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Carsharing und Radverleihsysteme
geschrieben von schallundrausch 
Natürlich gehören Radfahrer nicht auf die Busspur, sondern auf eine Radspur. Doch was soll ich in Straßen mit einer Busspur als Radfahrer denn machen? Eine Spur weiter links fahren und mich rechts von einem 2,55m breiten Ungetüm überholen lassen, während mich wie üblich einer von rechts schneidet? Nee, da muss ich eben auf der Busspur fahren. Wo ich mich ansonsten recht wohl fühle. Nur das stetige Bäumchen wechsel dich Spiel an den Haltestellen nervt.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Natürlich gehören Radfahrer nicht auf die Busspur, sondern auf eine Radspur. Doch was soll ich in Straßen mit einer Busspur als Radfahrer denn machen? Eine Spur weiter links fahren und mich rechts von einem 2,55m breiten Ungetüm überholen lassen, während mich wie üblich einer von rechts schneidet? Nee, da muss ich eben auf der Busspur fahren. Wo ich mich ansonsten recht wohl fühle. Nur das stetige Bäumchen wechsel dich Spiel an den Haltestellen nervt.

Volle Zustimmung. Ich empfinde Busspuren jetzt auch nicht als Königsweg zur Insel der Glückseligkeit, aber allemal lieber als daneben auf der Straße zu fahren ist es mir in jedem Falle. Die Wechsel an den Haltestellen nerven nicht nur, sie sind vor allem auch gefährlich. Schon alleine deswegen sind geschützte Radstreifen den jetzigen Lösungen vorzuziehen.
Also überbreite Busspuren (5m) wären eine Alternative. Dann hätte der Bus genug Platz, die Radler zu überholen und an den Haltestellen könnten die Radler wieder am Bus vorbei fahren. Wenn der Radweg rechts von der Bushaltestelle entlanggeführt wird, dann gibts ja an Haltestellen immer Ärger zwischen uneinsichtigen Radfahrern und unvorsichtigen ÖPNV-Kunden...

Ansonsten fänd ich es durchaus überlegenswert eher Parallelstraßen der großen Magistralen zu Gunsten des Radverkehrs auszubauen. So schön ist es auch nicht an stark befahrenen Straßen entlang zu radeln, auch wenn in der Utopie der Autoverkehr auf das absolut notwendige Maß reduziert wird, sehe ich dort immernoch unangenehm viel Verkehr.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Sehe ich ähnlich wie Nemo. Allerdings müssen die Nebenstraßen dann auch ernsthaft umgestaltet werden. Einfach nur ein Schild "Fahrradstraße" aufzuhängen funktioniert nicht, wie die bisherigen Beispiele Linienstraße, Rochstraße oder Prinzregentenstraße leider tagtäglich zeigen. Auch die Verkehrsberuhigung per 10-Zone in Mitte kann man als gescheitert betrachten. Rochstraße (Fahrradstraße) und Dircksenstraße (10-Zone) werden insbesondere von Taxifahrern als Durchgangsstraßen zur Anfahrt auf den Warteplatz Hackescher Markt genutzt. Langsamer als 30 fährt da kaum einer.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Christian Linow
Mit den Arbeitsplätzen in der Automobilbranche mühe ich mich erst gar nicht ab; sie sind signifikant überbewertet und schöngerechnet, was hinlänglich bekannt sein dürfte.

Diese Aussage darfst du gern mit Arbeitnehmern in der Branche ausdiskutieren.
Im Süden der Stadt gibt es sogar eine Bahnstrecke die von der Automobilindustrie abhängig ist.


Zitat
Christian Linow
Es ging mir weder in dem speziellen Beitrag darum, die Welt umerziehen zu wollen, noch allgemein. Derweil spiegeln aber die Nutzerzahlen im Bereich des Radverkehrs eben eine andere Realität wider als eine überschaubare Anzahl von „Masochisten“ bzw. „Verzweiflungstätern“. Jeder kann sich selbst davon überzeugen: [www.stadtentwicklung.berlin.de]

Ja sie sprechen eine Realität aus, nämlich längst nicht deine euphorisch vorgetragene Wunschrealität.
Warum wohl gibt es diese Zählstellen in der Mehrheit nur innerhalb des S-Bahnringes und an bekannten Radfahrschwerpunkten?
Die Zählstationen #9 und #10 spiegeln eher die Realität wieder als die komprimierte Ansicht welche die anderen Zählstationen vorgaukeln.
Berlin ist nunmal nicht Stuttgart oder Utrecht, hier sind für viele die Wege länger, besonders für die welche nicht innerhalb des S-Bahnringes wohnen und arbeiten.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
Nemo
Also überbreite Busspuren (5m) wären eine Alternative. Dann hätte der Bus genug Platz, die Radler zu überholen und an den Haltestellen könnten die Radler wieder am Bus vorbei fahren. Wenn der Radweg rechts von der Bushaltestelle entlanggeführt wird, dann gibts ja an Haltestellen immer Ärger zwischen uneinsichtigen Radfahrern und unvorsichtigen ÖPNV-Kunden...

