungstaktik des damaligen Berliner Bau- und Verkehrssenators, worauf der Bund als Finanzier bei Nichtinbetriebnahme alle Zuwendungen zurückgefordert hätte. Ein neu gebauter U-Bahnhof mit nur einem Ausgang wäre jedoch durch die Technische Aufsichtsbehörde nie und nimmer abgenommen worden.
Man kann nur hoffen, dass das Problem mit der Dichtheit bald behoben wird.

so long

Mario
Hallo zusammen,

danke an Mario für die Erläuterungen.

Auf der Baustelle rechnet man anscheinend nicht damit, dass zeitnah mit dem Bohren der zweiten Röhre begonnen werden kann. In und um die Startgrube wurden die Teile des Nachläufers inzwischen "eingemottet", genauer gesagt, mit Planen abgedeckt.

Fotos vom letzen Sonnabend.

Viele Grüße
Manuel




@Mario:

kannst du herausfinden, wie es derzeit in "Unter den Linden" aussieht? Wir spekulieren ja derzeit, ob dort die Betonblöcke zum Einsatz kommen oder ob die Station wie geplant durchgraben wird. Allerdings scheint der Aushub dort schon weit fortgeschritten zu sein und außerdem wurde ja schon jede Menge Beton in die Station gepumpt.

Grüße!
Michael
Ich bin zwar nicht Mario, verweise aber auf die Suchmaschinen im Internet.

Wikipedia [de.wikipedia.org]

Hier mußt du runterscrollen [aahh-bernds-berlin.npage.de]
Zitat
micha774
Ich bin zwar nicht Mario, verweise aber auf die Suchmaschinen im Internet.
...

Danke für die Links, aber auf meine Fragen finde ich dort keine Antworten. Das es mal geplant war, zuerst die Tunnel zu erstellen und danach die Station auszubauen, weiß ich. Dem widerspricht aber die Tatsache, dass die Station schon weit ausgehoben zu sein scheint und dass dort recht häufig Betonpumpen Material in den Untergrund befördern.

Deshalb die Frage: Gilt dieser Plan noch? Wie tief ist die Station bereits ausgehoben (kann die TBM da überhaupt noch durchfahren) und wozu pumpen die Beton in die Station, wenn der Ausbau doch erst nach 2. Durchfahrt der TBM erfolgen soll.

Fragen über Fragen...
Die U5 wird durch die Verzögerungen nun erst 2020 fertig werden.

Hier der Link zur neuesten Meldung:
rbb - U5 erst 2020

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Hallo Michael,

ich kann Deine Frage nicht auf der Basis von Fakten beantworten.

Aber wenn Du beobachtet hast, dass dort schon sehr viel Erdreich ausgehoben wurde und immer wieder Betonpumpen im Einsatz waren - dann liegt der Schluss nahe, dass bereits die Tunnelsohle betoniert wird oder sogar schon betoniert wurde. Alles andere würde wenig Sinn ergeben. Was sollte man sonst in größerem Umfang betonieren, wenn die Tunnelsohle noch fehlt?

Die Tunnelsohle dürfte zwar wie auch am Rathaus in einzelnen Teilstücken betoniert werden, die aber mit ziemlicher Sicherheit jeweils über die ganze Breite der Station laufen. Da sind ja nur die zwei Gleise und ein Mittelbahnsteig.

Soweit das so zutrifft, und das würde ich für plausibel halten, kommt ja nur noch die bautechnische Lösung mit den Dichtblöcken für die Tunnelbohrmaschine in Betracht.

Wenn sich die Fertigstellung schon so verzögert, kann man dann beim Durchbruch wenigstens noch ein paar Gute-Laune-Fotos für zwischendurch machen ;)

Viele Grüße
Manuel
Die Webcams der U5 wurden wieder freigegeben.

Die Trichterschalungen scheinen jetzt eingebaut worden zu sein. Es geht demnächst wohl weiter.
Hallo zusammen,

heute war ich endlich mal wieder vor Ort. Unten ein paar Aufnahmen.

Viele Grüße
Manuel

An der Kreuzung Unter den Linden/Friedrichstraße geht die Wiederherstellung des Straßenraums weiter.


Blick nach Westen ...


... und nach Osten. Auch die Asphaltprovisorien an den Ecken sind nun Platten mit taktilen Leitstreifen gewichen (nicht im Bild).


Ein Blick in den Abgang (soweit mein Arm reichte). Links in der Grube ist ein Minibagger zu erkennen, rechts davon der Boden. Es ist aber durchaus möglich, dass weiter von diesem Einstieg entfernt schon mehr ausgehoben wurde.


Rathaus: Unter unserem Radar wurden die beiden Trichter dem Anschein nach bereits betoniert.


Nochmal die neuen Trichter von der Seite. Nebenbei: Die ersten beiden Trichter wurden fast genau vor einem Jahr betoniert - im November 2013.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.11.2014 21:05 von manuelberlin.
Hallo Manuel,

danke für die aktuellen Bilder. Die Sauberkeitsschicht wurde mittlerweile auch schon gegossen und die HDI-Sohle im Übergang zum bereits fertigen Anschluss an den Startschacht scheint auch fertig zu sein. Dort geht es jetzt zumindest etwas in die Tiefe.
Hallo zusammen,

die "Morgenpost" schreibt heute: U5 wird teurer und erst 2020 fertig.

Anscheinend wird auch der Bohrantrieb neu gefertigt. Ich dachte, dass das neue Schild bereits geliefert wurde.

Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2014 11:57 von OlB.
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