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U1 zum Ostkreuz?
geschrieben von Tradibahner 
Re: U1 zum Ostkreuz?
02.02.2015 20:05
Zitat
Stefan Metze
Wenn es der Senat wirklich ernst meinen würde, dann würde er JETZT mit dem Projekt auch ernsthaft beginnen und nicht davon sprechen das Projekt erst zu starten wenn die U5 fertig ist.
Für den Bau der Gleisanlagen zwischen Ostkreuz und Warschauer Straße dürfte es dann aber definitiv zum Baustopp bzw. zu Planänderungen und erneuten Umbauten kommen.

Keine Sorge, zum Baustopp wird's nicht kommen. Dafür müsste diese quatschige U1-Verlängerung eine Planungstiefe haben, die sich nicht in wenigen Monaten erreichen lässt, hier geht es alleine um mehrere Jahre Planung. Und diese braucht man, um ein Planänderungsverfahren fürs Projekt Ostkreuz einzuleiten. Bis es so weit wäre, ist der Ostkreuz/Waschauer-Straße-Umbau längst abgeschlossen. Die Bahn hat Baurecht und wäre ja schön doof, jetzt irgendwas zu unterbrechen. So gesehen hat Herrn Wand natürlich recht wenn er sagt, er kennt das Thema nicht (offiziell). Als Projektleiter kann er nur mit dem arbeiten, was auf dem Tisch liegt.

@Stefan: Bzgl. Deiner Ausführungen zum Versagen des Bezirks: 100% Zustimmung, zu sehen und zu erleben an quasi jeder Ecke in Friedrichshain/Kreuzberg. Irgendwer muss diese Bezirksregierung aber mal gewählt haben, sodass dann wohl gilt: Jeder kriegt, was er verdient. Zum Glück muss ich dort nicht wohnen.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Irgendwer muss diese Bezirksregierung aber mal gewählt haben, sodass dann wohl gilt: Jeder kriegt, was er verdient. Zum Glück muss ich dort nicht wohnen.

Die übliche Prozedur: der Senat zieht die Planung vom Bezirk an sich, und kommt selbst über vage Vorstellungen nicht hinaus.

Dennoch ist bemerkenswert, dass die ohne Planfeststellung erfolgte Projektierung des neuen Bahnhofsgebäudes S-Bhf Warschauer Straße im Auftrag der DBAG überhaupt nicht zu früheren Konzepten des Senats an dieser wichtigen Stelle passt. Es gab ja bereits Planzeichnungen der über den neuen S-Bahnsteigen liegenden U-Bahnsteige sowie die zwischen Warschauer Straßenbrücke und U-Bahnbrücke liegende Straßenbahnbrücke, ebenfalls mit Haltestellen oberhalb der S-Bahn. Mit diesem Lösungsansatz ließen sich die Umsteigwege zwischen den drei Verkehrsmitteln auf ein Minimum reduzieren.
Zumindest für die U-Bahnverlängerung waren Kosten im Stadtentwicklungsplan Verkehr benannt worden. Ein Bruchteil der für die Ostkreuzumleitung der U1 nötigen Mittel.



so long

Mario
Re: U1 zum Ostkreuz?
02.02.2015 21:24
Ich glaube ja nachwievor, dass der Senat ganz bewusst ein besonders unsinniges Projekt als nachsten und einzigen U-Bahnausbau postuliert, damit da entweder gar nix oder nur mit sehr langer Verzögerung passiert.
Warum beachtet der Senat nicht die von vielen Fachleuten genannten Mängel im U-Bahnnetz?
def
Re: U1 zum Ostkreuz?
02.02.2015 21:28
Zitat
Harald Tschirner

Finde das auch nicht schlecht: ein großer Umsteigeknoten Ostkreuz (Regionalbahn, S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn, Bus) hätte schon was! M.W. gilt das Angebot der Bahn für die Überlassung von Grundstücken nur für die südliche Variante. Was aber sollte eine Verlängerung nach Lichtenberg bringen?

Ich finde ihn ziemlich schlecht, da es doch eigentlich nicht Ziel einer sinnvollen Verkehrsplanung sein sollte, möglichst viele Verkehrsströmne auf einen Knoten zu konzentrieren. Es sei auf das klassische sowjetische Metronetz verwiesen, das von der Grundidee her schon seinen Sinn hatte.

Daher nochmal meine Frage: Welche Verkehrsbeziehungen sollen denn durch die U1 zum Ostkreuz verbessert werden?

