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Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER
geschrieben von 2277 
Zitat
Alter Köpenicker
10 Euro für die Fahrt zum Flughafen halte ich jedoch für zu viel, auch wenn es anderswo noch teurer ist (Stockholm). In Madrid und Barcelona begnügt man sich mit einem Aufpreis von 1,00 Euro pro Einzelfahrschein und ich persönlich erachte einen Gesamtpreis von höchstens 5 Euro als adäquat. Zeitkarten sollten frei von Aufpreisen sein.

Bestimmte Themen kochen hier wirklich mindestens einmal im Jahr hoch ;-)
Ich habe mich grad nochmal vergewissert, in Barcelona kommt man mit der S-Bahn immer noch mit der T10 bis zum Flughafen, einer 10-Fahrten-Karte zu 10,20 - die Einzelfahrt kostet also rechnerisch 1,02.
Zitat
eiterfugel
in Barcelona kommt man mit der S-Bahn immer noch mit der T10 bis zum Flughafen, einer 10-Fahrten-Karte zu 10,20 - die Einzelfahrt kostet also rechnerisch 1,02.

Interessant, mit der U-Bahn funktioniert das nämlich eben nicht, da schlägt die Einzelfahrt mit 4,60 Euro zu Buche.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
1. Diese Debatte über Fahrpreiszuschläge von bis zu 10€ je Einzelfahrt wirkt auf mich einigermaßen seltsam. Ziel muß es doch sein, einen möglichst großen Anteil der Fluggäste und vor allem der Flughafenpendler in die "Öffentlichen" zu bekommen. Jedenfalls würde ein Zuschlag von 10€ für eine Fahrt eines (!) Fluggastes die Erreichung dieses Ziels sicherlich nicht gerade erleichtern.

2. Eine positive standardisierte Bewertung ausgerechnet dieser U-Bahnverlängerung kann ich mir wegen der astronomischen Baukosten, denen vsl. keine dementsprechend hohen Fahrgastzahlen gegenüberstehen, zur Zeit nicht vorstellen.

3. Im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit setzt sich die Flughafengesellschaft für die U 7 zum BER ein. Die Bereitschaft der Flughafengesellschaft, sich anteilig an den Planungs- und Baukosten zu beteiligen, würde die Glaubwürdigkeit ihres Engagements für die U 7 natürlich sehr erhöhen.

Geht man z.B. von einer Aufnahme des U-Bahnbetriebs zum BER im Jahr 2040 aus, bliebe ab dem Jahr 2020 also ein Zeitraum von zwanzig Jahren, in denen die Flughafengesellschaft ihre Befürwortung dieses U-Bahnbaus auch finanziell untermauern könnte.

Ginge man von einer kleinen Erhöhung der Start- und Landegebühren in TXL und SXF um 20 - 30 Cent je Fluggast aus, ergäben sich bei 30 Mio. Fluggästen Erlöse in Höhe von 6 - 9 Mio., bei 40 Mio. Fluggästen 8 -12 Mio. und bei 50 Mio. Fluggästen 10 - 15 Mio. € p.a., mit denen die Flughafengesellschaft sich dann die nächsten zwanzig Jahre lang anteilig an den Kosten der U 7 beteiligen könnte.

Beispiele für eine anteilige Kostenübernahme einer neu zu bauenden Straßenbahnstrecke gibt es ja, z.B. hier: [www.bahninfo-forum.de]

Einen schönen Sonntag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
schallundrausch
Nenn mir doch mal einen internationalen Großflughafen, der zwei Schnellbahnanbindungen PLUS Vollbahnanschluss hat.

Wien-Schwechat (VIE) S-Bahn, Fernbahn, City Airport Train.

Das ist doch alles die gleiche Infrastruktur mit verschieden angemalten Zügen (werktags kommen auch noch Regionalzüge als "Express-S-Bahnen" hinzu). Wenn es im Bereich Schwechat zu einer Störung kommt, sind alle betroffen.

Und was die Erschließung zusätzlicher Stadtteile angeht, hat der City Airport Train keinen Mehrwert - er fährt dahin, wo die S-Bahn auch hinfährt, nur (je nach schon vorhandenen Tickets und Ermäßigungen) drei- bis zehnmal so teuer. Schneller ist er dabei oft nur in der Theorie: kommt man gerade nach seiner Abfahrt auf den Bahnsteig und nutzt die nächste S-Bahn oder gar den nächsten Regionalzug, ist man vorm nächsten CAT im Zentrum (und hat auch noch deutlich kürzere Wege zur U3 und zusätzliche Umstiege zur U1, U2 und U6). Kurz: reine Touristenabzocke. Stadtauswärts kann man zumindest sein Gepäck schon in Wien Mitte einchecken. Immerhin ein Mehrwert gegenüber der S-Bahn, der mir persönlich aber auch keine 12 Euro wert ist.
Zitat
Marienfelde
1. Diese Debatte über Fahrpreiszuschläge von bis zu 10€ je Einzelfahrt wirkt auf mich einigermaßen seltsam. Ziel muß es doch sein, einen möglichst großen Anteil der Fluggäste und vor allem der Flughafenpendler in die "Öffentlichen" zu bekommen. Jedenfalls würde ein Zuschlag von 10€ für eine Fahrt eines (!) Fluggastes die Erreichung dieses Ziels sicherlich nicht gerade erleichtern.

Es ist natürlich die Frage, was man den Taxis fürs Bedienen des Flughafens so abzockt, was ein Kurzzeitparkplatz kostet und was ein Befahren der Kiss-and-Fly-Zone kostest. Letztendlich könnte man dann aber wirklich auf jedes Flugticket einen Flughafen-Anbindungs-Zuschlag aufschlagen, das wäre technisch wesentlich einfacher und hat den gleichen Effekt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Es ist natürlich die Frage, was man den Taxis fürs Bedienen des Flughafens so abzockt, was ein Kurzzeitparkplatz kostet und was ein Befahren der Kiss-and-Fly-Zone kostest. Letztendlich könnte man dann aber wirklich auf jedes Flugticket einen Flughafen-Anbindungs-Zuschlag aufschlagen, das wäre technisch wesentlich einfacher und hat den gleichen Effekt.

Man könnte auch mal versuchen mit guten Angeboten zu punkten, statt mit Abzocke und Zuschlägen das "grüne" Gewissen beruhigen zu wollen und die Menschen zu drangsalieren.
Zitat
Havelländer
Zitat
Nemo
Es ist natürlich die Frage, was man den Taxis fürs Bedienen des Flughafens so abzockt, was ein Kurzzeitparkplatz kostet und was ein Befahren der Kiss-and-Fly-Zone kostest. Letztendlich könnte man dann aber wirklich auf jedes Flugticket einen Flughafen-Anbindungs-Zuschlag aufschlagen, das wäre technisch wesentlich einfacher und hat den gleichen Effekt.

Man könnte auch mal versuchen mit guten Angeboten zu punkten, statt mit Abzocke und Zuschlägen das "grüne" Gewissen beruhigen zu wollen und die Menschen zu drangsalieren.

Die Frage ist doch, wie man eine U-Bahnstrecke zum Flughafen finanziert, wenn sie sich in der standartisierten Bewertung nicht gegen eine Hinterhofstraßenbahnstrecke irgendwo im Bundesgebiet durchsetzen kann? Wenn es also keine Bundesmittel geben wird und Brandenburg auch nichts zahlen will?

Mit grünem Gewissen muss man mir am Flughafen sowieso nicht kommen!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
def
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
schallundrausch
Nenn mir doch mal einen internationalen Großflughafen, der zwei Schnellbahnanbindungen PLUS Vollbahnanschluss hat.

Wien-Schwechat (VIE) S-Bahn, Fernbahn, City Airport Train.

Das ist doch alles die gleiche Infrastruktur mit verschieden angemalten Zügen

Ach so war das gemeint. Na das ist dann natürlich schwierig, weil S-Bahn, Regionalbahn und Fernbahn oft die gleiche Infrastruktur nutzen.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
schallundrausch
Nenn mir doch mal einen internationalen Großflughafen, der zwei Schnellbahnanbindungen PLUS Vollbahnanschluss hat.

Barcelona-El Prat (BCN) - U-Bahn, S-Bahn, Regio?
Zürich-Kloten (ZRH) S-Bahn, Fernbahn, Straßenbahn.
Wien-Schwechat (VIE) S-Bahn, Fernbahn, City Airport Train.

Barcelona lass ich gelten, Zürich - es ging ja in der Diskussion explizit um Schnellbahnen, nicht um Straßenbahnen!, Wien hat @def ja schon umfangreich beantwortet. zum Wien möchte ich noch ganz unsachlich hinzufügen, dass, seit dort die Desiro ML auf der S7 fahren die billigere S-Bahn das durchweg höherwertige Angebot zu diesem dusseligen CAT darstellt.
Ohne jetzt haarspalterisch klein werden zu wollen - es geht mir darum, festzustellen, dass EINE Schnellbahnanbindung für einen Internationalen Flughafen Standard ist bzw. sein sollte. Der BER ist heute schon mustergültig angebunden und der Schrei nach der _Notwendigkeit_ der U7 ist schon etwas übertrieben. Klar, ich würd mich auch freuen, wenn es sie gäbe und wäre das hier ein Planungsspiel mit Cheat Mode mit unlimited resources würd' ich die auch haben wollen.

Noch was anderes, zu den Fahrpreisen. Da beobachte ich was sehr seltsames, einigen erscheint ein Premiumpreis von 10,- Euro schon viel, andere wollen zwingend den Einzeltarif ohne Aufschlag als Höchstgrenze, und wieder welche eine Ermäßigung auf den B-Tarif. International hab ich das Gefühl (mag trügen), dass je billiger der Airport, desto teurer der Weg dorthin. Ist mir oft bei Sommerreisen aufgefallen, wenn im Billigflieger schon die Transfers (zu verbilligten, immer noch astronomischen) Preisen angeboten wurden, meist mit 08/15 Reisebussen. Rund 10,- Euro sind mir im Gedächtnis jeweils von Malpensa und Fiumicino ins Zentrum. Jetzt gibt es in Rom ja die Bahn, und die ist noch teurer. Ich meine in Stansted und Luton werden für die Reise nach London ähnliche Preise aufgerufen. ich habe das Gefühl, dass gerade Billigreisende bei den Flughafentransfers recht preisinsensitiv sind und sich das vermeintliche Billigflugticket ohne Zusatzleistungen im Kopf schönrechnen.
Ausreißer ist in jeder Dimension Oslo (bester Flughafen, wenn mich jemand fragt). Dort fahren als Shuttle Hochgeschwindigkeitszüge nonstop im Zehn-Minuten-Takt quasi vom Gate ins Zentrum, zum stolzen Preis von 20,- Euro für die 20-minütige Reise. Man hört auf dem Trip die Eurostücke durchrattern wie damals beim Überseegespräch aus der Telefonzelle. Trotzdem funktioniert das, weil das Angebot einfach unschlagbar gut ist. Man brauch noch nichtmal ein Ticket, Kreditkarte swipen, durchgehen, fertig.

Anderes Beispiel: Bologna. Hier baut die Kommune grad ein ziemlich witziges People-Mover Projekt, das sich nur trägt, weil sie für den kurzen Hüpfer (5 Minuten) die absurde Summe von 7,50 Euro kalkulieren. Ist noch nicht fertig, aber auch die Rechnung wird aufgehen, denn der (private) Bus kostet heute 6,- Euro und braucht mehr als dreimal so lange.

Will sagen: Man kann, was Flughafenanbindungen angeht, ruhig kreativ sein. OrlyVAL, AirBART, Marconi Express, Newark AirTrain, PisaMOVER, CDG-VAL (nur ausm Kopf, ich könnte bestimmt noch mehr recherchieren) sind allesamt relativ 'billige' Kabinenbahnen die zu relativ gesalzenen Preisen die Last Mile vom Terminal zum nächsten Bahnhof oder Transit Hub anbieten. Und die akzeptiert werden. Natürlich steht die Leistung in keinem Verhältnis zum Preis, aber der Markt hat's gerichtet. Und versorgt den Flughafenbetreiber/die Kommune zuverlässig mit zusätzlichen Einnahmen.
Ein ähnliches Modell wäre sicherlich auch in Schönefeld/BER denkbar. Nur die umgekehrte Kombination >> teuerst mögliche Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn) zu niedrigst möglichen Preisen (Verbundtarif ohne Aufschlag) ist meines Erachtens der vollkommen falsche Weg.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
def
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
schallundrausch
Nenn mir doch mal einen internationalen Großflughafen, der zwei Schnellbahnanbindungen PLUS Vollbahnanschluss hat.

Wien-Schwechat (VIE) S-Bahn, Fernbahn, City Airport Train.

Das ist doch alles die gleiche Infrastruktur mit verschieden angemalten Zügen

Ach so war das gemeint. Na das ist dann natürlich schwierig, weil S-Bahn, Regionalbahn und Fernbahn oft die gleiche Infrastruktur nutzen.

Das ist genau der Punkt, ich hätte das vielleicht nochmal rausstellen sollen - mir ging es um die Physisch getrennten Anbindungen zum Airport. Da gibt es am BER real 2 1/2. Ansonsten könnte man natürlich jede Linie extra zählen, aber das führt ja zu nichts.
Zitat
schallundrausch


Will sagen: Man kann, was Flughafenanbindungen angeht, ruhig kreativ sein. OrlyVAL, AirBART, Marconi Express, Newark AirTrain, PisaMOVER, CDG-VAL (nur ausm Kopf, ich könnte bestimmt noch mehr recherchieren) sind allesamt relativ 'billige' Kabinenbahnen die zu relativ gesalzenen Preisen die Last Mile vom Terminal zum nächsten Bahnhof oder Transit Hub anbieten. Und die akzeptiert werden. Natürlich steht die Leistung in keinem Verhältnis zum Preis, aber der Markt hat's gerichtet. Und versorgt den Flughafenbetreiber/die Kommune zuverlässig mit zusätzlichen Einnahmen.
Ein ähnliches Modell wäre sicherlich auch in Schönefeld/BER denkbar. Nur die umgekehrte Kombination >> teuerst mögliche Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn) zu niedrigst möglichen Preisen (Verbundtarif ohne Aufschlag) ist meines Erachtens der vollkommen falsche Weg.

Sowas kann aber nur funktionieren, wenn die Alternativen sonst mies sind - das sehe ich in Berlin jetzt mit Regionalbahnen, Flughafenexpress (ab 2025) und der S-Bahn nicht. Von daher müsste man wenn dann auf allen Zufahrtswegen abzocken oder die Leute flüchten auf den kostengünstigsten Zufahrtsweg.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.2018 11:34 von Nemo.
Ich denke nicht, dass die OrlyVAL sich jemals gerechnet hat, trotz eines Einzelfahrscheinpreises von derzeit 9,30 Euro ohne RER-Weiterfahrt. Nicht ohne Grund hat das eigentliche Betreiberkonsortium recht schnell aufgegeben. Ziemlich bald dürfte das Geschäftsmodell ohnehin obsolet sein, die Straßenbahn ist bereits seit ein paar Jahren fertig, die Métro fährt ab 2024 mit einer, ab 2027 sogar mit zwei Linien zum Flughafen Orly (im Rahmen des GPE). Bin mal gespannt, was mit der OrlyVAL dann passiert.

Das ist dann in der Tat so etwas wie ein Vorbild für eine U7-Verlängerung, auch wenn der TGV - und damit auch andere Züge - aller Voraussicht nach nicht am Flughafen direkt halten werden, sondern ein paar Kilometer entfernt. Sicherlich gilt der Vorbildcharakter eher für die Angebotsseite, da auch der Flughafen nicht weiter wachsen wird bzw. darf.
Allerdings sehe ich tatsächlich einiges an Einnahmepotenzial beim MIV. Das könnte auch im Sinne der Taxifahrer sein, die günstigere Konditionen o.ä. erhalten.

Ich war vor Kurzem in Texas und am Dallas/Fort Worth Airport in den nicht gerade Auto-feindlichen USA ist es wie folgt geregelt:

$4.00 allein für die Zufahrt zum Flughafengelände bzw. Vorfahrt zu den Terminals.

Dazu kommen, je nach Dauer:

8 - 30 mins $2.00
30 mins - 2 hours $3.00
2 - 4 hours $9.00
4 - 6 hours $10.00
6 - 24 hours $24.00

Zum Vergleich, die Light Rail zum Flughafen kostet $2.50 (oder $2.00 nach 9.30 Uhr und vor 14.30 Uhr). Mit gut 30 km zur Innenstadt wäre die Entfernung mit dem BER annähernd vergleichbar.

Klar, das ist nicht 1:1 vergleichbar, da die "Hemmschwelle" den ÖPNV zu nutzen dort viel größer ist.
Aber auch schon bei geringeren Sätzen, sehe ich eine Chance, das häufig vorgebrachte Szenario des Verkehrschaos' auf der A100 und A113 zu verhindern. Letztlich könnte damit eine U7-Verlängerung von der Flughafengesellschaft zumindest mitfinanziert werden.
Das ist doch garnichts. Stell Dich mal mit dem Auto in Tegel auf den Parkplatz um Verwandte mit viel Gepäck abzuholen. 45min, locker 8 €.
Was soll das überhaupt, die angebotenen Verbindungen werden sehr schnell sehr viele Leute auf das Auto verzichten lassen. Mit dem Zug wird man auf jeden Fall schneller im Norden sein, als irgendwie anders.

Gruß O-37
Ich hab Tegel noch nie was gezahlt, egal ob ich jemanden abgeholt habe oder selber abgeholt wurde. Stelle mich Saatwinkler Damm hin und warte bis der Anruf kommt "wir sind draußen und am Gate XY". Dann fahr ich hoch und bis vors Gate und lade einfach ein :-)
Zitat
schallundrausch
Zitat
Alter Köpenicker
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schallundrausch
Nenn mir doch mal einen internationalen Großflughafen, der zwei Schnellbahnanbindungen PLUS Vollbahnanschluss hat.

Barcelona-El Prat (BCN) - U-Bahn, S-Bahn, Regio?
Zürich-Kloten (ZRH) S-Bahn, Fernbahn, Straßenbahn.
Wien-Schwechat (VIE) S-Bahn, Fernbahn, City Airport Train.

Barcelona lass ich gelten, Zürich - es ging ja in der Diskussion explizit um Schnellbahnen, nicht um Straßenbahnen!

Ich habe auch eine Weile überlegt, ob ich ZRH mit anführe. Aber da die Straßenbahn auf diesem Streckenabschnitt recht "stadtbahnartig" ausgebaut ist, dachte ich schon, es sei eine Erwähnung wert. Außerdem gibt es im Zürcher Tramnetz Tunnel nebst unterirdischer Haltestellen, was andere Städte schon dazu veranlaßt hat, ihre Straßenbahn als U-Bahn zu vermarkten, die ja wohl doch zu den Schnellbahnen zu rechnen ist.

Zitat
schallundrausch
Der BER ist heute schon mustergültig angebunden und der Schrei nach der _Notwendigkeit_ der U7 ist schon etwas übertrieben.

Vor allem den Zeitpunkt dieses Schreies halte ich für recht vermessen. Schaut man sich das Liniennetz an, drängt sich eine Verlängerung der U-Bahn ja geradezu auf. Man hätte also schon viel früher danach schreien können oder sollen, dann wäre die U-Bahn schon längst fertig und wäre auch etwas einfacher zu bauen gewesen.

Zitat
schallundrausch
International hab ich das Gefühl (mag trügen), dass je billiger der Airport, desto teurer der Weg dorthin. Ist mir oft bei Sommerreisen aufgefallen, wenn im Billigflieger schon die Transfers (zu verbilligten, immer noch astronomischen) Preisen angeboten wurden, meist mit 08/15 Reisebussen.

Dieses Gefühl kann ich teilen, auch wenn es gegenteilige Beispiele gibt. Das mag wohl auch daran liegen, daß diese billigen Flughäfen etwas weiter weg vom Schuß sind und sich der Weg in die gewünschte Metropole entsprechend verlängert.

Zitat
schallundrausch
Rund 10,- Euro sind mir im Gedächtnis jeweils von Malpensa und Fiumicino ins Zentrum. Jetzt gibt es in Rom ja die Bahn, und die ist noch teurer.

Mir sind von meinem letzten Rom-Besuch 8,00 Euro für die S-Bahn im Gedächtnis. Wir kauften damals gleich eine Wochenkarte, in die die Fahrt von und zum Flughafen inkludiert war. Mit dieser Karte konnte man sogar bis nach Ostia ans Meer fahren. Kostete um die 30 Euro.

Zitat
schallundrausch
Ich meine in Stansted und Luton werden für die Reise nach London ähnliche Preise aufgerufen.

Bei meinem letzten London-Aufenthalt Anfang Oktober fand ich in einer U-Bahn Werbung für den Stansted-Express vor. Dort war von 8,00 Pfund die Rede - noch vor wenigen Jahren verlangte man gut das dreifache. Dieser hohe Preis ließ sich aber umschiffen, indem man stückelte und eine Tageskarte London dazu kaufte. Ich erinnere mich an einen Gesamtpreis von 44,00 Pfund für vier Personen und folgende interessante Fahrkartenkonstellation: Stansted Airport <> Bishop's Stortford <> Tottenham Hale - Tageskarte Zone 1 - 3.

Zitat
schallundrausch
Ausreißer ist in jeder Dimension Oslo (bester Flughafen, wenn mich jemand fragt). Dort fahren als Shuttle Hochgeschwindigkeitszüge nonstop im Zehn-Minuten-Takt quasi vom Gate ins Zentrum, zum stolzen Preis von 20,- Euro für die 20-minütige Reise.

20 Euro sind ja in Norwegen kein Geld, soviel kostet dort auch ein Hamburger oder eine Schachtel Zigaretten. Daran sollte man auch mal denken. Da finde ich die 28 Euro in Stockholm schon grenzwertiger.


Das Gegenteil von pünktlich ist kariert.
Zitat
O-37
Das ist doch garnichts. Stell Dich mal mit dem Auto in Tegel auf den Parkplatz um Verwandte mit viel Gepäck abzuholen. 45min, locker 8 €.
Was soll das überhaupt, die angebotenen Verbindungen werden sehr schnell sehr viele Leute auf das Auto verzichten lassen. Mit dem Zug wird man auf jeden Fall schneller im Norden sein, als irgendwie anders.

Dort wären es 7 Dollar. Mir geht es auch darum, dass das Einfahren schon den Großteil kostet. Siehe Havelländer, so mache ich es natürlich auch, so wie die große Mehrheit der Autofahrer in Tegel.

Es ist auch gut so, dass der Zug am schnellsten sein wird. Der Rest der unbedingt Auto fahren will, zahlt dann eben einen kleinen Beitrag für den Luxus, direkt vorfahren zu können.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.11.2018 20:39 von hvhasel.
Zitat
Alter Köpenicker
Da finde ich die 28 Euro in Stockholm schon grenzwertiger.

28 Euro kostet der Arlanda Express, der ohne Halt bis Stockholm C in 20 Minuten fährt. Man kann auch Pendeltaag (= S-Bahn) Richtung Upsalla benutzen, kostet zusätzlich zum vorhandenen SL-Ticket (Einzelfahrt glaube ich 4,40 Euro) noch 12 Euro. Hält öfter und braucht 36 Minuten.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Nemo
Zitat
schallundrausch


Will sagen: Man kann, was Flughafenanbindungen angeht, ruhig kreativ sein. OrlyVAL, AirBART, Marconi Express, Newark AirTrain, PisaMOVER, CDG-VAL (nur ausm Kopf, ich könnte bestimmt noch mehr recherchieren) sind allesamt relativ 'billige' Kabinenbahnen die zu relativ gesalzenen Preisen die Last Mile vom Terminal zum nächsten Bahnhof oder Transit Hub anbieten. Und die akzeptiert werden. Natürlich steht die Leistung in keinem Verhältnis zum Preis, aber der Markt hat's gerichtet. Und versorgt den Flughafenbetreiber/die Kommune zuverlässig mit zusätzlichen Einnahmen.
Ein ähnliches Modell wäre sicherlich auch in Schönefeld/BER denkbar. Nur die umgekehrte Kombination >> teuerst mögliche Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn) zu niedrigst möglichen Preisen (Verbundtarif ohne Aufschlag) ist meines Erachtens der vollkommen falsche Weg.

Sowas kann aber nur funktionieren, wenn die Alternativen sonst mies sind - das sehe ich in Berlin jetzt mit Regionalbahnen, Flughafenexpress (ab 2025) und der S-Bahn nicht. Von daher müsste man wenn dann auf allen Zufahrtswegen abzocken oder die Leute flüchten auf den kostengünstigsten Zufahrtsweg.

... was ja genau untermauert, was ich vorher meinte: die BER Anbindung ist jetzt schon überdurchschnittlich gut. Ein eigenwirtschaftlicher People Mover nach Rudow würde sich nie selber tragen. Die Milliardenteure U-Bahn zum Verbundtarif dann erst recht nicht.
Dein Kommentar bringt mich aber auf eine ganz andere frage - der FEX wird ja immer als 'eigenwirtschaftlich' beschrieben. Sagt das was über die Tarife aus? Also, klar, er wird keine zusätzlichen Bestellerentgelte erhalten, aber deckt er seine Unkosten komplett aus den normalen VBB-Tarifen, oder wird es ein zuschlagpflichtiges Extraticket geben?
Zitat
Alter Köpenicker
20 Euro sind ja in Norwegen kein Geld, soviel kostet dort auch ein Hamburger oder eine Schachtel Zigaretten. Daran sollte man auch mal denken. Da finde ich die 28 Euro in Stockholm schon grenzwertiger.

Vollkommen richtig, und 'Stückeln' und sparen kann man vielerorts, so auch in Oslo. Ist mir das letze Mal nur aus Versehen passiert, ich habe (sparsam) den R, statt den F-Zug nehmen wollen und mir die (normale NSB-) Fahrkarte auf meine Smartcard gebucht. Wäre schonmal 40% günstiger gewesen. Weil aber auf der Karte noch eine angebrochene, aber noch gültige, 24-h-Karte für das Stadtgebiet drauf war, hat mir der Automat einen Rabatt bis zur Zonengrenze abgezogen. Wohlgemerkt, bis zu einem virtuellen Tarifpunkt, wo der Zug gar nicht hält! Versuch das mal einem Zub in Brandenburg zu verklickern.... :D
Waren dann in Summe nur noch 6 Euro für eine Zug, der genau 2 Minuten länger braucht.
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