Auf Busspuren sollten grundsätzlich nur Busse fahren dürfen.


Zitat
Nemo
Ansonsten fänd ich es durchaus überlegenswert eher Parallelstraßen der großen Magistralen zu Gunsten des Radverkehrs auszubauen. So schön ist es auch nicht an stark befahrenen Straßen entlang zu radeln, auch wenn in der Utopie der Autoverkehr auf das absolut notwendige Maß reduziert wird, sehe ich dort immernoch unangenehm viel Verkehr.

DAS wäre eine gute Alternative, leider hält man selbst im ADFC davon nicht viel. Man will mit Gewalt die Hauptstrassen stürmen und sich mit dem MIV anlegen.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Du kannst gar nicht wissen, ob der ADFC mit "aller Gewalt" auf die Hauptstraßen will, weil es in ganz Berlin keine einzige Radroute gibt, die als Alternative zu einer Hauptstraße geeignet wäre. Die existierenden Radrouten sind entweder Schleichwege für Autos, zweckentfremdete Busspuren, Spazierwege für Jogger und Hundebesitzer, oder sie werden an jeder kleinen Nebenstraße unterbrochen um dem heiligen MIV Vorrang zu gewähren...
Zitat
VvJ-Ente
Du kannst gar nicht wissen, ob der ADFC mit "aller Gewalt" auf die Hauptstraßen will, weil es in ganz Berlin keine einzige Radroute gibt, die als Alternative zu einer Hauptstraße geeignet wäre. Die existierenden Radrouten sind entweder Schleichwege für Autos, zweckentfremdete Busspuren, Spazierwege für Jogger und Hundebesitzer, oder sie werden an jeder kleinen Nebenstraße unterbrochen um dem heiligen MIV Vorrang zu gewähren...

Deswegen redet Nemo auch vom Ausbauen. Was ich vom ADFC weiß und was nicht, lass man meine Sorge sein! Geeignete Routen gäbe es durchaus, man muß nur wollen und über den eigenen Schatten springen.
Wer allerdings glaubt Radler-Autobahnen mit eingebauter Vorfahrt in Nebenstrassen errichten zu können ist vom ersten Zentimeter auf dem Holzweg.

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Zitat
Ronny_Sommer


Auf Busspuren sollten grundsätzlich nur Busse fahren dürfen.

Die Frage ist halt, was macht man wenn die Straße nicht breit genug für Bürgersteig, Radweg, Busspur, Kfz-Spur und Lieferzone oder gar Parkraum ist. Wen ärgern wir dann neben den Radlern? Fußgänger oder Autofahrer? Oder ist der Radweg dann wichtiger als die Busspur? Schmeißen wir die Autos raus? Das kommt ganz sicher auf die Gegebenheiten an man sollte hier jedoch nie dogmatisch sein. Verkehrsplanung in Städten kann immer nur als Kompromiss funktionieren, wenn man nicht die Fehler der Autogerechten Stadt für andere Verkehrssysteme wiederholen möchte.

Die Frage wie man einen Radweg am sichersten durch eine ÖPNV-Haltestelle bekommt ist in Berlin noch ungelöst. Möchte man die Konflikte eher zwischen Bus und Radfahrer, zwischen Radfahrer und einsteigenden Fahrgästen oder zwischen Radfahrern und den Fahrgästen, die die Haltestelle betreten oder verlassen? Für alle drei Beispiele gibt es jeweils gute und schlechte Lösungen.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Ronny_Sommer
Geeignete Routen gäbe es durchaus, man muß nur wollen und über den eigenen Schatten springen.
Wer allerdings glaubt Radler-Autobahnen mit eingebauter Vorfahrt in Nebenstrassen errichten zu können ist vom ersten Zentimeter auf dem Holzweg.
Wer glaubt mit es gääääääbe irgendwelche Routen oder Bevormundungen würde man auch nur einen Radfahrer von den Hauptverkehrsstraßen holen, der ist auf dem Holzweg. Und gerade diejenigen, die sich dann im Zweifelsfall überall dazwischen drängeln und Stress mit Fußgängern und Autofahrern machen, diszipliniert man so erst recht nicht.

