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Umbau Ostkreuz (ab Dezember 2015) - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von manuelberlin 
Schon erstaunlich, wir rennen jeden Tag arbeiten, aber gefühlt geht am Ostkreuz nichts voran. Schon wieder Februar.
Zitat
Ostkreuzi
Schon erstaunlich, wir rennen jeden Tag arbeiten, aber gefühlt geht am Ostkreuz nichts voran. Schon wieder Februar.

Du weißt aber, in welcher Jahreszeit wir uns befinden und dass sich z. B. Ortbeton bei Frost nicht ganz optimal verarbeiten lässt, von ungewollten Aushärtungsergebnissen ganz abgesehen? Plante man keine Winterpause ein und es käme dann zu wochenlangem Dauerfrost, wäre der Aufwand der notwendigen Umplanung sehr groß...

Viele Grüße
Arnd
Arnd, Du weißt doch mittlerweile das unser User Ostkreuz so etwas nicht weiß oder auch nur in Betracht zieht...
Kabel verlegen kann man auch im Februar. Oder Aufzüge funktionsfähig machen.
Zurzeit wird zwischen den beiden Fernbahngleisen Höhe S-Bf Rummelsburg fleißig gewerkelt, also ein bisschen was ist schon noch los... aber ich bin auch gespannt drauf, wenn es wieder 'sichtbare' Fortschritte gibt!

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MfG, S5M
Zitat
Ostkreuzi
Kabel verlegen kann man auch im Februar. Oder Aufzüge funktionsfähig machen.

Da spricht unser Fachmann. Kennt sich mit der Materie aus und weiß natürlich besser, wann man sowas macht. Warum arbeitest du nicht da mit, dann wäre es sicher dieses Jahr fertig.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Ostkreuzi
Kabel verlegen kann man auch im Februar. Oder Aufzüge funktionsfähig machen.

Kabel verlegen beinhaltet aber nicht nur deren bloßes "Hinlegen" auf den Boden oder in Kabelkanäle und Leerrohre, sondern auch, sie an Geräte, Verteiler etc. betriebsbereit anzuschließen, was ohne fertige Steckverbindungen manuelle Feinarbeit erfordert, die mit Handschuhen und gefrorenem Material eher schlecht funktioniert, Die Deckenlampe Deines Zimmers hast Du bestimmt nicht mit Handschuhen an beiden Händen angeschlossen, oder?

Die Aufzüge waren übrigens gestern alle nutzbar. Die werden immer funktionsfähig gemacht, wenn Techniker und ggf. Ersatzteile verfügbar sind... :-)

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Ostkreuzi
Kabel verlegen kann man auch im Februar. Oder Aufzüge funktionsfähig machen.

...jupp...wieder ein Exbärdde...der wahrscheinlich schon xtausend Kabel angeschlossen hat.
Kabel kann man eben nicht bei jedem Wetter verlegen...die meisten Kabeltypen darf man nur bis -5°C verlegen.

und weiterhin kanns du ja mal versuchen bei 0°C ein Steuerkabel anzuschliessen....aber vielleicht jibbed ja ne App dafür!?

Jruß Angus
Zitat
Ostkreuzi
Kabel verlegen kann man auch im Februar. Oder Aufzüge funktionsfähig machen.

Es gab da mal eine große Baustelle wo viele, viele fleißige Mannen wild durcheinander viele, vielzuviele Kabel verlegten und beschalteten, nannte sich BER und ist immer noch nicht fertig.
Deshalb finde ich den zeitweise nur punktuellen Baufortschritt durchaus noch angemessen.
Es macht keinen Sinn alle verfügbaren Baufelder mit vorgezogenen Bautätigkeiten zu belegen, weil dann schlichtweg die Transportwege zu den Einzelbauplätzen blockiert würden. Das gesamte Baufeld zwischen den Fern- und den S-Bahngleisen ist über 2km lang und nur 10 bis 70 m breit und hat nur eine ständig verfügbare Zufahrt. Andere Zufahrten führen über befahrene Gleise und würden den Bahnbetrieb behindern.
Am Ostkreuz ist die Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs wichtiger als die sofortige Gesamtfertigstellung.

