Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 16:19 |
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 16:35 |
Zitat
IsarSteve
Kann man ausgehen, dass BER eröffnen wird, vor Einführung des Airport Expresses?
In dem Fall muss man erwarten, dass mindestens die Hälfte der jetzigen X9, 109 & TXL Fahrgäste auch in Rudow ankommen werden. Beim Umsteigen U > Bus oder Strassenbahn verliert man bis zu 12/13 Minuten in Rudow. In der Zeit wird man mit der U-Bahn schon in Schönefeld sein. Klar muss die U-Bahn nach Schönefeld verlängert werden.
Zitat
IsarSteve
Kann man ausgehen, dass BER eröffnen wird, vor Einführung des Airport Expresses?
In dem Fall muss man erwarten, dass mindestens die Hälfte der jetzigen X9, 109 & TXL Fahrgäste auch in Rudow ankommen werden. Beim Umsteigen U > Bus oder Strassenbahn verliert man bis zu 12/13 Minuten in Rudow. In der Zeit wird man mit der U-Bahn schon in Schönefeld sein. Klar muss die U-Bahn nach Schönefeld verlängert werden.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 17:22 |
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
IsarSteve
Kann man ausgehen, dass BER eröffnen wird, vor Einführung des Airport Expresses?
In dem Fall muss man erwarten, dass mindestens die Hälfte der jetzigen X9, 109 & TXL Fahrgäste auch in Rudow ankommen werden. Beim Umsteigen U > Bus oder Strassenbahn verliert man bis zu 12/13 Minuten in Rudow. In der Zeit wird man mit der U-Bahn schon in Schönefeld sein. Klar muss die U-Bahn nach Schönefeld verlängert werden.
Warum sollten alle TXL/X9/109-Gäste die U7 nehmen? Selbst wenn sie zum BER fahren würde? Der Charlottenburger Strang von X9/109 würde Gewiss auf die U7 ausweichen, aber sonst sehe ich da keine Schnittmenge. Vom Bf. Charlottenburg/Zoo (109) und Beusselstr/Hbf/Alex wird es deutlich bessere Wege geben, als eine verlängerte U7.
Und wer bisher umsteigen musste (um überhaupt jene Busse zu erreichen) wird dies auch weiterhin tun können.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 17:24 |
Zitat
Global Fisch
Im übrigen hat die U7 zum BER wenig mit dem Airport-Express zu tun. Es gibt vom potentiellen Fahrgastaufkommen wenig Schnittmengen mit dem Airport-Express; allenfalls mit der S45 nach Neuköllln.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 22:27 |
Zitat
IsarSteve
Ja, die Ausrede habe ich schonmal gehört.
Ich denke die U7 Verlängerung wird trotzdem kommen und wird rege benutzt. Das ist ein Jahrhundertbauwerk, in zwanzig, vierzig Jahren wird man sehr fröh darüber sein. Bin ziemlich sicher, die Mehrheit der Berliner sehen es auch so und finden eine weiterhin in Rudow endende U7 unverständlich.
Zitat
RathausSpandau
Zitat
IsarSteve
Ja, die Ausrede habe ich schonmal gehört.
Ich denke die U7 Verlängerung wird trotzdem kommen und wird rege benutzt. Das ist ein Jahrhundertbauwerk, in zwanzig, vierzig Jahren wird man sehr fröh darüber sein. Bin ziemlich sicher, die Mehrheit der Berliner sehen es auch so und finden eine weiterhin in Rudow endende U7 unverständlich.
Ist halt die Frage wie sich die Verkehrspolitik in Berlin entwickelt.
Mit SPD und Grüne sind in Berlin zwei Parteien recht stark vertreten, welche nicht gerade Förderer von U-Bahn/ÖPNV sind (unter der SPD kriegt man eh nichts gebacken und die Grüne kommt immer mit abstrusen und aus der Luft gegriffenen Argumente wie Unsicherheit in U-Bahnhöfen oder dass U-Bahnbau Förderung der Autogerechten Stadt ist)
Ich würde auch eher vermuten, dass selbst wenn man im Bereich U-Bahnausbau aktiv werden sollte, man sich erstmal eher kürzeren, "einfacheren" Verlängerungen wie U1 nach Adenauerplatz oder U2 nach Pankow Kirche beschäftigen würde. Man hat ja mit der Flughafenanbindung die man mit Ostkreuzkurve und Dresdner Bahn ausbaut(e) bessere Gründe vorzuweisen, eine U7 dort für weniger nötig zu halten (und nicht zu vergessen dessen baulicher Aufwand)
Begrüßen würde ich eine solche Verlängerung auf alle Fälle. Aber nach meiner Meinung gibt es viele Projekte die dringlicher wären (z.B. Tram Potsdamer Platz, M10 Hermannplatz, 62 Hellersdorf, U9 Lankwitz). Vor allem jetzt wo noch nicht so klar ist wie es mit dem BER weitergeht in nächster Zeit.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 22:56 |
Zitat
Nemo
Zitat
Global Fisch
Im übrigen hat die U7 zum BER wenig mit dem Airport-Express zu tun. Es gibt vom potentiellen Fahrgastaufkommen wenig Schnittmengen mit dem Airport-Express; allenfalls mit der S45 nach Neuköllln.
Naja, die U7 geht mitten durch das Einzugsgebiet des Flughafenexpresses und seinen Halt am Bahnhof Südkreuz:
Yorckstr. und Kleistpark haben Direktverbindungen zum Bahnhof Südkreuz,
Eisenacher Str. mit kurzem Fußweg (zum M46) auch. Hier wäre die Verbindung mit dem Flughafenexpress eher gleich attraktiv oder sogar attraktiver.
Die anderen U7-Bahnhöfe sind meistens über Busse oder andere Schnellbahnen auch an die Ringbahn angebunden sodass der Bahnhof Südkreuz ebenfalls gut erreichbar ist. Das kann bei einem zuverlässigen Flughafenexpress besser und auch staufreier funktionieren als die Anbindung Rudow-Flughafen. Die S45 fährt ja ihren gewaltigen Umweg und eben nur alle 20min.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 17.05.2018 23:00 |
Zitat
RathausSpandau
Zitat
IsarSteve
Ja, die Ausrede habe ich schonmal gehört.
Ich denke die U7 Verlängerung wird trotzdem kommen und wird rege benutzt. Das ist ein Jahrhundertbauwerk, in zwanzig, vierzig Jahren wird man sehr fröh darüber sein. Bin ziemlich sicher, die Mehrheit der Berliner sehen es auch so und finden eine weiterhin in Rudow endende U7 unverständlich.
Ist halt die Frage wie sich die Verkehrspolitik in Berlin entwickelt.
Mit SPD und Grüne sind in Berlin zwei Parteien recht stark vertreten, welche nicht gerade Förderer von U-Bahn/ÖPNV sind (unter der SPD kriegt man eh nichts gebacken und die Grüne kommt immer mit abstrusen und aus der Luft gegriffenen Argumente wie Unsicherheit in U-Bahnhöfen oder dass U-Bahnbau Förderung der Autogerechten Stadt ist)
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 10:17 |
Zitat
RathausSpandau
(...)
Mit SPD und Grüne sind in Berlin zwei Parteien recht stark vertreten, welche nicht gerade Förderer von U-Bahn/ÖPNV sind (unter der SPD kriegt man eh nichts gebacken und die Grüne kommt immer mit abstrusen und aus der Luft gegriffenen Argumente wie Unsicherheit in U-Bahnhöfen oder dass U-Bahnbau Förderung der Autogerechten Stadt ist)
Ich würde auch eher vermuten, dass selbst wenn man im Bereich U-Bahnausbau aktiv werden sollte, man sich erstmal eher kürzeren, "einfacheren" Verlängerungen wie U1 nach Adenauerplatz oder U2 nach Pankow Kirche beschäftigen würde. Man hat ja mit der Flughafenanbindung die man mit Ostkreuzkurve und Dresdner Bahn ausbaut(e) bessere Gründe vorzuweisen, eine U7 dort für weniger nötig zu halten (und nicht zu vergessen dessen baulicher Aufwand)
Begrüßen würde ich eine solche Verlängerung auf alle Fälle. Aber nach meiner Meinung gibt es viele Projekte die dringlicher wären (z.B. Tram Potsdamer Platz, M10 Hermannplatz, 62 Hellersdorf, U9 Lankwitz). Vor allem jetzt wo noch nicht so klar ist wie es mit dem BER weitergeht in nächster Zeit.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 13:43 |
Zitat
RathausSpandau
Ist halt die Frage wie sich die Verkehrspolitik in Berlin entwickelt.
