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Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße - Bauzeitraum 03/2017 - 10/2017 (Thema beendet)
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
md95129
Na ja, wenn ich zur Zeit mal wieder in Berlin waere und vom Ostkreuz zur U1 wollte, wuerde ich auf jeden Fall das Provisorium einem Busersatzverkehr vorziehen. Zeit ist mir wichtiger als Schoenheit.
Henner
"Schönheit" ist gut. Ich habe eher die Sorge, dass unter dem Zeitdrucke der ein oder andere Pfusch passiert der sich schon nach wenigen Wochen rächt.
Ic verstehe auch nicht weshalb man den Bahnhof nicht in "geplanter" Ruhe zu Ende baut.
Zitat
Bauart Bernau
Könnte man noch eine Zeit zwischen Ostbahnhof und Warschauer parallel pendeln?
Grüße!

Hallo Bauart Bernau!

Im Gegensatz zu Arnd würde ich die Frage mit "ja" beantworten. Da sehe ich keinen "harten" Hinderungsgrund. Klar ist natürlich, dass sich dann alle davon abhängigen Arbeiten auf der Nordseite entsprechend nach hinten verschieben würden. Eine Bauzeitverlängerung (im Sinne einer Verlängerung der aktuellen Sperrpause) halte ich aktuell nicht für völlig ausgeschlossen.


In Deiner Frage lese ich aber auch "parallel". Ich verstehe Deine Frage daher auch so: "Kann man am Bahnsteig A schon die Züge durchfahren lassen und währenddessen noch weiterarbeiten?"

Das kann ich mir unter Sicherheitsaspekten nicht vorstellen. Fast alle Arbeiten, die dort noch zu erledigen sind, spielen sich dicht neben oder über den Gleisen ab (Bahnsteigdach, abgehängte Decke, gegebenenfalls Fassade).

Daher denke ich: Nicht ausgeschlossen ist jetzt eine Bauzeitverlängerung (mit dem heutigen Betriebsablauf), um überhaupt einen Zustand herzustellen, unter dem man Fahrgäste auf den Bahnsteig lassen kann. Alles, was sich auch dann nicht erledigen lässt, kann erst fortgesetzt werden, wenn Bahnsteig B wieder nutzbar ist und der Verkehr bauzeitlich dorthin verlagert werden kann.

Schon der Umstand, dass man unter dem Bahnsteigdach und unter dem Gebäude eine provisorische Bahnsteigbeleuchtung installiert (die ja der Fertigstellung im Weg ist), spricht m.E. für diese Möglichkeit.

Auch die Möglichkeit, nachts zu arbeiten, würde ich eher ausschließen. Der letzte Zug verlässt Warschauer Straße wochentags um 1:19 Uhr, der erste Zug nach der Betriebspause bereits um 4:00 Uhr, rechtzeitig davor müsste man jeweils fertig sein. Damit blieben pro Nacht kaum zwei Stunden tatsächlich zum Arbeiten. Über längere Zeit den Verkehr beispielsweise zwischen 22 und 6 Uhr einzustellen, kann ich mir auch nur schwer vorstellen.


Die Situation ist einfach Sch****. Das ist vom Bauablauf her völlig danebengegangen.

Wenn man Zitate in Zeitungsartikeln verfolgt, wurde vor wenigen Wochen der Projektleiter ausgetauscht. Die Zeit vom personellen Wechsel bis zum jetzigen geplanten Inbetriebnahmetermin war allerdings zu kurz, da hätte man erheblich früher eingreifen müssen. Vielleicht läuft es aber fortan auf der Baustelle besser rund.

Der vormalige Projektleiter war dem Vernehmen nach nicht einmal 25 Jahre alt (ich bin nicht sicher, ob diese Information stimmt). Nach dem Hochschulabschluss gleich ein solches Projekt zu leiten, das kann nicht gutgehen. Er wird vielleicht hoch qualifiziert sein, aber der wird allein schon große Probleme gehabt haben, sich gegenüber den zahlreichen Gewerken Respekt zu verschaffen, von der fehlenden Erfahrung ganz abgesehen.

