Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Aktualität und Richtigkeit der Fahrgastinformation II
geschrieben von Alter Köpenicker 
Zitat
werkstattmeister

Ich persönlich gehöre aber auch zu den Leuten, die zu Hause und im Büro die Aushangfahrpläne der genutzten Haltestellen an der Pinwand hängen haben.
Das ist einfach praktischer und schneller wenn man schnell schauen will wann der nächste Bus geht. Erst das Handy nehmen, einschalten, App aufrufen...
in der Zeit habe ich das auf dem Papier schon längst gesehen.

Volle Zustimmung und das trotz meines jungen Alters in den 20ern. Mein Partner allerdings hat beim Zusammenziehen schon sehr geschmunzelt, als ich die Abfahrtszeiten an den Kühlschrank gehängt habe...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 08:20 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
werkstattmeister

Ich persönlich gehöre aber auch zu den Leuten, die zu Hause und im Büro die Aushangfahrpläne der genutzten Haltestellen an der Pinwand hängen haben.
Das ist einfach praktischer und schneller wenn man schnell schauen will wann der nächste Bus geht. Erst das Handy nehmen, einschalten, App aufrufen...
in der Zeit habe ich das auf dem Papier schon längst gesehen.

Volle Zustimmung und das trotz meines jungen Alters in den 20ern. Mein Partner allerdings hat beim Zusammenziehen schon sehr geschmunzelt, als ich die Abfahrtszeiten an den Kühlschrank gehängt habe...

Da bin ich ganz bei Euch. Hinzu kommen dann noch z.T. absurde Vorschläge durch dei BVG-Software (ein Beispiel aus Urzeiten: penetrantes Umändern der Rudolf-Grosse-Straße in Karlshorst zur Rudolf-Breitscheid-Straße in Kleinmachnow) und meine Wurstfinger, die grundsätzlich den Vorschlag unter meiner Haltestelle aktivieren.

Das soll fortschrittlicher sein als ein kurzer Blick an den Kühlschrank? Vielleicht für die, die sich den Weg zum eigenen Klo von google erklären lassen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 08:32 von def.
Zitat
def
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
werkstattmeister

Ich persönlich gehöre aber auch zu den Leuten, die zu Hause und im Büro die Aushangfahrpläne der genutzten Haltestellen an der Pinwand hängen haben.
Das ist einfach praktischer und schneller wenn man schnell schauen will wann der nächste Bus geht. Erst das Handy nehmen, einschalten, App aufrufen...
in der Zeit habe ich das auf dem Papier schon längst gesehen.

Volle Zustimmung und das trotz meines jungen Alters in den 20ern. Mein Partner allerdings hat beim Zusammenziehen schon sehr geschmunzelt, als ich die Abfahrtszeiten an den Kühlschrank gehängt habe...

Da bin ich ganz bei Euch. Hinzu kommen dann noch z.T. absurde Vorschläge durch dei BVG-Software (ein Beispiel aus Urzeiten: penetrantes Umändern der Rudolf-Grosse-Straße in Karlshorst zur Rudolf-Breitscheid-Straße in Kleinmachnow) und meine Wurstfinger, die grundsätzlich den Vorschlag unter meiner Haltestelle aktivieren.

Das soll fortschrittlicher sein als ein kurzer Blick an den Kühlschrank? Vielleicht für die, die sich den Weg zum eigenen Klo von google erklären lassen.

Der kurze Blick an den Kühlschrank sagt mir aber nicht, wann der Bus / die Tram nun tatsächlich kommt. Das mag vielleicht bei der 68 in Schmöckwitz funktionieren. Bist du schon mal M29 gefahren? ;) Da nützt dir der Fahrplan am Kühlschrank rein gar nichts. Da schaut man lieber aufs Handy und kann so sehen, wann der nächste M29 M58 M87 kommt.

Im Übrigen kann man seine Haltestelle im Home-Display des Handys einrichten ;) Dann muss ich nur nach links wischen und sehe auf einem Blick die Ist-Abfahrtszeiten. (Standortfreigabe vorausgesetzt).

Ist es nicht herrlich, was es für Möglichkeiten gibt? :) Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht...

-----------
Tscheynsch hier vor Ju-Tu wis Sörvis tu Exebischn-Raunds änd Olümpick-Staydium



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 09:11 von LariFari.
Zitat
LariFari
Der kurze Blick an den Kühlschrank sagt mir aber nicht, wann der Bus / die Tram nun tatsächlich kommt. Das mag vielleicht bei der 68 in Schmöckwitz funktionieren. Bist du schon mal M29 gefahren? ;) Da nützt dir der Fahrplan am Kühlschrank rein gar nichts. Da schaut man lieber aufs Handy und kann so sehen, wann der nächste M29 M58 M87 kommt.

