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Historische Fotoaufnahmen aus Berlin und Brandenburg II
geschrieben von Sasukefan86 
Zitat
Jumbo
Im Diskussionsfaden zur Neubaustrecke Adlershof II zeigt Thomas ein Bild von einer speziell aussehenden Pflasterung in der Haeckelstraße in Johannisthal und schrieb dazu:
Zitat
krickstadt
Aus südwestlicher Richtung scheint auch schon einmal ein Straßenbahngleis an dieser Kreuzung angekommen zu sein, wie die Pflasterung in der Mitte der Haeckelstraße verrät:

dazu antworteten
Zitat
Alter Köpenicker
Das Gleis zweigte eher dort ab. Meines Wissens war es nur ein Stumpfgleis, so wie in der Schappachstraße in Karolinenhof.
und
Zitat
T6Jagdpilot
Nach der Erzählung alter Kollegen soll das zugepflasterte Stumpfgleis in der Haeckelstr. noch aus Zeiten stammen, als da die 69 noch rangieren musste.

Gab es dort zwei Stumpfgleise in Haeckelstraße und Winckelmannstraße (evl. nacheinander) ?

Nein. In der Haeckelstraße befand sich die Endstelle, in der heutigen Winckelmannstraße zunächst nur ein Stumpfgleis, siehe den Gleisplan aus den 1940er Jahren.
Nach dem Krieg gab es erst 1946 wieder Straßenbahnverkehr in Johannisthal mit der Linie 91 vom Rathaus Treptow, die Linie 69 endete vorerst am Oberschöneweider Königsplatz wegen der zerstörten Treskowbrücke. Erst nach deren Wiederaufbau kam die Linie 69 im August 51 wieder nach Johannisthal.
Mit der Führung einer zweiten Linie bis Johannisthal wird wahrscheinlich statt dem Stumpfgleis ein Ausweichgleis nötig geworden sein. Allerdings war damals mit Schaffner das Rangieren über eine Weiche an sich kein Problem.
Anfang 1953 kam noch eine zusätzliche Gleisverbindung zum LOWA-Werk Johannisthal über Großberliner Damm, die bis Anfang 1959 mit der Linie 91E ab Bahnhof Schöneweide zum Schichtwechsel bedient wurde. Ende 1959 entfiel die Linie 91 ganz, bis 1964 die HVZ-Linie 85 (Johannisthal - Wendenschloß) dazu kam. Der dann folgende schaffnerlose Betrieb wird spätestens dann zur Anlage des Umfahrungsgleises und nach Verschleiss der Weiche zum Stumpfgleis für dessen Stilllegung gesorgt haben.
Entsprechend der nötigen Zuglängen wurde das Ausweichgleis später mehrmals umgebaut.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2021 15:42 von der weiße bim.


Zitat
der weiße bim
... Gleisplan aus den 1940er Jahren.

Vielen Dank für den kleinen Abriss der Johannisthaler Straßenbahngeschichte. Eine Frage zu einer anderen Ecke Deines Planes hätte ich noch: Laut diesem Gleisplan gab es damals bereits ein Straßenbahngleis durch die Rudower Straße zum RAW. Ich habe dort von 1952 bis 1964 meine Kindheit verbracht. Und kann mich noch gut daran erinnern, wie Ende der fünfziger oder Anfang der sechziger Jahre in der Rudower Straße die Pflasterung aufgerissen wurde und man vom RAW zur 92 in der Schnellerstraße Verbindungsgleise für die Straßenbahn verlegte. Vorher gab es in der Rudower Straße keine Gleise. Oder irre ich mich da?

Gruß
Micha


PS.: In Deinem Plan tauchen gleichzeitig die Sedanstraße und die Schnellerstraße auf. Diese Straßennamen gehörten für mich eigentlich nicht in die gleiche Zeit. Aber, wie ein Blick in die Wikipedia zeigt, wenn der Plan zwischen dem 31. Juli 1947 und dem 31. Mai 1951 entstanden ist, würde es schon stimmen.

