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Fragenthread 2017 (1.Quartal)
geschrieben von micha774 
Kann das sein, dass die BVG derzeit ihre Busse umverteilt?
Ich meine Hof I hat jetzt den Scania Doppeldecker und kaum noch GN05.
Dafür scheint Lichtenberg mit denen zugeknallt zu werden und ein MB GN03 geht nach dem Anderen.
Ja, das kann gut hinkommen.
4622 war heute auch auf dem 191/291 unterwegs. Desweiteren bekommt Lichtenberg in letzter Zeit auch desöfteren MAN GN03 und Solaris GN07 sowie GN09 ausgeliehen.
Hallo zusammen,

zur Diskussion zum "Dora"-Zug habe ich eine Frage zu den Rollbandanzeigen bei der Berliner U-Bahn:

Seit einiger Zeit gibt es ja Rollbandanzeigen mit elektrischem Antrieb und Zielvorwahl, wobei das Ziel dann automatisch angefahren wird.

Wie sind die Berliner U-Bahn-Baureihen in dieser Hinsicht ausgestattet? Wie war es zuletzt beim "Dora"? Kurbel oder elektrisch?


Von der S-Bahn-Baureihe 420 aus München weiß ich noch, dass bis zum Schluss von Hand gekurbelt werden musste. Bei über 50 hinterlegten Zielen konnte man sich manchmal einen Wolf kurbeln. Manche Antriebe waren auch so schwergängig, dass man den Kurbelarm wie einen Knauf in die Hand nehmen und Stück für Stück drehen musste. Arrrgh.


Ich habe lange nach einem Führerstandsfoto gesucht, auf dem die Zielanzeige zu sehen ist. Ich habe leider nur dies gefunden, auf dem die Kurbel gerade noch zu sehen ist (rechts oben): Sechstes Bild von oben in dem Beitrag, der grüne Führerstand. Den Direktlink auf das Bild (gehostet bei "Photobucket") erspare ich Euch, der ist ohne massiven Einsatz von Werbeblockern absolut ungenießbar.

Zur Erläuterung: An der Abdeckung des Zielfilmkastens war eine Liste aller Ziele mit zugehöriger Nummer angebracht. Durch ein verschließbares Guckloch in der Abdeckung konnte man auf den Rand des Zielfilms sehen, wo die Nummern aufgetragen waren. Man hat dann so lange gekurbelt, bis die gewünschte Nummer auf dem Zielfilm auf Höhe einer feststehenden Markierung am Rand war.


Für Interessierte, was es auf er Führerstandsaufnahme sonst noch zu sehen gibt:

Links schräg auf dem Tisch das Zugbahnfunkgerät. Oberhalb des zugehörigen Hörers auf dem Pult die Schalter für die Indusi/PZB90. Rechts daneben der Fahrtrichtungsschalter, in den ein Schlüssel eingesteckt werden musste, den der Triebfahrzeugführer bei sich trug. Zur Umschaltung zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt musste der Schlüssel in der Nullstellung abgezogen und um 180 Grad gedreht werden. Was es mit dem Metallkasten auf sich hat, weiß ich nicht. Daran kann ich mich nicht erinnern, und ich weiß auch nicht, ob der überhaupt zum Fahrzeug gehört. Darüber ist noch der Drehschalter für die Spitzen- und Schlussbeleuchtung zu erkennen.

Daneben der Fahr- und Bremsschalter, heute eher als "Sollwertgeber" bekannt. Oberhalb des Fahr- und Bremsschalters müsste mit dem Kugelknauf der Schalter für die Sandstreueinrichtung sein. Die anderen Kippschalter in dieser Reihe waren für Beleuchtung, Heizung, Bremsprobe usw.

In der Mitte Platz für den klassischen Buchfahrplan mit Klemmen und Leuchte dafür. Da ich ja als Zugbegleiter eingesetzt war, hatte ich dort oft ein gutes Buch eingeklemmt. Die meisten Abfahrtszeiten kannte ich auswendig, die Geschwindigkeiten interessierten mich nicht. Rechts vorne auf einer Alu-Abdeckung die Bedienelemente für die Sprechanlage, davor die Bedienelemente für die Fahrgasttüren sowie verschiedene Leuchtmelder.