Falls das mit dem Alter so stimmt, kann man allerdings dem vormaligen Projektleiter keinen Vorwurf machen, sondern nur den Verantwortlichen für diese Personalie. Dem jungen Mann mögen vielleicht Urteilsvermögen und Standing gefehlt haben, diese Aufgabe abzulehnen. Aber irgendjemand muss ihn auf diese Position gelobt haben, vielleicht, um sich an dieser von Anfang an verkorksten Baustelle nicht selbst die Finger zu verbrennen. Das ist das eigentliche Unding.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
md95129
Na ja, wenn ich zur Zeit mal wieder in Berlin waere und vom Ostkreuz zur U1 wollte, wuerde ich auf jeden Fall das Provisorium einem Busersatzverkehr vorziehen. Zeit ist mir wichtiger als Schoenheit.

Das mag ja sein bzw. trifft in der Regel auch zu. Hier geht es aber nicht um ein Stück fehlende Wandverkleidung, eine noch nicht aufgestellte Liniennetz-Vitrine etc., sondern um die elementare Funktionsfähigkeit einer Verkehrsstation. Und da lohnt sich dann schon die Frage, ob es tatsächlich Sinn macht, auf Gedeih und Verderb irgendein Provisorium hinzuzimmern, das dann wieder alle paar Tage den Arbeitsabläufen angepasst werden müsste, oder ob es nicht schneller und effizienter wäre, die öffentlichen Bereiche des Bahnhofs (ohne Bahnsteig B) jetzt bis 12/2017 "in einem Rutsch" zu komplettieren - und entsprechend erst ab Fahrplanwechsel in Betrieb zu nehmen.

Dabei ist - wenigstens in dieser aktuellen Situation - vollkommen müßig zu diskutieren, wer wann warum in den vergangenen fünf Jahren einen planmäßigen Bauablauf verhindert hat und ob derjenige ggf. zivilrechtlich dafür haftbar zu machen wäre. Damit kann sich später das Landgericht Berlin (drei S-Bahnhöfe weiter westlich) eingehend befassen...

Viele Grüße
Arnd
Wenn alles planmäßig eröffnet wird, gibt es garantiert irgendwelche Verletzten, sei es durch nur behelfsmäßig befestigte Bodenplatten oder im Übergang zu den bauzeitlichen Asphaltbereichen.

Oder es kommt zu Vorfällen im Wellblechtunnel. Nicht auszudenken, wenn hier eine Panik entsteht. Warschauer Straße hat nur einen Ausgang ohne Fluchtmöglichkeit. Verantwortliche, die wirklich Verantwortung ernstnehmen, sollten Warschauer Straße Bahnsteig B nicht freigeben, sondern erst nach deutlichem Baufortschritt. Es muss in Berlin nicht immer erst was passieren, damit dann doch Plan B aus der Schublade kommt, es kann auch mal gleich richtig gemacht werden, indem man für eine Weile die Züge durchfahren lässt!
Hallo zusammen,

hui, die Beleuchtung in der Einhausung und unter dem Gebäude am Bahnsteig A funktioniert schon: [warschauerstr-berlin.contempo-webcam.de]

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
Hallo zusammen,

hui, die Beleuchtung in der Einhausung und unter dem Gebäude am Bahnsteig A funktioniert schon: [warschauerstr-berlin.contempo-webcam.de]

Viele Grüße
Manuel

Hallo Manuel,

da du am Ort des Geschehens warst, kannst du eine Einschätzung bezüglich der Breite im Vergleich aktueller Steg und provisorischer "Tunnel" treffen? Der Steg schafft es ja halbwegs die Massen dort abzuwickeln, aber der Tunnel wirkt auf mich zumindest von den Bildern her schmaler und verzweigt sich, wobei die Breite vor und hinter der Verzweigung identisch zu sein scheint.

Ich hab es mir zwar noch nicht selbst ansehen können, aber so von den Bildern her hab ich doch arge Bauschmerzen, was den provisorischen Zugang betrifft. Rettungskonzept scheint es gar keins zu geben. Bisher gab es ja auf der Westseite einen Rettungsplatz und den Bahnübergang. Am Bahnsteig, der ab Montag in Betrieb gehen soll, ist die Stromschiene aber durchgehend, so dass es zwar das Treppchen am Bahnsteigende gibt, aber keinen Rettungsplatz und keine Zuwegung dorthin. Ich sehe nicht, wie da zwei Vollzüge + Personen auf dem Bahnsteig (in Summe etwa 2000 Personen) sicher und schnell evakuiert werden könnten.