Im Übrigen kann man seine Haltestelle im Home-Display des Handys einrichten ;) Dann muss ich nur nach links wischen und sehe auf einem Blick die Ist-Abfahrtszeiten. (Standortfreigabe vorausgesetzt).

Ist es nicht herrlich, was es für Möglichkeiten gibt? :) Wer hätte das vor 20 Jahren gedacht...

Der M29 ist eher in der Kategorie "Ich schaue nicht, wann er kommt, sondern gehe zur Haltestelle". Zum einen fährt er ja - theoretisch - relativ häufig; und selbst, wenn er gerade nicht kommt, hat man eigentlich immer spätestens nach einem kurzen Fußweg eine Alternative. Und wenn die Daten genauso zuverlässig sind wie die bei DAISY (wovon ich einfach mal ausgehe), kann man sie sowieso vergessen, sobald es kritisch wird.

Und wieso es nicht beides geben sollte, erschließt sich mir nicht. Wo genau ist der Aufwand? Wenn man eh Fahrplanaushänge generiert, ist es zur gleich aussehenden pdf nicht weit.
Das Thema fehlende Nutzung ist aber auch eine Frage des (Nicht-)Angebots. Ich finde Fahrplantabellen durchaus praktisch, habe diesen Online(un)service aber seltenst genutzt, weil das Ergebnis einfach unpraktisch, teils gar unbrachbar, war. Ich denke eine Grundnachfrage (eben u.a. auch durch "Ältere") wäre durchaus vorhanden, wenn die BVG ihre sowieso erstellten pdf-Dateien einfach auf der Homepage zum Download anbieten würde, wie es andere Unternehmen tun.

Die Verbindungssuche per App geht mir auch auf den Geist. Ich nutze sie dann, wenn durch Bauarbeiten die üblichen Wege unterbrochen sind oder ich spaßenshalber gucken will, welchen Weg die App vorschlägt, wenn gleichwertige Wege vorhanden sind. Ansonsten frage ich primär Abfahrtszeiten bestimmter Haltestellen ab (leitstreifen sei dank). Da finde ich die Tabelle, die einfach alle Abfahrten einer Haltestelle zusammenwürfelt eher unübersichtlich. Besonders bei großen Knoten, wie dem Alex hab ich gar nichts davon, wenn ich tief nach unten scrollen muss, um irgendwann "meinen" Bus im 20-Minuten-Takt zu finden. Die Chance die nächste Abfahrt zu überscrollen ist recht groß. Sortiert nach Abfahrtshaltestellen finde ich deutlich praktischer.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
werkstattmeister
Erst das Handy nehmen, einschalten, App aufrufen...
in der Zeit habe ich das auf dem Papier schon längst gesehen.

Die meisten Smartphone-Nutzer dürften ihr Gerät eingeschaltet und in vielen Fällen in Griffweite tragen. Für die Lieblingshaltestellen lassen sich Favoriten auf den Startbildschirm ablegen, die man einmal einrichtet und danach genau einen Klick benötigt um an die Daten zu kommen. Ist nicht wirklich aufwändig. Der wesentliche Vorteil des digitalen "Fahrplans" ist die Echtzeitenangabe. Ich persönlich nutze die VBB-App, die einem bei der Anfrage die Bauarbeiten und Störungen je Linie gleich mitliefert. Ich habe mir früher auch immer die Minuten abgeschrieben und an die Pinnwand gehängt, bis es mir irgendwann zu aufwändig wurde jedes Mal die Daten zu überprüfen. Auch weil meine Hauslinien verkehrzeitenabhängig deutliche Unterschiede aufweisen.

Inzwischen sind mir Plandaten fast egal geworden, denn im Endeffekt will ich wissen wann Bus und Bahn wirklich kommen. Das kann kein gedruckter Fahrplan leisten. Einzige Voraussetzung ist, dass man dem technischen Fortschritt grundsätzlich erstmal offen gegenübersteht. Wer moderne Technik von vornherein ablehnt oder skeptisch ist, der wird wohl auch weiterhin auf "den guten alten Papierfahrplan" zurückgreifen. Allerdings dann öfters verdutzt an der Haltestelle stehen wenn man von der Wirklichkeit der Verkehrslage überrannt wurde. Seit der Möglichkeit mobil die Echtzeiten abzufragen, fahre ich entspannter, flexibler und habe das Gefühl mehr über das Betriebsgeschehen mitzubekommen. Denn nichts ist ärgerlicher als an der Haltestelle nicht zu wissen wo der Bus bleibt.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Inzwischen sind mir Plandaten fast egal geworden, denn im Endeffekt will ich wissen wann Bus und Bahn wirklich kommen. Das kann kein gedruckter Fahrplan leisten.

Sobald es mehr als ein paar Minuten Verspätung oder ein einzelner Ausfall ist, die BVG-Daten aber auch nicht. Erst neulich habe ich wieder den Anfängerfehler begangen, eine volle U-Bahn wegfahren zu lassen, weil die nächste angeblich in einer Minute kommen sollte...

Zitat
Florian Schulz
Einzige Voraussetzung ist, dass man dem technischen Fortschritt grundsätzlich erstmal offen gegenübersteht. Wer moderne Technik von vornherein ablehnt oder skeptisch ist, der wird wohl auch weiterhin auf "den guten alten Papierfahrplan" zurückgreifen. Allerdings dann öfters verdutzt an der Haltestelle stehen wenn man von der Wirklichkeit der Verkehrslage überrannt wurde. Seit der Möglichkeit mobil die Echtzeiten abzufragen, fahre ich entspannter, flexibler und habe das Gefühl mehr über das Betriebsgeschehen mitzubekommen. Denn nichts ist ärgerlicher als an der Haltestelle nicht zu wissen wo der Bus bleibt.

Das ist mir zu schwarz-weiß und erinnert mich an die Euphoriker, die meinen, in der Schule sollten nur noch Rechner eingesetzt werden, sowas wie Handschrift braucht ja eh keiner mehr.

Es geht doch eher um eine situationsangepasste Nutzung verschiedener Medien. Ich schaue auch unterwegs, wenn ich verschiedene Wege zur Verfügung habe, ob ich jetzt lieber an Station A in Linie 1 oder an Station B in Linie 2 umsteige; und wenn der Bus nicht kommt, schaue ich auch mal aufs Smartphone, um zu wissen, ob sich warten lohnt.

Aber wenn man eine nicht allzu häufig verkehrende, aber einigermaßen zuverlässige Linie vor der Haustür hat, ist halt so ein Fahrplan an der Haustür oder am Kühlschrank schon praktisch.

Echtzeitdaten können übrigens auch nicht ewig in die Zukunft schauen. Wenn ich wissen möchte, wann um 15 Uhr rum ein Bus fährt, ist es bei der App schon mal etwas aufwändiger als Zur-Seite-wischen. Auch nicht schwierig, aber halt aufwändiger als beim Papierfahrplan. Der Mehrwert der Echtzeitdaten entfällt aber zugleich. Und für die simple Frage, wann der letzte Bus fährt, ist ein Papierfahrplan (bzw. eine pdf) auch viel praktischer als irgendwelche Apps, die dann fünfhundert andere Wege kennen, die eigentliche Frage aber erst nach viel Scrollen und Tippen beantworten. (Ja, natürlich ist es gut zu wissen, ob und wie man weg kommt, wenn man den letzten Bus verpasst, und genau für diese Frage ist die elektronische Fahrplanabfrage auch das Mittel der Wahl. Ich würde den letzten Bus aber gern noch nehmen und nicht über Paris - Rom - Erkner fahren und/oder einen längeren Fußmarsch vor mir haben.)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 10:02 von def.
Zitat
def
Sobald es mehr als ein paar Minuten Verspätung oder ein einzelner Ausfall ist, die BVG-Daten aber auch nicht. Erst neulich habe ich wieder den Anfängerfehler begangen, eine volle U-Bahn wegfahren zu lassen, weil die nächste angeblich in einer Minute kommen sollte...

Klar, die Nutzung der Echtzeitenabfrage erfolgt unter der Annahme, dass die bereitgestellten Daten plausibel sind. In den meisten Fällen sind sie das auch, sodass ich wegen einzelner Ausfälle die Funktion nicht grundsätzlich infrage stellen würde. Die korrekte Datenpflege kann der Fahrgast ohnehin nicht beeinflussen, aber er kann sich bei der Informationsbeschaffung möglichst nah an die Betriebssituation vorarbeiten. Als eine Zeit lang der Betrieb auf der Ringbahn fast täglich unregelmäßig war, half mir oft der Blick auf die Echtzeiten am Ostkreuz um zu wissen, ob sich heute die Fahrt über die Stadtbahn eher lohnt.