Nordring - Kreuzberg? Wieso hat man dann auf den Wiederaufbau der Nordringkurve verzichtet? Und wieso hat man es in 15 (fünfzehn!) Jahren nicht geschafft, endlich die M13 zum U-Bahnhof Warschauer Straße zu verlängern, die zumindest einige dieser Verkehrsbeziehungen bedient?

Schöneweide - Kreuzberg? Wieso soll die S9 dann nur alle 20 min über die Südringkurve verkehren, wenn da so ein großer Bedarf besteht?

Südring - Kreuzberg? Dafür gibt's U6 und U8...

Lichtenberg/Köpenick - Kreuzberg? Hier würde man die Glanzleistung vollbringen, dass man der besch...eidenen Umsteigemöglichkeit an der Warschauer Straße eine ähnlich bescheidene am Ostkreuz hinzugefügt würde.

RE1/RE2/RE7/RB14 - Kreuzberg? Reichen die U8 und der 140er nicht?

RB25/RB26 - Kreuzberg? Stimmt, hier ergäben sich ganz neue Möglichkeiten - endlich mit einmal Umsteigen von Ahrensfelde Friedhof zum Görlitzer Bahnhof! Aber auch hier dürfte es, so dieser Bedarf wirklich besteht (was ich nicht glaube), sehr viel kostengünstiger sein, an der Warschauer Straße einen RB-Bahnsteig nördlich der S-Bahn anzulegen und die RB-Linien dorthin zu verlängern.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.02.2015 21:30 von def.
Zitat
def
Lichtenberg/Köpenick - Kreuzberg? Hier würde man die Glanzleistung vollbringen, dass man der besch...eidenen Umsteigemöglichkeit an der Warschauer Straße eine ähnlich bescheidene am Ostkreuz hinzugefügt würde.

Sehr treffend, genauso ist es.
Es wird ja dann noch immer mit dem neuen U-Bahnhof Modersohnbrücke geworben, der ja das Wohngebiet erschließen soll.
Genau 400 Meter von diesem tollen neuen Bahnhof entfernt liegt die Haltestelle der M13, mitten in diesem besagten Wohngebiet, die man mit weit weniger Geld zum U-Bahnhof Warschauer und sogar zum Ostbahnhof verlängern könnte.

Ich find's schon erstaunlich, Herr Gäbler hat in der Abendschau letztens erst vorgerechnet wie viel günstiger ein KM Straßenbahn doch zu haben sei und welche Projekte man alles umsetzen könne und nun will man 200 Millionen Euro fragwürdig im Friedrichshain aufständern?

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Hallo zusammen,

Zitat
OlB
Ich vertrete noch immer die Ansicht, man sollte wenn südlich bleiben und sich entlang der Bahn hangeln.

So sehe ich das auch.

Zitat
Harald Tschirner
M.W. gilt das Angebot der Bahn für die Überlassung von Grundstücken nur für die südliche Variante.

Ja, so habe ich das auch aus dem Umkreis des DB-Vorstands gehört.


Zur nun vorgestellten Variante auf der Nordseite mit Überquerung der Bahntrasse und mit aufgeständerter Strecke:

Zitat
Lehrter Bahnhof
Für so einen 200 Mio. teuren Luxusbau, damit ein paar Fahrgäste einmal umsteigen sparen, müssen die wirklich wichtigen umsatzgenerierenden und kostensparenden Straßenbahnstrecken hinten anstehen?

Zitat
Stefan Metze
Es wird ja dann noch immer mit dem neuen U-Bahnhof Modersohnbrücke geworben, der ja das Wohngebiet erschließen soll.
Genau 400 Meter von diesem tollen neuen Bahnhof entfernt liegt die Haltestelle der M13, mitten in diesem besagten Wohngebiet, die man mit weit weniger Geld zum U-Bahnhof Warschauer und sogar zum Ostbahnhof verlängern könnte.

Genau so sehe ich es auch. Die einzige m.E. vertretbare Variante ist eine Südtrasse. Die kann eingleisig mit einem Radius von 80 Metern (durchaus verträglich, der Mindestradius liegt bei 50 Metern) aus Gleis 3 am U-Bahnhof Warschauer Straße ausfädeln und auf Straßen-/Bahnniveau zum Ostkreuz führen. Vor der wiederaufzubauenden historischen Fußgängerbrücke wäre dann Endstation. Die Modersohnbrücke bietet auf der Südseite genug Platz, um auch die U-Bahn durchzuführen - und dort könnte meinetwegen auch noch eine Zwischenhaltestelle entstehen, die den heute eher abgelegenen Rudolfkiez besser anbindet. Dazu würden nur ein einseitiger ebenerdiger Bahnsteig, ein barrierefreier ebenerdiger Weg nach Süden und eventuell Festtreppen zur Modersohn-Brückenrampe benötigt.

