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Bus fährt mit offener Tür
geschrieben von Stefan79 
Hallo zusammen,

ist denn diese Erklärung plausibel? Ich kann es nicht beurteilen - aber wenn der Fahrer ohne es zu merken mit deaktivierter Haltestellenbremse unterwegs ist, und (was nicht gesagt wird, aber nach diesem Hergang nahe liegt) auch die Kontrollleuchte für die Tür nicht bemerkt oder diese ebenfalls defekt ist?

Viele Grüße
Manuel


Zitat
Stefan79
Zitat
dirk_b
Der Tagesspiegel hat bei der BVG nachgefragt:

Geht eigentlich nicht: BVG-Bus fährt mit offener Tür

dirk

Danke für den Hinweis dirk.

In dem Beitrag lautet die Erklärung so: "Laut BVG ist es nur möglich, mit offener Tür zu fahren, wenn die Haltestellenbremse mittels Notschalter am Fahrerplatz deaktiviert ist. Die Verplombung, die ein versehentliches Drücken des Notschalters verhindern soll, habe sich gelöst gehabt. Einen solchen Fall habe es noch nie gegeben. Alle Busse dieses Typs würden nun in den nächsten Tagen kontrolliert."
>
Zitat
Stefan79
>Er ging zur besagten Tür, griff zum Nothahn über der Tür - auch hier zuckte die Tür kurz - blieb aber dennoch offen. So war die Fahrt damit >beendet.

>Abgesehen von der defekten Tür bin ich eigentlich noch mehr darüber erstaunt, dass kein anderer Fahrgast was gesagt hat! Im Bus waren viele >Kinder und direkt an der Tür standen auch Leute! Das will mir nicht in den Kopf...

>Habe euch ein Foto von dem Bus angehangen. Der Fahrer hat die Tür dann schließen können und ist als "Betriebsfahrt" (sicherlich zum >Betriebshof) nach einigen Minuten weiter gefahren.

Das war dann mal ein volles Eigentor. So etwas meldet man nur, wenn man auch aussteigen will.
Die anderen Fahrgäste hatten ein Ziel und keine Lust auf die Straße gesetzt zu werden.
Da haben sich sicherlich alle gefreut und können nun den Bus, der ohne sie weiter fuhr hier bestaunen.
Es gab Zeiten, da hatten Busse gar keine Türen (z.B. der Do54)...
Zitat
Triebfahrzeugführer
Es gab Zeiten, da hatten Busse gar keine Türen (z.B. der Do54)...

Hallo Triebfahrzeugführer,

ich habe jetzt nicht nachgezählt, der wievielte Du bist, der das hier schreibt. Nur: Was dieser Unsinn soll, verstehe ich immer noch nicht. Wie man auf den aktuellen Fall solche "Früher-Vergleiche" anstellen kann, ist mir rätselhaft.

Ja, früher ging es im Bus auch ohne Türen. Früher waren aber alle (Fahrgäste und Fahrer) daran gewöhnt, dass es im Bus keine Türen gab und wußten, wie sie sich entsprechend zu verhalten hatten. Früher gab es im Einstieg auch Haltestangen.

Früher ging es auch ohne Sicherheitsgurte, ohne Kopfstützen, ohne Helm auf dem Motorrad, ohne Tempolimit auf Landstraßen, ohne Mittelleitplanke auf Autobahnen, ohne Promillegrenze. Die Reihe ließe sich endlos fortsetzen.

Nur hatten wir 1970 (damalige BRD und DDR zusammen) 21.332 Verkehrstote, im letzten Jahr "nur" noch 3.368. Weniger als 1/6, und das bei der Vervielfachung des Verkehrs seitdem. Ich glaube, mehr muss man dazu nicht sagen.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.03.2015 01:32 von manuelberlin.
Zitat
Triebfahrzeugführer
>
Zitat
Stefan79
>Er ging zur besagten Tür, griff zum Nothahn über der Tür - auch hier zuckte die Tür kurz - blieb aber dennoch offen. So war die Fahrt damit >beendet.