Zitat
def
Es geht doch eher um eine situationsangepasste Nutzung verschiedener Medien. Ich schaue auch unterwegs, wenn ich verschiedene Wege zur Verfügung habe, ob ich jetzt lieber an Station A in Linie 1 oder an Station B in Linie 2 umsteige; und wenn der Bus nicht kommt, schaue ich auch mal aufs Smartphone, um zu wissen, ob sich warten lohnt.

Aber wenn man eine nicht allzu häufig verkehrende, aber einigermaßen zuverlässige Linie vor der Haustür hat, ist halt so ein Fahrplan an der Haustür oder am Kühlschrank schon praktisch.

Praktisch ist es eben für Leute, die eine Haltestelle mit wenigen Linien haben oder wo der Bus nur alle 20min fährt. Dagegen haben Leute, die im Einzugsgebiet mehrere Haltestellen oder Verkehrsmittel wohnen, das Nachsehen, dass für die Zettelage irgendwann die Kühlschranktür zu klein wird ;-) Bei Haltestelle mit nur einer Linie sind, meines Erachtens, Echtzeitenangaben das bessere Mittel der Wahl eben weil man wegen des geringen Taktes oftmals auf genau den einen Bus oder die eine angewiesen ist. Wie du schon sagst, ist es eine individuelle Entscheidung, aber die Tendenz scheint sich immer weiter von den gedruckten Fahrplänen wegzubewegen hin zu on-demand-Lösungen.

Ich sehe den Wegfall der Haltestellenfahrpläne auch aus Sicht der Verkehrschronisten nachteilig. Oder für Leute, die die Unterlagen für andere Zwecke als die eigene Ortsveränderung benutzen, Stichwort berufliche Verkehrsanalysen, Planer oder auch die Simulationsspiel-Sparte...


Zitat
def
Echtzeitdaten können übrigens auch nicht ewig in die Zukunft schauen. Wenn ich wissen möchte, wann um 15 Uhr rum ein Bus fährt, ist es bei der App schon mal etwas aufwändiger als Zur-Seite-wischen.

Echt? Bei der VBB-App kann man bei der Echtzeitenabfrage Uhrzeit und Datum einstellen. Dass man damit allerdings nicht die echten Echtzeiten für den Bus in drei Tagen bekommt, dürfte klar sein.


Zitat
def
Ich würde den letzten Bus aber gern noch nehmen und nicht über Paris - Rom - Erkner fahren und/oder einen längeren Fußmarsch vor mir haben.

Da unterscheiden sich die Verhaltensweisen. Die Situationen in denen ich mal auf den letzten Bus angewiesen bin, sind sehr selten. Für solche Momente schaue ich dann vorher auf den Haltestellenfahrplan, wenn ich wieder an der Haltestelle vorbeikomme.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Nun ist aber die Software offensichtlich vorhanden,
warum also abschalten? Die Daten sind doch sowieso vorhanden, muss denn das Fahrplanbuch extra gepflegt werden?

Und viele andere Unternehmen bieten online Fahrplantabellen oder sogar ganze Bücher an. Insbesondere für Linien mit langen Intervallen wird das sicher genutzt! Und es gibt auch Betriebe die noch gedruckte Fahrpläne anbieten, entweder in Buchform (z. B. HVV) oder wenigstens mit einzelnen Linienblättern.

Alles in Allem halte ich die Informationspolitik hier für eine Katastrophe!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Florian Schulz
Praktisch ist es eben für Leute, die eine Haltestelle mit wenigen Linien haben oder wo der Bus nur alle 20min fährt. Dagegen haben Leute, die im Einzugsgebiet mehrere Haltestellen oder Verkehrsmittel wohnen, das Nachsehen, dass für die Zettelage irgendwann die Kühlschranktür zu klein wird ;-) Bei Haltestelle mit nur einer Linie sind, meines Erachtens, Echtzeitenangaben das bessere Mittel der Wahl eben weil man wegen des geringen Taktes oftmals auf genau den einen Bus oder die eine angewiesen ist. Wie du schon sagst, ist es eine individuelle Entscheidung, aber die Tendenz scheint sich immer weiter von den gedruckten Fahrplänen wegzubewegen hin zu on-demand-Lösungen.