Das wäre wirklich günstig zu bauen, kostentreibend wäre lediglich die kurze Rampe mit 90°-Kurve. Der Rest wäre zu Straßenbahn-Preisen zu haben. Eine aufgeständerte Trasse bis Ostkreuz mit Überquerung der Bahnanlagen ist wirklich aberwitzig.

Zitat
Harald Tschirner
Was aber sollte eine Verlängerung nach Lichtenberg bringen?

Über das Ostkreuz hinaus käme man ohnehin nicht, denn da ist der 20 Meter tief reichende doppelstöckige A100-Tunnel in der Quere. Aufgeständert über die Ringbahn hinweg wäre ja wohl völlig aberwitzig.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin

Genau so sehe ich es auch. Die einzige m.E. vertretbare Variante ist eine Südtrasse. Die kann eingleisig mit einem Radius von 80 Metern (durchaus verträglich, der Mindestradius liegt bei 50 Metern) aus Gleis 3 am U-Bahnhof Warschauer Straße ausfädeln und auf Straßen-/Bahnniveau zum Ostkreuz führen. Vor der wiederaufzubauenden historischen Fußgängerbrücke wäre dann Endstation. Die Modersohnbrücke bietet auf der Südseite genug Platz, um auch die U-Bahn durchzuführen - und dort könnte meinetwegen auch noch eine Zwischenhaltestelle entstehen, die den heute eher abgelegenen Rudolfkiez besser anbindet. Dazu würden nur ein einseitiger ebenerdiger Bahnsteig, ein barrierefreier ebenerdiger Weg nach Süden und eventuell Festtreppen zur Modersohn-Brückenrampe benötigt.

Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass der Senat die dort für die Verlängerung der Tamara-Danz Straße freigehaltenen Flächen aufgeben wird. Die Straße wird ja irgendwann nötig wenn die A100 das Ostkreuz erreichen wird.

Auf der Sündseite wird man nicht bis vor die Fußgängerbrücke kommen. Vor dem historischen Backsteinhaus wäre aus Denkmalschutzgründen Schluss.

Ich bleibe dabei, der Vorschlag kommt mindestens 10 Jahre zu spät, man sollte das Geld lieber in die weiter auszubauende Tram stecken. Die Netzeffekte die bei einer zum Beispiel zum Hermannplatz verlängerten M10 entstehen sind weitaus wertvoller als die schön gerechnete Masse an Fahrgästen die mit der verlängerten U1 befördert werden wird/werden soll.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Re: U1 zum Ostkreuz?
03.02.2015 22:21
Das verrückte ist ja, dass durch die U1 zum Ostkreuz keines der Probleme an der Warschauer Straße wirklich gelöst wird. Die bleiben so bestehen, wie es heute abläuft. Ein gewaltiges Ablenkungsmanöver mit Augenwischerei.
Re: U1 zum Ostkreuz?
03.02.2015 22:37
Zitat
der weiße bim
Zitat
andre_de
Irgendwer muss diese Bezirksregierung aber mal gewählt haben, sodass dann wohl gilt: Jeder kriegt, was er verdient. Zum Glück muss ich dort nicht wohnen.

Die übliche Prozedur: der Senat zieht die Planung vom Bezirk an sich, und kommt selbst über vage Vorstellungen nicht hinaus.

Hier hatte ich mich wohl missverständlich ausgedrückt, ich bezog mich auf die von Stefan genannten Punkte (Fahrradstellplätze, Vorplatz, ...), die der Bezirk zu verantworten hat, und da wäre mir nicht bekannt, dass der Senat diesbezügliche Planungen an sich gezogen hat.

Zitat
der weiße bim
Dennoch ist bemerkenswert, dass die ohne Planfeststellung erfolgte Projektierung des neuen Bahnhofsgebäudes S-Bhf Warschauer Straße im Auftrag der DBAG überhaupt nicht zu früheren Konzepten des Senats an dieser wichtigen Stelle passt. Es gab ja bereits Planzeichnungen der über den neuen S-Bahnsteigen liegenden U-Bahnsteige sowie die zwischen Warschauer Straßenbrücke und U-Bahnbrücke liegende Straßenbahnbrücke, ebenfalls mit Haltestellen oberhalb der S-Bahn. Mit diesem Lösungsansatz ließen sich die Umsteigwege zwischen den drei Verkehrsmitteln auf ein Minimum reduzieren.