Also Butter bei die Fische: Wo GIBT es in Berlin eine Radroute parallel zu einer Hauptstraße, wo ein Radfahrer ähnlich zügig vorankommt wie eben dort. Ohne akzeptable Alternative wird man nämlich gar nichts erreichen.
Z.B. Bergmannstraße als Alternative zur Gneisenaustr.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Ronny_Sommer

Mit den Arbeitsplätzen in der Automobilbranche mühe ich mich erst gar nicht ab; sie sind signifikant überbewertet und schöngerechnet, was hinlänglich bekannt sein dürfte.

Diese Aussage darfst du gern mit Arbeitnehmern in der Branche ausdiskutieren.
Im Süden der Stadt gibt es sogar eine Bahnstrecke die von der Automobilindustrie abhängig ist.

Das mache ich sogar relativ häufig, da ich berufsbedingt vor einigen Jahren von Berlin weggezogen bin, in Stuttgart wohne und viele meiner Nachbarn sowie zahlreiche Eltern, die man aus der Kita kennt, beim Daimler arbeiten. Die Kolumne In was für einer Stadt will ich leben? In einer, wo die Würde unantastbar ist! entstand sogar aus einem solchen Zwiegespräch.

Zitat
Ronny_Sommer

Ja sie sprechen eine Realität aus, nämlich längst nicht deine euphorisch vorgetragene Wunschrealität.
Warum wohl gibt es diese Zählstellen in der Mehrheit nur innerhalb des S-Bahnringes und an bekannten Radfahrschwerpunkten?
Die Zählstationen #9 und #10 spiegeln eher die Realität wieder als die komprimierte Ansicht welche die anderen Zählstationen vorgaukeln.
Berlin ist nunmal nicht Stuttgart oder Utrecht, hier sind für viele die Wege länger, besonders für die welche nicht innerhalb des S-Bahnringes wohnen und arbeiten.

Ein Blick auf den Modal Split der Bezirke verrät, dass eben nicht nur innerhalb des S-Bahnrings aktiv geradelt wird. Mit 13% Radverkehrsanteil in Zehlendorf, 10% in Köpenick oder 14% in Weißensee entspricht bzw. übertrifft man sogar den bundesweiten Durchschnitt von Kernstädten, der bei 10% liegt. Stuttgart hat übrigens gerade mal 5% Radverkehrsanteil und ist alles andere als eine fahrradfreundliche Stadt, die man mit Utrecht nun so gar nicht vergleichen kann. Übrigens sind die Wege hier vielleicht nicht länger, dafür aber umso steiler. ;)

Zitat
Ronny_Sommer

DAS wäre eine gute Alternative, leider hält man selbst im ADFC davon nicht viel. Man will mit Gewalt die Hauptstrassen stürmen und sich mit dem MIV anlegen.

Wie bereits erwähnt, hat der ADFC gerade jüngst einen ziemlich radikalen Paradigmenwechsel vollzogen. Mit seiner Forderung nach geschützten Radfahrstreifen distanziert er sich deutlicher als je zuvor von dem so genannten Vehicular-Cycling. Was zu Recht die Frage aufwirft, ob die Radfahrstreifen-Politik der vergangenen Jahrzehnte auf einen Glaubenskrieg zurückzuführen ist, bei dem es in der Hauptsache um das Erobern der Straße ging. In „Ein Glaubenskrieg auf Kosten aller – Der Radweg ist tot, es lebe der Radweg“ stellt sich der stellvertretende ADFC-Bundesvorsitzende Ludger Koopmann diesem Vorwurf und skizziert die Zukunft des Radverkehrs. Ebenso wie der Mitinitiator des Berliner Volksentscheids Fahrrad, Dr.-Ing. Tim Lehmann - seinesgleichen Stadt- und Verkehrsplaner und Gründer des ium-Instituts für urbane Mobilität.

Zitat
Nemo

Ansonsten fänd ich es durchaus überlegenswert eher Parallelstraßen der großen Magistralen zu Gunsten des Radverkehrs auszubauen. So schön ist es auch nicht an stark befahrenen Straßen entlang zu radeln, auch wenn in der Utopie der Autoverkehr auf das absolut notwendige Maß reduziert wird, sehe ich dort immernoch unangenehm viel Verkehr.

Die Idee finde ich sehr konstruktiv. Mein Vorschlag wäre sowieso, alle Tempo-30-Zonen in Fahrradstraßen umzuwidmen, in denen Autos weiterhin zugelassen sind.
Zitat
Nemo
Z.B. Bergmannstraße als Alternative zur Gneisenaustr.

Wir reden von echten Radrouten. Und nicht von einem kurzen Stück Fahrradsträßchen.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital

Z.B. Bergmannstraße als Alternative zur Gneisenaustr.

Wir reden von echten Radrouten. Und nicht von einem kurzen Stück Fahrradsträßchen.

Also lege ich noch Kreuzbergstr. und Monumentenstr. drauf und die Yorckstr. auf der anderen Seite. Das sind zwar keine Fahrradstraßen aber Straßen mit viel Radverkehr.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.12.2016 15:13 von Nemo.
Warum müssen Radrouten immer an Haupt- oder Nebenstraßen entlang führen? Ich bin der Meinung, dass entlang von Wasserstraßen, Bahnstrecken und durch Grünanlagen durchaus bessere Radrouten angelegt werden könnten. Es wäre kein Konflikt zu anderen Verkehrsteilnehmern zu erwarten, sofern der Fuß- und Radverkehr getrennte Wege bekommen würde. Es lassen sich zwar nicht immer solche Trassen finden, man sollte diese aus meiner Sicht aber favorisieren.

Ein Beispiel wäre, von Teltow entlang des Teltowkanals bis Lankwitz einen Radweg zu bauen, anschließend auf der Straße bis Priesterweg eine ordentliche Fahrradspur abzumarkieren und via Südkreuz und Gleisdreieckpark bis fast zum Potsdamer Platz auf "grünen Wegen" zu fahren. Dort dann auf vorhandenen Hochboardwegen und durch den Tiergarten. Und schon hätten wir eine vernünftige Radverbindung vom Süden in die City ohne großen Aufwand. Wenn man das vernünftig ausschildert, dann wird eine solche Route gut angenommen und der MIV und ÖPNV entlastet.

Übrigens wäre auch die Strecke parallel zur Ringbahn eine interessante Radroute.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.12.2016 15:56 von DaniOnline.
Liebe Userinnen und User,
liebe Leserinnen und Leser,

mit Freude nehmen wir zur Kenntnis, dass sich das Thema Radverkehr auch bei BahnInfo einer zunehmenden Beliebtheit erfreut und thematisch immer wieder eine Rolle spielt. Um dem Interesse daran gerecht zu werden, haben wir zusammen mit dem jüngsten Update einige Neuerungen vollzogen.

RadfahrInfo nennt sich der Themenkomplex, der von nun an in einer Kooperation mit shaRAD Space über Nachrichten aus der Radverkehrswelt informiert. RadfahrInfo ist abrufbar unter www.radfahrinfo.de oder auf der Hauptseite über einen Reiter im Menü.

Und weil es bei einem derart bedeutenden Thema wie Radverkehr an Diskussionsbedarf nie mangelt, gibt es bei uns selbstverständlich auch das passende RadfahrInfo-Forum dafür.

Viel Spaß beim Lesen, weiterhin reichlich kontroverse Wortwechsel und vorab einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht

BahnInfo
Zitat
DaniOnline
Warum müssen Radrouten immer an Haupt- oder Nebenstraßen entlang führen?

Grundsätzlich nicht, aber in dem speziellen Fall ging es ja darum, Radfahrer von Hauptstraßen fernzuhalten. Und da kann dann die Alternativroute (sofern vorhanden) nicht kilometerweit entfernt sein. Das kann man mit Fernradwegen, auf denen hauptsächlich Touristen unterwegs sind, machen. Bei 70 km Tagesetappe nimmt man auch noch einen Schlenker mehr mit und fährt 80, wenn es sich schöner fährt. Aber kein Pendler wird auf seinem täglichen Arbeitsweg 2x5 km mehr fahren. Da weicht man zwei Blocks nach rechts oder links aus, mehr nicht.

Aber heute existieren halt nicht einmal die etwas weiter entfernten Alternativen. Ich nehme mal deine Beispielstrecke Lichterfelde - City mit einem Radfahrer, der ca. 25 km/h fährt wenn er kann, zu langsam um im Autoverkehr mitzuhalten und so schnell, dass sich Fußgänger bedroht fühlen, wenn er auf sie zurauscht. Also genau den Typ Radfahrer, den man gerne von anderen Verkehrsteilnehmern fernhalten möchte.

Teltowkanalufer: Bis Birkbuschstr. jede Menge Jogger und Hundebesitzer auf dem Weg. Auf gefahrlose Querung der Siemensstr. wartet man im Berufsverkehr minutenlang, da keine Mittelinsel und schon gar keine Ampel vorhanden. Wie du vom Kanalufer zum Priesterweg kommen willst, ist mir auch noch nicht klar. Vor dem Edenkobener Steg abbiegen? Kaiser-Wilhelm-Str. hoch? Erst entlang der S2-Trasse?

Machen wir mal am S-Bf.Priesterweg weiter: Parallel zur S-Bahn wieder jede Menge Hunde und zusätzlich Inline-Skater. Am Südkreuz endet der Radweg mitten auf dem Fußweg auf dem Bahnhofsvorplatz. Dazu beim Wechsel auf die Straße Konflikte mit Reisebussen, Linienbussen, Taxen. Dann geht es einigermaßen erträglich bis zum Südpark hoch, wobei auch da der Fußgängerverkehr nervig sein kann. Am S-Bf. Yorckstraße heißt es dann wieder Fußgängerslalom fahren. Am Schöneberger Ufer endet der Weg an einer viel befahrenen Straße ohne Radweg. Der Spurwechsel von ganz rechts nach ganz links zur Köthener Brücke ist für unseren Beispielfahrer kein ganz großes Problem, aber ein guter Teil der Alltagsradler wird daran scheitern. Am Potsdamer Platz gibt es dann wieder massenhaft Konfliktpunkte mit Fußgängern. Im westlichen Tiergarten gibt es stellenweise auch ordentlich Fußgängerverkehr, dazu dauert die Querung der Hofjägerallee seine Zeit.

Insgesamt fährt unser Radler von der Wismarer Str. zum S-Bf. Tiergarten über deine Route ca. 16 km, während er über die direkte Verbindung über Hindenburgdamm - Schloßstr. - Bundesallee - Zoo nur 11,5 km fährt. Und wenn es ihn nicht stört gelegentlich mal angehupt zu werden, wesentlich flüssiger als über deine Route.
Zitat
DaniOnline
Warum müssen Radrouten immer an Haupt- oder Nebenstraßen entlang führen?

Möglicherweise weil auch Radfahrer einen Start und ein Ziel haben. Das liegt oft nicht gerade an einem Kanal oder im Wald. Auch wenn ich ne Nebenstraße weiter ne tolle Radroute anbiete komme ich nicht drum herum auch auf Hauptstraßen adäquate Radspuren einzurichten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital

Möglicherweise weil auch Radfahrer einen Start und ein Ziel haben. Das liegt oft nicht gerade an einem Kanal oder im Wald. Auch wenn ich ne Nebenstraße weiter ne tolle Radroute anbiete komme ich nicht drum herum auch auf Hauptstraßen adäquate Radspuren einzurichten.

Das scheint nach wie vor ein großes Problem zu sein. Nicht wenige stellen sich unter den Radfahrenden Sonntagspedalisten vor, die bei Schönwetter mal einen netten Ausflug machen.

Und ja:

Zitat
DaniOnline
Warum müssen Radrouten immer an Haupt- oder Nebenstraßen entlang führen? Ich bin der Meinung, dass entlang von Wasserstraßen, Bahnstrecken und durch Grünanlagen durchaus bessere Radrouten angelegt werden könnten.

Neben Wasserstraßen oder Bahnstrecken (sehr gerne auch auf Bahnstrecken, wenn man auf ihnen beispielsweise einen Radschnellweg installiert) bzw. durch Grünanlagen lässt es sich gut fahren. Wohl dem, dessen Start und Ziel - wie mein Vorredner so treffend bemerkte - entlang solcherlei Routen liegen. Bei mir trifft das sogar zur Hälfte zu. Die halbe Strecke meines täglichen Arbeitsweges kann ich am Fluss entlang und durch eine Grünanlage fahren. Entspannter ist die Fahrt aber dadurch noch lange nicht, weil nahezu alle Abschnitte aus einem gemeinsamen Geh- und Radweg bestehen. Und die wenigen Radfahrern vorbehaltenen Trassen, die man sogar eingefriedet hat, werden trotz opulent aufgehängter Verkehrszeichen und Asphaltmalereien von Fußgängern heimgesucht.

Am Ende stellt sich mir die Frage, weshalb man nicht beides miteinander verbinden sollte: Eine Trennung von Rad-, Fuß- und Autoverkehr mit Radfahrern auf Hauptstraßen. Alles in allem eben ein geschützter Radfahrstreifen.


Quelle: Wikimedia Commons, John Greenfield (Flickr: kinzie-bikes-cdot1)
Zitat
Christian Linow


Quelle: Wikimedia Commons, John Greenfield (Flickr: kinzie-bikes-cdot1)

Prima, und wie komme ich dann bitte aus dem Bus zum Gehweg bzw. wo soll der Bus bei einer derart verbarrikadierten Radspur dann bitteschön halten?!
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