Nochmal: Du widersprichst einer These, die niemand aufgestellt hat. Niemand stellt den Vorteil von Echtzeitdaten in Frage. Es geht nicht ums Oder, sondern ums Und. Niemandem, der seinen tagtäglich absolut pünktlich absolut zur gleichen Zeit fahrenden Zug lieber nochmal in der Echtzeitinfo nachschaut, soll irgendetwas weggenommen werden. Warum glaubt man aber, alle andere damit zwangsbeglücken zu müssen?

Zitat
Florian Schulz
Zitat
def
Echtzeitdaten können übrigens auch nicht ewig in die Zukunft schauen. Wenn ich wissen möchte, wann um 15 Uhr rum ein Bus fährt, ist es bei der App schon mal etwas aufwändiger als Zur-Seite-wischen.

Echt? Bei der VBB-App kann man bei der Echtzeitenabfrage Uhrzeit und Datum einstellen. Dass man damit allerdings nicht die echten Echtzeiten für den Bus in drei Tagen bekommt, dürfte klar sein.

Genau das schreibe ich ja. Es ist dann aber doch (geringfügig) höherer Aufwand, dem halt gegenüber dem Papierfahrplan kein Mehrwert gegenübersteht. Denn Echtzeitdaten für einen Zeitpunkt in drei Stunden sind doch im Regelfall auch nicht aktueller als die des Papierfahrplans.

Zitat
Florian Schulz
Da unterscheiden sich die Verhaltensweisen. Die Situationen in denen ich mal auf den letzten Bus angewiesen bin, sind sehr selten. Für solche Momente schaue ich dann vorher auf den Haltestellenfahrplan, wenn ich wieder an der Haltestelle vorbeikomme.

Nur warum sollte ein öffentlicher Betrieb wie die BVG dann die Verhaltensweisen der einen nicht berücksichtigen? Weil es so teuer ist, eine pdf zu generieren und zur Verfügung zu stellen? Ich würde das ja auch in Frage stellen, wenn es mit höheren Kosten verbunden wäre, denn das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen sollte sich ein öffentliches Unternehmen immer stellen. Aber welche sollen das im konkreten Fall sein?

Auch hier: es geht nicht um ein Oder, sondern um ein Und.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 10:57 von def.
Zitat
def
Nochmal: Du widersprichst einer These, die niemand aufgestellt hat. Niemand stellt den Vorteil von Echtzeitdaten in Frage. Es geht nicht ums Oder, sondern ums Und. Niemandem, der seinen tagtäglich absolut pünktlich absolut zur gleichen Zeit fahrenden Zug lieber nochmal in der Echtzeitinfo nachschaut, soll irgendetwas weggenommen werden.

Würdest du bitte aufhören, mir Schwarz-Weiß-Denken zuzuschreiben? Das machst du jetzt schon das zweite Mal. Ich habe bereits im ersten Beitrag erläutert, warum und in welchen Situationen ich die Echtzeitenabfrage als vorteilhafter ansehe und warum der gedruckte Fahrplan bei mir immer weniger eine Rolle spielt. Dass die Echtzeitenabfrage den Leuten den runterladbaren Haltestellenaushang "wegnehmen" soll, habe ich nirgends geschrieben. Wer sich den Haltestellenaushang an die Kühlschranktür pinnen möchte und trotzdem vor dem Losgehen die Echtzeiten überprüft, kann das doch machen. Ich mache aus den genannten Gründen nicht (mehr) beides.

Mein Standpunkt ist, dass die Echtzeitenabfrage in den meisten meiner Anwendungsfälle die bessere Alternative ist, weil sie mehr Vorteile bietet. Das heißt nicht, dass ich den heimischen Fahrplanaushang überflüssig finde.


Zitat
def
Zitat
Florian Schulz
Zitat
def
Echtzeitdaten können übrigens auch nicht ewig in die Zukunft schauen. Wenn ich wissen möchte, wann um 15 Uhr rum ein Bus fährt, ist es bei der App schon mal etwas aufwändiger als Zur-Seite-wischen.

Echt? Bei der VBB-App kann man bei der Echtzeitenabfrage Uhrzeit und Datum einstellen. Dass man damit allerdings nicht die echten Echtzeiten für den Bus in drei Tagen bekommt, dürfte klar sein.

Genau das schreibe ich ja. Es ist dann aber doch (geringfügig) höherer Aufwand, dem halt gegenüber dem Papierfahrplan kein Mehrwert gegenübersteht. Denn Echtzeitdaten für einen Zeitpunkt in drei Stunden sind doch im Regelfall auch nicht aktueller als die des Papierfahrplans.

Genau diese Formulierungen bereiten mir Schwierigkeiten, hier noch ein sowohl-als-auch rauszulesen.

