Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Neue Chance für Stammbahn?
geschrieben von Ronny_Sommer 
Zitat
Jumbo
Neue Kreuzungen von Schienenbahnen sind aber nur noch in Bahnhöfen oder Abweigstellen erlaubt, steht im § 12 der EBO.

Nun, eigentlich nennt man jene Orte, wo sich Eisenbahnstrecken außerhalb von Bahnhöfen verzweigen oder kreuzen einfach Abzweigstelle.

In Kohlhasenbrück gibt es auch bereits eine Abzweigstelle, die würde man dann einfach entsprechend vergrößern.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Zitat
Jumbo
Neue Kreuzungen von Schienenbahnen sind aber nur noch in Bahnhöfen oder Abweigstellen erlaubt, steht im § 12 der EBO.

Nun, eigentlich nennt man jene Orte, wo sich Eisenbahnstrecken außerhalb von Bahnhöfen verzweigen oder kreuzen einfach Abzweigstelle.

In Kohlhasenbrück gibt es auch bereits eine Abzweigstelle, die würde man dann einfach entsprechend vergrößern.
diese Abzweigstelle ist aber keine Kreuzung, sondern eben nur eine Ein- bzw Ausfädelung vermittels Weichen von Stammbahn in die bzw aus der "Kanonenbahn".

Eine Kreuzung würde entstehen, wenn die Stammbahn jenseits davon wiederhergestellt würde und die Gleise sich einfach höhengleich kreuzen, in einem Winkel von — grob geschätzt — 60 Grad. Um das zu vermeiden, muß man die beiden Strecken in verschiedene Ebenen d.h. Höhenlagen verschieben, wie am Ostkreuz, Südkreuz und Westkreuz (nur ohne Bahnsteige), aber nicht wie an den Abzweigen von Gesundbrunnen oder Westhafen zum Tunnel Nord-Süd Fernbahn. Ist der Unterschied zwischen Abzweig und Kreuzung jetzt klar?

Dank an Nemo Jumbo für den Hinweis auf §12 EBO. Diese Vorschrift meinte ich, aber leider hat Covid-19 mein Gedächtnis beschädigt, und ich suchte nur im AEG (Allgemeines Eisenbahngesetz), die EBO war ausgeblendet.


Pardon, Nemo, ich war beim Verfassen dieses Beitrags wohl noch etwas schlaftrunken, so daß ich die Namen verwechselt hatte.


immer noch keine richtige sig



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2022 07:07 von L.Willms.
Zitat
Jumbo
Neue Kreuzungen von Schienenbahnen sind aber nur noch in Bahnhöfen oder Abweigstellen erlaubt, steht im § 12 der EBO. Wobei die Kreuzung zwischen Stamm- und Wetzlarer Bahn sicher entweder im zu erweiternden Bahnhof Griebnitzsee oder an einer neu zu schaffenden Abzweigstelle erfolgen würde.

Für zwei aufeinanderfolgene Abzweige ist an der Örtlichkeit kein Platz. Das würde auch den Betrieb verlangsamen und eine Quelle von Betriebsstörungen sein.

Nein, da muß eine echte Kreuzung her, natürlich als höhenungleiche Kreuzung, wie die 14[*] Kreuzungen des Berliner Außenrings mit den radialen Strecken. Am Bhf Potsdam-Pirschheide kann man das ohne Wanderung durch Wildnis inspizieren (früher war das mit den Bahnsteigen am oben liegenden Außenring Potsdam Hauptbahnhof).

Dazu Verbindungskurven von Magdeburg-Potsdam nach Charlottenburg, d.h. Stadtbahn, und von Dessau auf die Stammbahn zum Tunnel Nord-Süd Fernbahn. Auf 3 Ebenen, damit völlig kreuzungsfrei, wie gestern von mir beschrieben.


Nachtrag: Wie sah diese Kreuzung eigentlich vorm Krieg aus?


[*] nach meiner Zählung, incl Heidekrautbahn


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2022 07:36 von L.Willms.
Zitat
L.Willms

Nachtrag: Wie sah diese Kreuzung eigentlich vorm Krieg aus?


[*] nach meiner Zählung, incl Heidekrautbahn
[fbinter.stadt-berlin.de]

Also ich sehe da zumindest eine Überführung der Stammbahn über die Wetzlarer Bahn. Bei den Verbindungskurven von Potsdam Richtung Wannsee sehe ich eher eine niveaugleiche Lösung.