>Abgesehen von der defekten Tür bin ich eigentlich noch mehr darüber erstaunt, dass kein anderer Fahrgast was gesagt hat! Im Bus waren viele >Kinder und direkt an der Tür standen auch Leute! Das will mir nicht in den Kopf...

>Habe euch ein Foto von dem Bus angehangen. Der Fahrer hat die Tür dann schließen können und ist als "Betriebsfahrt" (sicherlich zum >Betriebshof) nach einigen Minuten weiter gefahren.

Das war dann mal ein volles Eigentor. So etwas meldet man nur, wenn man auch aussteigen will.
Die anderen Fahrgäste hatten ein Ziel und keine Lust auf die Straße gesetzt zu werden.
Da haben sich sicherlich alle gefreut und können nun den Bus, der ohne sie weiter fuhr hier bestaunen.
Es gab Zeiten, da hatten Busse gar keine Türen (z.B. der Do54)...

Mal eine Frage wie es mit Fahrkarten ist. Beispielsweise ich habe eine Kurzstrecke gekauft und der Bus ist nach einer Station kaputt. Wird das Geld wiedererstattet? Oder darf ich mit dem nächsten Bus die restlichen 5 Stationen fortsetzen? Wie ist die Regelung bei sowas?
Zitat
BVG-Azubi
Mal eine Frage wie es mit Fahrkarten ist. Beispielsweise ich habe eine Kurzstrecke gekauft und der Bus ist nach einer Station kaputt. Wird das Geld wiedererstattet? Oder darf ich mit dem nächsten Bus die restlichen 5 Stationen fortsetzen? Wie ist die Regelung bei sowas?

Ist das für einen angeblichen Abiturienten wirklich nicht klar? Du nimmst den nächsten Bus und fertig ist der Lack... oO

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
BVG-Azubi
Mal eine Frage wie es mit Fahrkarten ist. Beispielsweise ich habe eine Kurzstrecke gekauft und der Bus ist nach einer Station kaputt. Wird das Geld wiedererstattet? Oder darf ich mit dem nächsten Bus die restlichen 5 Stationen fortsetzen? Wie ist die Regelung bei sowas?

Du wirst natürlich beim einsteigen in den nächsten Bus wieder zur Kasse gebeten, um dich an den Reparaturkosten zu beteiligen. Spenden für den Erwerb neuer Fahrzeuge wären ebenfalls gerne gesehen.

#uneingeschränkteBVG-AzubiMobilität
#Weildudiebvgliebstaberlieberbeiders-bahnarbeitenmöchtest


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Zitat
Stefan79
Hallo liebe Forenmitglieder,

Heute morgen ist mir etwas passiert, was ich bisher eigentlich für unmöglich gehalten habe.
Meine morgentliche Busfahrt (191 -> S+U Wuhletal) endete aufgrund einer defekten Tür - der Bus fuhr fast eine Haltestelle mit offener 3. Tür!
Bei der Abfahrt Cecilienstr./Wuhle blieb die hintere Tür offen (sie zuckte kurz). Ich saß an der 2. Tür und vernahm nach der Abfahrt nur leise erstaunte Unterhaltungen von Leuten im hinteren Bereich, dass die Tür noch offen sei. Ein Blick nach hinten bestätigte dies. Inzwischen hatten wir die normale Geschwindigkeit von ca. 50 Km/h wohl erreicht. Ich bin dann zum Fahrer und hab ihn drauf aufmerksam gemacht. Seine Reaktion: "Kann nicht sein", aber er hat direkt den Bus abgestellt kurz vor der Haltestelle Tollensestraße. Er ging zur besagten Tür, griff zum Nothahn über der Tür - auch hier zuckte die Tür kurz - blieb aber dennoch offen. So war die Fahrt damit beendet.

Abgesehen von der defekten Tür bin ich eigentlich noch mehr darüber erstaunt, dass kein anderer Fahrgast was gesagt hat! Im Bus waren viele Kinder und direkt an der Tür standen auch Leute! Das will mir nicht in den Kopf...

