Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Sammelthread: Nahverkehr in Brandenburg
geschrieben von Marc1 
Zitat
marc-j
Naja, es wurde doch m.W.n. durch die Grünen durchgeboxt, als der Tankrabatt kam. Damals halt als 9€-Ticket. Und ich habe das Gefühl, dass eigentlich allen klar ist, dass es auch für dann 49€ den ÖPNV extrem stärkt und deswegen sich keiner traut zu sagen, dass sie es eig nicht mehr wollen und deswegen den Weg über die unzureichende Finanzierung gehen. Wobei mir nicht klar ist, warum man das nicht einfach dankbar annimmt, dass man hierzulande offensichtlich trotz der ganzen Probleme immer mehr Bahn fahren will.

Inzwischen nun nicht mehr für 49€ zu haben :/

In Potsdam liegt das Problem aber eher an den Finanzen der gesamten Stadtwerke-Gruppe. Während der Energie-Sektor den ÖPNV jahrelang bezuschussen konnte, braucht dieser nun selbst finanzielle Unterstützung. Ursachen sind hier u.a. die verschlafene Energiewende. Lange hat man auf fossile Energieträger gesetzt. Es hat sich sogar eine Bürgerinitiative gebildet hat, gegen die die Stadt auch noch unnötigerweise gerichtlich vorgeht.
Zudem hat man, wie in der Berlin, in der Nachwendeeuphorie das Trinkwasser- und Energienetz teilweise verkauft. E.dis ist (soweit ich weiß) bis heute zu 49% an der Energie- & Wassersparte beteiligt und die wollen natürlich Gewinne abschöpfen.

Hier ist gerad noch ein neuer Artikel erschienen, wie die Stadt den Stadtwerken nun helfen will. Immerhin die Tram nach Krampnitz steht nicht auf der Sparliste, kommt dann nur evlt. etwas später:

"Für Nahverkehr, Bäder und Wärmewende: Potsdams Rathaus will Stadtwerke mit Millionenbeträgen stabilisieren"
[www.tagesspiegel.de] €
[archive.fo]
[www.rbb24.de]
Mann randaliert mit Axt in Potsdamer Tram

nur noch Verrückte unterwegs...

___
Gute Nacht, Forum!
Zitat
Tagesspiegel

„Berlin-Warnemünde-Express“ - Protestaktion für Brandenburger Nebenstrecken

Die Sanierung der Bahn-Hauptstrecke zwischen Hamburg und Berlin hat überraschende Nebeneffekte. Plötzlich ist Geld da für den Nebenbahn-Abschnitt zwischen Pritzwalk und Neustadt (Dosse).

[...]
„Der Abschnitt zwischen Pritzwalk und Neustadt (Dosse), die RB 73, wird von der DB AG genutzt, um Baumaterialien für die Generalsanierung der Hamburger Bahn zur Baustelle zu bringen“, sagt Ralf Böhme, Geschäftsführer des Streckenbesitzers Regio Infra.

Damit das möglich ist, muss die Strecke aber modernisiert werden. „Wir haben deswegen vom Bund 27 Millionen Euro für die Sanierung der Strecke bekommen.“ Für den Eisenbahner ist das „wie Weihnachten und Ostern zusammen“. Zwar können deswegen zwischen Pritzwalk und Neustadt von März bis Ende Juni keine Züge fahren. Aber danach wird die ganze Strecke im Oberbau saniert und durchgehend mit Tempo 80, teilweise auch Tempo 100 befahrbar sein.

[www.tagesspiegel.de] €
[archive.fo]
Ein weiterer Artikel zum "Berlin-Warnemünde-Express": [www.berliner-zeitung.de]

Zitat
Berliner Zeitung (Auszug)

„Schneidet uns nicht ab!“: Wie die Prignitz um ihre Bahnstrecke kämpft
Sie könnte auch den Berlinern nützen. Doch wenn die Trasse keine sichere Zukunft bekommt, droht ihr das Aus. Aber jetzt gibt es erst einmal eine gute Nachricht.


Als der Sonderzug in den Bahnhof rollt, ist das Erstaunen groß. „Wollen die alle mit?“, fragt jemand an Bord. In Meyenburg haben sich mehr als hundert Menschen versammelt. Schul- und Kindergartenkinder halten Transparente: „Schneidet uns nicht ab!“ oder „Keine Schienen, kein Wegkommen“. Arbeiter sind in ihrem warnroten Dress gekommen, gut gekleidete Damen vertreten das Modemuseum im Schloss.

