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IK17 - Icke fürs Großprofil
geschrieben von der weiße bim 
Da die Diskussion über die Modifizierung der Kleinprofilentwicklung IK zum temporären Einsatz im Großprofilnetz im kommenden Jahr sehr umfangreich zu werden verspricht und sich schon bei Banalitäten wie Bahnsteighöhen Diskussionsbedarf ergibt, mache ich damit ein gleich neues Thema auf:

Zitat
manuelberlin (im Thema: Kurzmeldungen Dezember 2016
Hallo Arian,
ärgerlich ist, dass bei solchen Dingen die Angaben oft vor Fehlern nur so strotzen. So ist beispielsweise bei Wikipedia für den HK eine Fußbodenhöhe von 950 mm angegeben.

Richtig Manuel, alle Angaben bei Wikipedia und ähnlichen Quellen sind immer mit Vorsicht zu genießen.

Um das mal klar zu stellen, habe ich unten die relevanten Stellen aus dem Groß- und Kleinlichtraum rauskopiert.
Alle Klammermaße sind für alte Anlagen oder Fahrzeuge noch zulässig.

Die Höhe neuer Bahnsteige (über Schienenoberkante als Bezugspunkt) beträgt demnach im Großprofil 925 mm, im Kleinprofil 850 mm.
Die Fußbodenhöhe neuer Fahrzeuge (Baureihen H/HK, IK und künftige) beträgt im Großprofil 950 mm, im Kleinprofil 875 mm.
Damit ist unter allen Umständen (Toleranzen von Fahrzeug und Gleis) ein mindestens höhengleicher Einstieg gewährleistet, wie es die BOStrab fordert.

Für den IK17 hat das zur Folge, dass der Wagenkasten um 75 mm höher liegen muss als beim IK15 Baumuster und beim IK18 Serienzug fürs Kleinprofil. Eventuell auch ein paar Millimeter weniger, das wird sich zeigen. 50 mm müssen es mindestens sein.

Da auch die Kupplungshöhen unterschiedlich sind, müssen die IK17 Verbände permanent vorn und hinten Kupplungsadapter tragen, um im Störungsfall von einem Großprofilzug geschoben oder geschleppt zu werden. Weiterhin muss an jeder Achtwageneinheit ein Schreib-/Lesegerät deaktiviert werden, damit das RBL und Daisy nicht durcheinander kommen. Um nur mal zwei weitere Probleme zu benennen.

so long

Mario


Zitat
der weiße bim
Weiterhin muss an jeder Achtwageneinheit ein Schreib-/Lesegerät deaktiviert werden, damit das RBL und Daisy nicht durcheinander kommen.

Das verstehe ich nicht. Dann würde ja wenn mal ein Ik17 solo auf Strecke geht nie "Kurzzug" angezeigt.
Zitat
Bd2001
Zitat
der weiße bim
Weiterhin muss an jeder Achtwageneinheit ein Schreib-/Lesegerät deaktiviert werden, damit das RBL und Daisy nicht durcheinander kommen.

Das verstehe ich nicht. Dann würde ja wenn mal ein Ik17 solo auf Strecke geht nie "Kurzzug" angezeigt.

Das wird nicht passieren, da die IK17 Verbände im Betrieb nicht gekuppelt werden. Sie werden immer als 8er Verband auf der U5 unterwegs sein. Nur in der Werkstatt werden die IK17 Verbände gekuppelt.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
der weiße bim
Um das mal klar zu stellen, habe ich unten die relevanten Stellen aus dem Groß- und Kleinlichtraum rauskopiert.
Alle Klammermaße sind für alte Anlagen oder Fahrzeuge noch zulässig.

Hallo Mario,

das ist große Klasse. Nur mit Zeichnungen dieser Art kommt man wirklich weiter. Danke!

Viele grüße
Manuel
Großartig, danke Mario! Ich bin schon in eine mittelgroße Paranoia verfallen, dann bin ich ja wenigstens nicht total bekloppt. Zurück zur Frage, wie genau das mit der Höhennivellierung (die muss ja später auch wieder rückgebaut werden können) funktionieren soll, ist aber noch nit geklärt, oder?
Zitat
schallundrausch
Zurück zur Frage, wie genau das mit der Höhennivellierung (die muss ja später auch wieder rückgebaut werden können) funktionieren soll, ist aber noch nit geklärt, oder?

Das ist zunächst mal Sache des Produzenten, wie er das konstruktiv löst. Irgendwann muss der ganze Trödel ja zurückgebaut werden, sinnvollerweise bei der ersten "großen" HU in der Hauptwerkstatt oder beim Hersteller.
Ganz neu ist das ja nun auch wieder nicht. Immerhin wurde die erste städtische Großprofilstrecke in extremer Mangelwirtschaft 1923 mit 24 Vierwagenzügen der Hochbahngesellschaft eröffnet, die man aus dem Kleinprofilnetz abzweigte und mit neuen Stromabnehmern, Fahrsperren, Trittbrettern ausstattete. Die Polarität der Fahrspannung war der damaligen Antriebstechnik und auch den Hilfsbetrieben völlig egal, wie gelegentliche Einsätze von A1-Museumswagen im Großprofil belegen können.
1982 lieferte das LEW Hennigsdorf eine Serie GI-Wagen ebenso umgerüstet als Typ GII bezeichnet nach Athen. Alle Fahrzeuge wurden nach der Ablösung durch GIII-Großprofilwagen im RAW Schöneweide wieder zu GI zurückgerüstet und bei der BVB, später BVG eingesetzt.
So ähnlich wird das auch beim IK17 funktionieren, da die Grundforderungen im Pflichtenheft von Anfang an enthalten sind. Spannend wirds trotzdem.

so long

Mario



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.12.2016 23:39 von der weiße bim.
Es gab keine GIII-Großprofilwagen. 1952 gab es doch keinen GI-Wagen, oder?
Zitat
Henning
Es gab keine GIII-Großprofilwagen.

[de.wikipedia.org]

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
GIII wurden nur für den Export hergestellt und ausschließlich in Athen eingesetzt. Zwar hatte auch die BVB Interesse und Bedarf, aber LEW Hennigsdorf keine Produktionskapazität. Deshalb erwarb man abgestellte D57 und später D60 der BVG.

so long

Mario
Hallo,

er meint GIII in Athen. Schau einmal dort: WIKI GIII

Grüße
Zitat
der weiße bim
Richtig Manuel, alle Angaben bei Wikipedia und ähnlichen Quellen sind immer mit Vorsicht zu genießen.
Und dies gilt natürlich insbesondere für Angaben, die dort nicht bequellt sind, sodass ihre Herkunft nicht mehr nachvollziehbar ist. Nun sollte es bei Wikipedia aber stimmen ;-)

Zitat
der weiße bim
Um das mal klar zu stellen, habe ich unten die relevanten Stellen aus dem Groß- und Kleinlichtraum rauskopiert.
Vielen Dank dafür!

Viele Grüße
André
Zitat

"der weiße bim" am 12.12.2016 um 20.17 Uhr:

Die Höhe neuer Bahnsteige (über Schienenoberkante als Bezugspunkt) beträgt demnach im Großprofil 925 mm, im Kleinprofil 850 mm.
Die Fußbodenhöhe neuer Fahrzeuge (Baureihen H/HK, IK und künftige) beträgt im Großprofil 950 mm, im Kleinprofil 875 mm.

In der 1995 von der Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe herausgegebenen Dokumentation "Verkehrsplanung für Berlin, Materialien zum Stadtentwicklungsplan Verkehr" wurde auf Seite 36 folgende (vereinfachende) Grafik abgedruckt:



Die darin abzulesenden Maße ab Schienenoberkante 90 cm (Bahnsteigoberkante Großprofil), 80 cm (Bahnsteigoberkante Kleinprofil), 1,05 m (Fußbodenoberkante Fahrzeug Großprofil) und 97 cm - 99 cm (Fußbodenoberkante Fahrzeug Kleinprofil) gelten dann wohl für "alte" Fahrzeuge und Bahnsteige? Ist bekannt, in welchem prozentualen Verhältnis "alte" und "neue" Fahrzeuge sowie "alte" und "neue" Bahnsteige im U-Bahnnetz der BVG zueinander stehen?

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
der weiße bim
Ganz neu ist das ja nun auch wieder nicht. Immerhin wurde die erste städtische Großprofilstrecke in extremer Mangelwirtschaft 1923 mit 24 Vierwagenzügen der Hochbahngesellschaft eröffnet, die man aus dem Kleinprofilnetz abzweigte und mit neuen Stromabnehmern, Fahrsperren, Trittbrettern ausstattete.