Wie kommst Du denn darauf, dass es für das Bahnhofsgebäude Warschauer Straße keine Planfeststellung gab? Ich zitiere mal aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel: "Im Dezember 2012 erließ das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Empfangsgebäudes." Ganz sicher waren sowohl Bezirk als auch Senat am Verfahren beteiligt. Offensichtlich haben diese aber nichts ins Verfahren eingebracht, oder konnten nichts vorlegen, was konkret genug war.

Übrigens kenne ich die Aussage (habe aber keine Quelle), dass dass neue Empfangsgebäude die U-Bahnverlängerung berücksichtigt, und zwar nicht nur die Heranführung, sondern das Hindurchführen der U-Bahngleise nach Norden. Für Details müsste man aber mal in die Planfeststellungsunterlagen reinschauen.

Danke für das Foto!

Viele Grüße
André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.02.2015 22:40 von andre_de.
Re: U1 zum Ostkreuz?
04.02.2015 07:58
Zitat
andre_de
Wie kommst Du denn darauf, dass es für das Bahnhofsgebäude Warschauer Straße keine Planfeststellung gab? Ich zitiere mal aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel: "Im Dezember 2012 erließ das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Empfangsgebäudes."
Ohne Quellenangabe.

Das sollte in Wikipedia nicht mehr vorkommen.


immer noch keine richtige sig
Re: U1 zum Ostkreuz?
04.02.2015 12:54
Zitat
L.Willms
Zitat
andre_de
Wie kommst Du denn darauf, dass es für das Bahnhofsgebäude Warschauer Straße keine Planfeststellung gab? Ich zitiere mal aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel: "Im Dezember 2012 erließ das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Empfangsgebäudes."
Ohne Quellenangabe.

Das sollte in Wikipedia nicht mehr vorkommen.

Siehe auch hier.

Zitat
deutschebahn.com
Nach Erlass des Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Empfangsgebäudes kann zwischen den beiden Gleisen dann die Grundplatte des Empfangsgebäudes gebaut werden.

Bis 2017 werden dann das Empfangsgebäude und die beiden Bahnsteige fertiggestellt.

Leider findet man den nicht so leicht. Vielleicht kann man ja mal bei Herrn Baufeld nachfragen. E-Mail steht auf der angegebenen Seite.
Zitat
andre_de
Wie kommst Du denn darauf, dass es für das Bahnhofsgebäude Warschauer Straße keine Planfeststellung gab? Ich zitiere mal aus dem zugehörigen Wikipedia-Artikel: "Im Dezember 2012 erließ das Eisenbahn-Bundesamt den Planfeststellungsbeschluss für den Neubau des Empfangsgebäudes." Ganz sicher waren sowohl Bezirk als auch Senat am Verfahren beteiligt.

Übrigens kenne ich die Aussage (habe aber keine Quelle), dass das neue Empfangsgebäude die U-Bahnverlängerung berücksichtigt, und zwar nicht nur die Heranführung, sondern das Hindurchführen der U-Bahngleise nach Norden. Für Details müsste man aber mal in die Planfeststellungsunterlagen reinschauen.

André, du hast recht und ich behaupte ab sofort das Gegenteil.
Von der "Unterlage für eine Entscheidung nach §18 AEG" betreffend: "Grunderneuerung S-Bf Warschauer Straße, Erschließung Straßenebene" mit dem Zustimmungsstempel des EBA, Außenstelle Berlin vom 19.12.2012 (Az.: 51121/136-511 pph/039 Pap 3024) liegt mir gerade der Erläuterungsbericht vor.