Mit SPD und Grüne sind in Berlin zwei Parteien recht stark vertreten, welche nicht gerade Förderer von U-Bahn/ÖPNV sind (unter der SPD kriegt man eh nichts gebacken und die Grüne kommt immer mit abstrusen und aus der Luft gegriffenen Argumente wie Unsicherheit in U-Bahnhöfen oder dass U-Bahnbau Förderung der Autogerechten Stadt ist)
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 13:44 |
Zitat
IsarSteve
Beim Umsteigen U > Bus oder Strassenbahn verliert man bis zu 12/13 Minuten in Rudow.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 14:13 |
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 14:25 |
Zitat
Global Fisch
Und nein, dass die U-Bahn-Neubauten relativ teuer sind (in diesem Fall sogar ganz besonders, da hätte man gleich in den 1990ern Vorleistungen bauen sollen) ist alles andere als ein abstruses und aus der Luft gegriffenes Argument.
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 15:03 |
Zitat
RathausSpandau
Jedoch ist es im aktuellen Zeitalter einfach unpassend, zu behaupten, man baue eine U-Bahn zur Förderung des Straßenverkehrs. Viele U-Bahnstrecken die seit den 80ern/90ern in Deutschland eröffnet wurden, hatten nicht breitere Straßen zur Folge, sondern größere Fuß-/Radwege oder auch städtebauliche Umgestaltungen/Verschönerungen (z.B. Köln beim Ringe-Tunnel, Frankfurt bei der C-Strecke, Hannover wo viele Fußgängerzonen entstanden).
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 15:16 |
Der U-Bahnausbau begünstigt den Autoverkehr eigentlich nur dann, wenn die oben entstehenden Flächen dann diesem zugeschlagen werden. In Berlin ist der U-Bahnausbau bei der autofahrenden Bevölkerung deshalb so beliebt, weil der Autofahrer hofft, dass das für den ÖPNV-Ausbau vorhandene Geld dann in Projekte gesteckt wird, die den Autoverkehr nicht "behindern". Da die U-Bahn auch sehr teuer ist, kann man sich nur wenige Projekte leisten. Das heißt der eigentlich notwendige großflächige Ausbau des ÖPNV wird dadurch verhindert. U-Bahnbau verhindert - rein finanziell - also absurderweise die Abkehr von der autogerechten Stadtplanung und das könnte man vielleicht als Teil der autogerechten Stadtplanung sehen, ohne das wirklich eine Lösung für die meisten Gebiete angeboten wird, die keine neue U-Bahn bekommen.Zitat
RathausSpandau
Jedoch ist es im aktuellen Zeitalter einfach unpassend, zu behaupten, man baue eine U-Bahn zur Förderung des Straßenverkehrs. Viele U-Bahnstrecken die seit den 80ern/90ern in Deutschland eröffnet wurden, hatten nicht breitere Straßen zur Folge, sondern größere Fuß-/Radwege oder auch städtebauliche Umgestaltungen/Verschönerungen (z.B. Köln beim Ringe-Tunnel, Frankfurt bei der C-Strecke, Hannover wo viele Fußgängerzonen entstanden).
Zitat
Marienfelde
Zitat
RathausSpandau
(...)
Mit SPD und Grüne sind in Berlin zwei Parteien recht stark vertreten, welche nicht gerade Förderer von U-Bahn/ÖPNV sind (unter der SPD kriegt man eh nichts gebacken und die Grüne kommt immer mit abstrusen und aus der Luft gegriffenen Argumente wie Unsicherheit in U-Bahnhöfen oder dass U-Bahnbau Förderung der Autogerechten Stadt ist)
Ich würde auch eher vermuten, dass selbst wenn man im Bereich U-Bahnausbau aktiv werden sollte, man sich erstmal eher kürzeren, "einfacheren" Verlängerungen wie U1 nach Adenauerplatz oder U2 nach Pankow Kirche beschäftigen würde. Man hat ja mit der Flughafenanbindung die man mit Ostkreuzkurve und Dresdner Bahn ausbaut(e) bessere Gründe vorzuweisen, eine U7 dort für weniger nötig zu halten (und nicht zu vergessen dessen baulicher Aufwand)
Begrüßen würde ich eine solche Verlängerung auf alle Fälle. Aber nach meiner Meinung gibt es viele Projekte die dringlicher wären (z.B. Tram Potsdamer Platz, M10 Hermannplatz, 62 Hellersdorf, U9 Lankwitz). Vor allem jetzt wo noch nicht so klar ist wie es mit dem BER weitergeht in nächster Zeit.