Na da werden sich ja sicherlich noch viele Mitarbeiter aus der Werkstatt daran erinnern und die neue, alte Situation mit links und vierzig Fieber meistern.
Zitat
krickstadt
Zitat

"der weiße bim" am 12.12.2016 um 20.17 Uhr:

Die Höhe neuer Bahnsteige (über Schienenoberkante als Bezugspunkt) beträgt demnach im Großprofil 925 mm, im Kleinprofil 850 mm.
Die Fußbodenhöhe neuer Fahrzeuge (Baureihen H/HK, IK und künftige) beträgt im Großprofil 950 mm, im Kleinprofil 875 mm.

In der 1995 von der Senatsverwaltung für Verkehr und Betriebe herausgegebenen Dokumentation "Verkehrsplanung für Berlin, Materialien zum Stadtentwicklungsplan Verkehr" wurde auf Seite 36 folgende (vereinfachende) Grafik abgedruckt:



Die darin abzulesenden Maße ab Schienenoberkante 90 cm (Bahnsteigoberkante Großprofil), 80 cm (Bahnsteigoberkante Kleinprofil), 1,05 m (Fußbodenoberkante Fahrzeug Großprofil) und 97 cm - 99 cm (Fußbodenoberkante Fahrzeug Kleinprofil) gelten dann wohl für "alte" Fahrzeuge und Bahnsteige? Ist bekannt, in welchem prozentualen Verhältnis "alte" und "neue" Fahrzeuge sowie "alte" und "neue" Bahnsteige im U-Bahnnetz der BVG zueinander stehen?

Gruß, Thomas

Also, prozentuale Daten hab ich nicht... aber die kannst Du bestimmt leicht selbst ausrechnen. 'Neue' Fahrzeuge sind nur H/Hk und natürlich die beiden Ik. 'Neue' Bahnsteige müssten dann alle die sein, die in den letzten 10-15 Jahren einer Sanierung unterzogen worden sind. Sieht man manchmal ganz schön bei Sanierungen im Großprofil, wenn die eine Bahnsteighälfte schon fertig ist und an der anderen gerade gearbeitet wird, dass die neuen (granit-)Platte ein paar Zentimeter höher liegen als der alte Asphalt. War jetzt so semigut, die Antwort, oder?
Warum baut man nicht einfach eine modifizierte H-Serie weiter?
Zitat
Ostkreuzi
Warum baut man nicht einfach eine modifizierte H-Serie weiter?


Weil sich die Technik seit knapp 25 Jahren weiterentwickelt hat.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Oder auch weil eine Beschaffung von öffentlichen Auftraggebern in der Größenordnung ausgeschrieben werden muss.
Zitat

"schallundrausch" am 13.12.2016 um 17.53 Uhr:

War jetzt so semigut, die Antwort, oder?

Naja, ob Deine Antwort "gut" oder "semigut" war, mag ich nicht entscheiden. In meinem Beruf wäre sie ein NOP. ;-)

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Ostkreuzi
Warum baut man nicht einfach eine modifizierte H-Serie weiter?

Wenn dies wirtschaftlich sinnvoll wäre, müsste ja der Hersteller der H-Serie die Ausschreibung locker gewinnen, weil er einen immensen Kostenvorteil in der Entwicklung hätte. Wahrscheinlich ist es aber eher so, dass das auf dem aufgebaut werden kann, das allgemeine Know-How aller Schienenfahrzeughersteller ist. Somit kann man wohl genausogut oder mit eher geringem Mehraufwand einen neuen Zug, der den aktuellen technischen Anforderungen entspricht, aus einer Straßenbahn oder einem Regionalzug bzw. dem Zusammenfügen etablierter Komponenten aus beiden entwickeln.
Zitat
Ostkreuzi
Warum baut man nicht einfach eine modifizierte H-Serie weiter?

Das Konzept dieses Zuges ist auch nicht optimal, weil er als 6-Wagen nicht trennbar ist. Die neue Baureihe J wird wahrscheinlich wie die neue S-Bahnbaureihe 483/484 aus 2- und 4-Wagenzüge bestehen.
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