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Bauarbeiten zur Entflechtung Strausberg begonnen
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Der Bahnhof Strausberg war bisher einzigartig im Bahnnetz. Die S-Bahnzüge nach Strausberg Nord mussten sich  ein Gleis mit den Regionalzügen teilen und passierten dabei deren Bahnsteig ohne Halt. Die Entflechtung dieser Situation war zwar schon lange angedacht, verzögerte sich jedoch immer wieder. Seit Freitagabend ist es nun mit dieser Besonderheit vorbei. Die Bauarbeiten haben begonnen und die S-Bahnen enden für sechs Wochen bereits im Bahnhof Fredersdorf. Weitere zwei Wochen bleibt der Abschnitt zwischen Strausberg und Strausberg Nord gesperrt - weitere Sperrungen folgen bis zur angedachten Fertigstellung im August.

Einzigartig bleibt der Bahnhof Strausberg trotzdem, denn nach dem Umbau wird er der einzige Bahnhof im Berliner S-Bahnnetz sein, an dem die Türen auf beiden Seiten öffnen. Parallel zum heutigen S-Bahnsteig wird der neue Regionalbahnsteig anstelle des heutigen Regionalbahngleises (Gleis 1) gebaut, so dass eine Situation entsteht, wie sie bis zum Umbau am Bahnhof Warschauer Straße existierte. Stadtauswärts fahrende Fahrgäste müssen sich dann entscheiden, ob sie nach links aussteigen, um den Bahnhof zu verlassen oder nach rechts aussteigen, um mit dem Regionalverkehr weiter zu fahren.

Der neue Regionalbahnsteig erhält eine weitere Besonderheit. Er wird nur per Bahnübergang über das S-Bahngleis nach Strausberg Nord oder per Durchquerung einer haltenden S-Bahn erreichbar sein. Dies ermöglicht eine barrierefreie Erreichbarkeit ohne Treppen und Aufzüge, die sich angesichts der engen Platzverhältnisse nur schwer umsetzen ließen.

Zur Beschleunigung des Regionalverkehrs entsteht außerdem, wie schon bei der S-Bahn, östlich des Bahnhofs ein Begegnungsabschnitt auf dem sich die Züge künftig kreuzen sollen. Die gewonnene Fahrzeit dient der Verlängerung der RB26 von Lichtenberg zum Ostkreuz, sobald dort die nördlichen Regionalbahnsteige in der unteren Ebene fertiggestellt sind. Bei Verspätungen kann die Zugkreuzung in den Bahnhof Strausberg verlegt werden, wofür östlich des neuen Regionalbahnsteigs eine neue Weichenverbindung entsteht. Ein zweiter Regionalbahnsteig ist allerdings nicht vorgesehen, so dass Züge dann abseits des Bahnsteigs warten müssen.

Ausblick der angedachten Sperrungen:

* 31.03. - 12.05. S5: Sperrung Fredersdorf - Strausberg Nord

* 12.05. - 21.05. RB26: Sperrung Lichtenberg - Rehfelde und S5: Strausberg - Strausberg Nord

* RB26 davon 15.05. - 20.05. zusätzlich Rehfelde - Müncheberg außerhalb der HVZ und nach 22 Uhr

* 21.05. - 22.05. ab 20 Uhr parallele Sperrung RB26 Lichtenberg - Rehfelde und S5 Fredersdorf - Strausberg Nord

* 22.05. - 26.06. RB26: Sperrung Lichtenberg - Strausberg

* 12.06. - 26.06. S5: Sperrung Strausberg - Strausberg Nord

* 26.06. - 05.07. RB26: Sperrung Lichtenberg - Rehfelde

* 11.08. - 14.08. S5: Sperrung Strausberg - Strausberg Nord

* 18.08. - 28.08. S5: Sperrung Strausberg - Strausberg Nord

Ab Montag, den 28.08.2017, soll der Betrieb nach dem Umbau planmäßig aufgenommen werden. Zugleich erfolgt die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks am Ostkreuz und die Wiederdurchbindung der S3.

(Foto: Anstelle von Prellbock und Weichen entsteht hier ein Reisendenübergang zum neuen Regionalbahnsteig - ©Tom Gerlich)



Artikel geschrieben von Tom Gerlich



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.04.2017 16:16 von BahnInfo-Redaktion.
Mich wundert sehr, dass das alles genehmigt wurde! Ein Gleis mit Stromschiene elektrifiziert und an beiden Seiten Bahnsteige? Eine Reisendenüberquerung und auch noch bei einem Gleis mit Stromschiene?
Zitat
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Mich wundert sehr, dass das alles genehmigt wurde! Ein Gleis mit Stromschiene elektrifiziert und an beiden Seiten Bahnsteige? Eine Reisendenüberquerung und auch noch bei einem Gleis mit Stromschiene?

@Tom: Mir wäre das auch neu, dass es eine Ausstiegsmöglichkeit von der S-Bahn direkt auf den neuen Regionalbahnsteig geben soll (was aber erstmal nichts heißen muss). Aber bist Du Dir damit sicher? Der Bahnsteig müsste dann ja zwei extrem unterschiedlich hohe Kanten bekommen (55 / 96 cm), und ist andererseits recht schmal, um da noch Treppen und Rampen anzuordnen.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
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Mich wundert sehr, dass das alles genehmigt wurde! Ein Gleis mit Stromschiene elektrifiziert und an beiden Seiten Bahnsteige? Eine Reisendenüberquerung und auch noch bei einem Gleis mit Stromschiene?

@Tom: Mir wäre das auch neu, dass es eine Ausstiegsmöglichkeit von der S-Bahn direkt auf den neuen Regionalbahnsteig geben soll (was aber erstmal nichts heißen muss). Aber bist Du Dir damit sicher? Der Bahnsteig müsste dann ja zwei extrem unterschiedlich hohe Kanten bekommen (55 / 96 cm), und ist andererseits recht schmal, um da noch Treppen und Rampen anzuordnen.

Es wird aus den genannten Gründen keinen Kombi-Bahnsteig geben, sondern der Regiobahnsteig erhält zum S-Bahn-Gleis hin einen Stahlgitterzaun, mit dem ein Zu-/ausstieg zu/von den Gleichstromzügen auch bei versehentlich aufgehobener Türblockierung sicher verhindert werden soll.

Irgendwer von Bahninfo muss da etwas falsch verstanden oder - mit Blick auf das gestrige Datum(?) - bewusst falsch dargestellt haben...

Viele Grüße
Arnd
@Arnd: Heißt du neuerdings Henning?

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
@Arnd: Heißt du neuerdings Henning?

Nö. Aber OK, sind wir nicht alle manchmal etwas Henning...? :-)

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Jay
@Arnd: Heißt du neuerdings Henning?

Nö. Aber OK, sind wir nicht alle manchmal etwas Henning...? :-)

Arnd, das ist der süßeste Kommentar hier im Forum seit langer Zeit. Made my day. :D
Zitat
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Mich wundert sehr, dass das alles genehmigt wurde! Ein Gleis mit Stromschiene elektrifiziert und an beiden Seiten Bahnsteige? Eine Reisendenüberquerung und auch noch bei einem Gleis mit Stromschiene?

Ja, erstaunlich, oder? Hier wurde doch vir einiger Zeit behauptet, dass sowas nicht zulässig sei.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Warum sollte ein zweiseitiger Bahnsteig bei der S-Bahn oder eine Reisendenquerung nicht zulässig sein? Zur Stromschienenseite kann man ja auch bei anderen Bahnsteigbauformen nicht flüchten, falls man kurz vor dem Zug auf dem Gleis liegt - daher die Lücke unter der Kante...

An den zweiseitigen Bahnsteig glaube ich in diesem Fall allerdings erst, wenn ich ein Bild oder einen offiziellen Plan gesehen habe.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
BahnInfo-Redaktion

Ausblick der angedachten Sperrungen:

Danke, Tom!

In dem Zusammenhang sei auf die (im Nachbarforum schon diskutierten) zeitgleich geplanten Arbeiten zum Bf. Mahlsdorf verwiesen, auf die Mario Czaja groß auf seiner Website verweist:


mario-czaja.de

Wie passt der Zeitverlust durch den Halt dort mit der künftigen Verlängerung nach Ostkreuz zusammen?
Zitat
Arnd Hellinger
Es wird aus den genannten Gründen keinen Kombi-Bahnsteig geben, sondern der Regiobahnsteig erhält zum S-Bahn-Gleis hin einen Stahlgitterzaun, mit dem ein Zu-/ausstieg zu/von den Gleichstromzügen auch bei versehentlich aufgehobener Türblockierung sicher verhindert werden soll.

Falsch! Es wird ein Kombibahnsteig geben!

Zitat
Arnd Hellinger
Irgendwer von Bahninfo muss da etwas falsch verstanden oder - mit Blick auf das gestrige Datum(?) - bewusst falsch dargestellt haben...