Wie viele andere Prignitzer kämpfen die Bewohner der kleinen Stadt dafür, dass die Bahnstrecke zwischen Neustadt (Dosse), Meyenburg und Güstrow erhalten sowie ausgebaut wird. In dem Zug sitzen Menschen, die ihnen eine gute Nachricht mitbringen. Doch klar wird auch: Es ist weiterhin nicht absehbar, ob die Wünsche wahr werden. Im Gegenteil: Klappen die Bemühungen nicht, droht der Schienentrasse die Stilllegung.

Von Berlin nach Plau und Krakow am See – vielleicht auch an die Ostsee

Berlin-Warnemünde-Express:
Das steht an dem rot-grauen Dieseltriebwagen, der sich in aller Frühe in Neustadt (Dosse) aufgemacht hat und nun in Meyenburg steht. „Es geht nicht nur um die Menschen in unserer Region“, erklärt die SPD-Bundestagsabgeordnete Wiebke Papenbrock. Darum, dass Prignitzer und Mecklenburger schneller und ohne Auto zur Arbeit, zur Universität, zum Einkaufen kommen. Wenn die Strecke saniert wird, profitieren auch Berliner, sagt der Berater Hans Leister, der im Regio-Shuttle mitfährt. Die Nord-Süd-Verbindung rückt nicht nur Urlaubs- und Ausflugsorte wie Plau am See und Krakow am See näher an Berlin heran. Es entstünde auch eine neue Route ans Meer.

[...]
[www.maz-online.de]

Rumms!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.01.2025 18:36 von Rollbert.
Zitat
Rollbert
[www.maz-online.de]

Rumms!

Bei solchen Dingen bin ich ganz froh, dass es nie zu einer Länderfusion von Berlin und Brandenburg kam.

Hier hat selbst die hinterste Ecke einen Nachtbus, jetzt mal von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Zitat
Leyla
Zitat
Rollbert
[www.maz-online.de]

Rumms!

Bei solchen Dingen bin ich ganz froh, dass es nie zu einer Länderfusion von Berlin und Brandenburg kam.

Hier hat selbst die hinterste Ecke einen Nachtbus, jetzt mal von wenigen Ausnahmen abgesehen.


...nunja, wir hatten auch schon Regierungen, die haben den ÖPNV kaputt sparen wollen und die waren darin sogar so gut, dass wir es heute noch merken. Heute ist man wieder so weit, dass man den ÖPNV nicht mehr will und man kein Geld hat, sodass man irgendwo sparen muss.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Also am besten Erfindet die Politik jetzt eine Strafe für all die bösen, bösen Menschen, die warum auch immer, kein Auto fahren. Die blöden Busse nehmen doch den armen Autofahrenden den wenigen Platz auf den Straßen weg. Das dabei hinterher eventuell noch viel mehr Verkehr auf den Straßen ist , egal, Hauptsache der blöde Öffi Verkehr ist von der Straße. Das ist doch wohl das Hauptziel der sogenannten Verkehrswende. Oder etwas doch nicht?
Oder ganz Retro? Nur noch zu Fuß?
Es ist einfach traurig, in welche Richtung sich das gerade bewegt. "Schuld" ist, so schlimm das klingt, das Deutschlandticket. Aber nicht das Ticket an sich, sondern die Tatsache, dass die Unternehmen durch die Preisgrenze keine Einnahmen mehr generieren können, und dass es nicht ausreichend gegenfinanziert wird.

Es braucht aber, und deshalb sehe ich gerade etwas schwarz, einen bundesweiten Kraftakt, um da was gegen zu tun. Und dafür ist das Thema zu regional.
Also wenn der Hintergedanke hinter dem Deutschlandticket bei einigen Politikern war, den ÖPNV zu zerstören, dann hgw, ihr seid wirklich sehr weitsichtig. :/
An verschiedenen Stellen ist zu lesen, dass gar nicht mal das Deutschlandticket, sondern die "Wärmewende" das Problem sei. Die Verkehrssparten der Stadtwerke im Allgemeinen waren ja noch nie lukrativ, sie wurden meist durch die Gewinne an anderer Stelle querfinanziert. In Potsdam scheint das nun aber nicht mehr zu funktionieren. Die Wege hin zur Wärmewende scheint der Stadt schlichtweg zu teuer zu sein, weshalb eben aus den anderen Stadtwerkesparten keine Gewinne mehr zu erwarten sind.

Und nun darf blau gedacht werden: Alles, was langfristig sinnvoll ist, kostet massiv und schadet im aktuellen Alltag. Und anstatt das auskömmlich zu finanzieren, zeigt man deutlich, womit die Bevölkerung das bezahlen darf. Dass das mindestens kurzsichtig bis hin zu dumm gedacht ist, zeigen dann sowohl Politik als auch Bevölkerung.

~~~~~~
Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Zitat
Philipp Borchert
Und nun darf blau gedacht werden: Alles, was langfristig sinnvoll ist, kostet massiv und schadet im aktuellen Alltag. Und anstatt das auskömmlich zu finanzieren, zeigt man deutlich, womit die Bevölkerung das bezahlen darf. Dass das mindestens kurzsichtig bis hin zu dumm gedacht ist, zeigen dann sowohl Politik als auch Bevölkerung.

aus dem oben verlinkten Artikel der MAZ: "Der ViP begründet die Verschlechterung des ÖPNV-Angebots mit der „schwierigen finanziellen Situation“, ... „Die nicht auskömmliche Finanzierung des vergünstigten Deutschlandtickets durch Bund und Land sowie gestiegene Energie- und Kraftstoffkosten und die durch die Inflation bedingt gestiegenen Personalkosten führen zu einem rasanten Kostenanstieg“, heißt es.

Da die Gemeinde/Stadt an der Tarifstruktur des Deutschlandtickets nichts ändern kann, bleibt nur Angebotseinschränkung ÖPNV (Wie in Potsdam unter Fahrplanwechsel beschrieben: [www.swp-potsdam.de] ) oder das Sparen bei Kitas, Schulen, Kultur. Die Pflichtaufgaben von Bürgergeld bis Inklusionsförderung müssen kraft Gesetz erfüllt werden und bleiben natürlich unangetastet. Wer Ideen anderer Kosteneinsparung anbringen möchte ==> der Potsdamer Stadtrat freut sich bestimmt darüber.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2025 00:06 von phönix.
Zitat
phönix
Zitat
Philipp Borchert
Und nun darf blau gedacht werden: Alles, was langfristig sinnvoll ist, kostet massiv und schadet im aktuellen Alltag. Und anstatt das auskömmlich zu finanzieren, zeigt man deutlich, womit die Bevölkerung das bezahlen darf. Dass das mindestens kurzsichtig bis hin zu dumm gedacht ist, zeigen dann sowohl Politik als auch Bevölkerung.

aus dem oben verlinkten Artikel der MAZ: "Der ViP begründet die Verschlechterung des ÖPNV-Angebots mit der „schwierigen finanziellen Situation“, ... „Die nicht auskömmliche Finanzierung des vergünstigten Deutschlandtickets durch Bund und Land sowie gestiegene Energie- und Kraftstoffkosten und die durch die Inflation bedingt gestiegenen Personalkosten führen zu einem rasanten Kostenanstieg“, heißt es.

Es ist natürlich schön einfach, die Gründe der Misere bei externen Faktoren zu suchen. Aber was genau haben denn die Stadtwerke so in den letzten 20, 30 Jahren getan, um von steigenden Energie- und Kraftstoffkosten unabhängiger zu werden? Auch dass durch die Liberalisierung der Energiemärkte die klassischen Quersubventionierungen gefährdet sind, ist ja nichts Neues. Was hat man denn getan, um weitere Finanzierungsquellen zu erschließen? Warum ist Parken im öffentlichen Raum auch in Potsdam noch überwiegend kostenlos?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 31.01.2025 07:26 von def.
Hauptproblem sind aber auch in Brandenburg die Kosten, die davongaloppieren. Insbesondere der Tarifabschluss mit 15 Prozent Lohnsteigerung (13% + 2% in zwei Stufen) plus weiteren Fahrdienstzulagen:
Tarifabschluss Brandenburg

Und ja, man kann es weder auf der Einnahmenseite (Deutschlandticket) noch auf der Querverbundseite (Wärmewende) noch aus Mitteln des kommunalen Haushalts (da sind halt auch nicht plötzlich 15 Prozent mehr verfügbar) ausgleichen.

Nur das Kostenproblem gesteht man öffentlich nicht ein, weil man dann sagen müsste, das man schlecht verhandelt hat, also schiebt man alles auf von Bund übergeholfene Themen (Deutschlandticket).
Ich finde es aber schon auffällig, dass da zumindest öffentlich kein Druck aufgebaut wird. Man könnte sich ja auch erstmal weigern, den ÖPNV zusammenzustreichen und z.B. über den Städtetag Lärm machen. Das betrifft ja nicht nur Potsdam und die Landesregierung ist ja nicht so weit entfernt.

Wegen Klimaklebern wird in Deutschland die Terrorwarnstufe angehoben aber der ÖPNV halt in iwelchen Hinterzimmern zusammengestrichen und wenn es gut läuft, gibts immerhin ne Pressemeldung.
Zitat
M48er
Hauptproblem sind aber auch in Brandenburg die Kosten, die davongaloppieren. Insbesondere der Tarifabschluss mit 15 Prozent Lohnsteigerung (13% + 2% in zwei Stufen) plus weiteren Fahrdienstzulagen (...)

Damit würde ich, wenn ich's zu verantworten hätte, auch hausieren gehen: Seht her, die gierigen für uns arbeitenden Leute sind daran schuld, dass der ÖPNV eingeschränkt werden muss. Wer wird den Schaden haben? Andere gierige Leute, die auch von ihrer Arbeit gut leben möchten und den ÖPNV benötigen, um zu diesen viel zu üppig bezahlten Arbeitsplätzen zu kommen. Unterschicht gegen Unterschicht. Selbst schuld, Leute. Aber wisst ihr, was? Wir hätten noch ein paar andere schuldige, die wir Euch anbieten können. Bürgergeldempfängerinnen und -empfänger und geflüchtete Leute. Die kosten uns richtig Asche, die uns dann für Euch Fußvolk fehlt ...

~~~~~~
Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Laut gestriger analoger MAZ geht es um 10% des Busverkehres und so könne man auch auf Subunternehmer verzichten und würde dadurch angeblich sehr viel Geld sparen.

Was mich zu der Frage kommen lässt: Sollen eigentlich die ersten Combinos abgestellt werden?

Bei (bis gestern) 33 Umläufen hat man ja schon mit 9 Tatratraktionen, 16 Combinos (ohne Prototyp) und 18 Varios (gibts da nich noch nen ausgemusterten Unfallwagen?) 43 Züge, mit denen die 33 Umläufe zu Bestücken sind. Mit den neuen Tramlinks hat man ja 13+16+18= 47 Fahrzeuge für dann noch weniger als 33 Umläufe. Ich meine die Combinos sind als Fahrgast ja viel bequemer als die Varios, aber von der Substanz ist es sicher andersrum.

Und natürlich wurde auch im Artikel ein Stadtvertreter zitiert: Eigentlich müsste man ja mehr fahren und wir halten an der Verkehrswende fest, blabla [Außerdem halte ich natürlich 47 Fahrzeuge ne gute Zahl, Anm. des Foristen] aber vor 2027 wird es da keine Rücknahmen der Einschränkung geben [und da werden dann die Combinos auch schon 30 Jahre alt, Anm. des Foristen].



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.02.2025 10:11 von PassusDuriusculus.
Meines Wissens sind derzeit 13 Tramlink bestellt. Das genügt, um die KT4DmC abzulösen und war sicherlich mal für Mehrleistungen (auf der Neubaustrecke) vorgesehen. Heißt: Die derzeit bestellten Fahrzeuge sind vermutlich noch nicht für die Ablösung älterer Niederflurwagen gedacht. Der Vertrag sieht weitere 12 Tramlink als Option vor (drei der jetzt bestellten gehörten ebenfalls zu dieser Option) - ich nehme an, dass die dann das Aus zumindest für die kurz gebliebenen Combino sein könnten.

Reine ahnungslose Mutmaßungen.

~~~~~~
Dieser Beitrag wurde mit außerordentlicher Sorgfalt erstellt.
Zitat
Philipp Borchert
Meines Wissens sind derzeit 13 Tramlink bestellt. Das genügt, um die KT4DmC abzulösen und war sicherlich mal für Mehrleistungen (auf der Neubaustrecke) vorgesehen. Heißt: Die derzeit bestellten Fahrzeuge sind vermutlich noch nicht für die Ablösung älterer Niederflurwagen gedacht. Der Vertrag sieht weitere 12 Tramlink als Option vor (drei der jetzt bestellten gehörten ebenfalls zu dieser Option) - ich nehme an, dass die dann das Aus zumindest für die kurz gebliebenen Combino sein könnten.

Reine ahnungslose Mutmaßungen.

Abstellungen von Combinos sind derzeit nicht geplant
Finde ich sehr gut. Wäre nur schön, wenn die Fahrzeuge dann auch für ein dichteres Angebot genutzt werden könnten, anstatt als übergroßzügige Reserve rumzustehen.

(@Philipp: Soweit ich weiß sind die 12 Options-Fahrzeuge für die Krampnitzverlängerung)
Zitat
PassusDuriusculus
Finde ich sehr gut. Wäre nur schön, wenn die Fahrzeuge dann auch für ein dichteres Angebot genutzt werden könnten, anstatt als übergroßzügige Reserve rumzustehen.
Na mit der quasi Einstellung der 99 werden doch schon mindestens vier Fahrzeuge frei ...
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen