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Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg
geschrieben von Marc1 
Zitat
TomB
Zitat
Stichbahn
Ich kann die Diskussion hier nicht nachvollziehen.
P+R-Parkplätze auf dem Land sind doch eine wichtige Sache. Und anders als in (Groß-)Städten, wird ein Pkw auf dem Land viel häufiger gesamgesellschaftlich und ökologisch das geeignetste Verkehrsmittel sein.

Viele der Dörfer im Umfeld von Lübben bestehen nur aus ein paar Dutzend Häusern. Hier kann es sogar ökologisch sinnvoller sein, mit dem privaten Pkw (sofern Fahrradfahren oder zu Fuß nicht möglich sind) bis zum Bahnhof vorzufahren, statt mit größeren Gefäßen (Bussen, Sammeltaxis) die Menschen mit dem Bahnhof zu verbinden. Auch die Busse brauchen Energie und mit diversen nötigen Leerfahrten ist nichts gewonnen.

Zu dem Thema empfehle ich folgenden Podcast:
[www.zeit.de]

Kurzzusammenfassung:
Selbst in der Verkehrs-Forschung heißt es: Bus auf dem Land ist tot und nicht zu retten.
"Hubs and Spikes" ist due neue Devise.
Die Spikes (hier auf das Thema bezogen: aktuell MIV-Fahrten zum Hub = Bahnhof) müssen in Zukunft jedoch nicht MIV heißen, sondern auch noch ökologischer werden.

Alles in allem ein interessanter Podcast, der das Thema abhandelt.

Naja, das ist halt die These, mit der Herr Knie seit Jahren hausieren geht. Ich bin bei solchen angeblichen One-Size-fits-All-Lösungen sehr skeptisch. Natürlich mögen Busse für Streusiedlungen nicht zu retten sein, zumindest nicht als ganztägiges und ganzwöchiges Angebot, aber die pauschale Aussage, dass der Bus "auf dem Land" tot sei, halte ich auch für zu kurz gefasst. Warum sollten Kleinstädte ohne SPNV-Anbindung oder wichtige touristische Ziele mit vielen Kleintaxis statt Linienbussen angebunden werden? Da kann man doch den Verkehrsbedarf noch einigermaßen bündeln - und gerade dafür ist Lübben ist ja mit seinen beiden Plusbus-Linien ein ganz gutes Beispiel. Wenn Mikro-ÖPNV dazu führt, dass nicht fünf Leute mit dem eigenen Auto zum Zug fahren, sondern sich in fünf Autos fahren lassen, scheint mir der ökologische Nutzen auch überschaubar.
Zitat
hvhasel
Hier mal eine kleine Übersicht über die Flächen des ruhenden Verkehrs, gelb = P+R, rot = öffentliche und private Parkplätze, grün = Erweiterungsfläche für möglichen zukünftigen P+R-Parkplatz "Alter Güterbahnhof"

Wow, das sind ja fast Ausmaße einer US-amerikanischen Innenstadt. Schön auch der Gegensatz zwischen der betonierten Einöde und Straßennamen wie "Akazienallee".
Zitat
TomB
Zitat
Stichbahn
Ich kann die Diskussion hier nicht nachvollziehen.
P+R-Parkplätze auf dem Land sind doch eine wichtige Sache. Und anders als in (Groß-)Städten, wird ein Pkw auf dem Land viel häufiger gesamgesellschaftlich und ökologisch das geeignetste Verkehrsmittel sein.

Viele der Dörfer im Umfeld von Lübben bestehen nur aus ein paar Dutzend Häusern. Hier kann es sogar ökologisch sinnvoller sein, mit dem privaten Pkw (sofern Fahrradfahren oder zu Fuß nicht möglich sind) bis zum Bahnhof vorzufahren, statt mit größeren Gefäßen (Bussen, Sammeltaxis) die Menschen mit dem Bahnhof zu verbinden. Auch die Busse brauchen Energie und mit diversen nötigen Leerfahrten ist nichts gewonnen.

Zu dem Thema empfehle ich folgenden Podcast:
[www.zeit.de]

Kurzzusammenfassung:
Selbst in der Verkehrs-Forschung heißt es: Bus auf dem Land ist tot und nicht zu retten.
"Hubs and Spikes" ist due neue Devise.
Die Spikes (hier auf das Thema bezogen: aktuell MIV-Fahrten zum Hub = Bahnhof) müssen in Zukunft jedoch nicht MIV heißen, sondern auch noch ökologischer werden.

