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IGA 2017
geschrieben von Harald Tschirner 
Zitat
schallundrausch
So, es gibt Neuigkeiten. Anfang des Jahres (also jetzt) soll sich eine Arbeitsgruppe darum kümmern, ob und wie die Seilbahn doch noch in den VBB-Tarif integriert werden könnte.

Die Abendschau berichtete darüber kürzlich. Irgendein Substitut äußerte in dem Beitrag, Marzahn und Hellersdorf seien bereits hinreichend durch andere Verkehrsmittel miteinander verbunden, so daß die zusätzliche Seilbahn nicht notwendig sei.
Re: Seilbahn Berlin
03.01.2018 18:07
Zitat

"schallundrausch am 1.1.2018 um 21.22 Uhr:

Leider finde ich die im Artikel zitierte schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg (LINKE) nicht auf den Parlamentsseiten.

Heute wurde die Anfrage auf den Seiten des Abgeordnetenhaus veröffentlicht (morgen vermutlich im Newsletter des Abgeordnetenhauses):

Zitat

Anfrage des Abgeordneten Kristian Ronneburg (Die Linke) vom 4.12.2017 und Antwort vom 19.12.2017: Zukunft der Seilbahn in Marzahn-Hellersdorf

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

"schallundrausch am 1.1.2018 um 21.22 Uhr:

Leider finde ich die im Artikel zitierte schriftliche Anfrage von Kristian Ronneburg (LINKE) nicht auf den Parlamentsseiten.

Heute wurde die Anfrage auf den Seiten des Abgeordnetenhaus veröffentlicht (morgen vermutlich im Newsletter des Abgeordnetenhauses):


Gruß, Thomas

Ah, cool, danke!

Ich übersetzte/interpretiere mal:
Bis 2020 sind die Preise und das Betriebsmodell fest: Leitner betreibt die Bahn im Auftrag von Grün Berlin auf eigene Rechnung und eigenes Risiko. Machen sie damit Umsatz über eine nicht veröffentlichte Schwelle hinaus, so zahlen sie eine Pacht für die Anlage, ansonsten nutzen sie das Gelände, auf dem die Seilbahn steht, kostenlos.

Jetzt wird in einer Arbeitsgruppe diskutiert, wie es nach 2020 weitergehen kann. Dabei sehe ich drei Szenarien:
A) Die Seilbahn arbeitet kostendeckend. >>> Dann wird der Betrieb so wie jetzt fortgeführt mit Einzeltickets, Kombitickets GdW/Seilbahn und der Seilbahn'Flatrate' zum Grün-Berlin-Abo
B1) Der Seilbahnbetrieb ist defizitär. Der Senat kommt aber zu dem Schluss, dass die Seilbahn eine erhebliche Erschließungsfunktion für die GdW und die Wohnungen am Blumberger Damm darstellt, die nun direkt an die U5 angebunden sind. >>> Der Senat beauftragt Leitner im Rahmen eins Verkehrsvertrags mit dem Betrieb der Seilbahn und leistet einen Defizitausgleich
B2) Der Seilbahnbetrieb ist defizitär. Der Senat stellt jedoch fest, dass Gärten der Welt und umliegendes gebiet durch die bestehenden Buslinien ausreichend erschlossen sind. >>> Leitner baut die Bahn zu 2021 ab und verkauft die Teile weiter.
Re: Seilbahn Berlin
04.01.2018 12:19
Szenario B1 sehe ich ehrlich gesagt nicht kommen, da die Seilbahn keine zusätzliche Erschließungsfunktion hat. In der Tat ist es bereits jetzt der Fall, dass alle Wohnungen an der Seilbahn hinreichend mit Bussen an die U5 angebunden sind (Szenario B2).
Re: Seilbahn Berlin
04.01.2018 14:01
Naja, man könnte sich auch dafür entscheiden, dass man einfach eine Seilbahn will, damit Berlin berlin* bleibt!