Zitat
def
Zitat
Florian Schulz
Da unterscheiden sich die Verhaltensweisen. Die Situationen in denen ich mal auf den letzten Bus angewiesen bin, sind sehr selten. Für solche Momente schaue ich dann vorher auf den Haltestellenfahrplan, wenn ich wieder an der Haltestelle vorbeikomme.

Nur warum sollte ein öffentlicher Betrieb wie die BVG dann die Verhaltensweisen der einen nicht berücksichtigen? Weil es so teuer ist, eine pdf zu generieren und zur Verfügung zu stellen?

Auch hier: es geht nicht um ein Oder, sondern um ein Und.

Da ich mich zu der eigentlichen Entscheidung zur Abschaffung des Fahrplanbuchs noch gar nicht geäußert habe, frage ich mich wer hier welchen imaginären Thesen widerspricht. Im Übrigen geht es um eine Entscheidung des VBB, nicht der BVG.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Wer sich den Haltestellenaushang an die Kühlschranktür pinnen möchte und trotzdem vor dem Losgehen die Echtzeiten überprüft, kann das doch machen. Ich mache aus den genannten Gründen nicht (mehr) beides.

Man kann es bald eben nicht mehr machen und genau darum geht es.
Zitat
PassusDuriusculus
Zitat
Florian Schulz
Wer sich den Haltestellenaushang an die Kühlschranktür pinnen möchte und trotzdem vor dem Losgehen die Echtzeiten überprüft, kann das doch machen. Ich mache aus den genannten Gründen nicht (mehr) beides.

Man kann es bald eben nicht mehr machen und genau darum geht es.

Es gibt noch einen Platz, wo diese Fahrpläne aushängen, fotografieren, ausdrucken, und dann an den Kühlschrank gepinnt!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo

Es gibt noch einen Platz, wo diese Fahrpläne aushängen, fotografieren, ausdrucken, und dann an den Kühlschrank gepinnt!

Die Arbeit sparen sich manche Zeitgenossen, sie nehmen den aushängenden Fahrplan gleich mit und pinnen den dann an den Kühlschrank.
Zitat
Nemo

Es gibt noch einen Platz, wo diese Fahrpläne aushängen, fotografieren, ausdrucken, und dann an den Kühlschrank gepinnt!

Aha, das ist also die schöne neue Digitalwelt?

Ellenlange Diskussionen über Für und Wider hin oder her: der Wegfall von detaillierten Fahrplantabellen ist m. E. in jedem Fall eine Unverschämtheit und eine Ignoranz gegenüber Kundeninteressen.

Was sagen eigentlich passende Gesetze oder Verordnungen dazu?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ich glaube die RVS lacht über die BVG wenn ich deren Aushänge sehe, wo der Gesamtfahrplan einer Linie/Richtung über die Zeiten informiert.

;-)
Zitat
Bd2001
Zitat
Nemo

Es gibt noch einen Platz, wo diese Fahrpläne aushängen, fotografieren, ausdrucken, und dann an den Kühlschrank gepinnt!

Die Arbeit sparen sich manche Zeitgenossen, sie nehmen den aushängenden Fahrplan gleich mit und pinnen den dann an den Kühlschrank.

Das wollte ich jetzt nicht vorschlagen, war aber mein erster Gedanke. Vielleicht ist das die einzige Methode, die die BVG oder den VBB dazu bringen könnte Fahrpläne zukünftig auch wieder menschenlesbar zu veröffentlichen.

Rein privat nutze ich derartige Fahrpläne allerdings schon lange nicht mehr - der Bus richtet sich sowieso nicht danach.

Beruflich nutze ich derartige Fahrpläne allerdings schon, da man nur so das Angebot einer Linie erfassen kann. Manchmal will das Busunternehmen ja nicht mit den Hafas- oder IVU-Plan-Daten rüberwachsen und dann wird man jetzt vollkommen ahnungslos dastehen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Frage an Micha, der ja auf seiner eigenen Webseite eine Anwednung integriert hat, welche auf Fahrplandaten zugreift:
Ist es möglich, die Schnittstelle für die Fahrplandaten so zu nutzen, dass man damit eine Anwendung Marke Eigenbau füttern könnte, um daraus selbst Fahrplanbücher zu generieren? Könntest du uns etwas dazu sagen? Wenn das Angebot eingestellt wird und sich niemand sonst findet, werde ich mich gezwungen sehen, meine sehr rudimentären Programmierkenntnisse per Selbststudium zu erweitern und eine eigene Lösung auf die Beine zu stellen, zumal ich fest bei meiner meinung bleibe und mich den (Schein)Argumenten contra Aushangsfahrplan nicht anschließen werde.

Auch ich gehöre zu den Menschen, die den Aushang zuhauise hängen und für alle Fälle dazu noch eine PDF-Datei im Handy haben. Ich werde das nicht leichtfertig aufgeben, selbst, wenn ich dafür einigen Lern- und Arbeitsaufwand investieren muss.

Zitat
Nemo
Zitat
Bd2001
Zitat
Nemo

Es gibt noch einen Platz, wo diese Fahrpläne aushängen, fotografieren, ausdrucken, und dann an den Kühlschrank gepinnt!

Die Arbeit sparen sich manche Zeitgenossen, sie nehmen den aushängenden Fahrplan gleich mit und pinnen den dann an den Kühlschrank.

Das wollte ich jetzt nicht vorschlagen, war aber mein erster Gedanke. Vielleicht ist das die einzige Methode, die die BVG oder den VBB dazu bringen könnte Fahrpläne zukünftig auch wieder menschenlesbar zu veröffentlichen.

Abgesehen davon, dass die Moderatoren dieses Forums es wohl nicht gerne sehen würden, wenn User zu Straftaten aufrufen, finde ich, dass dieser Gedanke auch aus anderen Gründen nicht von Erfolg gekrönt sein dürfte:

- Es würde wahrscheinlich in erster Linie als Vandalismus abgetan werden; zu erwarten, dass VBB/BVG einen tieferen Sinn dahinter sehen würden, wäre wohl zu viel verlangt;
- Es fällt kaum auf, wenn an einigen Haltestellen der Aushang fehlen würde, ist auch heutzutage der Fall
- Um wirklich ein Zeichen zu setzen, müsste es eine groß angelegte, koordinierte Aktion sein; dahinter steckt aber nicht nur ein erheblicher Aufwand, sondern auch eine gewisse kriminelle Energie, somit wären die Konsequenzen auch nicht trivial...
- An einigen Stellen, insbesondere in der Innenstadt, in von der Videoüberwachung abgedeckten Bereichen, in auch nachts nicht von Augenzeugen freien Orten usw. wäre es echt riskant / kaum unentdeckt umzusetzen
- Haltestellenwürfel an bedeutenden Knotenpunkten wären aus meiner Sicht eine harte Nuss, weil es ohne Schlüssel oder unbedingt zu vermeidender Sachbeschädigung nicht funktionieren würde...



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.08.2020 14:19 von J. aus Hakenfelde.
Ich kann dir nur sagen, dass der Entwickler vom Leitstreifen da recht vielversprechend dran gearbeitet hat, weil es ihn auch mächtig nervt, dass die Fahrpläne nicht zur Verfügung gestellt werden. Ich hab aber keine Ahnung, ob er die Entwicklung zuende gebracht hat. Es ist jedenfalls nicht ganz trivial.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
J. aus Hakenfelde
Frage an Micha, der ja auf seiner eigenen Webseite eine Anwednung integriert hat, welche auf Fahrplandaten zugreift:
Ist es möglich, die Schnittstelle für die Fahrplandaten so zu nutzen, dass man damit eine Anwendung Marke Eigenbau füttern könnte, um daraus selbst Fahrplanbücher zu generieren? Könntest du uns etwas dazu sagen? Wenn das Angebot eingestellt wird und sich niemand sonst findet, werde ich mich gezwungen sehen, meine sehr rudimentären Programmierkenntnisse per Selbststudium zu erweitern und eine eigene Lösung auf die Beine zu stellen, zumal ich fest bei meiner meinung bleibe und mich den (Schein)Argumenten contra Aushangsfahrplan nicht anschließen werde.

Ich bin zwar nicht Micha, aber ich bin der festen Überzeugung, dass es möglich ist, aus den vom VBB bereitgestellten Daten selbst Haltestellen- und Linienfahrpläne zu generieren und ggf. zu einem Fahrplanbuch zusammenzufassen. Ob das mit der API, also mit der Programmierschnittstelle, über die Michas Webseite die Daten live ausliest geht, weiß ich allerdings nicht.

Aber der VBB stellt ja auch einen Datensatz mit Plandaten unter einer OpenSource-Lizenz („CC-BY-4.0“) zur Verfügung unter [www.vbb.de]. Aktualisierungen bekommt man am besten im Datenportal des Berliner Senats ([daten.berlin.de]) mit.

Diesen Datensatz kann man in eine Datenbank einlesen und daraus entsprechende Fahrpläne generieren. Ich hatte vor einiger Zeit schonmal damit angefangen. Leider ist das Projekt dann irgendwann eingeschlafen – auch weil ich zwar einigermaßen programmieren kann, aber mich zu wenig mit Datenbank-Abfragesprachen („SQL“) auskenne.

Einen halbwegs brauchbaren Haltestellenfahrplan hatte ich aber schon hinbekommen. Dieser krankt aber noch daran, dass noch vieles zusammengefasst werden muss (beispielsweise würden beim aktuellen Fahrplan der S1 in Friedenau werktags zwei Abfahrten um 22:40 nach Zehlendorf ausgewiesen werden – eine für Mo–Do, wo die Bahn in Gesundbrunnen einsetzt, eine für Fr, wo die Bahn schon aus Frohnau kommt. Einem Fahrgast, der in Friedenau wartet, kann das aber egal sein, wo die Bahn herkommt.).

Das gleiche Problem wird auch noch beim Linienfahrplan auftreten. Da grüble ich schon länger (aber mit geringer Intensität) über einen Algorithmus, mit dem man solche Sachen zusammenfassen kann. Meine ursprüngliche Intention war ja, einen besseren Linienfahrplan zu erstellen, als diese 20-seitigen Linienbücher, die die vom VBB eingesetzte Software erzeugt. :-)

Die nicht-Computer-Nerds können hier aufhören zu lesen,
für die anderen hier mal die Abfrage zum Ersellen eines Haltestellenfahrplans:
SELECT  strftime('%H:%M', stop_times.departure_time_norm) as depart_time,
        route_short_name,
        trip_headsign,
        stop_sequence,
        monday, tuesday, wednesday, thursday, friday, saturday, sunday
        from stops
            join stop_times on stops.stop_id=stop_times.stop_id
            join trips on stop_times.trip_id=trips.trip_id
            join routes on trips.route_id=routes.route_id
            join calendar on trips.service_id=calendar.service_id
    where stop_name Like '%Betriebshof Hohenstücken%'
    order by departure_time_norm;
Diese Abfrage liefert allerdings auch die an der gewählten Haltestelle endenden Fahrten. Die Haltestelle Betriebshof Hohenstücken hatte ich deswegen ausgewählt, weil zum einen nicht sooo viele Fahrten vorbeikommen, zum anderen aber auch eine ganze Reihe exotischer, sprich Ein- und Aussetzfahrten. Außerdem stand sie relativ weit vorn in dem damaligen Datensatz.

Das ganze basiert auf einer SQlite-Datenbank, in die ich die GTFS-Daten des VBB importiert habe. Die Spaltenüberschriften sollten selbsterklärend sein, sie entsprechen den GTFS-Format. Lediglich die Spalten „arrival_time_norm“ und „departure_time_norm“ habe ich zusätzlich eingefügt und darin die Uhrzeiten nach 23:59 um 24 Stunden verringert, also aus 25:10 Uhr habe ich 01:10 Uhr gemacht. Übrigens sind Uhrzeiten wie 25:10 Uhr, die in den VBB-Daten enthalten sind, bei Fahrten, die über Mitternacht gehen, durchaus sinnvoll, weil man dann die Fahrtdauer direkt ausrechnen kann (Abfahrt 23:40, Ankunft 25:10 macht 1:30h Fahrzeit; bei Abfahrt 23:40, Ankunft 01:10 käme man bei einfacher Subtraktion auf eine Fahrzeit von —22:30h, was nur mit Zeitmaschine machbar ist).

Und hier noch eine Abfrage, die die an der Haltestelle endenden Fahrten ausblendet. Aber Achtung: diese Abfrage dauert ein Weilchen:
SELECT  strftime('%H:%M', stop_times.departure_time_norm) as depart_time,
        route_short_name,
        trip_headsign,
        trips.trip_id as tid,
        stop_sequence,
        monday, tuesday, wednesday, thursday, friday, saturday, sunday
        from stops
            join stop_times on stops.stop_id=stop_times.stop_id
            join trips on stop_times.trip_id=trips.trip_id
            join routes on trips.route_id=routes.route_id
            join calendar on trips.service_id=calendar.service_id
    where stop_name Like '%Betriebshof Hohenstücken%'
        and stop_sequence < (select max(stop_sequence) from stop_times where trip_id = tid)
    order by departure_time_norm;
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen