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Volksentscheid zum Flughafen Tegel
geschrieben von Marienfelde 
@peterl: Ich denke, Deine Berechnungen stimmen. Der Benzinpreis besteht zur Zeit zu etwa 65% (!) aus Steuern; sh. hier: [de.statista.com]

Will man unter dem Gesichtspunkt der Gleichheit der Besteuerung bei Inlandsflügen zu Steuersätzen kommen, die denjenigen beim Autobenzin entsprechen, wäre demnach die Luftverkehrsabgabe auf etwa 14,80 € zu verdoppeln.

Ein Inlandsflug würde sich demnach im Schnitt um 7 - 8 € verteuern. Aus umweltpolitischen Gründen wäre ich für so eine Abgabenerhöhung - allerdings wäre es sicher vermessen, allein dadurch die große Wende "vom Inlandsflug zur Eisenbahn" zu erwarten.

Umgekehrt stellt sich mir immer mal wieder die Frage, warum "Steuersenkungsparteien" immer die Einkommensteuer (und natürlich die Körperschaftsteuer) im Blick haben - die wirklich sehr hohen Steuersätze bei der Mineralölsteuer und der Tabaksteuer jedoch nicht. Man muß nicht für billige Zigaretten sein, um dies merkwürdig zu finden,

meint Marienfelde



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 02.09.2017 09:43 von Marienfelde.
Moin!

Neue Wasserstandsmeldung: Forsa sieht bei 1005 befragten Berlinern nur noch 61% pro Tegel (Anfang des Jahres: 73%).

Civey sieht die Befürworter jetzt sogar unter 50%, dort steht es jetzt 49,7% zu 43,8%.

Welcher Umfrage man auch glaubt (Civey hat knapp 80.000 Stimmen, ist aber nur online nach Registrierung möglich), es wird spannender als erwartet. Mal sehen, was in drei Wochen heraus kommt.

iGEL
Nachdem ich den langen Spiegelartikel über das BER-Debakel gelesen habe, blinkt meine Glaskugel wieder heftigst. Ich denke wir können ganz ruhig bleiben, was die Schließung von Tegel betrifft. Der wird uns wohl noch 10 Jahre erhalten bleiben, meint die Glaskugel, denn BER wird eh nicht früher fertig. Ein Regierungsflughafen wird auch dringend gesucht und eigentlich ist nirgends Platz dafür, schriebt der Spiegel. Wie beruhigend, dass unser aller Merkel leidenschaftslos in der Frage bleibt. Ergo in ihrer nächsten Legeslatur nicht zu erwarten.
Zitat
iGEL
Welcher Umfrage man auch glaubt (Civey hat knapp 80.000 Stimmen, ist aber nur online nach Registrierung möglich), es wird spannender als erwartet. Mal sehen, was in drei Wochen heraus kommt.

Civey gewichtet das Ganze aber immerhin noch irgendwie, so dass sie zumindest behaupten, repräsentative Ergebnisse zu haben. Wie weit das ihnen gelingt, weiß ich aber auch nicht, möglich ist es ein Stück weit.
Zitat
Lopi2000
Zitat
iGEL
Welcher Umfrage man auch glaubt (Civey hat knapp 80.000 Stimmen, ist aber nur online nach Registrierung möglich), es wird spannender als erwartet. Mal sehen, was in drei Wochen heraus kommt.

Civey gewichtet das Ganze aber immerhin noch irgendwie, so dass sie zumindest behaupten, repräsentative Ergebnisse zu haben. Wie weit das ihnen gelingt, weiß ich aber auch nicht, möglich ist es ein Stück weit.

Die Forsa-Umfrage basiert auf einer Befragung von 1.005 Berlinern vom 22. - 30.08.17, bei Civey wird wohl immer ein repräsentativer Querschnitt der neuesten in Berlin abstimmenden Berliner/innen gewertet. Dort wird der statistische Fehler mit 3,2% angegeben. Bei einer Stichprobengröße von 2.553 Personen ergibt sich dort im Moment ein Ergebnis von 50,1% für TXL, 43,0% dagegen und 6,9% weiß nicht.

Wahrscheinlich stimmen beide Ergebnisse (bei Forsa ergab sich ein Resultat von 61-36-3) - nur führt die unterschiedliche Systematik bei der Erhebung zu deutlichen Abweichungen.

Mein Rat: Bildet Euch selbst eine Meinung und nutzt das Instrument des Volksentscheids: Hingehen (oder "briefwählen") und Abstimmen - nicht alle anderen abstimmen lassen und sich hinterher über das Ergebnis beschweren. Jede Stimme zählt: Es ist politisch schon ein Unterschied, ob ein Volksentscheid z.B. mit 32-68 ausgeht, oder z.B. mit 47-53.

Außerdem: Der Volksentscheid findet in 20 Tagen statt. Nach meiner Überzeugung sind die Argumente der "Tegel-Schließer" eigentlich ganz gut - warum sollte man mit guten Argumenten so einen Volksentscheid nicht gewinnen können,

fragt Euch
Marienfelde
Zitat
Marienfelde
Nach meiner Überzeugung sind die Argumente der "Tegel-Schließer" eigentlich ganz gut - warum sollte man mit guten Argumenten so einen Volksentscheid nicht gewinnen können,
Weil Menschen nicht wirklich rational denken und handeln. Siehe Brexit, siehe Trump, siehe AfD.

Schlau wäre es gewesen, wenn man damals den Bau des BER einem erfahrenen Unternehmen gegeben hätte. Dann wäre jetzt bereits Ausbaustufe 2 fertig und alles im Lot.

Noch schlauer wäre wahrscheinlich der Bau des neuen Flughafens an einem der Alternativstandorte gewesen.
Dazu hätte es mehr Interesse des Bundes an dem Berlin-Flughafen bedurft. Und man nicht alles die Bürgermeister allein machen lassen dürfen. Ein Politiker, der sich profilieren wollte für die Bundesregierung oder Parteispitze, der auf der ganzen Linie gescheitert ist, war der Knackpunkt und niemand der was zu sagen hatte, hat sich dem entgegengestellt oder sich dafür interessiert. Deutschland brauchte keine Berlin-Drehscheibe, die Lobby steht noch immer für Frankfurt und München. Auch ein Air-Berlin soll nicht wirklich sein. Es ist übrigens ein systemisches Versagen der SPD (nur mal am Rande). Hochtief wäre wirklich schon bei der zweiten Ausbaustufe. Nun hat Berlin sein Tegel, das es verdient, egal wie das Volk entscheidet. Das hilft nun auch nix mehr. ich bin mal sehr gespannt, wie auf einmal die Gesetze gedehnt und evtl. geändert werden, wenn BER nicht aufmacht und der Volksentscheid vielleicht doch Erfolg hat?
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Schlau wäre es gewesen, wenn man damals den Bau des BER einem erfahrenen Unternehmen gegeben hätte. Dann wäre jetzt bereits Ausbaustufe 2 fertig und alles im Lot.

Das muss auch nicht immer schlau sein. Zwar ist die Elbphilharmonie inzwischen fertig, aber die dortigen Bauabläufe zeigen nicht unbedingt nur Vorteile eines Generalunternehmers auf.
Vielleicht wäre Hochtief auch nochmal Pleite gegangen...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Bei der Elbphilharmonie lag das Versagen doch auch eher auf Seite des dortigen Senats.

Wir brauchen doch gar nicht so weit in die Ferne schweifen: Die Privatwirtschaft baut in Berlin doch genug Großprojekte (z.B. LP12 oder die neue Mall an der Warschauer Straße/MB Arena). Die Probleme sind dabei minimal und der Bau erfolgt zügig und das Budget wird weitestgehend eingehalten.

Zugegeben, es gibt auch öffentliche Projekte, die extrem gut gelaufen sind. Bspw. der neue Flughafen in Hong Kong.
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Wir brauchen doch gar nicht so weit in die Ferne schweifen: Die Privatwirtschaft baut in Berlin doch genug Großprojekte (z.B. LP12 oder die neue Mall an der Warschauer Straße/MB Arena). Die Probleme sind dabei minimal und der Bau erfolgt zügig und das Budget wird weitestgehend eingehalten.

So vergesslich? Die monatelange Sperrung der U2 im Jahre 2012 durch die LP12-Schlampen-Baustelle schon vergessen? Die demonstrierenden Arbeiter aus Rumänien, die um ihren Hungerlohn beschissen wurden, sind dir anscheinend auch schon entfallen.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Und es gab Ärger mit Brandschutz und Baupfusch, halt nur eine Nummer kleiner wie am BER.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821
Noch schlauer wäre wahrscheinlich der Bau des neuen Flughafens an einem der Alternativstandorte gewesen.

Nach wie vor halte ich den Neubau Berlins neben einem bereits funktionierenden Flughafen für die beste und günstigste Lösung des Problems.
Die Bundesregierung hat sich mit den knappen Worten "Die Bundesregierung steht zum Konsensbeschluss von 1996." in Reaktion auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag nun doch noch mal eindeutig für den BER als Single-Airport bekannt. Dies berichtet die Berliner Zeitung: [www.berliner-zeitung.de]
Was passiert nochmal, wenn Merkel sich voll hinter einen oder hinter etwas stellt?

