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Umbau Bahnhof Ostkreuz - Bauzeitraum ab 03/2017
geschrieben von manuelberlin 
Wieviel Prozent der Baukosten für die A113 oder die aktuelle A100-Verlängerung werden eigentlich durch Mieteinnahmen refinanziert?

@ Stefan: danke für die ausführliche Antwort.
Zitat
iGEL
Ich finde uebrigens, dass es okay ist, unterschiedliche Meinungen zu haben. Was hier auf 3 Seiten diskutiert wurde, haette man auch in 3 Beitraegen abhandeln koennen. Aber bevor nicht alle anderen ihre totale Niederlage eingestanden haben, koennen manche wohl nicht aufhoeren.

Hallo iGEL,

das ist eben leider ein Top-Aufregerthema. Meines Erachtens kein Wunder. Insgesamt acht Seiten innerhalb von nur exakt einem Monat sind allerdings rekordverdächtig. Der letzte Thread hat noch sieben Monate gehalten (bei rund 25 Seiten ist gewöhnlich Schluss).

Ich mache mich jetzt erstmal zwei Wochen rar - Urlaub ganz weit weg. Bin gespannt, wie es danach aussieht. Vor Ort und hier im Forum.

Viele Grüße
Manuel
@phönix: Deine Gedankengänge haben einen Schönheitsfehler. Einerseits lässt sich keine direkte Verbindung zwischen den Gewinnen der DB StuS und der Dividende an den Bund ziehen - genauso ließe sich argumentieren, dass das Geld zum Verlustausgleich von DB Cargo oder irgendwo anders im Konzern als Eigenanteil investiert wird. Hinzu kommt, dass gerade bei Stationsanlagen häufig die Länder oder Kommunen die Geldgeber sind. Und bei denen wird die Kreislauf-Argumentation noch abenteuerlicher.

Im Augenblick ist die DB AG äußerst investitionsfeindlich aufgestellt. Hier müsste die nächste Bundesregierung dringend nachsteuern und eine neue Bahnreform auf den Weg bringen, die dafür sorgt, dass wieder entsprechend der Daseinsvorsorge investiert wird.

@André & Stefan: Wegeleitung ist ein sehr problematisches Thema, weil bei StuS in der Tat die Vermarktung im Vordergrund steht und dadurch die besten Plätze oft nicht zur Verfügung stehen. Besonders ärgerlich ist z.B. auch die Situation am Ostbahnhof, wo die Wegweisung zum Ersatzverkehr sehr bescheiden ist. Im gesamten Empfangsgebäude wurde kein einziges Hinweisschild der S-Bahn angebracht. Am Hbf sind es die Haupt-Abfahrtstafel, die viel zu klein ausgefallen sind und an der Seite hängen. Sicher wird am Ostkreuz noch nachgesteuert, ab viel wird da wohl leider nicht mehr kommen können.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.04.2017 00:07 von Jay.
Zitat
def
Wieviel Prozent der Baukosten für die A113 oder die aktuelle A100-Verlängerung werden eigentlich durch Mieteinnahmen refinanziert?

Für die Autobahnen ist derzeit eine Infrastrukturgesellschaft analog der DB in Planung, so dass hier durchaus ähnliche Entwicklungen eintreten werden. So wird man wohl verstärkt Flächen auf Rastanlagen, Parkplätzen etc. fremdvermieten und das derzeitige Werbeverbot entlang der Autobahnen wenigstens lockern...

Das ist aber jetzt wirklich off-topic.

Viele Grüße
Arnd
Ich finde bei der Situation in der Ringbahnhalle am problematischsten, dass die Buden die Sicht massiv einschränken. Wenn ich von der S3 zur Stadtbahn umsteige, ist es selbst bei einer gerade eingefahrenen Ringbahn für mich angenehmer, wenn ich direkt neben dem Zug laufe, als im Mittelgang. Grund: Wenn aus der S-Bahn Leute ein- und aussteigen sehe ich sie und kann meist mit Tempoanpassung oder kurzem Anhalten Kollisionen beim Kreuzen vermeiden. Laufe ich dagegen im Mittelgang, tauchen je nach Seite immer wieder Leute hinter den Buden-Ecken auf, dass man sich teilweise wie in einem Ego-Shooter fühlt. Und ganz in der Mitte läuft man Slalom gegen den Gegenverkehr.

Das zweite Problem, was schon angesprochen wurde, sind die fehlenden Hinweise für die Umsteiger. Gerade aus der Ringbahn steigen die Leute aus und bleiben erstmal stehen, natürlich genau vor der Tür, um das passende Schild zu suchen. Wenn man aus irgendwelchen Gründen keine gut sichtbaren Schilder aufhängen kann, sollte man vielleicht mit den Fußtapsen arbeiten, die teilweise beim SEV als Leitsystem verwendet werden. Man könnte z.B. die Wege für den stadtein- und -auswärtigen Bahnsteig mit dem stilisierten Liniennetz kennzeichnen. Das Linienbündel blau/orange/lila mit 3 oder 4 angedeuteten Stationen Richtung Alexanderplatz und für die Gegenrichtung das Linienbündel, was sich nach rechts auffächert. Die Ringbahn bekommt einfach die Pfeile, die bei S41 und S42 im Zielanzeiger stehen, eventuell ergänzt mit einer dünnen grünen Linie für S8/S85.
Zitat
phönix
Zitat
andre_de
Da solltest Du Dir zunächst nochmal anschauen, wer das ganze Projekt bezahlt. Das ist nämlich der Bund, da es als Teil des Gesamtvorhabens "Knoten Berlin" im Bundesverkehrswegeplan geführt wird. Die von Dir angesprochene "Refinanzierung" landet also keineswegs bei dem, der das Projekt bezahlt.

Neee, andre_de, die Refinanzierung landet gerade bei dem, der das ganze Projekt bezahlt. Völlig richtig ist es, dass der Bund die Baumaßnahmen am Ostkreuz aus dem Etat des Verkehrsministeriums und somit der imaginäre Steuerzahler bezahlt.

Die Mieteinnahmen werden letztlich von DB Station & Service AG vereinnahmt, DB Station & Service hat als 100-prozentige Tochter einen Ergebnisabführungsvertrag (siehe Jahresabschluss der Gesellschaft) mit der Deutsche Bahn AG, die zu 100 % dem Bund gehört. Die Deutsche Bahn AG zahlt jedes Jahr Gewinnausschüttungen an den Bund, wobei ich das bisher so verstanden habe, dass die Bahn-Gewinnausschüttungen ausschließlich dem Etat des Verkehrsministers zugute kommen. Im Jahr 2016 hat die Deutsche Bahn AG beispielsweise 850 Millionen € an den Verkehrsminister überwiesen (siehe Zwischenbericht 1. Halbjahr 2016). Dort standen die Gelder für Instandhaltung und Ersatzinvestitionen der Schiene zur Verfügung... Im Etat des Verkehrsministeriums sind 2016 beispielsweise über 4 Milliarden € für Investitionen in die Schienenwege vorgesehen gewesen. Die Regionalisierungsmittel kommen irgendwie aus einem anderen Topf. Jedenfalls ist damit das Geld wieder bei dem gelandet, der die Baumaßnahmen bezahlt hat. Und das sind wir alle, der imaginäre Steuerzahler.

Ich gebe zu, dass der dargestellte Weg recht kompliziert ist, doch ist es inhaltlich aufgrund der 100-prozentigen Anteilseignerschaft des Bundes an der Deutsche Bahn immer so, dass erhöhte Einnahmen der einzelnen Tochtergesellschaften der Deutschen Bahn AG letztlich dem Verkehrsministerium und damit im weitesten Sinn dem Steuerzahler zugute kommen. Denn die vereinnahmten Gelder müssen nicht aus anderen Quellen beschafft werden.

Die Höhe der Gewinnabführung des Mutterkonzerns ist vom Eigentümer fix festgelegt. Da fließt keine müde Mark mehr oder weniger, nur weil am Ostkreuz eine Bude vermietet wird oder nicht. Man kann diskutieren, ob die Bahn insgesamt zu wenig Geld im Zuge der LuV bereitgestellt bekommt. Das ändert aber nichts daran, dass in diesem Unternehmen ums Verderben kein eigenes Geld investiert wird, solange es sich auch nur irgendwie vermeiden lässt. Siehe meine Beispiele. Wenn das - wie Du ausführst - sowieso alles ein großer Topf und Kreislauf wäre, bräuchte man sich über Dächer, Rolltreppen oder LCD-Anzeigen ja nicht streiten. Leider ist das aber die Realität.

Insgesamt ließe sich Deine Argumentation auf so ziemlich jeden Geldfluss anwenden, weil "im weitesten Sinne" das Geld immer vom Steuerzahler kommt und irgendwann wieder dort ankommt. Nur hilft das nicht weiter. Tatsächlich wirtschaften auch die 100%-bundeseigenen Unternehmen zunächst mal auf eigene Rechnung und auf eigene Sparpolitik.

Viele Grüße
André
Facepalm, alles aus dem Finger bis zum letzten Tropfen ausgesaugt. Nutzen der Disskusion gleich Null.
Zitat
andre_de
Die Höhe der Gewinnabführung des Mutterkonzerns ist vom Eigentümer fix festgelegt. Da fließt keine müde Mark mehr oder weniger, nur weil am Ostkreuz eine Bude vermietet wird oder nicht.

Da irrst Du dich. Die Hauptversammlung bei der Deutsche Bahn AG (=Gesellschafter) beschließt über die Höhe der Gewinnausschüttung natürlich nur in dem Maße, wie Geld im Gesamtunternehmen ist. 2013 waren es 525 Mio Euro, 2014 sind 200 Mio Euro ausgeschüttet worden, 2015 700 Mio, 2016 die oben genannten 850 Mio.

Mit besten Grüßen

phönix
@Stefan - die 'Runden Tische' in der roten Box - sind die öffentlich für jedermann? kann man da einfach zum entsprechenden Termin hineinspazieren? Oder muss man sich anmelden? Oder werden von den entsprechenden Institutionen und Initiativen nur bestimmte Repräsentanten ernannt?
Der Block V der Autobahnvorleistung sieht ja schon weit fortgeschritten aus. Wann werden die Arbeiten hier abgeschlossen sein?
In dieser Woche konnte ich an einer Führung über die Baustelle teilnehmen und zahlreiche Einblicke bekommen, die man so nicht erhält.
Die Bilder und Eindrücke habe ich Euch in einem neuen Artikel im Ostkreuzblog zusammengefasst.



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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Danke für das Osterei und den interessanten Einblick. Scheint ja besser zu laufen, als beim BER. ;-)
Und die Testfenster sehen toll aus.
@Stefan:

Herzlichen Dank für das Update. Da bleibt ja nächste Woche für Manuel nichts mehr übrig... ;-)

BTW: Hättest Du evtl. die Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, was jetzt mit dieser Kabelhilfsbrücke über die Hauptstraße los ist bzw. wann die abgebaut werden soll?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Heidekraut
Danke für das Osterei und den interessanten Einblick. Scheint ja besser zu laufen, als beim BER. ;-)

...hier baut ja auch die Bahn und nicht der Senat von Berlin und andere möchtegern Baulöwen...
^

Vielen Dank für die tollen Bilder, Stefan!

Ich habe noch zwei Fragen zu den nächsten Bauabläufen:

1. Du schriebst ja, dass Block 5 der Vorleistung der A100 im Juni abgeschlossen werden soll. Gleichzeitig wissen wir ja, dass das PFV für die Straßenbahn noch eine Weile auf sich warten lassen wird. Wie wird bis dahin der Bahnhofsvorplatz gestaltet? Bereits nach den Ergebnissen des Wettbewerbs letztes (oder vorletztes?) Jahr oder provisorisch? Es wäre schön, wenn der lange Fußgängerumweg dann der Vergangenheit angehören würde.

2. Das Dach vom Bahnsteig E ist ja nach wie vor ungedeckt. Gibt es hier bereits eine Lösung und wird diese dann auch auf Bahnsteig D angewandt?
Zitat
Arnd Hellinger
@Stefan:

Herzlichen Dank für das Update. Da bleibt ja nächste Woche für Manuel nichts mehr übrig... ;-)

Hallo zusammen!

:)

Sehr interessant ist das Probefenster. Als ich das letzte mal am Ostkreuz war, ist mir auch etwas aufgefallen, aber ich dachte, ich hätte mich getäuscht. Vom Boden aus war das Fenster nicht eindeutig auszumachen.

Kommende Woche treffe ich mal wieder jemand, der Fragen zum Thema Fußgängerbrücke und Dächer beantworten kann.

Viele Grüße
Manuel
Ergänzende Frage, an welchem Aufgang befindet sich oben gezeigtes Testfenster?
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Es befindet sich am Aufgang des Bahnsteigs D auf der Ostseite der Brücke.
Weil aber die Rüstung davor steht, dürfte man von unten kaum was erkennen.

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Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Hier einmal der Abschnitt Jannowitzbrücke - Nöldnerplatz im aktuellen Bauzustand aus der Sicht eines S-Bahn-Tf ===> [www.youtube.com]

Viele Grüße
Arnd
Dieses Thema wurde beendet.