Ein Auszug daraus:
2.4 Hochbauten
(Anlage 3.1.2 und 6; Bauwerks-Nr.: 1/82/61/1, 1/33/61/2, 1/23/61/2, 1/23/62/2, 1/51/61/2, 1/51/62/2, 1/51/63/2, 1/32/61/2, 1/51/64/2)

Empfangsgebäude
Die Hochbauten sind in den Lageplänen der Anlage 3.1 dargestellt. Zur Hochbaumaßnahme des
Zugangsbauwerks von der ESÜ Warschauer Straße existieren in der Anlage 6.1 bis 6.11 Bauwerkspläne/
Schnitte zur Veranschaulichung. In den Überschriften zu den Bauteilen bzw. Bauwerksebenen
wird auf die jeweiligen Pläne verwiesen.
Östlich der Warschauer Straßenbrücke ist - konstruktiv von dieser getrennt - der Neubau eines
Empfangsgebäudes vorgesehen. Es wird über dem mittleren Gleiskörper und den beiden
S-Bahnsteigen errichtet und stellt die fußläufige Erreichbarkeit der Verkehrsstation des
S-Bahnhofs Warschauer Straße her.
Station: km 1,1 +05 bis 1,1 +66 (Strecke 6004)
Abmessungen: ca. 56,5 m x 27,5 m x 15,0 m

Straßen- bzw. Eingangsebene (Anlagen 6.2 und 6.4):
Über eine Vorplatzplatte sowie die unter Pkt. 2.3.2 beschriebene neue Zuwegung wird die stufenlose
Verbindung zwischen der Warschauer Straßenbrücke und dem Hauptzugang des Bahnhofsgebäudes
gewährleistet. Der Anschluss der Fußgängerbrücke mit dem Aufgang von der 02-World-Arena
von Süden wird ermöglicht.
Als weitere Zugangsoption wird die Erreichbarkeit einer nach Norden verlegten Endhaltestelle der
U-Bahn-Linie U1 baulich als lastfreie Anbindung an die Eingangsebene vorgehalten.
4 Feste Treppen ( dreiläufig), 2 Fahrtreppen und 2 Aufzüge verbinden die Eingangsebene mit den
Bahnsteigen. In den Funktionsbereichen außerhalb der Bewegungsflächen der Reisenden ist die
Einrichtung von Vermietungseinheiten für Verkauf und gastronomische Nutzung vorgesehen.
Fensteröffnungen innerhalb der Fassadenflächen sowie Oberlichter in der Hallenüberdachung
bieten Tageslicht und gewährleisten die Übersichtlichkeit und Orientierung zwischen den Funktionsbereichen.


Leider sind die genannten Anlagen (Pläne) nicht dabei.
Weitere Erwähnungen von U-Bahn oder Straßenbahn enthält das Dokument nicht. Die erwähnte Hindurchführung ist damit endgültig erledigt, die Heranführung der U-Bahnsteige aber zumindest lastfrei (also auf eignen Stützen) möglich.

so long

Mario
Re: U1 zum Ostkreuz?
04.02.2015 20:59
^^Also könnte der derzeitige Kopfbahnhof nur etwas noch Norden verlegt werden. Weiter nach Norden geht es durch den Bau nicht mehr.
Man muss ja nicht geradlinig verlängern, ein Bogen tuts auch und entzerrt die Fahrgastströme von Brücke und U-Bahn.
Die östlichen Abschlusskanten von Viadukt und Empfangsgebäude dürften ungefähr in einer Flucht liegen - also kein dramatischer Umweg, eher mehr verfügbare Länge für eine Rampe unter die Warschauer...
Außerdem steht das neue Empfangsgebäude auch dem Wiederaufbau der Brücke in voller Breite im Wege.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
dubito ergo sum
Außerdem steht das neue Empfangsgebäude auch dem Wiederaufbau der Brücke in voller Breite im Wege.

Hallo dubito ergo sum,

ich glaube, in diesem Punkt irrst Du Dich. Breiter war die Brücke nie. Sie wurde lediglich verschwenkt. Alte Luftaufnahmen zeigen, dass die Brücke vor 1938 auf der Nordseite auf die Richtungsfahrbahn in Richtung Norden "zielte" und die Fahrbahn in Richtung Süden dort einen Schlenker machte. Mit dem seinerzeit begonnenen Neubau, der erst nach dem Krieg fertiggestellt werden konnte, ist es bis heute umgekehrt.

Der Grund (nicht für den Neubau, sondern für die Verschwenkung dessen) liegt womöglich genau darin, dass auf der Nordostseite der Platz für eine U-Bahn-Tunnelrampe geschaffen werden sollte. Ursprünglich (im Sinne der Planungen von vor dem ersten Weltkrieg) war ja ein Weiterbau der U-Bahn als Hochbahn angedacht. Mit dem Bau der heutigen U5 ist man zur Planung einer unterirdischen Führung einer möglichen U1-Verlängerung übergegangen.

Viele Grüße
Manuel

Edit: Hier ein Luftbild-Vergleich. Links 1928, rechts 1953. Gut zu erkennen ist auch, wie nah das Brademann-Empfangsgebäude ursprünglich an der Brückenfahrbahn lag. Der große Vorplatz entstand erst durch die Verschwenkung.




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2015 22:06 von manuelberlin.
Ist eine Gretchenfrage.
Wer baut eine Straße so, dass zufällig erst eine Brückenhälfte dazwischen passt und danach die andere?
Sollte der Ersatzneubau allein bleiben oder die ursprüngliche Brücke zusätzlich wiederentstehen?
Mit der zwischenzeitlich geplanten Straßenbahnbrücke neben der Warschauer Brücke wäre der Zustand einer Doppelbrücke hergestellt worden.
Der Bedarf für mehr Brückenbreite ist offensichtlich!
Platz für eine Tunnelrampe zu schaffen, würde ich ausschließen, da sowohl der bestehende U-Bahnhof östlich umfahren werden sollte, als auch kurz hinter dem Widerlager die Fahrbahn nach Norden östlich bis an die Fluchtlinie der Warschauer Str. verschwenkt wird.
Eine Diagonale hingegen von einem ordentlichen Stück östlich des nördlichen Doppelwiderlagers bis unter die Warschauer Straße schafft mehr Raum für weniger Neigung.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Re: U1 zum Ostkreuz?
07.02.2015 19:52
@Thomas, wir hatten das ja schon einmal ausführlich diskutiert. Es hieß doch aber, dass die Verschwenkte Brücke nur ein Provisorium sei, für eine später zu bauende breitere Brücke. Das mit der U-Bahnrampe könnte in der Tat stimmen, so hatte ich das ja auch immer gesehen und verstanden, aber wäre denn für eine Rampe, also Absenkung der U-Fahrbahn genügend Lichtraum vorhanden, ohne die Gütergleise der Wriezener Bahn zu stören? Sie würde ja vermutlich dann mehrheitlich hinter dem Brückenlager verlaufen, auf der heute freien Fläche, wo sich immer die Drogenhändler tummeln.
Re: U1 zum Ostkreuz?
08.02.2015 00:23
Eigentlich hat man sich damit bis zu einem irgendwann in weiter Ferne möglichen Abriss des neuen Bahnhofsgebäudes die Möglichkeit genommen, die Warschauer Brücke zu verbreitern!? Ein Armutszeugnis für die Planer - damit meine ich gar nicht so sehr die DB, die eben einfach nach ihren Bedürfnissen baut, sondern Bezirk und Land Berlin. Gerade die Umsteigesituation mit der Straßenbahn hätte hier eine völlig andere Anbindung erfordert, der Platz wäre zudem am nördlichen Widerlage und auch vor dem U-Bahnhof dagewesen (Verschwenkung der Gleise nach Osten). Tja, vergeben.
Re: U1 zum Ostkreuz?
08.02.2015 14:04
Im Planfeststellungsverfahren für die Aufgabe des Betriebsbahnhofs Schöneweide gab es einen Einwand, dass man einen Abzweig für ein Logistikzentrum vorsehen sollte. Das wurde abgelehnt, weil Vorratsbauten anscheinend nicht mehr erlaubt sind.
Sprich: wenn man etwas an der Warschauer Brücke selbst ändern wollte, dann hätte man das direkt planen müssen. Für eine eventuelle Änderung in der Zukunft zu planen ist anscheinend nicht mehr erlaubt. Ich sehe da aber auch überhaupt kein Problem. Falls überhaupt mal wirklich über eine Verbesserung der Situation an der Warschauer Brücke nachgedacht werden sollte und der Wille da wäre, dort tatsächlich auch was zu ändern, dann wird das Bahnhofsgebäude eben wieder abgerissen oder umgebaut. Das muss doch jetzt nicht für alle Ewigkeiten so bleiben. Die Vorgänger haben ja auch keine 100 Jahre gehalten.

Baue auf und reiße nieder, dann hast du Arbeit immer wieder...
Re: U1 zum Ostkreuz?
08.02.2015 15:11
lch glaube, dass das Bahnhofsgebäude auch so konzipiert ist, dass es leicht umgebaut, oder abgerissen werden kann. Selbst die Durchführung der U-Bahn scheint mir nicht unmöglich. Notwendig dafür wären allerdings wohl zusätzliche Treppen zu den S-Bahnsteigen. Die Außenhaut des Gebäudes ist jedenfalls einfach zu öffnen oder zu verschließen. Die Verlängerung des Fußgängersteges ist vorbereitet und einfach herzustellen.
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