Der Fahrer hat die Tür dann schließen können und ist als "Betriebsfahrt" (sicherlich zum Betriebshof) nach einigen Minuten weiter gefahren.

Ein ähnliches Problem hatte letzten Dienstag auch ein "DL" als X11 am U-Bhf. Johannisthaler Chaussee, aber mit dem Unterschied, dass es sich im besagten Fall um die Vordertür handelte.
Der Fahrer wollte die Vordertür schließen, diese "rastete" aber nicht in ihre Endstellung ein. (Tür ging immer wieder ein bisschen auf, so als ob der Lufthahn offen wäre)
Der Fahrer hatte reichlich Kontakt mit Kollegen und der Leitstelle, die alle reichlich Tipps gaben, die aber alle leider nicht fruchteten.
Der Bus fuhr dann schließlich mit ca. 30 Kmh als "Betriebsfahrt" mit offener Tür die Johannisthaler Chaussee entlang gen Betriebshof Britz.
Zitat
Triebfahrzeugführer
Es gab Zeiten, da hatten Busse gar keine Türen (z.B. der Do54)...

Stimmt. Allerdings: die letzte Serie von Bussen die überhaupt keine (Fahrgast-) Türen hatte waren Büssing bzw. Maybach D2 von 1934. Alle danach beschafften Bustypen hatten zwar zumeist hinten offene Platformen (bis das abgeschafft wurde), vorne aber jeweils eine Schiebetür.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Hm, die Notlöse (oder "Notschalter" wie er hier genannt wird) sitzt aber (zumindest bei den mir bekannten Bustypen) unter einer Abdeckung, welche verplombt ist. Demzufolge hätte sich die Verplombung lösen müssen, der Plastikdeckel hätte sich selbstständig öffnen müssen und der Ziehschalter darunter hätte eigenständig "rauskommen" müssen.
Und wenn dem so gewesen sei, dann hätte der Fahrer, so er nicht dauerhaft auf der Bremse stand, schon an der Haltestelle oder an einer roten Ampel feststellen müssen, dass seine Haltestellenbremse ohne Funktion sei...
Der Fall ist in der Tat recht eigenartig.
Ich werde aus dem Ganzen überhaupt nicht schlau. Sind mir eindeutig zu viele Zufälle. Türstörungen sind zwar nicht selten, aber daß diese dem Fahrer augenscheinlich nicht angezeigt wurde und dann noch die Bremse quasi überbrückt gewesen sein soll, macht mich mehr als stutzig. Wird die Position der Türen tatsächlich über die Elektronik des Antriebsmotors ermittelt? Ich dachte immer, sobald die Tür geschlossen ist, schließt sie einen Stromkreis, der dem Bordrechner signalisiert, Tür geschlossen. Wäre allemale sicherer, im Zweifelsfalle wird halt der Stromkreis auch bei geschlossener Tür aus widrigen Gründen nicht geschlossen und der Bus steht.

Dennis
Zitat
Klawitter
Hm, die Notlöse (oder "Notschalter" wie er hier genannt wird) sitzt aber (zumindest bei den mir bekannten Bustypen) unter einer Abdeckung, welche verplombt ist. Demzufolge hätte sich die Verplombung lösen müssen, der Plastikdeckel hätte sich selbstständig öffnen müssen und der Ziehschalter darunter hätte eigenständig "rauskommen" müssen.
Und wenn dem so gewesen sei, dann hätte der Fahrer, so er nicht dauerhaft auf der Bremse stand, schon an der Haltestelle oder an einer roten Ampel feststellen müssen, dass seine Haltestellenbremse ohne Funktion sei...
Der Fall ist in der Tat recht eigenartig.

Hallo Klawitter,

danke! Du beschreibst es sehr gut. Ich hatte keine Kenntnis vom genauen Aussehen des "Notschalters", aber ich hatte auch schon letzten Samstag hier im Forum in die gleiche Richtung gefragt - ohne Antwort bisher.

So, wie Du es nun konkretisiert hast, finde ich den geschilderten Ablauf nun erst recht nicht plausibel - da stimme ich völlig mit Dir überein.

Und es ist ebenfalls ungeklärt, ob die offene Tür angezeigt wurde oder nicht. Das dürfte davon ja völlig unabhängig sein und macht die Sache noch merkwürdiger.

Eine Türschließprüfung über den Antrieb würde ich konstruktionstechnisch nicht für ausgeschlossen halten, diese müsste aber mechanisch so konstruiert sein, dass dennoch eine verlässliche Prüfung möglich ist. Eine abgebrochene Welle oder ein gelöster Flansch darf dann nicht zum Versagen führen. So etwas verbietet sich bei einem sicherheitsrelevanten Sachverhalt.

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Off-topic:

Schon vor weit über 100 Jahren wurden bei der Eisenbahn geniale - konstruktiv dabei überraschend einfache - mechanische Prüfmechanismen für die seinerzeit durch Seilzug betätigten Weichenantriebe konstruiert. Das war entscheidend wichtig, denn schon damals wurden Weichen im Regelbetrieb mit 120 km/h befahren. Diese Prüfmechanismen geben allein über den Drahtzug vom Stellhebel zur Weiche eine eindeutige Rückmeldung darüber, ob die Weichenzungen tatsächlich in ihre Endlage gekommen sind und dort verriegelt wurden, und sie zeigen auch einen Bruch der Verriegelung an.

Diese Mechanismen werden in zahlreichen noch vorhandenen mechanischen Stellwerken dieser Art auch auf Hauptbahnen bis heute eingesetzt. Sie gelten nach wie vor als sicher unter allen Witterungs- und Betriebsbedingungen - darüber gab es in mehr als 100 Jahren Einsatz in zehntausenden von Weichen nie Zweifel. Selbst ICE-Züge fahren bis heute planmäßig in diversen Bahnhöfen darüber.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.03.2015 01:10 von manuelberlin.
Zitat
manuelberlin
Eine Türschließprüfung über den Antrieb würde ich konstruktionstechnisch nicht für ausgeschlossen halten, diese müsste aber mechanisch so konstruiert sein, dass dennoch eine verlässliche Prüfung möglich ist. Eine abgebrochene Welle oder ein gelöster Flansch darf dann nicht zum Versagen führen. So etwas verbietet sich bei einem sicherheitsrelevanten Sachverhalt.

Der hier in Rede stehende Bus 1560 vom Typ MAN NL313 wurde im September 2000 gebaut und ist seitdem fast 900 Tausend km im Einsatz gewesen. Damit dürfte die Tür mindestens 2 Millionen Öffnungs- und Schließvorgänge hinter sich haben.
Ich gehe davon aus, dass im vorigen Jahrhundert die Stellungsüberwachung über die Türmechanik Stand der Technik war und angesichts der relativ geringen Lebenszykluszeit von Omnibussen von durchschnittlich 10 bis 12 Jahren niemand einen Umbau auf den neuesten Stand der Elektronik fordert. Bei neueren Modellen ist ein solcher Fehler kaum noch möglich.

so long

Mario
Zitat
drstar
[...] Sind mir eindeutig zu viele Zufälle. Türstörungen sind zwar nicht selten, aber daß diese dem Fahrer augenscheinlich nicht angezeigt wurde und dann noch die Bremse quasi überbrückt gewesen sein soll, macht mich mehr als stutzig. [...]

Mag sein, aber betrachtet man die vielen Bustür-Öffnen-und-Schließvorgänge, die jede Minute, jede Stunde täglich stattfinden, dann kann sowas in einem von Millionen Fällen tatsächlich vorkommen. Es ist wie beim Lottogewinn. Die Wahrscheinlichkeit, dass du die Million mit deinem einen Tippschein gewinnst, ist verschwindend gering. Dass einer der millionen Tippscheine gewinnt, ist aber geradezu sicher.
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