Alles in allem ein interessanter Podcast, der das Thema abhandelt.

Der Busverkehr in seiner heutigen Ausprägung ist tot, ja. Das ist allerdings kein Wunder bei drei, vier Fahrten am Tag mit völlig unlogischen Strecken und der fast ausschließlichen Ausrichtung auf den Schülerverkehr.

Das heißt jedoch nicht, dass der Busverkehr auf dem Land grundsätzlich sterben muss. Im Gegenteil, wie ich finde. Um im Beispiel Brandenburgs zu bleiben, ist ein verlässliches PlusBus-Netz für die größeren Orte ohne regelmäßig bedienten Bahnanschluss ein sehr guter und auszubauender Ansatz. Ich finde im Übrigen, dass für den Rest und außerhalb der Städte tatsächlich alle "festen" Linien eingestellt werden sollten. Für den Schülerverkehr sollte man eine halb-privatwirtschaftliche Lösung auf den Dörfern suchen. Und für deren Bewohner sollte es flexiblere Lösungen geben, die sich mit subventioniertem (Ruf-)Sammeltaxi vielleicht am besten zusammenfassen ließen.

M.W. predigt das auch Andreas Knie stets und ständig und in dieser Frage kann ich ihm nur zustimmen.
Zitat
hvhasel
Ich finde im Übrigen, dass für den Rest und außerhalb der Städte tatsächlich alle "festen" Linien eingestellt werden sollten. Für den Schülerverkehr sollte man eine halb-privatwirtschaftliche Lösung auf den Dörfern suchen. Und für deren Bewohner sollte es flexiblere Lösungen geben, die sich mit subventioniertem (Ruf-)Sammeltaxi vielleicht am besten zusammenfassen ließen.
Sag mal geht's noch?

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Eisern Union!
Die Verstärkerfahrten bei der Straßenbahnlinie 88 bleiben weiterhin ausgesetzt. Das wird so lange so bleiben, bis man die beiden aus Mülheim an der Ruhr beschafften Gebrauchtwagen einsatzbereit bekommt. Das klappt nicht so flink wie erhofft.

[www.srs-tram.de]

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M69
Zitat
hvhasel
Ich finde im Übrigen, dass für den Rest und außerhalb der Städte tatsächlich alle "festen" Linien eingestellt werden sollten. Für den Schülerverkehr sollte man eine halb-privatwirtschaftliche Lösung auf den Dörfern suchen. Und für deren Bewohner sollte es flexiblere Lösungen geben, die sich mit subventioniertem (Ruf-)Sammeltaxi vielleicht am besten zusammenfassen ließen.
Sag mal geht's noch?

Das ist nur im Zusammenhang zu sehen! Plusbus- und direkte Linien für die größeren Ortschaften (vielleicht 500-1.000 Einwohner) sollen natürlich bestehen bleiben. Alle kleineren Siedlungen oder Dörfer sind doch aber mit kostenneutralen und flexiblen Bedarfsverkehren besser bedient. Der muss natürlich attraktiv sein, kein Linienrufbus mit 60 Minuten Vorlaufzeit, schon klar. Aber wem oder was bringen denn die Brandenburger Buslinien, die lauter einzelne Stichstrecken 3-4 Mal am Tag abfahren? Nur diese meine ich.
Zitat
hvhasel
Das ist nur im Zusammenhang zu sehen! Plusbus- und direkte Linien für die größeren Ortschaften (vielleicht 500-1.000 Einwohner) sollen natürlich bestehen bleiben. Alle kleineren Siedlungen oder Dörfer sind doch aber mit kostenneutralen und flexiblen Bedarfsverkehren besser bedient. Der muss natürlich attraktiv sein, kein Linienrufbus mit 60 Minuten Vorlaufzeit, schon klar. Aber wem oder was bringen denn die Brandenburger Buslinien, die lauter einzelne Stichstrecken 3-4 Mal am Tag abfahren? Nur diese meine ich.

