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Berlin–Cottbus komplett zweigleisig
geschrieben von Jumbo 
Ich mache mal einen neuen Thread auf, da uns das Thema wahrscheinlich eine Weile begleiten wird:

Infrastrukturministerin Schneider trifft sich am Montag, den 07.03.2016 in Lübbenau mit dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für das Land Brandenburg, Dr. Joachim Trettin, um die Planungsvereinbarung für den zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecke Cottbus-Lübbenau unterzeichnen.
Link zur Pressemitteilung


Das bedeutet dann vermutlich eine Vollsperrung von Lübbenau bis Cottbus für einige Wochen/Monate und danach hoffentlich eine höhrere Pünktlichkeit des RE2 und vielleicht auch eine Taktverdichtung.
War dieser Bereich eigentlich schonmal zweigleisig? Wenn man aus dem Zug guckt, sieht es zwar nicht so aus, aber das muss ja nichts heißen.
Zitat
Jumbo
Das bedeutet dann vermutlich eine Vollsperrung von Lübbenau bis Cottbus für einige Wochen/Monate und danach hoffentlich eine höhrere Pünktlichkeit des RE2 und vielleicht auch eine Taktverdichtung.
War dieser Bereich eigentlich schonmal zweigleisig? Wenn man aus dem Zug guckt, sieht es zwar nicht so aus, aber das muss ja nichts heißen.

Vollsperrung ist richtig, weil die Fahrleitungsmaste beim letzten Ausbau auf das Planum des ehemaligen zweiten Gleises gestellt wurden. Die müssen nun wieder weg.

Der Bereich war bis 1945 zweigleisig.

Taktverdichtung kann es erst nach Auslaufen des jetzigen Verkehrsvertrages mit der ODEG geben, derzeit plant der VBB und das Land Brandenburg nichts derartiges. Die DB AG plant aber mittelfristig auf dieser Strecke einen Fernverkehr anzubieten.

Die Überschrift stimmt nicht, es verbleibt nach wie vor der eingleisige Abschnitt in Königs Wusterhausen.
Zitat
Jumbo
War dieser Bereich eigentlich schonmal zweigleisig?

Ja, von 1893 [?] bis zur Demontage des zweiten Gleises als Reparationsleistung im Jahre 1945 war die Strecke von Berlin bis Cottbus durchgehend zweigleisig.

Freundliche Grüße von bt
Zitat
bt
Zitat
Jumbo
War dieser Bereich eigentlich schonmal zweigleisig?

Ja, von 1893 [?] bis zur Demontage des zweiten Gleises als Reparationsleistung im Jahre 1945 war die Strecke von Berlin bis Cottbus durchgehend zweigleisig.

Die ganze Görlitzer Bahn zwischen dem Görlitzer Bahnhof in Berlin und Görlitz war zweigleisig, als Teil der wichtigen Preußischen Schienenverbindungen nach Schlesien.
Im Jahre 2003 wurde die Görlitzer Bahn in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen, als laufende Nummer 23 im Punkt "Neue Vorhaben des Vordringlichen Bedarfs Schiene" [www.bmvi.de] (pdf, 2MB):
Zitat
BVWP 2003
ABS Berlin—Görlitz, Elektrifizierung Cottbus—Görlitz; zweigleisiger Ausbau Lübbenau—Cottbus, vmax = 160 km/h, Investitionskosten 237,9 Mio €

Eine sehr ärgerliche eingleisige Endstelle besteht im Bahnhof Königs Wusterhausen, weil bei der Elektrifizierung mit Stromschiene für die Gleichstrom-S-Bahn im Jahre 1951 die Mittel fehlten und das zweite Ferngleise als S-Bahngleis wieder aufgebaut wurde. In Wildau hat man inzwischen S-Bahn und Fernbahn getrennt, nur in KW fehlt der Wille zum Umbau. Vielleicht wollte die DBAG auch einfach nur die Stilllegung der zweiten abzweigenden Nebenbahn abwarten, was bei der Strecke nach Mittenwalde so gut geklappt hatte?

so long

Mario



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.03.2016 21:09 von der weiße bim.
Zitat
Bd2001
Taktverdichtung kann es erst nach Auslaufen des jetzigen Verkehrsvertrages mit der ODEG geben,

Warum? Wurden im aktuellen Verkehrsvertrag die Benutzungsrechte der Strecke im Nahverkehr exklusiv der ODEG übertragen, die ihrerseits auf keinen Fall mehr Züge fahren lassen darf, als vereinbart? Man könnte doch auch für die zusätzlichen Züge eine neue Ausschreibung starten oder ein anderes Unternehmen damit beauftragen.
Fährt ja nicht nur die ODEG auf der Strecke, auch diverse Güterzüge.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Zitat
Alter Köpenicker
Wurden im aktuellen Verkehrsvertrag die Benutzungsrechte der Strecke im Nahverkehr exklusiv der ODEG übertragen

Fährt ja nicht nur die ODEG auf der Strecke, auch diverse Güterzüge.

Ach gibt es auf dieser Strecke wieder eine Art 3. Wagenklasse? Wo springt man denn da am besten auf?
Am besten Bf Vetschau, wenn der Erzpendel den RE2 abwarten muß ;-)
Wenn jetzt erst eine Planungsvereinbarung unterzeichnet wird, werden die Bauarbeiten ohnehin nicht viel früher fertig als 2022. Zum Fahrplanwechsel Ende 2022 ist sowohl ein neuer Verkehrsvertrag fällig als auch der Start der IC-Linie Cottbus - Berlin - Norddeich vorgesehen.
Zitat
Bd2001


Taktverdichtung kann es erst nach Auslaufen des jetzigen Verkehrsvertrages mit der ODEG geben, derzeit plant der VBB und das Land Brandenburg nichts derartiges. Die DB AG plant aber mittelfristig auf dieser Strecke einen Fernverkehr anzubieten.

Wie kommst du denn da drauf?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
IC-Linie: Heißt das dann alle 2 Stunden nach Norddeich Mole statt jetzt 1 x täglich?
Zitat
Ostkreuzi
IC-Linie: Heißt das dann alle 2 Stunden nach Norddeich Mole statt jetzt 1 x täglich?

Alle Informationen, die es zu langfristigen Fernverkehrsüberlegungen gibt, findest du hier:
[www.deutschebahn.com]

Für konkretere Aussagen werden wir wohl noch etwas warten müssen, in sechs Jahren kann sich einfach zu viel ändern, eigenwirtschaftlich betriebene Züge kann man auch kurzfristig wo anders einsetzten.
Zitat
Ostkreuzi
IC-Linie: Heißt das dann alle 2 Stunden nach Norddeich Mole statt jetzt 1 x täglich?

Ja, auf der von Arec verlinkten Website gibt es eine Präsentation in der genau das steht:
IC-NEU Cottbus-Magdeburg(-Norddeich) im 2-Stunden-Takt.

Gleichzeitig soll die bisherige IC-Linie Leipzig-Magdeburg-Norddeich stattdessen ab Magdeburg weiter nach Schwerin fahren.

Denkbar, dass die DB dann für das östliche Ende der Linie etwas ähnliches im Sinn hat wie für das westliche Ende der Linie und sich die vermeindlichen Fernverkehrsleistungen vom Land kofinanzieren lassen will.
Zitat
Lopi2000
[neues IC-Konzept]
Denkbar, dass die DB dann für das östliche Ende der Linie etwas ähnliches im Sinn hat wie für das westliche Ende der Linie und sich die vermeindlichen Fernverkehrsleistungen vom Land kofinanzieren lassen will.

Die Fernverkehrsleistungen sind aber nicht vermeindlicher Fernverkehr, sondern der Regionalverkehr übernimmt auch schon Fernverkehrsaufgaben, eine Kofinanzierung ist also schon existent.

Nun ist es eigentlich nicht Aufgabe der Länder, diesen Verkehr einzurichten, anderseits wird der Nahverkehr ohnehin größtenteils mittelbar aus den Bundeshaushalt über die Regionalisierungsmittel bezahlt.

Wenn nun der Bund bestimmte teile dieses Verkehrs selbst sicherstellt, könnten die Länder ohnehin ihre Leistungen zurückfahren, ohne dass es zu Nachteilen kommt. Ob dann der Bund den Fernverkehr direkt finanziert und entsprechend weniger Regionalisierungsmittel an die Länder auszahlen muss, oder ob die Länder den fraglichen Teil der Regionalisierungsmittel selbst an ein Fernverkehrsunternehmen weiterleiten, ist dabei egal.

Besser für alle wird es aber nur, wenn das Fernverkehrsunternehmen die Leistungen effizienter anbieten kann als der bisherige Regionalverkehr. Nur dann kann man mit gleichen Mitteln mehr Verkehr erstellen.
Ein mögliches Szenario:
RE1 endet dann dauerhaft in Brandenburg. Weiterfahrt nur mit IC möglich.
Zitat
Ostkreuzi
Ein mögliches Szenario:
RE1 endet dann dauerhaft in Brandenburg. Weiterfahrt nur mit IC möglich.

Würde ich sehr begrüßen. Dann kann man endlich mit einem preiswerten Fahrschein des Fernverkehrs nach Magdeburg fahren und brauch nicht die völlig überteuerten Nahverkehrsfahrkarten lösen. Gut, mit ein paar Tricksereien bekommt man das heute auch schon hin, aber so könnte man viel einfacher buchen.
Genau, und der im Zweistundentakt verkehrende IC übernimmt dann alle Verkehrsaufgaben der heuer stündlich fahrenden RE1, einschließlich der Bedienung der Milchkannen Burg, Güsen, Genthin, Wusterwitz und Kirchmöser.
Einfach mal nachdenken, bevor man lostippt...
Zitat
Arec


Wenn nun der Bund bestimmte teile dieses Verkehrs selbst sicherstellt, könnten die Länder ohnehin ihre Leistungen zurückfahren, ohne dass es zu Nachteilen kommt. Ob dann der Bund den Fernverkehr direkt finanziert und entsprechend weniger Regionalisierungsmittel an die Länder auszahlen muss, oder ob die Länder den fraglichen Teil der Regionalisierungsmittel selbst an ein Fernverkehrsunternehmen weiterleiten, ist dabei egal.

Deine Theorie hat einen Haken. Der Bund sieht es nicht als seine Aufgabe an über sein bundeseigenes Unternehmen Verkehre zu bestellen und zu bezahlen. Die Fernverkehre müssen die Kosten aus sich selbst heraus tragen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Deine Theorie hat einen Haken. Der Bund sieht es nicht als seine Aufgabe an über sein bundeseigenes Unternehmen Verkehre zu bestellen und zu bezahlen. Die Fernverkehre müssen die Kosten aus sich selbst heraus tragen.

Deswegen wird das ja intelligenter gemacht: Tarifanerkennungen.
Kann man auch einfach so machen und so richtig bestellt ists dann nicht.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
Logital
Deine Theorie hat einen Haken. Der Bund sieht es nicht als seine Aufgabe an über sein bundeseigenes Unternehmen Verkehre zu bestellen und zu bezahlen. Die Fernverkehre müssen die Kosten aus sich selbst heraus tragen.

Deswegen wird das ja intelligenter gemacht: Tarifanerkennungen.
Kann man auch einfach so machen und so richtig bestellt ists dann nicht.

Meinst Du Anerkennung von Nahverkehrstarifen? Das geht aber nicht einfach so. Dafür gibt es auch eine Bestellung (Wie z.B. für die Anerkennung des VBB-Tarifs Richtung Prenzlau).
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