Auch Ostkreuz hatte solche Rettungsplätze, bevor der Bahnsteig Ro in Betrieb ging und damit ein zweiter Fluchtweg zur Verfügung stand.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Kannst du eine Einschätzung bezüglich der Breite im Vergleich aktueller Steg und provisorischer "Tunnel" treffen? Der Steg schafft es ja halbwegs die Massen dort abzuwickeln, aber der Tunnel wirkt auf mich zumindest von den Bildern her schmaler und verzweigt sich, wobei die Breite vor und hinter der Verzweigung identisch zu sein scheint.

Hallo Jay,

den Längsgang der Einhausung würde ich in der lichten Breite auf 4,80 Meter schätzen, zwei Gerüstachsen à 2,50 Meter. Die Breite der provisorischen Brücke kenne ich leider nicht, dazu habe ich leider keine Unterlagen.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2017 00:02 von manuelberlin.
Zitat
manuelberlin
Zitat
Jay
Kannst du eine Einschätzung bezüglich der Breite im Vergleich aktueller Steg und provisorischer "Tunnel" treffen? Der Steg schafft es ja halbwegs die Massen dort abzuwickeln, aber der Tunnel wirkt auf mich zumindest von den Bildern her schmaler und verzweigt sich, wobei die Breite vor und hinter der Verzweigung identisch zu sein scheint.

Hallo Jay,

den Längsgang der Einhausung würde ich in der lichten Breite auf 4,80 Meter schätzen, zwei Gerüstachsen à 2,50 Meter. Die Breite der provisorischen Brücke kenne ich leider nicht, dazu habe ich leider keine Unterlagen.

Viele Grüße
Manuel

Also Google kommt da - relativ zuverlässig - auf rd. 5,8 m. (Im schmalen Teil, nicht vorne, wo die Buden standen).
Bei diesem provisorischen Mittelgang könnte es durchaus Probleme mit den Metallstützen geben. Ich will mir nicht ausmalen was passiert, wenn im Gedränge eine Stütze umgestoßen wird und dann den Leuten die Planken auf den Kopf fallen...

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Hallo zusammen,

am Bahnhof Warschauer Straße geht es auf die Fertigstellung des Provisoriums zu:

- Innerhalb der Einhausung wurde provisorisch Beton verlegt, um die Stufen innerhalb der Platte und zur Warschauer Brücke hin auszugleichen.

- Vom Bahnsteigbelag wurden alle Folien und Holzplatten entfernt.

- Umfangreiches Material, vor allem Gerüstteile, wurde schon aufgeräumt beziehungsweise entfernt. Mehrere Bigbags stehen auf dem Bahnsteig, die vermutlich mit Bauabfällen gefüllt wurden.

- Am Bahnsteigdach wurde weiter gearbeitet. Die Lücke kurz vor dem Gebäude dürfte bis zuletzt bleiben, denn diese wird noch benötigt, um mit dem Turmdrehkran den Bahnsteig erreichen zu können.

- Am Bahnsteigende wurden zwei Zugzielanzeiger montiert. Die verstaubte Oberseite deutet darauf hin, dass diese Anzeiger von einem anderen Bahnhof geholt wurden, eventuell vom BER. In Kartons verpackt liegen vermutlich zwei weitere Zugzielanzeiger bereit.

- Ein Snackautomat wurde aufgestellt :)

- Die Betonflächen unterhalb der Fassade werden nun grau gestrichen, vermutlich mit einer Anti-Grafitti-Beschichtung.

- Bei den beiden Containern auf dem Bahnsteig handelt es sich anscheinend um einen Aufenthaltsraum und eine Toilette. Diese werden vom Gebäude her provisorisch versorgt und sollen vermutlich vorläufig zur Zugabfertigung dienen.

Viele Grüße
Manuel
Ich bin heute nun auch mal an der Warschauer vorbei gekommen und hab mir die Situation angeguckt. "In Echt" wirkt der Wellblechgang etwas großzügiger als auf den Fotos, aber ich würde die Breitenabschätzung von Manuel mit etwa 5 Metern teilen. Der Wellblechgang mit seiner Verzweigung und den insgesamt drei 90°-Kruven sehen ich allerdings absolut kritisch. Besser kann man keine Angsträume schaffen! Ich bleibe auch bei meiner kritischen Haltung, was das Thema Entfluchtung angeht. Wo sollen im Fall einer Panik all die Menschen hin? Die Rolltreppe "fördert" fließig Nachschub nach oben und das Geländer vor dem Ausgang verhindert ein Ausweichen auf die Fahrbahn. Das Wellblech verhindert als Sichtbarriere einen Blick nach draußen, was der maßgebliche Unterschied zur provisorischen Brücke ist, die nicht nur mehr Platz, sondern auch einen "freien" Blick in die Umgebung ermöglicht.