Die bringen vermutlich denjenigen, die sie nutzen, schon etwas und es dürfte sie auch bei einem flächendeckenden Rufbusangebot weiterhin geben. Denn meistens sind es quasi Schulbusse, die in diesen wenigen Fahrten schon ganz gut gefüllt sind, weil sie eben gut auf den Bedarf orientiert sind. Wichtig wäre eher, die Lücken in diesen Angeboten so zu schließen, dass flächendeckend Fahrtangebote bestehen, die bedarfsorientiert gebucht werden können. Im dünnbesiedelten ländlichen Raum wird man dabei aber wohl nur schwer an einer Vorlaufzeit von 60 Minuten vorbeikommen, denn solange benötigen teils die Sammeltaxen ohnehin bis zur Haltestelle, selbst wenn sie direkt nach dem Anruf aufbrechen.
Zitat
Lopi2000
Die bringen vermutlich denjenigen, die sie nutzen, schon etwas und es dürfte sie auch bei einem flächendeckenden Rufbusangebot weiterhin geben. Denn meistens sind es quasi Schulbusse, die in diesen wenigen Fahrten schon ganz gut gefüllt sind, weil sie eben gut auf den Bedarf orientiert sind. Wichtig wäre eher, die Lücken in diesen Angeboten so zu schließen, dass flächendeckend Fahrtangebote bestehen, die bedarfsorientiert gebucht werden können. Im dünnbesiedelten ländlichen Raum wird man dabei aber wohl nur schwer an einer Vorlaufzeit von 60 Minuten vorbeikommen, denn solange benötigen teils die Sammeltaxen ohnehin bis zur Haltestelle, selbst wenn sie direkt nach dem Anruf aufbrechen.

Die kritische Masse wäre natürlich größer, wenn solche Gebiete komplett an Sammeltaxis angeschlossen wären. Auch die Fahrer wären viel leichter zu rekrutieren als Busfahrer.

Mich würde interessieren, welche Zielgruppe ein solches Angebot in den von mir skizzierten Fällen gerne nutzt? Das würde mir persönlich im Traum nicht einfallen, damit zu fahren. Das ist natürlich rein subjektiv, aber auch die Nutzerzahlen sprechen - von Schülern abgesehen - eine recht deutliche Sprache. Wenn man sie als Schülerbusse laufen ließe, hätte man wiederum den Vorteil der besseren Zielgruppen-Absprache.
Zitat
hvhasel


Das ist nur im Zusammenhang zu sehen! Plusbus- und direkte Linien für die größeren Ortschaften (vielleicht 500-1.000 Einwohner) sollen natürlich bestehen bleiben. Alle kleineren Siedlungen oder Dörfer sind doch aber mit kostenneutralen und flexiblen Bedarfsverkehren besser bedient. Der muss natürlich attraktiv sein, kein Linienrufbus mit 60 Minuten Vorlaufzeit, schon klar.

Das klingt doch sehr nach eierlegender Wollmichsau.
Wenn man wollte (und natürlich die Infrastruktur schafft), ginge das schon:
- ausgehend von den Bahnlinien mit Taktverkehr gibt es Buslinien, die täglich bis 22 Uhr mindestens alle 60 Minuten, abgestimmt auf die Abfahrtszeiten der Bahn, zeitsparend über die Landstraßen fahren
- an den Einmündungen zu den Ortschaften werden Umsteigehaltestellen gebaut, zu denen man mit dem Bürgerbus/später autonom fahrenden Kleinbus, dem Fahrrad und dem eigenen Auto fahren kann und die beiden letzteren sicher abstellen kann. Am Knotenpunkt der eigenen Ortschaft kostenlos, für "Fremdparker" mit saftigen Gebühren
Wo lebt ihr denn? Ich wohne in einem Ortsteil mit 50 Einwohnern, ohne ÖPNV. Also fahre ich Auto. Egal für welche Besorgungen, Arztbesuche, egal was. Wenn ich einkaufen fahre, soll ich dann 5 km zur nächsten Bushaltestelle, dann mit dem Bus zum Bahnhof, mit einem anderen Bus ins Einkaufszentrum? Zeitaufwand ca. 45 Minuten (einfache Strecke). Mit dem Auto 5 Minuten einfache Strecke.
ÖPNV auf dem Land ist - außerhalb des Schülerverkehrs - beliebig schwierig. Aber solch durchgeknallte Ideen, wie die, die hier aufkommen funktionieren auch nicht. Da braucht es schon andere Lösungsansätze.