Grüße vom Ostkreuz



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.02.2016 20:20 von Boxhagen.
Zitat
Boxhagen
Es macht keinen Sinn alle verfügbaren Baufelder mit vorgezogenen Bautätigkeiten zu belegen, weil dann schlichtweg die Transportwege zu den Einzelbauplätzen blockiert würden. Das gesamte Baufeld zwischen den Fern- und den S-Bahngleisen ist über 2km lang und nur 10 bis 70 m breit und hat nur eine ständig verfügbare Zufahrt. Andere Zufahrten führen über befahrene Gleise und würden den Bahnbetrieb behindern.

Hallo Boxhagen,

sehr richtig, diese Probleme höre ich auch von Mitarbeitern der am Bau beteiligten Firmen.

Ebenso richtig ist der Kommentar von Arnd. Davon abgesehen ist es ohnehin unrealistisch, bei einem solchen Projekt im Wochenrythmus markante, plakative Fortschritte zu erwarten. Das ist vielleicht mal bei einzelnen Phasen, wie beispielsweise damals beim Brückeneinhub oder bei der Erstellung der Halle und der Dächer, der Fall.

@Ostkreuzi: Der Aufzug wurde inzwischen betriebsfähig gemacht. Ich habe den inzwischen funktionsfähigen Aufzug heute sogar benutzt. Daraus wird aber niemand hier einen extra Beitrag machen. Ostkreuzi - ich und andere berichten hier sehr gerne, please don't push.

À propos Dächer: Wir hatten ja damals viel über den Dachaufbau am Bahnsteig D diskutiert: Es sind dem Vernehmen nach tatsächlich Pressholzplatten einer höheren Brandschutzklasse, in die Rillen gefräst wurden, um die frühere Eindeckung aus Massivholzbrettern zu imitieren.

Anbei noch ein paar Bilder von heute - teils mit Ansichten, die unter der Woche schlecht zu fotografieren sind.

Viele Grüße
Manuel


Los geht es an der Modersohnbrücke. Das neue mittlere Fernbahngleis ist inzwischen fertig geschottert und gestopft. An der Gleissperre vor der Weichenstraße ist zu erkennen, das es aktuell noch Baugleis ist. Siehe auch Warschauer-Straße-Thread.


Aus dieser Perspektive ist gut zu sehen, wie die beiden Südringkurven noch ein längeres Stück hinter dem Ende der Verbundbrücken parallel verlaufen, also auch die stadteinwärtige Brücke den Schlenker macht. Unten werden dann beide Trassen mit einer weiteren Kurve zu Parallelgleisen zusammenlaufen.


Die Stützwand für die stadteinwärtige Kurve ist inzwischen vom Anfang (links vom Fahrleitungmast) ...


... bis einschließlich des Widerlagers komplett fertig. An der "Bogenbrücke" fehlt noch das letzte Stück der Kappen, auch am Ende der Verbundbrücke.


Die Kappen der stadtauswärtigen Brücke sind am südlichen Ende fertig und die Wanderschalung wird abgebaut.


Lediglich das Stück am Stoß der beiden Überbauten konnte anscheinend nicht mit der Wanderschalung erstellt werden.


Dieses unscheinbare Bild ist eigentlich das wichtigste heute: Hat jemand von Euch die Fundamente zuvor schon bemerkt? Mir sind sie jedenfalls heute erstmals aufgefallen, und es handelt sich um die ersten neuen Fundamente für die Fußgängerüberführung. Die rückwärtige Kante (rechts) fluchtet exakt mit dem Ende des neuen Bahnsteigs D, unter dessen Belag sich ebenfalls bereits solche Fundamente befinden müssten. Der künftige Bahnsteig E ist gegenüber dem Bahnsteig D um etwa zehn bis fünfzehn Meter nach Osten verschoben.


Unter den Brücken ist nun das Fundament für die nördliche Bahnsteigkante des Bahnsteigs E komplett fertig. Hier das östliche Ende, das, wie oben beschrieben, einige Meter östlich des Endes von Bahnsteig D liegt.


Noch ein Sprung zur EÜ Karlshorster Straße beziehungsweise zur Station Rummelsburg. Das letzte Segment der lastverteilenden Platte ist fast fertig.


Eine Schicht scheint noch zu fehlen - im Bahnsteigtunnel liegen aktuell palettenweise Säcke mit Zementestrich.




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2016 00:13 von manuelberlin.
Hallo Manuel,
vielen Dank fuer Deine Berichte von Ostkreuz/Warschauerstr./S21. Ich weiss, dass ich mich hier wiederhole, aber Deine Muehe - Begehen der Baustellen/Photographieren/Aufbearbeiten der Photos/Erstellen des Berichtes sollte wirklich jedes Mal gewuerdigt werden.
Regards aus dem unueblich warmen (heute 23C) Kalifornien.
Henner
Zitat
Ostkreuzi
Schon erstaunlich, wir rennen jeden Tag arbeiten, aber gefühlt geht am Ostkreuz nichts voran. Schon wieder Februar.

Ich gebe Ostkreuzi recht.

Die ganzen Schwätzer hier sollten bedenken:
- Unsere Vorfahren haben komplette Strecken mit weit umfangreicheren Gleisanlagen in wenigen Jahren erbaut. Die Strecken hatten den natürlich damaligen Stand der Technik und wurden nur mit der DAMALIGEN Bautechnik errichtet.

- Wir hatten zwei milde Winter in Folge, da kann man eine Beschleunigung erwarten. In den Bauplanungen waren sicher weit längere Frostperioden vorgesehen. Es wird nicht für den Bau gebaut, sondern im Sinne des Bauherrn (und letztlich der Kunden).

- Beherrschung komplexer Prozesse und Vorgänge gehört zum Geschäft von großen Baufirmen, Planern, Ingenieuren und Bauüberwachern.

Aber mit Heulsusen werden wir in diesem Land bald noch weniger erreichen. Es sollte auch bedacht werden, wie sich Berlin im Zeitraum von 1945 bis 1955 verändert hat. Und heute....?
Zitat
IL-62M
Es sollte auch bedacht werden, wie sich Berlin im Zeitraum von 1945 bis 1955 verändert hat. Und heute....?

Jupp, das war eine geile Zeit! Es wurde damals an genau einer U-Bahnstrecke gebaut (Seestraße - Kurt-Schumacher-Platz) und im Westteil der Stadt die Einstellung der Straßenbahn beschlossen und erste Stilllegungen durchgezogen. Auch im Ostteil wurden Strecken eingestampft. Es wurden Bahnstrecken stillgelegt und Bahnhöfe gesprengt. Gut, man montierte aus politischen Gründen ein paar Stromschienen an vorhandene Eisenbahngleise und flog ein Kraftwerk während der Luftbrücke ein. Apropos Luftbrücke - die Straßenbahn fuhr dort im Westteil nur für ein paar Stunden am Tag. Energie sparen pur! Da kann man den Stacheldraht an der Stadtgrenze auch nicht mehr sehen...

Wenn das Volk aufbegehrt, lassen wir wieder Panzer rollen. Hat ja 1953 auch schon geklappt.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.02.2016 21:49 von B-V 3313.
Hallo zusammen,

ich verstehe es nicht.

Wir reden hier über den Komplettneubau eines der meistfrequentierten Personenbahnhöfe Europas, und das - abgesehen von der S3-Kappung - unter weitgehend uneingeschränktem Betrieb. Das allein ist äußerst bemerkenswert und wohl so einzigartig.

Als die Frankfurter Bahn (eröffnet 1846), die Ostbahn (1867 nach Berlin hinein verlängert) und die Ringbahn (im Bereich Ostkreuz 1871 eröffnet) seinerzeit erbaut wurden, gab es darauf zur Bauzeit natürlich keinen Betrieb. Nicht einmal die Umgebung des Ostkreuzes war damals bebaut, das lag auf freiem Feld.

Arbeits- und Anwohnerschutz waren damals ebenso Fremdwörter. Damals sind "einfache Leute" oft auch nur 30 oder 35 Jahre alt geworden. Das muss man auch mal in Relation zur heutigen Bauzeit sehen. Heerscharen von Arbeitern haben damals unter primitivsten Bedingungen in Baracken gehaust und für buchstäbliche Hungerlöhne bis zum Umfallen malocht.

Und wenn damals so ein Projekt durchgezogen wurde, hat man die Anwohner im Zweifel einfach vertrieben, anstatt auf ihre Belange Rücksicht zu nehmen.

Wer findet sich dazu bereit, heutige zivilgesellschaftliche Errungenschaften in diesem Bereich wieder zurückzudrehen?

Von daher: Bitte erstmal etwas nachdenken und dann die Dinge in die richtige Relation zueinander setzen.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
IL-62M
Zitat
Ostkreuzi
Schon erstaunlich, wir rennen jeden Tag arbeiten, aber gefühlt geht am Ostkreuz nichts voran. Schon wieder Februar.

Ich gebe Ostkreuzi recht.

Die ganzen Schwätzer hier sollten bedenken:
- Unsere Vorfahren haben komplette Strecken mit weit umfangreicheren Gleisanlagen in wenigen Jahren erbaut. Die Strecken hatten den natürlich damaligen Stand der Technik und wurden nur mit der DAMALIGEN Bautechnik errichtet.

- Wir hatten zwei milde Winter in Folge, da kann man eine Beschleunigung erwarten. In den Bauplanungen waren sicher weit längere Frostperioden vorgesehen. Es wird nicht für den Bau gebaut, sondern im Sinne des Bauherrn (und letztlich der Kunden).

- Beherrschung komplexer Prozesse und Vorgänge gehört zum Geschäft von großen Baufirmen, Planern, Ingenieuren und Bauüberwachern.

Aber mit Heulsusen werden wir in diesem Land bald noch weniger erreichen. Es sollte auch bedacht werden, wie sich Berlin im Zeitraum von 1945 bis 1955 verändert hat. Und heute....?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.02.2016 00:35 von manuelberlin.
Zitat
IL-62M
Die ganzen Schwätzer hier sollten bedenken:
- Unsere Vorfahren haben komplette Strecken mit weit umfangreicheren Gleisanlagen in wenigen Jahren erbaut. Die Strecken hatten den natürlich damaligen Stand der Technik und wurden nur mit der DAMALIGEN Bautechnik errichtet.

- Wir hatten zwei milde Winter in Folge, da kann man eine Beschleunigung erwarten. In den Bauplanungen waren sicher weit längere Frostperioden vorgesehen. Es wird nicht für den Bau gebaut, sondern im Sinne des Bauherrn (und letztlich der Kunden).

- Beherrschung komplexer Prozesse und Vorgänge gehört zum Geschäft von großen Baufirmen, Planern, Ingenieuren und Bauüberwachern.

Aber mit Heulsusen werden wir in diesem Land bald noch weniger erreichen. Es sollte auch bedacht werden, wie sich Berlin im Zeitraum von 1945 bis 1955 verändert hat. Und heute....?

Arbeitsschutz- oder Umweltrecht, Tarifverträge oder Netzfahrpläne der DB kommen in Deiner nostalgischen Traumwelt aber auch gar nicht vor, oder?

Und die Leute, die etwa im Winter 1945/46 Außenanlagen mechanischer Stellwerke, BASA-Anlagen oder elektrische Selbstblockanlagen der S-Bahn wieder zusammengebastelt haben, taten dies auch nicht so wirklich freiwillig...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
IL-62M

Die ganzen Schwätzer hier sollten bedenken:
- Unsere Vorfahren haben komplette Strecken mit weit umfangreicheren Gleisanlagen in wenigen Jahren erbaut. Die Strecken hatten den natürlich damaligen Stand der Technik und wurden nur mit der DAMALIGEN Bautechnik errichtet.

ja nee is klar...hast du schon mal mit ner Forke Schottersteine verteilt? Ich denke nicht

...damals war es auch wurscht ob 10 oder 100 Leute sich den Hals auf vereisten Bauteilen brachen...damals waren auch 10mal soviel Arbeitskräfte im Einsatz....für einen Hungerlohn(!)

Schau dir mal Bilder vom Bau des Nord-Süd-S-Bahntunnels an...dann kannst du erahnen was die durchgemacht haben.

Damals hat man auch 7 Tage die Woche/24h am Tag gearbeitet...versuch das mal heute...da kriegst du aber Haue...ned von den Arbeitern...sondern von den Anwohnern!...ich möcht dich mal sehen wenn dein "Nachbar" 3Jahre lang 24h am Tag rumlärmt...

...und ich lad dich gerne ein mal bei 0° Aussentemperatur in völlig durchnässten Klammotten Kabel anzuschliessen...12Stunden bei 30Minuten Pause...danach sprechen wir uns wieder!...un wenn de schlapp machst stülpen dir meine Jungs nen Sack übern Kopp und hauen drauf...

Sprüche kloppen kann jeder...
so long
Angus
Zitat
manuel
Und wenn damals so ein Projekt durchgezogen wurde, hat man die Anwohner im Zweifel einfach vertrieben, anstatt auf ihre Belange Rücksicht zu nehmen.

Gefällt mir, Lichtenrader ins Umland deportieren.
Zitat
angus_67
Zitat
IL-62M

Die ganzen Schwätzer hier sollten bedenken:
- Unsere Vorfahren haben komplette Strecken mit weit umfangreicheren Gleisanlagen in wenigen Jahren erbaut. Die Strecken hatten den natürlich damaligen Stand der Technik und wurden nur mit der DAMALIGEN Bautechnik errichtet.

ja nee is klar...hast du schon mal mit ner Forke Schottersteine verteilt? Ich denke nicht

...damals war es auch wurscht ob 10 oder 100 Leute sich den Hals auf vereisten Bauteilen brachen...damals waren auch 10mal soviel Arbeitskräfte im Einsatz....für einen Hungerlohn(!)

Schau dir mal Bilder vom Bau des Nord-Süd-S-Bahntunnels an...dann kannst du erahnen was die durchgemacht haben.

Damals hat man auch 7 Tage die Woche/24h am Tag gearbeitet...versuch das mal heute...da kriegst du aber Haue...ned von den Arbeitern...sondern von den Anwohnern!...ich möcht dich mal sehen wenn dein "Nachbar" 3Jahre lang 24h am Tag rumlärmt...

...und ich lad dich gerne ein mal bei 0° Aussentemperatur in völlig durchnässten Klammotten Kabel anzuschliessen...12Stunden bei 30Minuten Pause...danach sprechen wir uns wieder!...un wenn de schlapp machst stülpen dir meine Jungs nen Sack übern Kopp und hauen drauf...

Sprüche kloppen kann jeder...
so long
Angus

Der einfallsreiche Beitrag zeugt von Kompetenz.

In jeder industrialisierten Gesellschaft wird die Produktivität stufenweise erhöht. In der Regel erfolgt dies, dass statt körperlicher Arbeitskraft mehr Kapital eingesetzt wird. D.h. Schotterpflüge, Gleisstopfmaschinen u.ä.. Ein gutes Beispiel ist die Landwirtschaft in Deutschland.
Sollten die Maschinen nicht zu einer besseren (z.B. im Winter) und schnelleren Bauausführung führen, sind diese ihre Finanzierung nicht wert. Gerade dies tun sie höchst wahrscheinlich - übrigens gibt es heute adäquate Wetterschutzkleidung im Baugewerbe - aber dann sollte man sich die Begleitumstände ansehen.

Damit tut sich jeder schwer, da er nur sein eigenes Wohl betrachtet. Ist hier einer im Forum, der überlegt, ob heutzutage
- Umweltschutz,
- Lärmschutz,
- Tarifverträge,
- und Nachtarbeit
nicht etwas überbewertet werden? Was sagen eigentlich die Pendler von der S3 - würden sich bestimmt über kürzere Einschränkungen freuen.

IH- und Investitionsarbeiten an Verkehrsanlagen finden seit Jahrzehnten vorrangig unter laufendem Betrieb und in der Nacht statt. Die FH Erfurt hat dazu wunderbare und aktuelle Literatur.

Der Vergleich mit Berlin 1945 - 55 war von mir unglücklich und einseitig auf die Eisenbahn formuliert. Die Behauptung, dass die Berliner Bevölkerung nach 45 unter Zwang ihre Lebensgrundlage neu aufbaute, ist der größte Witz. Wäre es nur so gewesen, würde wir heute noch in Flüchtlingslagern und Baracken leben. Meinen Großeltern hat es nicht gefallen, aber es blieb ihnen und allen nichts anderes übrig und sie sind trotzdem über 80 Jahre alt geworden. Wo ist den wissenschaftlich dokumentiert, dass alle Verkehrsanlagen in 05/1945 einsatzbereit waren und bis 55 nur Rückbau und Rationalisierung betrieben wurden? Seriöse Quellen?

Wer sich mit dem Aufbau Deutschlands zwischen 1866 und 1914 beschäftigen möchte, sei die "Deutsche Gesellschaftsgeschichte" von Nipperdey oder Wehler empfohlen. Da werden so manche Pauschalbehauptungen widerlegt.

Auch wenn es die Wutbürger und Gutmenschen nicht verstehen, aber in der Marktwirtschaft kann jeder frei über sein Eigentum verfügen und dort errichten, was und wann es ihm gefällt. Selbstverständlich sind die regulierenden Gesetze des Staates einzuhalten. Wohlstand und Frieden sind so selbstverständlich geworden, dass man das Überborden der Einschränkungen nicht bemerkt.

Nun lehne ich mich zurück, wünsche einen schönen Abend und genieße die Antworten.

Ich hoffe die Leser fühlen sich in ihren Galerien, Behörden und Bioläden wohl.

P.S: Angus würde ich empfehlen einen neuen Job zu suchen. Steht nämlich jedem frei, aber dafür braucht es ja Ausbildung, Meisterschule, Abitur oder Studium. Ich muss mich nicht rechtfertigen, was ich getan oder nicht getan habe.
Als vor Jahren die S1 saniert wurde, fiel während der Umbauarbeiten Schnee. Dann tat sich erst einmal gar nichts mehr. Als es etwas wärmer wurde und der Fertigstellungstermin immer näher kam, fing man an, den Schotter aufzuheizen, damit man ihn stopfen konnte.
Das wird man vielleicht tun, wenn der Fertigstellungstermin drängt, aber nicht, wenn man vorsorglich eine Winterruhe einplant.

Die Sperrpausen für Gleisumbauten sind fast ein halbes Jahr bis ein ganzes Jahr vorher eingetaktet. Selbst, wenn man jetzt "Gas gibt" muss man eben anschließend auf die Sperrpause warten. Da hat man nicht viel gewonnen...
Dann kommen noch Ausführungsplanungen, Koordinationen, Plangenehmigungen, Abnahmen und soviel anderes Zeugs, wovon man nichts mitbekommt.

Aber andererseits: Wenn man sieht, wie schnell die für ihre Gründlichkeit bekannten Schweizer den Gotthardtunnel aufgefahren haben, dann fragt man sich schon manchmal, warum das bei uns alles so lange dauert. Während im einen Teil noch gebohrt wurde, wurden im anderen Teil schon die Gleise verlegt und der Testbetrieb vorbereitet
Zitat
IL62M

P.S: Angus würde ich empfehlen einen neuen Job zu suchen. Steht nämlich jedem frei, aber dafür braucht es ja Ausbildung, Meisterschule, Abitur oder Studium. Ich muss mich nicht rechtfertigen, was ich getan oder nicht getan habe.

...ich habs ja versucht...aber die 4.Klasse war einfach zu schwer und irgendwann wurden die Schulbänke zu klein für mich...

Niemand brauch sich rechtfertigen....nur sollte man schon wissen wovon man redet...

...kannst ja mal bei mir zum Probearbeiten kommen...mal sehen ob meine Leute mir empfehlen würden dich einzustellen...

Grüzzi
Dieses Thema wurde beendet.