Entgegengesetzte Ströme in einem Tunnel mit einer Verzweigung (als einzigem Zugang) zu führen, hat in Duisburg ja auch wunderbar funktioniert. */Sarkasmus*

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Hallo Jay,

ob die Rolltreppe in Betrieb gehen kann - da bin ich mir noch nicht sicher. Zuletzt standen die Ständer von Gerüsten darauf, es könnte sich dabei um die Einhausung handeln, klar erkennbar war das leider nicht.

Es bleibt zu hoffen, dass ständig Sicherheitspersonal vor Ort ist, welches Bettler, Musikanten etc. sofort aus der Einhausung verweist.

Ansonsten ist es im Notfall wohl sinnvoll, auf dem Bahnsteig zu bleiben, bis sich die Situation geklärt hat.

Viele Grüße
Manuel
Hallo zusammen,

wow, die Beleuchtung ist nun komplett in Betrieb: Webcam. Das lässt ja hoffen.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
Hallo zusammen,

wow, die Beleuchtung ist nun komplett in Betrieb: Webcam. Das lässt ja hoffen.

Viele Grüße
Manuel

Jetzt ist der Bahnhof geradezu taghell! Siehe Webcam
Hallo zusammen,

auf den letzten Metern geht doch noch a bisserl was am Bahnhof Warschauer Straße. Ein paar Bilder von heute Nachmittag.

Viele Grüße
Manuel


(1) Fangen wir mal unten an: Bahnsteig A im Cinemascope-Format ;) Auch die Innenseite der Stützen ist nun gestrichen, auf eine abgehängte Decke werden wir bis auf weiteres verzichten müssen. Dafür auch hier noch eine Werbevitrine im Durchgang.


(2) Beschilderung


(3) Die Rauchschürze an der östlichen Treppe wurde heute noch verglast, die Treppe hat nun ein Geländer. Interessant ist die Kennzeichnung des Fluchtwegs ;) Die sehr léger verlegte Leitung unter dem Bahnsteigdach versorgt die Container, die vermutlich vorerst zur Zugabfertigung dienen. Das WLAN-Abfertigungssystem bekommt man nicht mehr rechtzeitig fertig.


(4) Hier ist das Kabel unter dem Bahnsteigdach und weiter zu den Containern auch nochmal zu sehen. Und zwei Uhren. Nobel geht die Welt zugrunde.


(5) Auf dem Bahnsteig geht es ganz schön putzig zu ;)


(6) Stirnseite. Für die nordwestliche Treppe wird nun die Bewehrung gebaut.


(7) Blick in die Einhausung von der Warschauer Brücke aus. Einladend ist es nicht gerade, aber nun provisorisch Estrich, um die Stufen auszugleichen, und an den Seiten Geländer. Die Mittelständer der Einhausung dürften nun auch standfest sein.


(8) Südfassade


(9) Die Metallkonstruktion für den Fahrstuhlschacht wurde bereits aufgebaut.


(10) Gesamtansicht von Süden

Danke für die Bilder.

Wie kann es sein, dass zwei Bahnhofsuhren direkt nebeneinander aufgehängt werden?
'deutsche Qualität', so sagen meine französischen Landsleute. Oder wahrscheinlich, weil die S-Bahn sehr pünktlich sein muss...
Mit frechen Grüssen aus Paris
Zitat
Trittbrettfahrer


Wie kann es sein, dass zwei Bahnhofsuhren direkt nebeneinander aufgehängt werden?

Na, ist dies nicht "logisch" ? Schließlich halten auf dem rechten und dem linken Gleis je ein Zug und für jeden Zug eine ;-))

meint Wolfgang
Zitat
Trittbrettfahrer
Wie kann es sein, dass zwei Bahnhofsuhren direkt nebeneinander aufgehängt werden?

Hätte man sie übereinander angebracht, hätte es Probleme mit der Durchgangshöhe gegeben.

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Vermutlich ist (ähnlich Südkreuz unten) unter dem Bahnhofsgebäude auf Grund der breiten Stützen an einer
Bahnsteigkante eine mittig aufgehängte Uhr nicht einsehbar. Das dürfte allerdings nicht für den oben gezeigten
Abschnitt gelten. Da sollte eine mittige Uhr reichen.
Dieses Thema wurde beendet.