Nein, der Artikel ist richtig.
Die S-Bahn wird ab dann auf beiden Seiten die Türen aufmachen.

Gruß,
Michael

Eisenbahnhomepage von Michael Dittrich
Also auch ich würde mir die Augen reiben, wenn das so tatsächlich kommt. Wenn's soweit ist und sich alles bestätigt, würde ich jedem der solche pragmatischen Lösungen in Zeiten allumfasser Sicherheitsbedenken und -vorschriften fordert und gut heißt empfehlen, da deutliche Worte in Richtung der Entscheidungsträger auf allen Ebenen zu richten.

Damit auch künftig solche Dinge - trotz allen Hürden - möglich bleiben.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Nemo
Warum sollte (...) eine Reisendenquerung nicht zulässig sein?

Weil in den letzten 10 (vielleicht sogar 20) Jahren kein einziger Neubau an Bahnübergängen oder Reisendenüberquerungen genehmigt wurde? Selbst die im Bestand werden immer mehr zurückgebaut. Und bei Stromschienen ist glaube ich für jeden offensichtlich, dass die Gefahr nicht nur aus fahrenden Zügen besteht.
Zitat
Michael Dittrich
Zitat
Arnd Hellinger
Es wird aus den genannten Gründen keinen Kombi-Bahnsteig geben, sondern der Regiobahnsteig erhält zum S-Bahn-Gleis hin einen Stahlgitterzaun, mit dem ein Zu-/ausstieg zu/von den Gleichstromzügen auch bei versehentlich aufgehobener Türblockierung sicher verhindert werden soll.

Falsch! Es wird ein Kombibahnsteig geben!

Zitat
Arnd Hellinger
Irgendwer von Bahninfo muss da etwas falsch verstanden oder - mit Blick auf das gestrige Datum(?) - bewusst falsch dargestellt haben...

Nein, der Artikel ist richtig.
Die S-Bahn wird ab dann auf beiden Seiten die Türen aufmachen.

Hast Du dafür eine Primärquelle von EBA oder DB Netz? Wenn ja, nenne sie bitte hier oder erzähle diese Geschichte Deiner Großmutter.

Viele Grüße
Arnd
Ist anscheinend tatsächlich der Fall: [www.moz.de]

Es gibt auch mehrere PDF mit Baumaßnahmen von DB Netz, wo von einem Inselbahnsteig zwischen S5 und RB26 die Rede ist, zB hier auf Folie 12: [fahrweg.dbnetze.com]

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2017 16:15 von S5 Mahlsdorf.
Ja, man will sowas eigentlich nicht haben. So groß ist die Gefahr aber eigentlich auch nicht. Die Stromschiene hat bei den Übergängen eine breite Lücke, die ein fahrlässiges Berühren ausschließt. Wer den rechten Weg verlässt, wird vom Wolf gefressen, das war schon immer so!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.04.2017 14:40 von Nemo.
Der Kombibahnsteig kommt, dieser wird auch im Bauflyer zur S5 Maßnahme erwähnt.

Und nicht ohne Grund wird derzeit im Stellwerk B2 eine Aufsicht eingerichtet, die dann Gleis 8 beidseitig per Kamera abfertigen wird, da dies sich nicht anders lösen lässt mit ZAT-FM, ZAT oder Spiegeln.
Moin!

Zitat
andre_de
Der Bahnsteig müsste dann ja zwei extrem unterschiedlich hohe Kanten bekommen (55 / 96 cm)

Wobei ja nicht gesagt ist, dass die beiden Gleise auf dem gleichen Niveau liegen muessen. Einfach das Gleis an der 96er-Kante 41cm tiefer legen ;-)

iGEL
Zitat
andre_de
Der Bahnsteig müsste dann ja zwei extrem unterschiedlich hohe Kanten bekommen (55 / 96 cm)

In Königs Wusterhausen geht es doch auch. Gut, da ist jetzt nicht so ein großer Unterschied, glaube ich, aber immerhin halten S 46 und RB 36 am selben Bahnsteig. Allerdings sind dort die beiden Bahnsteigkanten durch einen Zaun getrennt, damit man nicht einfach so mir nichts, dir nichts umsteigen kann; ganz ohne Schikane geht es ja nun wirklich nicht.
Zitat
Arnd Hellinger
sind wir nicht alle manchmal etwas Henning...? :-)

Ich meine, nicht!
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