*:gewisse Zustände kann man nur mit dem adjektiv berlin erklären, das eine Mischung aus Größenwahn, Kleingeistigkeit, Inkompetenz und dem Wunsch etwas außerordentliches zu sein und zu haben beschreibt.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Seilbahn Berlin
05.01.2018 00:33
Zumindest hat es bei Grün Berlin rund einen Monat gedauert, bis man mein Abo auf die Variante mit Seilbahn umgestellt hatte. Scheint also doch einige Leute zu geben, die sich dafür interessieren.
Re: Seilbahn Berlin
07.07.2018 13:59
Der LEUTE-Newsletter vom Tagesspiegel fasst das in einem sehr schönen Kommentar zusammen:

Zitat
LEUTE-Newsletter
Für die Politik stellen sich derweil zwei Fragen: Ist die Seilbahn für die Attraktivität des Bezirks so wichtig und ihr verkehrlicher Nutzen so groß, dass sie Steuergelder dafür aufwenden will, sollte sich die Leitner AG zurückziehen? Und ist die Seilbahn für die Lebensqualität der Menschen in Marzahn-Hellersdorf sogar so wichtig, dass sie schon vorzeitig eine Übernahme mit der BVG aushandeln sollte, um günstige Preise zu ermöglichen? Nach einem IGA-Sommer lässt sich das kaum beurteilen, mindestens eine Saison sollte man noch abwarten. Die nüchterne Sicht des Senats mag wie Zeitspiel wirken, ist jedoch völlig angebracht. Schöne Aussichten allein sind kein Argument.

https://leute.tagesspiegel.de/marzahn-hellersdorf/talk-of-the-kiez/2018/07/10/50286/
Die Sozen preschen voraus und wollen anscheinend Fakten schaffen: die Aussichtsbahn soll Nahverkehr sein.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/berlin-marzahn-spd-will-vbb-tarif-fuer-iga-seilbahn/22944420.html
Auf die Gefahr hin, dass ich hier endgültig mit mir allein diskutiere: mittlerweile ist die CDU auf den Zu... ähm... die Gondel aufgesprungenund befürwortet eine Seilbahnfahrt zum VBB-Tarif. Die BVG soll sogar das Eigentum an der Anlage erwerben. Bei trauter Einigkeit der beiden Volksparteien gehe ich davon aus, dass das Projekt hiermit endgültig beerdigt ist.
:P

Ganz große Koalition für eine BVG-Seilbahn
def
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 07:58
CDU und sPD arbeiten wirklich beständig daran, die 10 % zu erreichen. Im Nahverkehr knarzt es an wirklich allen Ecken und Enden. Schon das bestehende Angebot kann dank Personal- und Fahrzeugmangel nicht zuverlässig gefahren werden, von absolut notwendigen Leistungsausweitungen und längeren Zügen ganz abgesehen.

Und was macht die Lokalpolitik, statt diese Probleme endlich anzugehen? Diskutiert darüber, ob eine Seilbahn, die für den alltäglichen Bedarf keinerlei Verkehrswert hat, in den VBB-Tarif eingebunden werden soll.

Denn welche relevanten Ziele, abgesehen von den Gärten der Welt selbst (die für die wenigsten alltägliches Ziel sein dürften) erschließt sie denn? Wer vom Blumberger Damm ins Hellersdorfer Zentrum möchte, nimmt direkt die M6/18 oder den 195er. Er wird sicher nicht erst zur Seilbahn gehen und dann in die U5 umsteigen. Für die allermeisten Fahrgäste zur U5 dürfte wiederum aus diesem Bereich der Elsterwerdaer Platz ein viel interessanterer Umsteigepunkt sein, stellt doch die Fahrt über "Kienberg/ Gärten der Welt" einen deutlichen Umweg dar. Eben diese Buslinie verkehrt aber noch immer mit sehr eingeschränkten Betriebszeiten und im 20-min-Takt. Hier müsste man doch ansetzen, um den Nahverkehr in dieser Gegend attraktiver zu gestalten!

Und umgedreht: welchen Grund hat denn ein Bewohner des Hellersdorfer Ecks, zum Blumberger Damm zu fahren? Und das Tag für Tag?

