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Wieso keine Linie Nord-/Südtunnel Abzweig nach Potsdam?
geschrieben von Stubi 
Zitat
L.Willms
Ab Fahrplanwechsel wird es täglich eine IC-Verbindung von Berlin nach Norddeich geben über Potsdam, Magdeburg und Braunschweig, dann Hannover, Bremen, Leer, Emden. Gefahren mit dem IC-2, d.h. dem Dosto-IC.


Der fährt schon seit 10 Jahren nicht erst ab nächste Woche. Einzige Neuigkeit ist das Wagenmaterial mit Umstellung auf Doppelstockwagen.

Grahnert hilft. Einfach mal Cottbus eingeben und über alle Fahrplanjahre suchen lassen.
Zitat
DonChaos
Zitat
plums
Berlin-Ostbahnhof ist gemeint

Ist Ostbahnhof jetzt ein Berliner Stadtteil? Ich wurde doch kürzlich erst belehrt, dass Stadtteilbezeichnungen bei der Bahn mit, alle anderen ohne Bindestrich geschrieben werden. Also Berlin-Charlottenburg, aber Berlin Hbf. Wenn das nur für andere gilt, man sich aber selber ständig neue Regeln ausdenken darf, bitte ich um Verzeihung.

Das kommt darauf an, wie oft man andere belehrt und welchen Ton man selbst an den Tag legt. So werden bei einigen kleinre Fehler schon einfach mal überlesen, während man bei anderen sicher geneigt ist, ihnen zu der von ihnen selbst angestrebten Perfektion zu verhelfen.
Zitat
Blaschnak
Zitat
L.Willms
Ab Fahrplanwechsel wird es täglich eine IC-Verbindung von Berlin nach Norddeich geben über Potsdam, Magdeburg und Braunschweig, dann Hannover, Bremen, Leer, Emden. Gefahren mit dem IC-2, d.h. dem Dosto-IC.
Der fährt schon seit 10 Jahren nicht erst ab nächste Woche.
Echt? Es wurde in diesem Strang ja behauptet, daß überhaupt kein Fernverkehr Potsdam berühren würde, und auf lange Zukunft nicht. Dem galt es, die Fakten entgegenzustellen. Wenn Sie das wußten, hätten Sie das ja schon längst mitteilen müssen. Die Diskussion läuft ja schon einige Zeit.


immer noch keine richtige sig
Ich wusste ehrlich nicht, dass ich durch das Mitlesen allein schon eine Verpflichtungserklärung abgegeben habe. Wenn dem so sei, nun denn: mea culpa!

Ansonsten besteht mein Tag auch nur aus 24h, in denen ich neben schlafen, Arbeit und Familie mein knappes Gut Freizeit sehr sparsam einteilen muss...
Zitat
Jumbo
Der rbb hat das Thema „Stammbahn“ jetzt auch aufgegriffen und veranstaltet eine Diskussion in Kleinmachnow:

[www.rbb-online.de] (Link nur 1 Woche gültig)

Hier noch der Link zum eigentlichen Beitrag: [www.rbb-online.de]
zur Zusammenfassung vom Vortag: [www.rbb-online.de]

(Der Link zum eigentlichen Beitrag dürfte sogar länger als nur eine Woche Bestand haben)
Zitat
Blaschnak
Ich wusste ehrlich nicht, dass ich durch das Mitlesen allein schon eine Verpflichtungserklärung abgegeben habe.

Natürlich nicht; hilfreich wär es dennoch gewesen. Ich bitte um Entschuldigung. Ich war einfach noch gereizt von dem vorigen Einwurf "wissen wir doch alles schon", was ich im Zusammenhang mit dieser Diskussion als ziemlich überflüssig empfand. Ich bin inzwischen wieder gelassener und lasse mich dann nicht so leicht aus der Bahn werfen.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Jumbo
Zitat
Jumbo
Der rbb hat das Thema „Stammbahn“ jetzt auch aufgegriffen und veranstaltet eine Diskussion in Kleinmachnow:
Hier noch der Link zum eigentlichen Beitrag: [www.rbb-online.de]

Nett.