Kann man irgenwie auch Links auf die Luftbilder direkt setzen?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2022 08:42 von Nemo.
Zitat

"Nemo" am 18.7.2022 um 8.40 Uhr:

[...] [fbinter.stadt-berlin.de] [...]

Die "jsessionid" ist abgelaufen.

Zitat

Kann man irgenwie auch Links auf die Luftbilder direkt setzen?

Könnte ich, wenn Du schreiben würdest, welchen Jahrgang Du zeigen möchtest (ist aus der URL nicht ersichtlich).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

"Nemo" am 18.7.2022 um 8.40 Uhr:

[...] [fbinter.stadt-berlin.de] [...]

Die "jsessionid" ist abgelaufen.

Zitat

Kann man irgenwie auch Links auf die Luftbilder direkt setzen?

Könnte ich, wenn Du schreiben würdest, welchen Jahrgang Du zeigen möchtest (ist aus der URL nicht ersichtlich).

Gruß, Thomas

1928

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat

"Nemo" am 18.7.2022 um 8.55 Uhr:

Zitat

"Nemo" am 18.7.2022 um 8.40 Uhr:

Kann man irgenwie auch Links auf die Luftbilder direkt setzen?

Zitat

Thomas Krickstadt am 18.7.2022 um 8.54 Uhr:

Könnte ich, wenn Du schreiben würdest, welchen Jahrgang Du zeigen möchtest (ist aus der URL nicht ersichtlich).

1928

Die Luftbilder aus dem Jahrgang 1928 sind in der Nutzung etwas besonderes, weil sie im Gegensatz zu anderen Jahrgängen direkt angezeigt werden. Man muss dann nur den "URL"-Button verwenden, um den Bildausschnitt und die Zoomstufe als URL angezeigt zu bekommen:

https://fbinter.stadt-berlin.de/fb/index.jsp?loginkey=zoomStart&mapId=k_luftbild1928@senstadt&bbox=372943,5806515,373556,5806875

Man kann auch die entsprechende Seite der Vergleichsseite vom Tagesspiegel nutzen (dort werden die Luftbilder aus den Jahrgängen 1928 und 2015 miteinander verglichen):

https://1928.tagesspiegel.de/#33d13dh

Leider reichen die Luftbilder aus dem Jahrgang 2015 nicht so weit südlich, sodass man beim Verschieben des Ausschnitts immer wieder zurückgeworfen wird.

Gruß, Thomas

PS: Aus anderen historischen Bildern weiß ich, dass der Königsweg mit einem Bahnübergang über die S-Bahn und mit einer Brücke über die Wetzlarer Bahn geführt wurde. Die Verbindungskurve Wetzlarer / Berlin-Potsdamer-Magdeburger Bahn ist natürlich auf der gleichen Ebene und die Überführung der Stammbahn über die Wetzlarer Bahn eine solche.

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2022 09:17 von krickstadt.
Dank an Nemo und Thomas Krickstadt für den Blick in die Vergangenheit! Sehr hilfreich!
Zitat
krickstadt
PS: Aus anderen historischen Bildern weiß ich, dass der Königsweg mit einem Bahnübergang über die S-Bahn und mit einer Brücke über die Wetzlarer Bahn geführt wurde. Die Verbindungskurve Wetzlarer / Berlin-Potsdamer-Magdeburger Bahn ist natürlich auf der gleichen Ebene und die Überführung der Stammbahn über die Wetzlarer Bahn eine solche.
Eine Verbindungskurve von der Wetzlarer Bahn auf die Stammbahn Richtung Berlin gab es demnach damals nicht, denn die wäre doch nur in der Sackgasse des Potsdamer Bahnhofs gelandet, der damit womöglich überlastet worden wäre.

Heute ist das anders, weil man auf diesem Weg in den Tunnel Nord-Süd Fernbahn gelangt, der Durchbindungen zu allen nördlich von Berlin liegenden Zielen ermöglicht.

Die Kreuzung war damals mit 2 Ebenen, wobei dann das "Linksabbieger"-Gleis das Gegengleis der Zielstrecke kreuzen muß. Das kann man vermeiden, wenn man eine dritte Ebene einführt, wo entweder -- wie ich vorher schrieb --, die "geradeaus" führenden Gleise auf Ebene -1 bzw +1 führt, und die abbiegenden Verbindungsgleise auf Ebene 0, oder indem man nur eine Überführung auf Ebene +1 hat, und die Linksabbieger in Ebene -1 (oder umgekehrt) führt.