Ganz rechts mit dem horizontalen Hebel das sogenannte Führerbremsventil für die Druckluftbremse. Der rote Griff ist für die Signalpfeife. Die zwei Hebel und Drehknöpfe darüber waren, wenn ich mich richtig erinnere, für die Betätigung und Regulierung der druckluftbetriebenen Scheibenwischer - einen dieser Druckluftantriebe sieht man am oberen Bildrand neben der Kurbel.

Auf dem hochstehenden Teil des Pults links ein Voltmeter für die Fahrdrahtspannung, darum gruppiert die ursprünglichen Leuchtmelder für Indusi und Sifa. Rechts daneben der Geschwindigkeitsmesser. Das kleine Anzeigefeld rechts oberhalb des Geschwindigkeitsmessers gab es damals nicht, es dürfte zur PZB90 gehören. Prominent dann das EBuLa-Gerät (Elektronischer Buchfahrplan und La). An diesem Platz war ursprünglich das Anzeigegerät für die LZB eingesetzt. Rechts Manometer für die Druckluftbremse.

Die Armatur links auf dem Pult kurz vor der Frontscheibe dient zum Entkuppeln der Scharfenbergkupplung. Hier musste der Steckschlüssel eingesetzt werden, der ansonsten in den Fahrtrichtungsschalter eingesetzt wurde. Ganz links vorne sieht man noch das Handrad für die Handbremse.

Viele Grüße
Manuel



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.03.2017 22:36 von manuelberlin.
Zitat
Flexist
Kann das sein, dass die BVG derzeit ihre Busse umverteilt?
Ich meine Hof I hat jetzt den Scania Doppeldecker und kaum noch GN05.
Dafür scheint Lichtenberg mit denen zugeknallt zu werden und ein MB GN03 geht nach dem Anderen.

Die MB GN werden nur nach Cicero versetzt, rausgehauen hat Lichtenberg kaum einen. L hat schon früher Busse ausgeliehen bekommen, das ist jetzt keine neue Erscheinung. Auch MAN GN.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Hallo Manuel.

Die Dora-Züge hatten eine rein manuelle Steuerung, sprich: es wurde gekurbelt. Hierbei gab es auch keinen Rollbandkasten, sondern die ganze Mechanik war im Wagenkasten intergriert. Anderssieht es bei den F74 und F76 aus. Dort gab es dann die halbautomatische Steuerung mit einem eigenen Zielkasten (habe einen in meinem Besitz)
Hier gibt es nur einen Drehschalter für die Auf- und Ab-Steuerung der aber immerwieder in die Nullstellung geht. Erst die späteren Baureihen mit Fallblattanzeiger oder Rollband mit enthaltener Linienanzeige im Großprofil sind vollautomatisch mittels rückseitigem Strichcode.
Im Scaniabus ist mir nun schön öfter aufgefallen, dass der Gong vor der Haltestellenansage fehlt. Fällt der in Zukunft überall weg oder bin ich zufällig öfter mit dem selben Bus unterwegs, wo der Gong fehlt?
Also mir wäre eigentlich neu, dass bei irgendwelchen Ansagen in irgendeinem Bus der Gong fehlt. Ich hätte auch vermutet, der ist bei den Ansagen (also es werden ja wahrscheinlich Dateien abgespielt) direkt dabei.
Hallo,

Zitat
VBB/HVV
Ich hätte auch vermutet, der ist bei den Ansagen (also es werden ja wahrscheinlich Dateien abgespielt) direkt dabei.

Da vermutest Du aber verkehrt. Der Gong bzw. die verschiedenen Gongversionen sind separate Dateien.

Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Hallo Carsten,

danke!

Zitat
GraphXBerlin
Anders sieht es bei den F74 und F76 aus. Dort gab es dann die halbautomatische Steuerung mit einem eigenen Zielkasten (habe einen in meinem Besitz)
Hier gibt es nur einen Drehschalter für die Auf- und Ab-Steuerung der aber immer wieder in die Nullstellung geht.

Das heißt, dort wurde im Prinzip nur die Kurbelmechanik durch einen Elektroantrieb ersetzt, und es gibt dann jeweils Stoppmarker, die den Antrieb nach Loslassen des Drehschalters an der nächsten "richtigen" Position anhalten?

Der eigene Rollbandkasten dürfte den Vorteil haben, dass man den Kasten als Ganzes austauschen und damit den Werkstattaufenthalt des Fahrzeugs minimieren kann.

Bei der S-Bahn-Baureihe 420 war die Rollbandmechanik ebenfalls in den Wagenkasten integriert. Es gab eine große Klappe, durch die man das Rollband ausbauen oder die Leuchtstoffröhre zur Beleuchtung austauschen konnte. Leider zeigt keine mir bekannte Führerraumaufnahme diesen Bereich und ich habe das damals auch nie selbst fotografiert. Zu sehen ist leider immer nur das Pult.

Viele Grüße
Manuel
Anonymer Benutzer
Re: Fragenthread 2017 (1.Quartal)
15.03.2017 01:13
Zitat
VBB/HVV
Also mir wäre eigentlich neu, dass bei irgendwelchen Ansagen in irgendeinem Bus der Gong fehlt. Ich hätte auch vermutet, der ist bei den Ansagen (also es werden ja wahrscheinlich Dateien abgespielt) direkt dabei.

Jeder Wagen muss einzeln die Ansagendateien draufgespielt bekommen.
Bei den neusten Scania-Wagen z.B. wurde aus welchen Gründen auch immer nur Ansagen ohne Gong überspielt.
Zitat
lkf
Im Scaniabus ist mir nun schön öfter aufgefallen, dass der Gong vor der Haltestellenansage fehlt. Fällt der in Zukunft überall weg oder bin ich zufällig öfter mit dem selben Bus unterwegs, wo der Gong fehlt?

Soweit ich von anderen gehört habe, wurde der ausversehen vergesse draufzuspielen. Ab 4581 betrifft das die Scanias.

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
Zitat
manuelberlin
Das heißt, dort wurde im Prinzip nur die Kurbelmechanik durch einen Elektroantrieb ersetzt, und es gibt dann jeweils Stoppmarker, die den Antrieb nach Loslassen des Drehschalters an der nächsten "richtigen" Position anhalten?

Der eigene Rollbandkasten dürfte den Vorteil haben, dass man den Kasten als Ganzes austauschen und damit den Werkstattaufenthalt des Fahrzeugs minimieren kann.

Hallo Manuel.
Nein, mit der Nullstellung meinte ich, dass der Drehschalter eher ein "Drehtaster" (doofe Bezeichnung) ist der in der Auf- oder Ab-Stellung nicht einrastet. Der Tf. muß dennoch auf die Bandrückseitigen Markierungen mit dazugehörigen Bahnhofskürzeln gucken. Hunderprozentig mittig ist es also selten.


Seit wann haben die U-Bahnhöfe Rauchmelder?
Hab die jetzt erstmals wahrgenommen.
Zitat
micha774
Seit wann haben die U-Bahnhöfe Rauchmelder?

Nach dem geltenden Brandschutzkonzept für U-Bahnhöfe sind Betriebsräume, Verkaufsstätten und Aufzüge mit Brandmeldeanlagen auszurüsten. Die von Fahrgästen genutzten Bereiche der Bahnhöfe erhalten normalerweise keine Brandmelder, es sei denn im Brandschutzgutachten wird das ausnahmsweise festgelegt. Vorgeschrieben sind die Sicherheitsbeleuchtung und Rettungswegbeschilderung sowie die Ausführung der Böden, Wände, Decken und Einbauten in bestimmten Baustoffklassen.

Wo sind denn Rauchmelder angebracht worden?
Ich hab sie an den Abfertigungshäuschen oben und außen gesehen.
Zitat
der weiße bim
Die von Fahrgästen genutzten Bereiche der Bahnhöfe erhalten normalerweise keine Brandmelder, es sei denn im Brandschutzgutachten wird das ausnahmsweise festgelegt.

Welche Ausnahmen können dazu führen, dass die Bereiche der Bahnhöfe Rauchmelder bekommen?
Mir ist aufgefallen, dass sämtliche F74E/F76E noch leiser geworden sind, als sie es ohnehin schon sind.
Gab es dafür noch einmal ein Extraprogramm?
Straßenbahnbauarbeiten in der Müggelheimer Str, in Köpenick, aktuell wird der komplette Unterbau + Gleise gemacht. Weiß einer von Euch, wann die Strecke das letzte Mal so intensiv gemacht wurde?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Straßenbahnbauarbeiten in der Müggelheimer Str, in Köpenick, aktuell wird der komplette Unterbau + Gleise gemacht. Weiß einer von Euch, wann die Strecke das letzte Mal so intensiv gemacht wurde?

Wenn ich mich recht entsinne war das Mitte der Achtziger, als die Straße so hergerichtet wurde, wie sie heute ist.
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