Kritik: Detlev Hamann von der "Bürgerinitiative Stammbahn" hat nicht recht, wenn er ausschließt (bei 4:45), daß Güterverkehr auf der Strecke verkehren könnte. Güterverkehr könne nicht in den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn einfahren. Das stimmt, aber derzeit gibt es ja Güterverkehr auf der Stammbahn bis Lichterfelde-West (oder ist zumindest noch möglich), allerdings angedient über Wannsee. Wenn die Stammbahn zwischen Zehlendorf und Griebnitzsee wieder errichtet würde, wäre das auch für den Güterverkehr der kürzere Weg. Auch gab es ja die Verbindungskurve bei Schöneberg zum Südring; ob die allerdings wieder aufgebaut wird? Wie auch immer, es dürften m.E. sehr wenig Güterzüge fahren.

Dann die Bürger, die extra aus Berlin an den Waldrand in Kleinmachnow gezogen sind ... die haben sich wegen der abgelegenen Lage ihres Häuschens natürlich auf Autoverkehr eingestellt statt ÖPNV. Die wollen natürlich keinen Verkehrsweg hinter ihrem Hinterhof wiederauferstehen lassen.


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Kritik: Detlev Hamann von der "Bürgerinitiative Stammbahn" hat nicht recht, wenn er ausschließt (bei 4:45), daß Güterverkehr auf der Strecke verkehren könnte. Güterverkehr könne nicht in den Tunnel Nord-Süd-Fernbahn einfahren. Das stimmt, aber derzeit gibt es ja Güterverkehr auf der Stammbahn bis Lichterfelde-West (oder ist zumindest noch möglich), allerdings angedient über Wannsee. Wenn die Stammbahn zwischen Zehlendorf und Griebnitzsee wieder errichtet würde, wäre das auch für den Güterverkehr der kürzere Weg.

Ohne Gutachten, ohne Kosten-Nutzen-Analyse, ohne Zahlen zu betrachten, dürften wir uns doch wohl einig sein, dass die Reaktivierung der alten Stammbahn-Trasse nicht mit 1-2 täglichen Güterzügen von/zur Goerzallee zu rechtfertigen ist, die dann vielleicht zwei Minuten Fahrtzeit einsparen.




Zitat

Auch gab es ja die Verbindungskurve bei Schöneberg zum Südring; ob die allerdings wieder aufgebaut wird?

Davon würde ich einfach mal ausgehen, wenn man schon Unsummen in den "Neubau" der Strecke steckt.

Zitat

Wie auch immer, es dürften m.E. sehr wenig Güterzüge fahren.

Davon kann man ausgehen.
Hier in Lichterfelde Ost kommt gelegentlich mal eine dieser britischen Class-66-Lokomotiven mit einer langen Schlange aus Schüttgutwagen vorbei. Das klingt in einer klaren Sommernacht bei geöffneten Fenstern zwar sehr bedrohlich beeindruckend, aber einmal pro Woche ist das dann auch nicht weiter dramatisch.
Viel mehr kann man da an der Stammbahn auch nicht erwarten.

Zitat

Dann die Bürger, die extra aus Berlin an den Waldrand in Kleinmachnow gezogen sind ... die haben sich wegen der abgelegenen Lage ihres Häuschens natürlich auf Autoverkehr eingestellt statt ÖPNV. Die wollen natürlich keinen Verkehrsweg hinter ihrem Hinterhof wiederauferstehen lassen.

Kleinmachnow mag ja vor 20+ Jahren noch ein Geheimtipp gewesen sein, aber die Zeiten sind definitv vorbei ...
Die "International School", die steigende Einwohnerzahl und die Ausdehnung des bebauten Gebiets bis kurz vor Stahnsdorf/Euro Parc Dreilinden/Teltow (mal ganz abgesehen von Gewerbegebieten wie dem Green Park) würden eine brauchbare ÖPNV-Anbindung an Berlin schon lange rechtfertigen.

nic
Zitat
L.Willms

Es wurde in diesem Strang ja behauptet, daß überhaupt kein Fernverkehr Potsdam berühren würde, und auf lange Zukunft nicht. Dem galt es, die Fakten entgegenzustellen.

Also, bitte her mit den Fakten! Wer bitte hat soetwas in diesem Strang behauptet?

Auch ich habe hier auf die Planungen der DB FV verwiesen, die einen IC- Zweistundentakt dort vorsehen.

Aber selbst wenns Stundentakt wäre: das alleine rechtfertigt keinen Infrastrukturausbau. Sowohl die nach MD als auch die nach Norden sind nur untergeordnete Fernverkehrrelationen. Mehr nicht.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.12.2015 22:40 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
das alleine rechtfertigt keinen

und "das alleine reicht nicht aus" und "dies alleine auch nicht" und "jenes alleine noch weniger" --- ich kann's nicht mehr hören, diese verbissene Wut, immer einen einzelnen Aspekt zu isolieren und alles andere auszublenden, um ja nicht das Ganze sehen zu können. Was soll das? Kann denn niemand mehr bis 3 zählen, oder gar bis nur bis 2? Es ist doch niemals nur ein einziger Aspekt, der alleine zählt.

Das einzig Gute, was mir dazu einfällt, ist ein Gedicht von Wolf Biermann, aber das alleine reicht auch nicht aus...

Zitat
Wolf Biermann
Ironie reicht nicht aus

für Heinrich B.

reicht nicht aus? Aber auch
Zorn reicht nicht aus, nicht
Verständnis, aber Trauer
gar nicht, noch Vorsicht!

Aber Gewalt reicht
nicht, nicht Wahrheitsagen
nicht Vernunft, auch fromme
Lügen reichen nicht aus
nicht reicht Ohrenzuhalten
Schweigen nicht noch Reden

Demut reicht nicht aus
noch Hochmut, Mut reicht
nicht, noch Feigheit, gegen
diesen Wahnsinn reicht Wahnsinn
nicht, gegen Menschen helfen Menschen
nicht, noch Geschrei gegen Schreier
noch auch Schweigen gegen Geschrei

Sich selbst verdrehen die Worte in den
Worten verdrehen die Münder sich
an den Haaren der Erkenntnis herbeigezogen
so zerren wir am eigenen Schopf uns
aus immer neu eroberten Sümpfen

Die Welt, Gott, ist leicht zu retten!
Mensch, aber wer rettet die Retter?!


immer noch keine richtige sig
Es kommt doch vor allem an auf die Netzwirkung -- das Schienenverkehrsnetz kriegt eine weitere Masche, oder besser ein paar mehr Kanten und auch ein paar neue Knoten.


immer noch keine richtige sig
Ich gebe zu, dass auch ich ein Verfechter für den Wiederaufbau bin. Ich sehe vor allem für die RB 2x einen abweichenden Verlauf als zusätzliche Möglichkeit attraktivere Vebrindungen zu schaffen.

Mein Hauptkritikpunkt an dem alten Gutachten ist immernoch die Annahme, dass dort Doppelstockfahrzeuge eingesetzt werden. Diese sind in Investition und Unterhalt deutlich teurer als einstöckige ETs (zumal nur 3 Wagen-Einheiten angenommen werden).

Grundsätzlich muss man statuieren:
Da die zusätzlichen Fahrzeuge für die RB 22+23 mittlerweile eh beschafft wurden, fahren und - wie bereits ausgiebig erörtert - annähernd gleich fahren, sind diese Kosten nicht mehr als Zusatzinvestitionsbedarf anzunehmen.
Deshalb sind die Zusatzkosten auf den Fahrweg zu begrenzen. Ich berufe mich auf das Stammbahngutachten abrufbar hier[1,4MB] auf Seite 29. Hier werden Fahrwegskosten von 2,774 Mio € aufgerufen. Es entfallen 3,424 Mio €.
Diese 2,774 Mio. € steht dann ein Zusatznutzen in Höhe von 4,388 Mio. € abzüglich des bereits durch die zusätzlichen Fahrten der RB22+23 realisierten Zusatznutzens gegenüber. Sofern der nicht 1/3 des Gesamtzusatznutzens übersteigt wäre die Stammbahn volkswirtschaftlich sinnvoll.
Zitat
Blaschnak
Ich berufe mich auf das Stammbahngutachten abrufbar hier[1,4MB] auf Seite 29.
Danke für den Link. Der hat nach etwas Suche geholfen, die
Übersicht zum Gutachten zur Potsdamer Stammbahn zu finden, wo man den Rest auch runterladen kann. "Letzte Aktualisierung: 04.05.2009", vor sechs Jahren.


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.12.2015 16:27 von L.Willms.
Zitat
L.Willms
Zitat
Global Fisch
das alleine rechtfertigt keinen

und "das alleine reicht nicht aus" und "dies alleine auch nicht" und "jenes alleine noch weniger" --- ich kann's nicht mehr hören, diese verbissene Wut, immer einen einzelnen Aspekt zu isolieren und alles andere auszublenden, um ja nicht das Ganze sehen zu können. Was soll das? Kann denn niemand mehr bis 3 zählen, oder gar bis nur bis 2? Es ist doch niemals nur ein einziger Aspekt, der alleine zählt.

Ich bin ein bisschen erstaunt, was da in meine Beiträge reininterpretiert wird. Welche "verbissene Wut" soll ich hier bei diesem Thema haben? Ich stehe dem Stammbahnwiederaufbau ja durchaus positiv gegenüber. Nur: gerade angesichts politischer Widerstände, gerade angesichts eines vorherigen gescheiterten Anlaufs, ist es nötig, die Stärken möglichst tiefgründig herauszuarbeiten.

Das Stichwort heißt "Kosten-Nutzen-Analyse". Natürlich können wir hier mit unseren Mitteln keine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse betrieben. Aber dennoch können auch wir hier zumindest diskursiv Kosten und Nutzen abwägen.

"Stammbahwiederaufbau ist gut, weil sie irgendeinen Nutzen haben könnte" reicht in meinen Augen genauso wenig wie "Stammbahnwiederaufbau ist Mist, weil er Kosten verursacht."

Und einen Aspekt brachte Nicolas hier ins Spiel:

Zitat
Nicolas Jost
Ohne Gutachten, ohne Kosten-Nutzen-Analyse, ohne Zahlen zu betrachten, dürften wir uns doch wohl einig sein, dass die Reaktivierung der alten Stammbahn-Trasse nicht mit 1-2 täglichen Güterzügen von/zur Goerzallee zu rechtfertigen ist, die dann vielleicht zwei Minuten Fahrtzeit einsparen.

Eben. Und gleiches gilt für den Fernverkehr: Die Achse Berlin-Magdeburg ist (egal ob über Stadt- oder über Stammbahn) weder für den Verkehr nach Hannover-NRW noch für den Verkehr Richtung Südwestdeutschland nicht im Ansatz mit der Schnellfahrstrecke konkurrenzfähig. Eine Stunde mehr Fahrzeit. Wenn es dort Fernverkehr gibt, dann etwas lokalen Fernverkehr zur Erschließung von Brandenburg, Potsdam, Magdeburg. Das wird nicht viel sein, und das ist auf der Stadtbahn besser aufgehoben.

Die Chancen, die ich sehe, liegen im Regionalverkehr. Neue, schnelle, Verbindungen aus dem näheren Umland zu wichtigen Zielen in Berlin, die bisher deutlich länger dauern. Nur mein Schluss, den ich daraus ziehe: dazu braucht man keinen Wiederaufbau von Zehlendorf-Griebnitzsee, solange über Wannsee noch Platz ist.

Das heißt nicht, dass ich per se gegen den Wiederaufbau dieses Abschnitts wäre. Und die Trasse soll natürlich bleiben, und eine Option sein. Nur ich sehe darin, das Primat auf den Abschnitt von Zehlendorf stadteinwärts zu richten, einfach einen deutlichen Vorteil auf der Kostenseite und damit bessere Chancen für das Projekt an sich! (Und nochmal: für später ist damit nichts ausgeschlossen!)

Das heißt nicht, dass meine Meinung der Weisheit letzter Schluss wäre. Wir haben, wie gesagt, nicht die Mittel für eine fundierte Kosten-Nutzen-Analyse. Aber nur mit allgemeinen Aussagen zum Fern- oder Güterverkehr kann man meine Position nicht wiederlegen. Deren Nutzen rechtfertigt, s.o., nicht im Ansatz die Mehrkosten. Kleiner Fahrzeitgewinn für wenige Züge. Das reicht nicht. [Anders sähe es aus, wenn der Bf. Wannsee wirklich überlastet wäre oder sich das Wannseebahn-Ferngleis nicht adäquat ausbauen ließe]

Und "neue Verbindungen"? Eine Strecke Nord-Süd-Fernbahn - Zehlendorf (oder auch Südkreuz-Zehlendorf) würde neue Verbindungen schaffen, der Wiederaufbau Zehlendorf-Düppel-Griebnitzsee aber nicht. Abgesehen mal von Kleinmachnow Nord und Europark Dreilinden. Da sehe ich aber eher Sinn in einer S-Bahn, ggf. umgelenkt auf die Friedhofsbahn. Diskutabel, aber andere Geschichte.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.12.2015 12:02 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Zitat
L.Willms
Zitat
Global Fisch
das alleine rechtfertigt keinen

und "das alleine reicht nicht aus" und "dies alleine auch nicht" und "jenes alleine noch weniger" --- ich kann's nicht mehr hören, diese verbissene Wut, immer einen einzelnen Aspekt zu isolieren und alles andere auszublenden, um ja nicht das Ganze sehen zu können. Was soll das? Kann denn niemand mehr bis 3 zählen, oder gar bis nur bis 2? Es ist doch niemals nur ein einziger Aspekt, der alleine zählt.

Ich bin ein bisschen erstaunt, was da in meine Beiträge reininterpretiert wird.
Das was da geschrieben steht. Ein Element von vielen rausgegriffen und mit Pomp "Das alleine reicht nicht" ausgerufen. Oder der anderen mit seinen 2 Güterzügen. Niemand will die Strecke alleine mit einem einzigen Zug begründen. Dieser Pappkamerad ist von anderen aufgebaut worden, der dann mit Knall erledigt wird.

Es geht um die Netzwirkung, und nicht um die Verbindung zwischen 2 Punkten namens Berlin und Potsdam. Beide sind Flächen...

Übrigens hab ich mal in die "Verkehrliche Voruntersuchung" aus dem Downloads beim brandenburgischen Ministerium reingeschaut und bin enttäuscht: Die rechnen bei allen Fällen mit einer nur eingleisigen Strecke zwischen Düppel/Kleinmachnow und dem (früheren) Bahngelände nördlich der Yorckbrücken. Und Bahnsteige von nur 140 Metern Länge.

Die den Untersuchungen zugrundeliegende geschätzte Bevölkerungsentwicklung von Berlin, Potsdam und Klein-Machnow ist bereits überschritten. Berlin 3,470 Mio am 31.12.2014 anstatt geschätzten 3.349.950; Potsdam 164 Tsd am 31.12.2014 anstatt geschätzten 160.710; Kleinmachnow 20.562 am 31. Dez. 2014 anstatt geschätzten 19.361.


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Ein Element von vielen rausgegriffen und mit Pomp "Das alleine reicht nicht" ausgerufen. Oder der anderen mit seinen 2 Güterzügen. Niemand will die Strecke alleine mit einem einzigen Zug begründen. Dieser Pappkamerad ist von anderen aufgebaut worden, der dann mit Knall erledigt wird.

Das ist insoweit richtig, als dass Entscheidende die Summe der Verkehrströme ist. Es kann also etwas in der Summe sinnvoll sein, auch wenn keiner seiner Einzelteile dazu ausreicht.

Nur ist hier das Ganze die Summe seiner Teile, und nicht mehr!

Man kann also die einzelnen Teile analysieren und addieren. Und da bleibe ich dabei:

Fernverkehr würde es selbst bei einer perfekt ausgebauten Stammbahn nicht oder im allerminimalsten Umfang geben. Weil eben (und das eben anderes als vor dem Zweiten Weltkrieg!) heute weder Berlin-Potsdam-Magdeburger noch Wetzlarer Bahn für den überregionalen FV konkurrenzfähig sind. Und das bisschen lokaler FV erschließt über die Stadtbahn mehr.

Für den Güterverkehr bringt die Stammbahn nach jetzigem Stand vielleicht einen Zug pro Tag. Denkbar wäre natürlich, den Güterverkehr von Seddin nach Nordosten über die Stammbahn durch die Stadt zu führen. Weniger Trassenkosten als über den Außenring. Aber das wird niemand wirklich wollen.

Bleibt Regionalverkehr. Da sehe ich viel Potential, aber das auch geht über Wannsee. Die Kosten für den Ausbau Zehlendorf-Griebnitzsee kann man sich erstmal sparen. Wenn auch Wannsee dicht sein wird, mag das anders aussehen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben!

Zitat

Es geht um die Netzwirkung, und nicht um die Verbindung zwischen 2 Punkten namens Berlin und Potsdam. Beide sind Flächen...

Ja sicher. Ich werde ja nicht müde zu betonen: ja, die Stammbahn bietet gute Regionalverkehrspotentiale, weil sie das Umland mit wichtigen Gegenden Berlins verbindet, die jetzt schlechter angebunden sind. Für die Erschließung der Fläche von Potsdam ändert die Stammbahn allerdings gar nichts.

Zitat

Übrigens hab ich mal in die "Verkehrliche Voruntersuchung" aus dem Downloads beim brandenburgischen Ministerium reingeschaut und bin enttäuscht: Die rechnen bei allen Fällen mit einer nur eingleisigen Strecke zwischen Düppel/Kleinmachnow und dem (früheren) Bahngelände nördlich der Yorckbrücken. Und Bahnsteige von nur 140 Metern Länge.

Ich kritisiere ja auch die damalige Untersuchung, weil sie den Fokus auf die (in meinen Augen nur einen begrenzten Nutzen habende) Regionalverkehrserschließung von Kleinmachnow-Wald und Europark Dreilinden legte. Aber der Ansatz: erst einmal klein anzufangen, ist nicht falsch.

Mit dem Bestehen auf einem Maximalausbau erreicht man gar nichts, solange da nicht der entsprechende Nutzen dahintersteht.

Zitat

Die den Untersuchungen zugrundeliegende geschätzte Bevölkerungsentwicklung von Berlin, Potsdam und Klein-Machnow ist bereits überschritten. Berlin 3,470 Mio am 31.12.2014 anstatt geschätzten 3.349.950; Potsdam 164 Tsd am 31.12.2014 anstatt geschätzten 160.710; Kleinmachnow 20.562 am 31. Dez. 2014 anstatt geschätzten 19.361.

Und was sagt das aus? 4% mehr oder so. Daran übrigens, dass die Stammbahn Kleinmachnow nur am alleräußersten Rand erschließt, ändert das nichts. Mehr (aber längst nicht das gesamte Siedlungsgebiet, deswegen ist selbst das ja nicht sicher) erreicht man mit dem S-Bahn-Ringschluss dort.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.2015 11:15 von Global Fisch.
Zitat
Global Fisch
Daran übrigens, dass die Stammbahn Kleinmachnow nur am alleräußersten Rand erschließt, ändert das nichts. Mehr (aber längst nicht das gesamte Siedlungsgebiet, deswegen ist selbst das ja nicht sicher) erreicht man mit dem S-Bahn-Ringschluss dort.

Ist damit der Wiederaufbau der Friedhofsbahn zum Südwestkirchhof Stahnsdorf, und den Lückenschluß von dort nach Teltow gemeint? Der geht aber meilenweit an Kleinmachnow vorbei, und bedient höchstens Dreilinden, aber nicht den Europark auf dem alten Grenzabfertigungsgelände, sondern den Teerofen.

Die Potsdamer Stammbahn hingegen hätte eine Station an einer der zentralen Achsen, die Kleinmachnow mit Düppel verbindet, dem Straßenzug Karl-Marx-Straße und Benschallee.

Aber ich protestiere aufs schärfste dagegen, einen Gegensatz, eine Ausschließlichkeit zwischen diesen beiden Projekten zu postulieren.


Die wiederaufgebaute Stammbahn würde übrigens noch gewinnen durch die Errichtung eine 15kV-Strecke entlang der Kremmener Bahn entlang der dortigen Stromschienenstrecke, und der Elektrifizierung der Lücken zwischen Gesundbrunnen und Eichborndamm sowie mindestens von Hennigsdorf bis Velten. Dann könnte eine RB regelmäßig von Velten über Gesundbrunnen und den Tunnel Nord-Süd Fernbahn über Zehlendorf und Potsdam nach Golm verkehren. Wenn man die Elektrifizierung noch weiter nach Nordwesten weitertreiben würde, könnte man den ganze RE-ich-weiß-nicht-welche-Nummer dort entlang führen und sparte sich den Umweg über den Außenring und Falkensee.


immer noch keine richtige sig
Wenn wir schon mal über Düppel/Kleinmachnow reden -- da gab und gibt es doch noch die Idee, die derzeit in Krumme Lanke endende U-Bahn-Strecke über die Argentinische Allee zu verlängern bis Mexikoplatz, wo ein Umstieg in die Wannseebahn möglich wäre; und ganz Mutige haben gleich die weiter Verlängerung über die Lindenthaler Allee bis zur Kreuzung mit der Potsdamer Chaussee und darüberhinaus bis zum angedachten Bahnhof Düppel/Kleinmachnow mit der Umsteigemöglichkeit zur "Potsdamer Stammbahn".


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Zitat
Global Fisch
Daran übrigens, dass die Stammbahn Kleinmachnow nur am alleräußersten Rand erschließt, ändert das nichts. Mehr (aber längst nicht das gesamte Siedlungsgebiet, deswegen ist selbst das ja nicht sicher) erreicht man mit dem S-Bahn-Ringschluss dort.

Ist damit der Wiederaufbau der Friedhofsbahn zum Südwestkirchhof Stahnsdorf, und den Lückenschluß von dort nach Teltow gemeint? [...0

Die Potsdamer Stammbahn hingegen hätte eine Station an einer der zentralen Achsen, die Kleinmachnow mit Düppel verbindet, dem Straßenzug Karl-Marx-Straße und Benschallee.

Damit ist die gelegentlich in den Medien genannte Idee gemeint, eine S-Bahn von Zehlendorf auf der Stammbahntrasse bis zur Kreuzung mit der Friedhofsbahn bei Dreilinden zu führen, dann auf dieser welter nach Stahnsdorf und auf der Freihaltetrasse nach Teltow Stadt.

"an einer der zentralen Achsen, die Kleinmachnow mit Düppel verbindet" ist übrigens eine hübsche Umschreibung für "am äußersten Rande von Kleinmachnnow".

Zitat

Aber ich protestiere aufs schärfste dagegen, einen Gegensatz, eine Ausschließlichkeit zwischen diesen beiden Projekten zu postulieren.
Völlig richtig! Ich protestiere mit!

Beides sind ganz verschiedene Themen. Aber das wurde hier eigentlich in der Diskussion schon mehrfach gesagt.

Zitat

Die wiederaufgebaute Stammbahn würde übrigens noch gewinnen durch die Errichtung eine 15kV-Strecke entlang der Kremmener Bahn entlang der dortigen Stromschienenstrecke, und der Elektrifizierung der Lücken zwischen Gesundbrunnen und Eichborndamm sowie mindestens von Hennigsdorf bis Velten. Dann könnte eine RB regelmäßig von Velten über Gesundbrunnen und den Tunnel Nord-Süd Fernbahn über Zehlendorf und Potsdam nach Golm verkehren.

Ich verweise auf meinen Hinweis paar Beiträge, doch bitte nicht nur von einem Nutzen zu erzählen, sondern auch den dazugehörigen Aufwand (Kosten) abzuschätzen und zu vergleichen.

Und wozu eigentlich? Hennigsdorf ist (ab heute stündlich) von Potsdam Hbf in 35 Minuten zu erreichen, von Golm in 24. Das geht durch Berlin auch mit Stammbahn nicht.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: sicherlich gibt es denkbare Durchbindungen nach Potsdam über die Stammbahn, und sogar potentialstärkere als Velten/Hennigsdorf. Eberswalde-Stettin etwa.

Aber allen gemeinsam ist: der durchgehende Verkehr (egal in welcher Durchbindung) dürfte niemals einen zweistelligen Prozentanteil am Gesamtaufkommen haben. Das dürfte sogar für die wichtigste Durchbindung durch Berlin, Potsdam-Berlin-Frankfurt(Oder) gelten. Solche Durchbindungen sind vielleicht ganz nett, aber keine einzige davon ist nur im Ansatz entscheidend.
Zitat
Global Fisch
Zitat

Die wiederaufgebaute Stammbahn würde übrigens noch gewinnen durch die Errichtung eine 15kV-Strecke entlang der Kremmener Bahn entlang der dortigen Stromschienenstrecke, und der Elektrifizierung der Lücken zwischen Gesundbrunnen und Eichborndamm sowie mindestens von Hennigsdorf bis Velten. Dann könnte eine RB regelmäßig von Velten über Gesundbrunnen und den Tunnel Nord-Süd Fernbahn über Zehlendorf und Potsdam nach Golm verkehren.
[...]
Und wozu eigentlich? Hennigsdorf ist (ab heute stündlich) von Potsdam Hbf in 35 Minuten zu erreichen, von Golm in 24. Das geht durch Berlin auch mit Stammbahn nicht.

Ich dachte eigentlich an eine Rundlinie, die beides verbindet, aber der Verkehr auf dem Außenring erschien mir denn doch zu schwach im Vergleich mit dem, was durch die Stadt hindurchgeht. Diese jetzige RB legt zwischen Golm und Hennigsdorf keinen einzigen Halt ein.

Bezüglich öffentlicher Verkehrsmittel kann Berlin noch sehr viel lernen von Columbien und Bolivien. Und sich den Satz der Bürgermeisters von Bogotá zu Herzen nehmen: "Eine hochentwickelte Stadt ist nicht die, wo auch die Armen Autos haben, sondern die, wo auch die Reichen mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren."

Dazu bedarf es aber auch eines dichten Netzes.

Und daß man sich darüber klar wird, daß die wenigsten Verkehrslinien für End-zu-End-Verkehre eingerichtet werden, daß also der Anteil der Fahrgäste, die von Startpunkt bis Endpunkt fahren, nicht das entscheidende ist.


immer noch keine richtige sig



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.12.2015 19:15 von L.Willms.
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