Die den Abbieger aufnehmende Weiche ist natürlich in einem Streckenblock beider Strecken enthalten und wird entsprechend gesperrt für die jeweils betroffene Richtung.


immer noch keine richtige sig



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.07.2022 11:00 von L.Willms.
Zitat
L.Willms
Eine Verbindungskurve von der Wetzlarer Bahn auf die Stammbahn Richtung Berlin gab es demnach damals nicht, denn die wäre doch nur in der Sackgasse des Potsdamer Bahnhofs gelandet, der damit womöglich überlastet worden wäre.

Blödsinn, der Grund war viel einfacher: von der Wetzlarer Bahn Richtung Zehlendorf ging es über die Wannseebahn!

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
L.Willms
Eine Verbindungskurve von der Wetzlarer Bahn auf die Stammbahn Richtung Berlin gab es demnach damals nicht, denn die wäre doch nur in der Sackgasse des Potsdamer Bahnhofs gelandet, der damit womöglich überlastet worden wäre.

Blödsinn, der Grund war viel einfacher: von der Wetzlarer Bahn Richtung Zehlendorf ging es über die Wannseebahn!

Vielleicht möglich, ja, aber wozu?

Man könnte ja mal in einem alten Fahrplan nachsehen, ob irgend ein Personenzug von Dessau oder auch nur Beelitz Heilstätten diesen Weg genommen hat. Ich müßte dazu in die Nationalbibliothek gehen. Mag jetzt aber nicht.


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Zitat
B-V 3313
Zitat
L.Willms
Eine Verbindungskurve von der Wetzlarer Bahn auf die Stammbahn Richtung Berlin gab es demnach damals nicht, denn die wäre doch nur in der Sackgasse des Potsdamer Bahnhofs gelandet, der damit womöglich überlastet worden wäre.

Blödsinn, der Grund war viel einfacher: von der Wetzlarer Bahn Richtung Zehlendorf ging es über die Wannseebahn!

Vielleicht möglich, ja, aber wozu?

Man könnte ja mal in einem alten Fahrplan nachsehen, ob irgend ein Personenzug von Dessau oder auch nur Beelitz Heilstätten diesen Weg genommen hat. Ich müßte dazu in die Nationalbibliothek gehen. Mag jetzt aber nicht.

Warum? Weil die Stadtbahn damals dicht war! Man hat ja alles, was ging über die Stadtbahn geleitet und die Kopfbahnhöfe waren sozusagen der Überlauf. Wobei ich jetzt auch nicht weiß, ob man das so gemacht hat.

Jedenfalls erklärt die Wannseebahn die fehlende Notwendigkeit einer Gleisverbindung von der Wetzlarer Bahn zur Stammbahn in Kohlhasenbrück. In den Fahrplänen wird es auch nicht unbedingt stehen, denn damals gab es ja auch noch Güterverkehr, z.B. von Seddin zum Potsdamer Güterbahnhof und den anderen Güterbahnhöfen entlang der Stammbahn.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
L.Willms
Zitat
B-V 3313
Blödsinn, der Grund war viel einfacher: von der Wetzlarer Bahn Richtung Zehlendorf ging es über die Wannseebahn!

Vielleicht möglich, ja, aber wozu?

Man könnte ja mal in einem alten Fahrplan nachsehen, ob irgend ein Personenzug von Dessau oder auch nur Beelitz Heilstätten diesen Weg genommen hat. Ich müßte dazu in die Nationalbibliothek gehen. Mag jetzt aber nicht.

Züge über die Wannseebahn Richtung Beelitz-Heilstätten - Dessau hat es im Fahrplanjahr 1939 nicht gegeben, die Nahverkehrszüge fuhren meist ab/bis Wannsee, manche bis Charlottenburg, E- und D-Züge über die Stadtbahn zum Schlesischen Bahnhof.

Ein Zug Richtung Dessau fuhr ab Anhalter Bahnhof, der fuhr jedoch über Wittenberg und nicht über die Wannseebahn. Ein weiterer Zug Richtung Güsten fuhr ab Wannseebahnhof, dann aber über die Stammbahn und Magdeburg.

Das lässt sich ganz ohne Gang in die Nationalbibliothek Recherchieren:
Tabelle 158: [www.deutsches-kursbuch.de]
Tabelle 199b: [www.deutsches-kursbuch.de]
Zitat
L.Willms
Vielleicht möglich, ja, aber wozu?

Auch das ist einfach zu beantworten, die Stammbahn war durch ein gewisses Ereignis nicht mehr befahrbar! Und jetzt rate mal wie die Amizüge von Griebnitzsee nach Lichterfelde West kamen...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
L.Willms
Vielleicht möglich, ja, aber wozu?

Auch das ist einfach zu beantworten, die Stammbahn war durch ein gewisses Ereignis nicht mehr befahrbar! Und jetzt rate mal wie die Amizüge von Griebnitzsee nach Lichterfelde West kamen...
Das "damals" meiner Frage bezieht sich selbstverständlich auf die Zeit vorm Krieg, als Stammbahn und Potsdamer Sack-Bahnhof noch intakt und in Betrieb waren.

Es ist doch sehr befremdlich, wenn jemand das nicht versteht.


immer noch keine richtige sig
Zitat
willi79
Das lässt sich ganz ohne Gang in die Nationalbibliothek Recherchieren:
Tabelle 158: [www.deutsches-kursbuch.de]
Tabelle 199b: [www.deutsches-kursbuch.de]
Danke für den Link zu dieser so wertvollen Resource!


immer noch keine richtige sig
Heute wurde verkündet, dass für "rund" 26.000.000,00. Euro (wird da später wieder grob aufge"rund"et? :D ) mit der Vorplanung für die Stammbahn begonnen wird. Diverse Medien berichten. Hier der Link zur Quelle, die i2030-Projektseite:

[www.i2030.de]

Der brandenburgische Verkehrsminister peilt 2038, 200jähriges Streckenjubiläum, als Datum der Inbetriebnahme an. Bloß nichts überstürzen ;)


Auf der Webseite gibt es zahlreiche weitere Details. Dürften diese komplett hier im Forum gepostet werden?
Zitat
Stichbahn
...
Auf der Webseite gibt es zahlreiche weitere Details. Dürften diese komplett hier im Forum gepostet werden?

Ja, klar. Warum denn nicht. Die Fairness gebietet aber eine Quellenangabe.

Bäderbahn
Hier die PM von i2030.de :

03.01.2023

Finanzierung für Vorplanung durch Länder Berlin und Brandenburg abgesichert
Reaktivierung der Stammbahn wesentlicher Beitrag zur Weiterentwicklung des Bahnknoten Berlins
Projekt spielt übergeordnete Rolle für die Realisierung des Deutschlandtaktes
Planungen für den Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings werden im gesonderten Finanzierungsvertrag geregelt

2022 ist für Berlin und Brandenburg das Jahr der Umsetzung und Inbetriebnahme jahrelanger Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Der Ausbau des Angebots und zahlreiche Verbesserungen im Schienennetz werden erstmals nun mit dem Fahrplanwechsel im gesamten VBB-Land für die Fahrgäste sichtbar und vor allem spürbar. Mit dem vom VBB initiierten ÖPNV-Konzept 2030 wurde vor fünf Jahren der Grundstein für die heutige Angebotsentwicklung gelegt. Gemeinsam mit den Ländern Berlin und Brandenburg wurden Potenziale identifiziert und Umsetzungsschritte erarbeitet.

Im i2030-Lenkungskreis vom Juni 2022 verständigten sich die Partner zum Ausbau der Potsdamer Stammbahn als zweigleisige, per Oberleitung elektrifizierten Strecke. Jetzt wurde die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (2. Leistungsphase nach HOAI) von den Ländern Berlin und Brandenburg über rund 26 Mio. Euro unterzeichnet. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung durch die Deutsche Bahn laufen bis 2026. Sie beinhaltet den Streckenbereich der historischen Potsdamer Stammbahn zwischen Griebnitzsee bis Potsdamer Platz.

Die seit Jahren in wesentlichen Teilen stillgelegte Potsdamer Stammbahn ist eine der letzten freien Schienenachsen, die eine zusätzliche Direktverbindung zwischen Berlin und Brandenburg ermöglicht und auch überregional eine dringend erforderliche Kapazitätserhöhung des Schienennetzes sowie stabilere Verkehre und Verkehrsmehrungen entfalten wird. Sie ist ein wichtiger Bestandteil für die Weiterentwicklung und Engpassbeseitigung des Bahnknotens Berlin, um u.a. die hoch frequentierte Stadtbahn zu entlasten. Zusätzliche Halte in Berlin und die Anbindung der wachsenden Region um Kleinmachnow sorgen für schnelle und umsteigefreie Zugverbindungen. Das Gesamtkonzept des i2030-Korridors Potsdamer Stammbahn+ beinhaltet über die Reaktivierung der Stammbahn hinaus die Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau des südöstlichen Berliner Innenrings in Richtung Ostkreuz, um die Führung von Zügen der Stammbahn auch über diese Strecke zu ermöglichen. Die Planung dieses Streckenbereichs wird in einer separaten Finanzierungsvereinbarung verankert. Das fokussierte Procedere gewährleistet im Rahmen seiner 1. Stufe, dass zunächst ein umfänglicher Überblick des Abschnittes Griebnitzsee-Zehlendorf-Potsdamer Platz eingeholt werden kann.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz des Landes Berlin: Die Pläne für die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn werden nun konkret: Mitte 2022 haben wir die Entscheidung getroffen, auf dieser wichtigen i2030-Strecke künftig die Regionalbahn mit Verbindungen aus Brandenburg über das südwestliche Umland direkt ins Berliner Zentrum fahren zu lassen. Und jetzt haben wir uns mit allen Partnern auf die Finanzierung der ersten Planungsphase geeinigt. Wir wollen, dass die Potsdamer Stammbahn die hoch frequentierte Stadtbahn in Berlin mit einer neuen Pendler*innen-Strecke aus Südwest ergänzt und noch bessere Verbindungen bietet – und wir wollen, dass der Bund auch die Stammbahn in den Deutschlandtakt einbezieht. Auch dafür ist dieser Planungsschritt sehr wichtig.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg: „Die Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn ist für die Hauptstadtregion Berlin Brandenburg und den Eisenbahnknoten Berlin eine Riesenchance und Signal das zukünftige Regionalverkehrsangebot bis in den ländlichen Raum Brandenburgs auszuweiten, zu stärken und neu zu organisieren. Es freut mich, dass wir in i2030 jetzt mit den konkreten Planungen vorankommen. Eine Inbetriebnahme im Jahr 2038 – dem 200. Jubiläum der Strecke – wäre eine gute Zielmarke. So gestalten wir den Deutschlandtakt und die Verkehrswende mit.“ 

Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern: „Zurück ans Netz! Das gilt nun auch für die älteste Eisenbahnstrecke in der Metropolregion Berlin-Brandenburg. Die Potsdamer Stammbahn ist eine wichtige Ergänzung des Eisenbahnknotens Berlin und bedeutsam für die Flexibilität und Resilienz des Eisenbahnverkehrs in der Hauptstadtregion. Die Kolleg:innen der DB werden mit Begeisterung an ihre neue Aufgabe gehen.“ 

Martin Fuchs, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB): „Die angestrebte Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn im Projekt i2030 spiegelt die enge Zusammenarbeit der Länder Berlin und Brandenburg in Sachen Mobilitätswende wider. Der gemeinsame Verkehrsverbund freut sich über den Meilenstein der gesicherten Finanzierung für die Vorplanung. Vor uns liegen intensive Jahre der Planungen, mit dem Ziel eine zusätzliche Schienenverbindung in der Hauptstadtregion zu schaffen von der das Schienennetz auch überregional profitiert.“

Im Auftrag des VBB wird parallel zur Vorplanung eine überschlägige Nutzen-Kosten-Bewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Zielvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, um den Bund als Finanzierungsgeber für i2030 zu gewinnen und die Priorisierung innerhalb des Deutschlandtaktes weiter zu forcieren.

Der Planungsumfang der Vorplanung für die Potsdamer Stammbahn im Überblick:

Wesentliche Planungsprämissen für das i2030-Teilprojekt Potsdamer Stammbahn sind:

Durchgehende Zweigleisigkeit im gesamten Planungskorridor mit Ausnahmen der Verbindungskurve von und nach Michendorf sowie der Verbindungskurve zwischen Stammbahn und Innenring bei Schöneberg (aufgrund beengter Platzverhältnisse)
Leistungsfähige, niveaufreie Einbindung der Stammbahn in Richtung Griebnitzsee
Untersuchung einer zweigleisigen (als Vorzugsvariante) sowie einer eingleisigen (als Rückfallebene) Ausführung der Verkehrsstationen Rathaus Steglitz und Schöneberg (aufgrund beengter Platzverhältnisse)
Elektrifizierung mit Oberleitung im gesamten Projektbereich

Folgende Stationen werden erweitert bzw. neu errichtet, jeweils mit Bahnsteignutzlängen von 220 m, einer Bahnsteighöhe von 76 cm und barrierefreiem Zugang:

Potsdam Griebnitzsee (Verlängerung der Bahnsteige)
Europarc Dreilinden (Neuerrichtung)
Düppel-Kleinmachnow (Reaktivierung)
Berlin-Zehlendorf: (Reaktivierung Regionalbahnsteig)
Berlin Rathaus Steglitz (Erweiterung um Regionalbahnsteig)
Berlin-Schöneberg (Erweiterung um Regionalbahnsteig)

Aufgaben innerhalb der Vorplanung sind u.a.:

Bauwerksuntersuchungen an vorhandenen Anlagen
Erstellen fehlender Bestandsunterlagen
Notwendige technische Studien, Gutachten und Machbarkeitsanalysen
Notwendige Konzepte und Analysen zur Umfeldentwicklung
Notwendige Beräumung von Altmaterialien und Vegetationsrückschnitte sowie Umweltäquivalenzausgleich
Erstellen und Abschluss von Planungsvereinbarungen sowie Vorabstimmungen zu Kreuzungsvereinbarungen
Abstimmung mit Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Öffentlichkeitsarbeit
Begleitung der Nutzen-Kosten-Untersuchung

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Projekt vorbereitet wird.

-
bitte aussteigen. dieser beitrag endet hier.
-
Klingt ja erst einmal - bis auf das Datum 2038 (das sind 16 Jahre für die Reaktivierung einer Bahnstrecke!) - gut. Was mir aber unklar ist:

"Durchgehende Zweigleisigkeit im gesamten Planungskorridor mit Ausnahmen der Verbindungskurve von und nach Michendorf sowie der Verbindungskurve zwischen Stammbahn und Innenring bei Schöneberg (aufgrund beengter Platzverhältnisse)"

-> Warum plant man hier, bei einem solchen Jahrhundertprojekt, von Beginn an solch ein Nadelöhr? Man kann für Bundesautobahnen riesige Flächen enteignen und schafft es hier nicht, vom relativ kleinteiligen und aufgelockerten Bestand südlich der Bahntrasse etwas abzuknapsen? Von Süden kommend würde man ohnehin bis Höhe Gotenstraße einfädeln müssen, dann reden wir über 600 Meter Strecke à 10 Meter, also 6.000 Quadratmeter Grundstücke, die sicher nicht einmal alle in privater Hand sein werden.

Den 2. Bauabschnitt mit einem Regionalbahnsteig am Südkreuz entlang des Innenringes werden wir vermutlich alle nicht mehr erleben, oder wird hier die Vorplanung parallel starten?
Ist der zweigleisige Ausbau der Kurve Stammbahn-Ringbahn denn notwendig bei zwei jeweils stündlich verkehrenden Regiolinien? Laut Deutschlandtakt begegnen sich beide Linien mit sich selbst in Zehlendorf. Die Linien untereinander dagegen in Michendorf und Ostkreuz. Also im Regelbetrieb sehr weit weg von dem Engpass. 600m ziehen bei sehr niedrig angesetzten 40km/h eine theoretische Sperrzeit von etwa einer Minute nach sich. Bei 60km/h wären es noch weniger: 35 Sekunden.

Sollte ein Zug auf der Stammbahn wegen eines verspäteten Gegenzugs warten müssen (wie gesagt für eine Minute Durchfahrzeit) und ein Zug Richtung Potsdamer Platz hinten auflaufen, könnte man vor Schöneberg auch ein drittes Gleis zum Warten vorsehen. Wobei auch hier die Frage ist, wie wahrscheinlich dieser Fall ist, denn der Deutschlandtakt sieht vor, dass die Regios vom/zum Ring den Stammbahnregios vom/zum Potsdamer Platz hinterher fahren sollen. Eine Verspätung sich also gar nicht so richtig auf die andere Linien auswirken würde. Und auf dem Südring sollen außer Güterzüge sowieso keine anderen Fensterzüge fahren.

Im Grundsatz verstehe ich den Impuls. Nur sehe ich für die vergleichsweise geringen betrieblichen Auswirkungen die Enteignung rechtlich schwer zu begründen.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen