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Neue Fahrzeugfinanzierung für die BVG
geschrieben von DonChaos 
Tradibahner hat einen interessanten Zeitungsartikel gefunden:

Zitat
Tradibahner
Drei Milliarden Euro für neue U-Bahnen und Trams

Berlins U-Bahnen und Trams sind marode. Neue Wagen sollen von der BVG auf Pump angeschafft und über Jahrzehnte abbezahlt werden.
[www.morgenpost.de]
Die Überschrift klingt ja erstmal ganz gut. Doch je mehr ich vom Artikel gelesen hab, desto mehr Bauchschmerzen hab ich dabei bekommen. Wem geht das da ähnlich?
Von den 3 Mrd sollte sich zumindest keiner blenden lassen. Ob das überhaupt viel oder eher wenig ist können nur die beurteilen, die das ausgerechnet haben.

Was ich aber sehe ist eine neue Finanzierungstochtergesellschaft, die neue vertragliche Einschränkungen im Umgang mit den Fahrzeugen bringen, die heute noch möglich sind, dann aber nicht mehr. Konkrete Beispiele fallen mir jetzt (noch) nicht ein.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2015 13:02 von Logital.
Zitat
DonChaos
Die Überschrift klingt ja erstmal ganz gut. Doch je mehr ich vom Artikel gelesen hab, desto mehr Bauchschmerzen hab ich dabei bekommen. Wem geht das da ähnlich?

Ich habe leider wirklich gedacht, das sind aber schöne Nachrichten. Aber je weiter ich gelesen ahbe, desto quatschiger klang es.
Am Ende hat halt die Tochtergesellschaft der BVG Schulden und nicht die BVG direkt. Und irgendwelche taten vermisst man gänzlich.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Alleine wenn ich schon die Jahreszahl 2069 sehe... Über ein halbes Jahrhundert. Bis dahin kann in der Stadt soviel passiert sein und verändert haben, dass ich schon jetzt wieder nur Finanzskandale in Zukunft sehe...

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
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Ich sehe eher die BVG Tochtergesellschaft kritisch.
Wenn es ein neues senatseigenes Unternehmen (welcher Rechtsform auch immer) wäre, dass (formal) unabhängig von der BVG ist, hätte man die Chance irgendwann zu sagen: Die Leistungen erbringt jetzt nicht mehr die BVG sondern ABC, wir stellen die Fahrzeuge zur Verfügung. Wenn rechtlich notwendig natürlich mit vorheriger Ausschreibung.

Bäderbahn
Es ist wohl eine Möglichkeit die Schuldenbremse (Haushaltsbremse) des Landes Berlins auszuhebeln. Ein Finanzierungsinstitut, hinter dem auch die Industrie stecken könnte. Es könnte zu einer Badbank werden.
Das sind die Investitionen, die in den letzten Jahrzehnten unterblieben. Das aus den laufenden Mitteln nachzuholen wäre, gelinde gesagt, ambitioniert. Die ständige Rekonstruktion der vorhanden Altfahrzeuge wäre sicher nicht wirtschaftlich. Der Bedarf ist m. E. drängender, als die Mittel aufgebracht werden können. Also bietet sich eine Finanzierung beim derzeitigen Tiefzins an. So einiges im Berliner ÖPNV wurde über Anleihen finanziert und dann von den Generationen abbezahlt, die es nutzen.

Schulden muss man natürlich kritisch sehen. Aber was ändert das am Bedarf und daran, dass eben keine ausreichenden Mittel zur Verfügung gestellt wurden? Ich denke, Ausgabendisziplin sollte sich auf die Bereiche konzentrieren, in denen wirklich Geld verpulvert wird, nicht auf notwendige Daseisvorsorge! Dann lässt sich auch die Rückzahlung der Kredite stemmen.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Heidekraut
Es ist wohl eine Möglichkeit die Schuldenbremse (Haushaltsbremse) des Landes Berlins auszuhebeln. Ein Finanzierungsinstitut, hinter dem auch die Industrie stecken könnte. Es könnte zu einer Badbank werden.

Klingt ja fast genauso gefährlich wie dieses "Cross-Boarder-Leasing"!
Zitat
Vogtland-Express
Zitat
Heidekraut
Es ist wohl eine Möglichkeit die Schuldenbremse (Haushaltsbremse) des Landes Berlins auszuhebeln. Ein Finanzierungsinstitut, hinter dem auch die Industrie stecken könnte. Es könnte zu einer Badbank werden.

Klingt ja fast genauso gefährlich wie dieses "Cross-Boarder-Leasing"!

Es mag ja sein, dass die angedachte Finanzierung bei irgendwann wieder steigenden Zinsen gewisse Risiken birgt. Aber wie wollt Ihr sonst Neufahrzeuge und andere Ersatzinvestitionen bezahlen???

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Es mag ja sein, dass die angedachte Finanzierung bei irgendwann wieder steigenden Zinsen gewisse Risiken birgt. Aber wie wollt Ihr sonst Neufahrzeuge und andere Ersatzinvestitionen bezahlen???

Es möge vielleicht einer der weinigen möglichen Wege sein. Nur werden hier doch die Nachteile überhaupt nicht erläutert und wer zahlt dann die Folgen bzw. die Risiken. Die BVG soll 55% ihres Geldes selbst verdienen. Spricht jede Angebotssteigerung ohne zusätzliche Finanzierung durch das Land und jede Entgelterhöhung und und und folgt somit automatisch zu einer Fahrpreiserhöhung. Am Ende kommt dann durch den Eintritt negativer Folgen eine Angebotskürzung mit Fahrpreiserhöhung?

Hurra wir entwickeln uns langsam in Richtung VRR, wo heute schon Fahrpreise Wucher sind!
Der Fahrscheinverkauf deckt doch bereits 56% des BVG-Budgets. Und die Angebotssteigerungen halten nicht einmal mit den steigenden Einnahmen mit. Es handelt sich also bloß um eine Fortschreibung des, natürlich kritikwürdigen, Status Quo.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Vogtland-Express
Zitat
Arnd Hellinger
Es mag ja sein, dass die angedachte Finanzierung bei irgendwann wieder steigenden Zinsen gewisse Risiken birgt. Aber wie wollt Ihr sonst Neufahrzeuge und andere Ersatzinvestitionen bezahlen???
Es möge vielleicht einer der weinigen möglichen Wege sein. Nur werden hier doch die Nachteile überhaupt nicht erläutert und wer zahlt dann die Folgen bzw. die Risiken.

Wer zahlt, ist in jedem Fall - ganz egal welche Finanzierungsstruktur gewählt wird - entweder der Endkunde über den Fahrpreis oder allgemein "der Steuerzahler", also wir alle über die Bereitstellung öffentlicher Mittel. Und über die Abwägung, wer davon jetzt wieviel zu tragen hat, werden wir hier uns noch viel streiten können.

Mit besten Grüßen

phönix
Unter den Bedingungen der "Schuldenbremse" (die ich für Unfug halte, womit ich mich aber keineswegs für eine schrankenlose Neuverschuldung ausspreche) halte ich dieses Konzept für realistisch.

"Für den Ausbau des Netzes, im Bericht "Weiterentwicklung der Infrastruktur genannt", sollen 32 Millionen Euro pro Jahr bereitstehen.", heißt es. Geht man von einer Konzentration dieser knappen Mittel auf den gebotenen Ausbau des Straßenbahnnetzes aus, dann wäre vielleicht eine jährliche Netzerweiterung von zwei bis drei Kilometern möglich. In zehn Jahren wären das mindestens ... (träum).

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
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