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Laut TAGESSPIEGEL kehrt auch in der Berliner CDU wieder ein wenig die Vernunft ein. Es mehren sich die Stimmen gegen eine Offenhaltung des Flughafens in Tegel.

Zitat
Nemo
Und es gab Ärger mit Brandschutz und Baupfusch, halt nur eine Nummer kleiner wie am BER.

Der Ärger blieb nur weitgehend unter der Decke, weil die Berliner Bauaufsicht traditionell nicht durchgreift und den Laden nicht unverzüglich dicht macht durch Widerruf der Betriebsgenehmigung wegen Nichteinhaltung von Auflagen oder so. Damit gehen die Brandenburger viel unverzagter um, vielleicht weil der Filz noch nicht so ausgeprägt ist ...

Zitat
Micha
Laut TAGESSPIEGEL kehrt auch in der Berliner CDU wieder ein wenig die Vernunft ein. Es mehren sich die Stimmen gegen eine Offenhaltung des Flughafens in Tegel.

Da der Wind sich langsam dreht, wird die Fahne schnell eingeholt und eine andere gehisst. Passt ganz gut zu dem schrumpfenden Verein, dessen Stimmenanteil sich stetig dem gelben Lobbyistenclub annähert ...

so long

Mario
Ich habe nun gegen Tegel gestimmt. Ich war letztens in Haselhorst auf Tour und mußte erschrecken feststellen wie dort in einer Abflugschneise fast alle 1-2 Minuten (!!!) ein Flugzeug geräuschvoll über Einfamilien-Reihenhäuser hinwegflog. Als ich einen Bewohner darauf ansprach: "Tja, irgendwie hören wir das gar nicht mehr" (Sarkasmus)
Mir ging der Lärm dort während der Zustellung nach 30min. schon höllisch auf die Nerven sodaß ich meine Meinung geändert habe.
Ganz ehrlich? Die Befürworter sollten sich mal in die betreffenden Gebiete von Spandau und Reinickendorf begeben.

Gruß
Carsten
aus dem ruhigen Steglitz...
Es wird nur alles nichts nutzen. Glaubst Du in BER wird es in 10 Jahren anders sein? Für ein stilles Umfeld wäre Speerenberg wohl doch das richtige gewesen. Nun haben wir einen Masterplan. Na gut. Klingt so, als würde sich die Hoffnung der Realität anpassen.
Zitat
GraphXBerlin
Ich habe nun gegen Tegel gestimmt. Ich war letztens in Haselhorst auf Tour und mußte erschrecken feststellen wie dort in einer Abflugschneise fast alle 1-2 Minuten (!!!) ein Flugzeug geräuschvoll über Einfamilien-Reihenhäuser hinwegflog. Als ich einen Bewohner darauf ansprach: "Tja, irgendwie hören wir das gar nicht mehr" (Sarkasmus)

Ich bin direkt im Anflugsbereich zur Schule gegangen und muss sagen: Bei uns hat das niemanden interessiert, weder die Lehrer noch die Schüler. Es war schlicht gar kein Gesprächsthema. Im Übrigen: Das ist auch einfach kein Ort für ein Einfamilienhaus. Für die gibt es aber in der Stadt genügend Orte. Anders gesagt: Man muss nicht in einer Weltstadt wie Berlin überall ein "Häuschen im Grünen" bauen können. Freilich ist es unglücklich, dass die Anwohner (und Bauherren) damit rechnen durften, dass der Flughafen geschlossen wird. Insofern würde ich eine finanzielle Entschädigung für den Fall eines Weiterbetriebs angemessen finden.

Stichwort CDU: Liest euch mal die Kommentare unter dem Tagesspiegel-Artikel durch. Da ist alles gesagt was diesen Merkel-Wahlverein angeht, mit dem Rückgrat eines Aals. Inhaltlich halte ich das aber nicht für einen entscheidenden Kurswechsel, da Tegel auch mit einem "bis BER die Kapazität hat" auf unabsehbare Zeit am Netz ist. Es ist gut vorstellbar, dass BER auch nach dem nächsten Ausbau - und niemand weiß wann der fertig seien wird - schon wieder an seiner Grenze ist oder dies zumindest absehbar ist. Außerdem ist der Ausbau doch frühstens in 15-20 Jahren "online". Was dann ist weiß doch einfach niemand. (Mal ganz davon abgesehen, dass ja auch die sonstige Infrastruktur, z. B. die Autobahn zum Flughafen, mitspielen muss.)

PS: Leider ist keiner der Benutzer die davor sich über die angebliche "Subventionierung" des Flugverkehrs beklagt haben auf meine Rechnung eingegangen. Ich würde mich darüber freuen.



9 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.09.2017 03:05 von peterl.
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