Bäderbahn
Zitat
Bäderbahn
Wo lebt ihr denn? Ich wohne in einem Ortsteil mit 50 Einwohnern, ohne ÖPNV. Also fahre ich Auto. Egal für welche Besorgungen, Arztbesuche, egal was. Wenn ich einkaufen fahre, soll ich dann 5 km zur nächsten Bushaltestelle, dann mit dem Bus zum Bahnhof, mit einem anderen Bus ins Einkaufszentrum? Zeitaufwand ca. 45 Minuten (einfache Strecke). Mit dem Auto 5 Minuten einfache Strecke.
ÖPNV auf dem Land ist - außerhalb des Schülerverkehrs - beliebig schwierig. Aber solch durchgeknallte Ideen, wie die, die hier aufkommen funktionieren auch nicht. Da braucht es schon andere Lösungsansätze.

Ich hoffe, die Entscheidungsträger in deiner Gemeinde lesen und speichern dieses Posting. Der Tag wird kommen, an dem du dein Auto nicht mehr nutzen kannst. Dann wird hoffentlich niemand auf die durchgeknallte Idee kommen, in deinem Ortsteil doch einen Bürgerbus o.ä. einzurichten, damit du nicht für jeden Arztbesuch und jeden Einkauf zwei Stunden Fahrt auf dich nehmen musst.
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man wollte (und natürlich die Infrastruktur schafft), ginge das schon:
- ausgehend von den Bahnlinien mit Taktverkehr gibt es Buslinien, die täglich bis 22 Uhr mindestens alle 60 Minuten, abgestimmt auf die Abfahrtszeiten der Bahn, zeitsparend über die Landstraßen fahren
- an den Einmündungen zu den Ortschaften werden Umsteigehaltestellen gebaut, zu denen man mit dem Bürgerbus/später autonom fahrenden Kleinbus, dem Fahrrad und dem eigenen Auto fahren kann und die beiden letzteren sicher abstellen kann. Am Knotenpunkt der eigenen Ortschaft kostenlos, für "Fremdparker" mit saftigen Gebühren

Und nach einem halben Jahr kommt dann einer aus der Betreiberfirma die auf Wirtschaftlichkeit getrimmt ist und kürzt das Programm weil im letzten Bus des Tages drei Leute sitzen.
Mit der Begründung könntest du in Berlin schon heute große Teile des Netzes ab 21 Uhr stilllegen.
Zitat
VvJ-Ente
Wenn man wollte (und natürlich die Infrastruktur schafft), ginge das schon:
- ausgehend von den Bahnlinien mit Taktverkehr gibt es Buslinien, die täglich bis 22 Uhr mindestens alle 60 Minuten, abgestimmt auf die Abfahrtszeiten der Bahn, zeitsparend über die Landstraßen fahren
- an den Einmündungen zu den Ortschaften werden Umsteigehaltestellen gebaut, zu denen man mit dem Bürgerbus/später autonom fahrenden Kleinbus, dem Fahrrad und dem eigenen Auto fahren kann und die beiden letzteren sicher abstellen kann. Am Knotenpunkt der eigenen Ortschaft kostenlos, für "Fremdparker" mit saftigen Gebühren

Ja klar, immer mit dem Knüppel, wer nicht nach der Ökopfeife tanzt.
Hoffentlich bezahlst Du dann auch 80% Arbeitslosenbeiträge von Deinem Lohn.
Wenn die Tourismuswirtschaft etc aufm Land den Bach runter geht.
Die werden nicht auf Rikschakuli umschulen.

T6JP
Zitat
VvJ-Ente
Mit der Begründung könntest du in Berlin schon heute große Teile des Netzes ab 21 Uhr stilllegen.

Und sonntags vor 9 Uhr.
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn die Tourismuswirtschaft etc aufm Land den Bach runter geht.
Die werden nicht auf Rikschakuli umschulen.

T6JP
Die Touristen müssen unbedingt auf dem Pendlerparkplatz stehen, weil...?
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn die Tourismuswirtschaft etc aufm Land den Bach runter geht.
Die werden nicht auf Rikschakuli umschulen.

T6JP
Die Touristen müssen unbedingt auf dem Pendlerparkplatz stehen, weil...?

Hüpft doch nicht immer über die dahingehaltenen Stöckchen...
Zitat
VvJ-Ente
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn die Tourismuswirtschaft etc aufm Land den Bach runter geht.
Die werden nicht auf Rikschakuli umschulen.

T6JP
Die Touristen müssen unbedingt auf dem Pendlerparkplatz stehen, weil...?

Sie sonst die schön restaurierten Dorfkerne zuparken?
ist ja von Leuten wie Euch auch nicht gewünscht.
Kommt man ja sonst nicht mit dem Fahrrad durch....
aber das Geld sollen die Touris in der Gegend ausgeben.

T6JP
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