Auf dem unten verlinkten Netzplan aus dem Jahre 1928 ist zu erkennen, dass die damalige Linie 70 (Mitte, Behrenstr. - Johannistal) nicht in der Blockumfahrung, sondern in dem fraglichen Stumpfgleis endete. Daraus schließe ich, dass es sich bei der heutigen Blockumfahrung um keine Schleife handelte, sondern die Gleise jeder Fahrtrichtung durch jeweils unterschiedliche Straßen geführt wurden und die Strecke hinter der Vereinigung der Richtungsgleise an einer Stumpf- bzw. Kuppelendstelle endete.

[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Auf dem Netzplan aus dem Jahre 1936 ist dieser kurze Stumpf verschwunden und die Linie 69 (Wilmersdorf, Wilhelmsaue - Johannistal) endete fortan in der Schleife/Blockumfahrung.

[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Ich gehe davon aus, dass die ursprüngliche Kuppelendstelle zwischen 1928 und 1936 zu einem Abstellgleis degradiert und gleichzeitig die Verbindungskurve von diesem zum Gleis der Blockumfahrung aus Richtung Nieder-/Oberschöneweide beseitigt wurde.
Zitat
J. aus Hakenfelde
Auf dem unten verlinkten Netzplan aus dem Jahre 1928 ist zu erkennen, dass die damalige Linie 70 (Mitte, Behrenstr. - Johannistal) nicht in der Blockumfahrung, sondern in dem fraglichen Stumpfgleis endete. Daraus schließe ich, dass es sich bei der heutigen Blockumfahrung um keine Schleife handelte, sondern die Gleise jeder Fahrtrichtung durch jeweils unterschiedliche Straßen geführt wurden und die Strecke hinter der Vereinigung der Richtungsgleise an einer Stumpf- bzw. Kuppelendstelle endete.

Ich habe dir mal die Rangierordnung aus der BVG-Betriebszeitung "Die Fahrt" Nr.2 vom 8. Februar 1929 rausgesucht.

Die normalen Kurse endeten also als Schleifenfahrt in der heutigen Haeckelstraße. Zur Hauptverkehrszeit wurden Beiwagen mitgegeben, die Einsetzer aus dem Hof Nalepastraße brachten dabei je zwei Beiwagen nach Johannisthal mit. Einer blieb am Zug, der zweite blieb stehen und wurde an den nächsten Triebwagen angehängt. Die Rangierbewegungen sind exat festgelegt.
Zum Ende der HVZ passierte das umgekehrt, die abgehängten Beiwagen wurden von aussetzenden Triebwagen zum Hof mitgenommen.

Aus der Rangierordnung geht die Ausstattung mit Gleisen und Weichen in der heutigen Haeckelstraße und in der heutigen Winckelmannstraße hervor. Interessant ist die Zweigleisigkeit am Streckenende. Dadurch waren noch mehr Rangiermöglichkeiten gegeben.

so long

Mario


Schon komisch, dass der erste Zug erst über f,d,e zurück drückt, anstatt hinter f einfach zu warten und dort gleich loszufahren. Warum denn der umständliche Weg über die Abstellanlage?
Zitat
Slighter
Schon komisch, dass der erste Zug erst über f,d,e zurück drückt, anstatt hinter f einfach zu warten und dort gleich loszufahren. Warum denn der umständliche Weg über die Abstellanlage?

Weil nur so die beschriebene Überholung möglich ist.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
Slighter
Schon komisch, dass der erste Zug erst über f,d,e zurück drückt, anstatt hinter f einfach zu warten und dort gleich loszufahren. Warum denn der umständliche Weg über die Abstellanlage?

Weil nur so die beschriebene Überholung möglich ist.

Da wurde genau genommen keine Überholung beschrieben, denn es wurde ja nicht definiert, welcher der Züge zuerst fährt.
Heute vor 25 Jahren...

[www.youtube.com]

Inzwischen ist auch die Nachfolgegeneration Geschichte... ;-/

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Heute vor 25 Jahren...