Oder etwas weiter südlich: es kursierte doch mal die Idee (war es nur hier im Forum oder auch außerhalb dessen), den S-Bahnhof Biesdorf durch zwei Stationen am Blumberger Damm und der Märkischen Allee zu ersetzen? DAS wäre doch mal eine Vision, die die S5 besser ins Busnetz integrieren und die Anbindung des Unfallkrankenhauses verbessern würde. Aber stattdessen diskutiert man über diese verdammte Seilbahn.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2018 08:01 von def.
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 09:07
Ich frage mich, ob man nur nach einer Möglichkeit des Weiterbetriebs dieser eigentlich unsinnigen Verkehrsverbindung sucht, oder ob das eine Vorbereitung zu einer alternativen Anbindung Gartenfelds ohne Störung des MIV wird...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 13:54
Wir sind uns sicher einig, dass die Seilbahn nur sehr begrenzt typische Nahverkehrsfunktionen erfüllt, eher dient sie der Attraktivität des Stadtbezirks. Wenn man sie wegen der Förderung dieser politisch gewollten Attraktivität nicht abreißen will, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der sinnvollen Betriebsform. Werden alle zuzuordnenden Kosten (neben Personal auf 3 Stationen für Abfertigung, Kartenverkauf und Technisches natürlich auch Instandhaltung, Energie und Verwaltung, Abschreibungen) zumindest 1:1 auf die nur zeitweise anzutreffenden Nutzer umgelegt, wird man bei geschätzt irgendwo 7-10 Euro Ticketpreis für eine einfache Fahrt landen, und dann wird der Ticketerwerb eher unattraktiv, liegt deutlich über Eintrittspreis der ganzen Gärten.
Will man die Attraktivität durch Subventionen doch erhalten, scheint die Politik den Weg gehen zu wollen, es genauso wie bei den ganzen anderen Ausflugslinien der BVG inkl. Fähren zu machen. Die Fähren am Wannsee, in Rahnsdorf etc. werden genauso zu 70% (oder so ähnlich) von Ausflüglern genutzt, viel mehr als von Kiezansässigen, die unbedingt mal 1 oder 2 km weiter über das Wasser zum Einkaufen oder zur Arbeit wollen. Man sollte die Seilbahn einfach als Ausflugslinie ansehen und so konzipieren, unter diese Kategorie passt das schon.

Mit besten Grüßen

phönix
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 15:05
Oder der S-Bahn unterstellen. Dann gibt es auch da Signalstörungen :-)
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 15:10
Zitat
phönix
Wir sind uns sicher einig, dass die Seilbahn nur sehr begrenzt typische Nahverkehrsfunktionen erfüllt, eher dient sie der Attraktivität des Stadtbezirks. Wenn man sie wegen der Förderung dieser politisch gewollten Attraktivität nicht abreißen will, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der sinnvollen Betriebsform. Werden alle zuzuordnenden Kosten (neben Personal auf 3 Stationen für Abfertigung, Kartenverkauf und Technisches natürlich auch Instandhaltung, Energie und Verwaltung, Abschreibungen) zumindest 1:1 auf die nur zeitweise anzutreffenden Nutzer umgelegt, wird man bei geschätzt irgendwo 7-10 Euro Ticketpreis für eine einfache Fahrt landen, und dann wird der Ticketerwerb eher unattraktiv, liegt deutlich über Eintrittspreis der ganzen Gärten.

Na die Rechnung möchte ich mal sehen. Schnell im Kopf gerechnet? Und warum sollte es ausgerechnet dort Personal für den Ticketerwerb geben, gibts doch auch auf den meisten U-Bahnhöfen nicht.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 16:36
Zitat
Logital
Na die Rechnung möchte ich mal sehen. Schnell im Kopf gerechnet?

Ganz grob gerechnet: an jeder Station 2 Leute, die Abfertigung machen, 1-2 Techniker laufend im Dienst, Fahrkartenautomaten - könnte evtl. funktionieren, besser wären Verkäufer, das sind bei 5-Tage-Betrieb 9-18 Uhr über 8 Monate inkl. tägliche Zeiten für Inbetriebnahme/Außerbetriebnahme, demzufolge 2 tägliche Schichten, unter Einbeziehung Zeiten für Urlaub/Krankheit/Unpässlichkeit irgendwo zwischen 15 und 20 Angestellte, je nachdem, wie man das strickt.
Bei 17 Angestellten, die monatlich brutto 2500 € bei 8 Gehältern verdienen sollen (danach arbeitslos?) sind wir inkl. ArbeitgeberSV-Beiträgen bei 430.000. Dann kommt Energie, Ersatzteile, Verwaltung dazu und es muss Geld kalkuliert werden, um den Kaufpreis zu bezahlen und evtl. Ersatzinvestition vornehmen zu können. Da liegen wir insgesamt irgendwo bei 1 Mio Euro pro Jahr.

Wenn wir 150.000 Fahrgäste pro Jahr kalkulieren (immerhin jeder 4. der geschätzt 600.000 Besucher ), und jeder bezahlt 7 Euro netto, trägt sich das. Brutto mit Umsatzsteuer wären das 7,50 €.

Mit besten Grüßen

phönix
Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 16:48
Zitat
phönix
Zitat
Logital
Na die Rechnung möchte ich mal sehen. Schnell im Kopf gerechnet?

Ganz grob gerechnet: an jeder Station 2 Leute, die Abfertigung machen, 1-2 Techniker laufend im Dienst, Fahrkartenautomaten - könnte evtl. funktionieren, besser wären Verkäufer, das sind bei 5-Tage-Betrieb 9-18 Uhr über 8 Monate inkl. tägliche Zeiten für Inbetriebnahme/Außerbetriebnahme, demzufolge 2 tägliche Schichten, unter Einbeziehung Zeiten für Urlaub/Krankheit/Unpässlichkeit irgendwo zwischen 15 und 20 Angestellte, je nachdem, wie man das strickt.
Bei 17 Angestellten, die monatlich brutto 2500 € bei 8 Gehältern verdienen sollen (danach arbeitslos?) sind wir inkl. ArbeitgeberSV-Beiträgen bei 430.000. Dann kommt Energie, Ersatzteile, Verwaltung dazu und es muss Geld kalkuliert werden, um den Kaufpreis zu bezahlen und evtl. Ersatzinvestition vornehmen zu können. Da liegen wir insgesamt irgendwo bei 1 Mio Euro pro Jahr.

Wenn wir 150.000 Fahrgäste pro Jahr kalkulieren (immerhin jeder 4. der geschätzt 600.000 Besucher ), und jeder bezahlt 7 Euro netto, trägt sich das. Brutto mit Umsatzsteuer wären das 7,50 €.

Man braucht bei der Seilbahn 2 Personen pro Station? Wow, ich dachte das wäre ein modernes personalsparendes Verkehrssystem.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zumindest ab dem Moment, in dem sich irgendwer zu doof beim Einsteigen von der fest installierten Plattform in die sich (langsam) bewegende Gondel anstellt. Weil das eine immense Schwierigkeit ist, gibt's auch immer wieder Probleme mit den Paternostern und den Ruf, sie still zu legen.

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Re: Seilbahn Berlin
17.10.2018 16:58
Zitat
Nemo
Man braucht bei der Seilbahn 2 Personen pro Station? Wow, ich dachte das wäre ein modernes personalsparendes Verkehrssystem.

Freilich, oder willst du wegen jedem Toilettengang/Raucherpause/Frühstückspause einer der Angestellten auf den 3 Einstiegsstellen den kompletten Betrieb der Seilbahn stilllegen? Bei den Schwierigkeiten, die für mancheinen das Ein- und Aussteigen in/aus den Gondeln bereitet, bleibt doch gar keine Alternative?

Mit besten Grüßen

phönix
Ich finde die Argumentation, die @Phönix hier aufmacht, sehr schlüssig. @def, da drehen wir uns doch im Kreis, wenn dir jemand 1 Mio. Euro in die Hand gibt, dann gibt es immer einen Zweck, für den man die nützlicher auf den Kopp kloppen kann, egal wie sinnvoll man die einsetzen mag. Die von Dir angesprochenen Maßnahmen sind ja alle schön und richtig, aber die Seilbahn ist JETZT da, und wenn die Alternative heißt subventionierter Weiterbetrieb oder Abbau, dann bin ich allein schon für die Entwicklungsperspektive eine der tristesten (und wenn wir schon bei Wahlergebnissen sind: AfD-lastigsten) Ecken dieser Stadt dafür, dieses Symbol zu erhalten.

Ach ja, Dein Lieblingsfeind der Geldverschwendung, die WWDL-Kampagne, schlägt auch wieder zu: ab Donnerstag läuft der Berlkönigspot mit der Ochsenknechtbande im Kino. Hat nix mit dem Thema zu tun, aber vielleicht freut's Dich, was zum Aufregen zu haben :D
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