1. Der Begriff "Autogerechte Stadt" scheint ja eindeutiger, als er ist. Bei der "modernen", "großstadtverkehrsgerechten" Umgestaltung des Hermannplatzes Ende der 1920er Jahre blieb die Straßenbahn trotz der neuen U-Bahnen weiterhin selbstverständlicher Bestandteil des Platzes: Sie fuhr weiterhin in Kottbusser Damm, Sonnenallee, Karl-Marx-Straße, Hermannstraße (Wissmannstraße), Hasenheide und Urbanstraße (heutige Straßennamen) - in vier von sechs Relationen "über" der U-Bahn.
Ich wüßte in den Jahren von 1923 - 1930 keinen einzigen Fall, in dem im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Aufnahme des U-Bahnverkehrs der "parallele" Oberflächenverkehr der BVG (bzw. der Vorgängerunternehmen) komplett aufgegeben wurde. Damit wurde erst nach der Beseitigung der ersten deutschen Republik begonnen (nach dem Zweiten Weltkrieg ging es dann "richtig los").
Nochmals ein Link zum Hermannplatz im U-Bahn-Archiv: [www.u-bahn-archiv.de]
2. Adenauerplatz, Pankow (Kirche), Lankwitz - hier würde ich mit untergrundbahnwürdigen Fahrgastzahlen rechnen.
3. "Alle wollen zurück zur Natur. Aber keiner zu Fuß." (Werner Mitsch, 1936 - 2009)
Hier mal ein anderes Zitat:
"Dazu wurden mehrere Diplomarbeiten vergeben, die das überraschende Ergebnis lieferten, dass die Menschen in einem autofreien städtebaulich ansprechend gestalteten Umfeld bereit sind, um über 70 % längere Fußwege in Kauf zu nehmen als in den durch die Planungsprinzipien des 20. Jahrhunderts für den Autoverkehr zugeschnittenen urbanen Räumen." (Dr. Hermann Knoflacher: "Städtebau aus idealisierter Sicht eines Verkehrsplaners", Seite 6)
Wer einmal einen Blick auf den "Gesamttext" werfen möchte, ist dazu herzlich eingeladen: [www.stadtbaukunst.org]
Einen schönen Freitag wünscht Euch
Marienfelde
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 16:09 |
Zitat
Marienfelde
Ich wüßte in den Jahren von 1923 - 1930 keinen einzigen Fall, in dem im unmittelbaren zeitlichen Zusammenhang mit der Aufnahme des U-Bahnverkehrs der "parallele" Oberflächenverkehr der BVG (bzw. der Vorgängerunternehmen) komplett aufgegeben wurde. Damit wurde erst nach der Beseitigung der ersten deutschen Republik begonnen (nach dem Zweiten Weltkrieg ging es dann "richtig los").
Re: Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER 18.05.2018 16:53 |
Zitat
Nemo
Der U-Bahnausbau begünstigt den Autoverkehr eigentlich nur dann, wenn die oben entstehenden Flächen dann diesem zugeschlagen werden. In Berlin ist der U-Bahnausbau bei der autofahrenden Bevölkerung deshalb so beliebt, weil der Autofahrer hofft, dass das für den ÖPNV-Ausbau vorhandene Geld dann in Projekte gesteckt wird, die den Autoverkehr nicht "behindern". Da die U-Bahn auch sehr teuer ist, kann man sich nur wenige Projekte leisten. Das heißt der eigentlich notwendige großflächige Ausbau des ÖPNV wird dadurch verhindert. U-Bahnbau verhindert - rein finanziell - also absurderweise die Abkehr von der autogerechten Stadtplanung und das könnte man vielleicht als Teil der autogerechten Stadtplanung sehen, ohne das wirklich eine Lösung für die meisten Gebiete angeboten wird, die keine neue U-Bahn bekommen.Zitat
RathausSpandau
Jedoch ist es im aktuellen Zeitalter einfach unpassend, zu behaupten, man baue eine U-Bahn zur Förderung des Straßenverkehrs. Viele U-Bahnstrecken die seit den 80ern/90ern in Deutschland eröffnet wurden, hatten nicht breitere Straßen zur Folge, sondern größere Fuß-/Radwege oder auch städtebauliche Umgestaltungen/Verschönerungen (z.B. Köln beim Ringe-Tunnel, Frankfurt bei der C-Strecke, Hannover wo viele Fußgängerzonen entstanden).