[www.youtube.com]

Inzwischen ist auch die Nachfolgegeneration Geschichte... ;-/

T6JP

achja, der 9077 am Anfang, ein paar Monate danach wurde er angezündet...
Der Grund war die Politik vom damaligen Innensenator Schönbohm, weil er die besetzten Häuser räumen ließen. Unter diesem Artikel [www.tagesspiegel.de] gibt es unter den Bildern auch ein Foto von diesem ausgebrannten Wagen.
Super von dir gegoogelt. Am Tag davor habe ich an dem Wagen noch Bremsbeläge ausgewechselt. Zu der Zeit wollte ich einen Wohnungswechsel machen.
Zum Glück gab es damals noch etwas mehr Auswahl an bezahlbaren Wohnraum.
Daher hatte ich mich GEGEN die Gegend im Friedrichshain entschieden.
Die Wohnung meiner Großeltern am Wismarplatz war verlockend ,aber nicht in meinem Freundeskreis gelegen.
Wer in BERLIN wohnt, kann das bestimmt nachvollziehen warum ich damals schon diese Gegend nicht als Wohnmittelpunkt bevorzugt habe. Heute sind es dort die Verhinderer die es am Ostkreuz behindern eine brauchbare Umsteigesituation zu schaffen.

mfg alf1136.
Dieser Wagen war einer der unmodernisierten Tatras. Sie standen damals schon kurz vor der Ausmusterung. War der Wechsel der Bremsbeläge aufgrund der sehr kurzen Einsatzzeit nicht zu teuer?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.06.2021 23:36 von Henning.
Zitat
Henning
Dieser Wagen war einer der unmodernisierten Tatras. Sie standen damals schon kurz vor der Ausmusterung. War der Wechsel der Bremsbeläge aufgrund der sehr kurzen Einsatzzeit nicht zu teuer?

Du bist ja putzig. Was glaubst du denn, wie viel das kostet?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Henning
Dieser Wagen war einer der unmodernisierten Tatras. Sie standen damals schon kurz vor der Ausmusterung. War der Wechsel der Bremsbeläge aufgrund der sehr kurzen Einsatzzeit nicht zu teuer?

*Hand an den Kopf schlag*

meinst Du wegen vier lumpiger Bremsbeläge stellt man eine Straßenbahn Wochen vorher in die Ecke??
Das ist keine Brio-Eisenbahn, da stehen andere Werte zu Buche..

T6JP
Unmodernisierte Tatras gab es noch ne Menge damals, das Programm lief ja erst richtig an.
Zitat
Nordender
Unmodernisierte Tatras gab es noch ne Menge damals, das Programm lief ja erst richtig an.

1996 war man schon sehr weit, die letzte modernisierte Bahn kam im Juli 97 an.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Trotzdem konnte man es sich grade nach Abstellen der Altbauwagen nicht leisen,
"alte" Tatra in die Ecke zu stellen,die Fahrzeuge welche bei MGB oder DWA weilten,
fehlten logischerweise im Bestand-und die GT6 waren störanfällig ohne Ende.

T6JP
Zitat
B-V 3313
Zitat
Henning
Dieser Wagen war einer der unmodernisierten Tatras. Sie standen damals schon kurz vor der Ausmusterung. War der Wechsel der Bremsbeläge aufgrund der sehr kurzen Einsatzzeit nicht zu teuer?

Du bist ja putzig. Was glaubst du denn, wie viel das kostet?

Ich weiß nicht wieviel das kostet. Aus diesem Grund habe ich diese Frage gestellt.
Das kostet so wenig, dass es nicht groß zu Buche schlägt und damit auch noch relativ kurz vor der Ausmusterung erfolgt.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Henning
Der Grund war die Politik vom damaligen Innensenator Schönbohm, weil er die besetzten Häuser räumen ließen. Unter diesem Artikel [www.tagesspiegel.de] gibt es unter den Bildern auch ein Foto von diesem ausgebrannten Wagen.
Man sollte an diesen traurigen Vorfall vielleicht lieber nicht erinnern, da es neue Idioten auf blöde Ideen bringt.
Zum Glück war die Tramfahrerin diesmal etwas resoluter als damals.
[www.morgenpost.de]
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