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Stilllegung fast aller Strassenbahnen in Brandenburg ab 2022?
geschrieben von Regio Team 
Im Radio und auch in den Kurzmeldungen im rbb wurde heute davon berichtet das der Deutsche Bahnkunden-Verband befürchtet das alle Strassenbahnlinien in Brandenburg ausser dem Potsdamer Netz ab 2022 stillgelegt werden da nach gesetzlichen Vorschriften bis zum 1.Januar 2022 alle öffentlichen Verkehrsmittel barrierefrei sein müssen. Die vorhandenen Fahrzeuge sind aber oft älter als 25 Jahre und für die Beschaffung neuer Fahrzeuge und den behindertengerechten Umbau der Haltestellen fehlt den Kommunen das Geld.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.2016 14:40 von Regio Team.
Bliebe noch die Option, das ganze als historischen Nahverkehr zu machen als Schlupfloch.
Alte Fahrzeuge verkaufen, gebrauchte passende Niederflur (wenn auf dem Markt vorhanden) beschaffen? Ist ein laienhafter Gedanke von mir...
Das Gesetz ändern ist am einfachsten.
Da muss gar nichts geändert werden. Einfach mal den betreffenden Paragrafen angucken und genau lesen. Dann löst sich das alles auf. Schade, dass das der DBV nicht kann.
Kompletter Unsinn vom DBV.
Beispielsweise betreibt Cottbusverkehr bereits seit dem 1.4.2004 alle Straßenbahnen barrierefrei. Nur zwei Haltestellen bieten noch keinen barrierefreien Ein- und Ausstieg in die KTNF6. Da ist die BVG noch sehr weit davon entfernt.
Auch der Verkehrsbetrieb der Stadt Brandenburg setzt nur noch barrierefreie MGT6 und KTNF6-Triebwagen ein. Frankfurt/Oder bestellt Neuwagen zum Ersatz der letzten KT4D.
In der Landeshauptstadt wurde die Erweiterung der Combino durch den Einbau weiterer Wagenteile bestellt. Damit geht auch hier das KT4D-Gebrauchtwagen-Zeitalter zu Ende.
Die SRS wird sich weiter mit Gebrauchtwagen (mit Niederflur-Anteil) durchschlagen, falls nicht so ein Coup wie bei der STE Strausberg gelingt.
DAs größte und einzige Problem hat die Wolterdorfer Straßenbahn, der aber in den letzten 100 Jahren immer eine Lösung eingefallen ist.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.2016 15:38 von der weiße bim.
Ich hätte die Gefahr der Stilllegung auch eher darin gesehen, dass Brandenburg die Städte kaum fördert und sich alle bis auf Potsdam das ggf. auf Dauer nicht leisten können.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
In Woltersdorf könnte man das Problem durch Einrichtung einer parallel zur Tram geführten Kleinbuslinie mit Fahrzeugen ähnlich der hiesigen Sprinter-Sonderbauart oder Umlegung einer BOS-Regionallinie lösen.

Im großen Maßstab praktiziert das die Region Hannover etwa bei ihrer Stadtbahnlinie 10, die mit der barrierefreien Buslinie 700 verstärkt wird, heute schon...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
GraphXBerlin
Alte Fahrzeuge verkaufen, gebrauchte passende Niederflur (wenn auf dem Markt vorhanden) beschaffen? Ist ein laienhafter Gedanke von mir...

Gut, die SRS könnte sich nächstes Jahr bei der Bogestra (Bochum) mit ein paar NGT6D bedienen, ebenso bei Bedarf Cottbus und Brandenburg/Havel. Für Woltersdorf sehe ich auf dem Gebrauchtwagenmarkt (außer dem Strausberger T6, der aber wohl unverkäuflich ist) nichts Brauchbares...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
GraphXBerlin
Alte Fahrzeuge verkaufen, gebrauchte passende Niederflur (wenn auf dem Markt vorhanden) beschaffen? Ist ein laienhafter Gedanke von mir...

Gut, die SRS könnte sich nächstes Jahr bei der Bogestra (Bochum) mit ein paar NGT6D bedienen, ebenso bei Bedarf Cottbus und Brandenburg/Havel. Für Woltersdorf sehe ich auf dem Gebrauchtwagenmarkt (außer dem Strausberger T6, der aber wohl unverkäuflich ist) nichts Brauchbares...

Vielleicht trennt sich ja die BVG von 2 oder 3 ihrer GTZ, wenn alle Flexis irgendwann ausgeliefert sind? Damit würde zwar der rustikale Charme des Betriebes flöten gehen, aber Hauptsache er kann überleben.
Die BVG wird doch sowieso wieder neue Bahnen bestellen, vielleicht schauen sie sich diese Idee von Strausberg ab.
Zitat
Flexist
Die BVG wird doch sowieso wieder neue Bahnen bestellen, vielleicht schauen sie sich diese Idee von Strausberg ab.

Allerdings ist das, was die BVG an Zweirichtern derzeit hat und künftig zu beschaffen gedenkt, für Woltersdorf - dort fahren Zweiachser ohne Beiwagen - doch selbst in der kleinsten Einheit (GTZ oder F6Z) schon leicht überdimensioniert. Die WS bräuchte eine ZR-Version der Dessauer Niederflurwagen.

Für die brandenburgischen Meterspurnetze wäre hingegen eine gemeinsame Sammelbestellung sinnvoll...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Für die brandenburgischen Meterspurnetze wäre hingegen eine gemeinsame Sammelbestellung sinnvoll...

Ohne Förderung vom Land Brandenburg wird das leider kaum was werden. In anderen Bundesländern läuft das etwas besser.

so long

Mario
Hallo zusammen,

danke für die bisherigen Klarstellungen. Barrierefreiheit bedeutet nicht, dass jeder einzelne Platz in einem Fahrzeug berrierefrei erreichbar sein muss.

In der Tat ist die Woltersdorfer Straßenbahn der einzige Betrieb in Berlin und Brandenburg, der in dieser Hinsicht überhaupt Probleme bekommen könnte. Die SRS hat sich ja erst jüngst mit einem weiteren KTNF6 versorgt, der bis dahin allemal einsatzfähig sein dürfte.

Dieses Thema kommt immer wieder hoch, und manche Fragesteller scheinen sich nicht einmal die mal die Mühe zu machen, allein den Gesetzestext zu lesen:

§8 Abs. 3 Satz 3-4 PBefG (entscheidende Passagen unterstrichen):

Der Nahverkehrsplan hat die Belange der in ihrer Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Menschen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs bis zum 1. Januar 2022 eine vollständige Barrierefreiheit zu erreichen. Die in Satz 3 genannte Frist gilt nicht, sofern in dem Nahverkehrsplan Ausnahmen konkret benannt und begründet werden.

Ich frage mich schon, wie man eine derart deutliche Formulierung derart penetrant "überlesen" kann.

Hier ist ein in dieser Hinsicht lesenswertes Dokument, dieses gehört zu den ersten Fundstellen, wenn man in einer Suchmaschine "Barrierefreiheit" und "ÖPNV" eingibt: Handreichung Barrierefreiheit im ÖPNV (erarbeitet von der Bundesarbeitsgemeinschaft ÖPNV der kommunalen Spitzenverbände, Stand: September 2014).


Und was die Woltersdorfer Straßenbahn angeht: Ja, der Regelbetrieb mit den Gothawagen wird nicht unendlich so weitergehen können, so charmant wie das ist. Aber es müssen auch keine im Jahr 2022 ziemlich abgerittenen GTZ aus BVG-Beständen sein. Da gibt es durchaus auch heute schon preiswertere und passendere Alternativen, wie den VarioLF2/2IN von Pragoimex/TW Team, wie er beispielsweise in Pilsen fährt. Ein sehr, sehr schön gemachter Wagen, und für Woltersdorf eine gute Größe.

Obendrein ein "echtes" Drehgestellfahrzeug mit Jakobsdrehgestell und klasse Laufeigenschaften, in dieser Hinsicht viel besser als der GT6, perfekt für die Waldstrecke. Mit dem Teil kann man auch auf nicht perfektem Oberbau ordentlich "den Hebel auf den Tisch legen". Dafür allerdings nicht 100% Niederflur, aber das ist ja auch gar nicht gefordert.

Eckdaten: 23,7 Meter lang, 40 feste Sitzplätze plus vier Klappsitze, 98 Stehplätze bei 4 Personen pro Quadratmeter. 480 kW Antriebsleistung (zum Vergleich 400 kW beim viel größeren F6Z in Berlin). Der Niederfluranteil beträgt 43 Prozent.

Viele Grüße
Manuel

VarioLF2/2IN-Zweirichter in Pilsen am 5. März 2015. Solche Wagen würden m.E. sehr gut nach Woltersdorf passen. So rührig wie die Woltersdorfer sind, würden sicherlich auch die Gothawagen weiter zu besonderen Anlässen die Fans bezaubern.






2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.02.2016 01:24 von manuelberlin.
Aber selbst der wäre in Woltersdorf eine Kapazitätssteigerung von weit über 100% - da gib's doch auch die kurze, einteilige Variante, die z.B. in Most unterwegs ist.

[www.pragoimex.cz]

Das wird man doch sicherlich auch als ZR-Wagen bauen können. Und sieht im entsprechenden Farbschema auch bestimmt nicht viel jünger aus als die Gotha-Fahrzeuge.

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Arnd Hellinger
Zitat
Flexist
Die BVG wird doch sowieso wieder neue Bahnen bestellen, vielleicht schauen sie sich diese Idee von Strausberg ab.

Allerdings ist das, was die BVG an Zweirichtern derzeit hat und künftig zu beschaffen gedenkt, für Woltersdorf - dort fahren Zweiachser ohne Beiwagen - doch selbst in der kleinsten Einheit (GTZ oder F6Z) schon leicht überdimensioniert. Die WS bräuchte eine ZR-Version der Dessauer Niederflurwagen.

Für die brandenburgischen Meterspurnetze wäre hingegen eine gemeinsame Sammelbestellung sinnvoll...

Wäre sinnvoll, man hat sich allerdings nicht einigen können...
T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Wäre sinnvoll, man hat sich allerdings nicht einigen können...
T6JP

Wie schon weiter oben geschrieben war das größere Problem das Geld. Wenn Brandenburg nichts fördert, bringt auch eine Sammelbestellung nichts.


@manuelberlin: Der Beitrag ist zwar sehr gut, aber warum schreibst du das? Das hat hier schon jeder verstanden.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
Arnd Hellinger
Allerdings ist das, was die BVG an Zweirichtern derzeit hat und künftig zu beschaffen gedenkt, für Woltersdorf - dort fahren Zweiachser ohne Beiwagen - doch selbst in der kleinsten Einheit (GTZ oder F6Z) schon leicht überdimensioniert. Die WS bräuchte eine ZR-Version der Dessauer Niederflurwagen.

So wie die BVG funktioniert, ist es durchaus vorstellbar, dass dann eine günstig erhaltene Flexity durch den Wald bei Woltersdorf rollt, während gleichzeitig die BVG ihr Schlachtvieh auf der M1 und M13 immer noch in GTZ quetscht.
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
T6Jagdpilot
Wäre sinnvoll, man hat sich allerdings nicht einigen können...
T6JP

Wie schon weiter oben geschrieben war das größere Problem das Geld. Wenn Brandenburg nichts fördert, bringt auch eine Sammelbestellung nichts.

Eher so, da man sich nicht einigen konnte, welches Fahrzeug zu beschaffen wäre,hat das Land den Geldtopf zugehalten.
Ein Fahrzeug wie der Pesa 121( Elbing) hätte die brauchbare Größe gehabt, stand aber irgendwann nicht mehr zur Debatte.
Warscheinlich weil aus dem Ausland beschafft und nicht in Hennigsdorf o.ä. gefertigt und damit nicht genug gefördert.


T6JP
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