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DDR-Bahnhöfe der Linie U5 kommen unter Denkmalschutz
geschrieben von Bäderbahn 
Auf der Linie U5 nach Hönow sollen neun Bahnhöfe aus DDR-Zeiten unter Denkmalschutz kommen. .... Als Teil der einzigen zu DDR-Zeiten gebauten U-Bahnstrecke hätten die Bahnhöfe verkehrsgeschichtliche Bedeutung, erklärte Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert.

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Meine Meinung:
Es würde vollkommen ausreichen, einen oder 2 Bahnhöfe als Beispiele dieser Bauart unter Denkmalschutz zu stellen.

Bäderbahn
Zitat
Bäderbahn
[...]

Meine Meinung:
Es würde vollkommen ausreichen, einen oder 2 Bahnhöfe als Beispiele dieser Bauart unter Denkmalschutz zu stellen.

Dieser Meinung schließe ich mich an. Tierpark als einzige gebaute Tunnelstation, die auch von der Gestaltung her einzigartig im Berliner Netz ist, gehört auf jeden Fall auf die Liste, aber beim Rest wäre es aus meiner Sicht auch mit 1-3 Bahnhöfen getan. Louis-Lewin-Straße wäre für mich Kandidat mit Zugang zur Brücke und Cottbusser Platz oder Biesdorf-Süd für einen Zugang per Unterführung. Aber auch mit Denkmalschutz wäre mal eine Auffrischung fällig. Am südlichen Zugang vom U Kienberg sieht man ganz gut, was mit ein wenig Farbe für Ergebnisse erzielt werden.

Gerade an den Umsteigeknoten hätte ich mir aber schon eine deutlichere "Auffrischung" ähnlich wie Kienberg gewünscht. Insbesondere Wuhletal und Hellersdorf hätten es dringend nötig.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Was ist an diesen - in meinen Augen- hässlichen, aber funktionalen Bahnhöfen so schützenswert?
Denkmalschutz, Nein Danke!

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Gute Nacht, Forum!
Also beim U-Bahnhof Tierpark kann ich das ja noch verstehen mit dem Denkmalschutz, aber bei den anderen Bahnhöfen ist das für mich eher unverständlich...

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
4 Bahnhöfe dieser Art reichen vollkommen!
Tierpark, Biesdorf Süd, Wuhletal und Hellerdorf.
Warum sollte an dem Rest nicht auch mal was verändert werden?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2017 16:51 von Ostkreuzi.
Zitat
Der Fonz
Was ist an diesen - in meinen Augen- hässlichen, aber funktionalen Bahnhöfen so schützenswert?
Denkmalschutz, Nein Danke!

Für den Denkmalschutz ist nicht die Ästhetik entscheidend, sondern das Widerspiegeln des Baustils einer bestimmten Epoche bzw. die Einzigartikeit eines Objektes. Das tun diese Bahnhöfe hervorragend und somit ist das Anliegen berechtigt.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Denkmalschutz ist etwas zutiefst subjektives. Ich persönlich halte die oberirdischen Stationen für sehr prägende Zeitzeugnisse, die es durchaus verdienen dementsprechend gewürdigt zu werden. Die Frage ist, wo man anfängt und wo aufhört. Alle Stationen? Sicherlich nicht, schon weil an einigen starke (optische) Veränderungen vorgenommen wurden (siehe unten). Eine Auswahl also, am besten Stationen mit deutlich sichtbaren Bauwerken. Cottbusser Platz und Biesdorf-Süd haben lediglich unscheinbare Zugänge, Kaulsdorf-Nord ist komplett umbaut und kaum wahrzunehmen. Sehr markant - vor Allem im Inneren - finde ich den U Elsterwerdaer Platz.

Objektiv kann der U-Bahnhof Hellersdorf schon nicht mehr als geschütztes Denkmal erklärt werden, denn immerhin - und das auch als Verwunderung Jay gegenüber - wurde dort der gesamte Bereich der Straßenbahnhaltestelle (und der gehört nun mal zur Verkehrsanlage dazu) Anfang der 2000er neu gestaltet.

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Und es stellt sich natürlich automatisch die Frage, inwiefern auch die S-Bahnhöfe aus der Zeit betrachtet werden sollten.

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Ich denke, dass dieser Schritt insbesondere durch das Verhalten von Herrn Kutscher und seiner BVG-Bauabteilung in den letzten Jahren regelrecht provoziert wurde. Wer quasi in Gutsherrenart und ohne jegliche (externe) Diskussion meint, Bahnhöfe nach Gutdünken umgestalten zu können, Farbkonzepte zu ändern, andere Materialien auszuprobieren usw., und dann bei jedweder Kritik von außen (sei es Denkmalschutz, Senatsverwaltung, Fachexperten) beleidigt reagiert, der muss sich nicht wundern, wenn irgendwann der Bumerang kommt. Bisher meinten die BVG-Verantwortlichen, dass es sich um "ihre" Bahnhöfe handelt und deren Gestaltung rein betriebsinternen Gesichtspunkten unterliegt. Dieser Zahn wurde Herrn Kutscher nun gezogen, und er darf bei den zukünftig anstehenden Sanierungen und Umbauten "betteln" gehen.

Beispiele:
- U5 zwischen Alex und Friedrichsfelde: Blechplatten, Bruch des Farbkonzepts, Null öffentliche Diskussion im Vorfeld
- Schloßstraße: unabhängig, ob schön oder hässlich, war hier von Beginn an eine denkmalpflegerische Relevanz zu erkennen.
- Rudow: Änderung Farbkonzept (orange zu blau) und Formensprache. Wände mussten mehrfach neu gestrichen werden, weil man mal "rumexperimentiert" hat
- Jakob-Kaiser-Platz und Bismarckstraße: Änderung des Farbkonzepts und der prägenden Materialen/Oberflächen
- mehrere ähnliche Fälle auf der südlichen U7
- Kaiserin-Augusta-Straße: komplett andere Farb- und Formensprache in der Station, Bruch mit der bisher durchgängigen gestalterischen Handschrift auf der südlichen U6.
- Kurt-Schumacher-Platz und andere: Wirre Farb- und Formenauswahl. Hier z.B. rote Buchstaben, wo es im ganzen Bahnhof sonst keine roten Elemente gibt.
- Farbkonzept allgemein: Hier fehlt m.E. jeglicher Sach- und Fachverstand in der Bauabteilung: Die Gestaltung einer Station bedarf keiner 5 oder 6 verschiedener Farben, und wenn man mit abgestuften Farbtönen arbeitet, dann sollten diese sich ausschließlich in der Farbsättigung unterscheiden, aber nicht wild im Farbkreis rumspringen. Irgendwo im Süden (ich glaube Kaiserin-Augusta-Straße) gibt's eine neu gestaltete Station mit sich regelrecht beißenden verschiedenen Blau-Farbtönen.

Ich will damit nicht sagen, dass ich gegen jegliche Veränderung bin, ganz im Gegenteil. Nur kann die Entscheidung darüber nicht durch Einzelpersonen erfolgen, schließlich geht es hier um stadtbildprägende U-Bahnhöfe mit einer über den rein praktischen Nutzen hinausgehenden Relevanz.

Wäre man frühzeitig in einen offenen Dialog mit Denkmalschutz und Öffentlichkeit getreten, hätte man sich vermutlich auf einzelne prägende Stationen einigen können. Nun werden eben komplette Linienäste sicherheitshalber unter Denkmalschutz gestellt (so wie vor kurzem die nördliche U7, ähnlicher Fall), bevor jemand weiter unabgestimmt rumwüten kann.

Für mich ist das insgesamt ein interessantes Beispiel, wie man sich durch mangelnde Zusammenarbeit sowie fehlende Offenheit für andere Sichten und Belange verrennen und isolieren kann. Hinzu kommt fehlende kritische Selbstreflexion und ein unangebrachtes "Ich-habe-von-allem-Ahnung-und-weiß-alles-besser". Dies ist meine persönliche Meinung, die sich nach mehreren Veranstaltungen mit Herrn Kutscher und seinen Ausführungen und Ansichten dort herausgebildet hat.

Viele Grüße
André



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2017 17:23 von andre_de.
Zitat
Philipp Borchert
[...]
Objektiv kann der U-Bahnhof Hellersdorf schon nicht mehr als geschütztes Denkmal erklärt werden, denn immerhin - und das auch als Verwunderung Jay gegenüber - wurde dort der gesamte Bereich der Straßenbahnhaltestelle (und der gehört nun mal zur Verkehrsanlage dazu) Anfang der 2000er neu gestaltet.

Ja eben. Sobald du in Hellersdorf den Fuß auf die Treppe zum U-Bahnhof setzt, erfolgt der Bruch ins "dunkle Loch". Eben deswegen wünsche ich mir dort (wie auch in Wuhletal) eine Umgestaltung und den Verzicht auf den Denkmalschutz. Priorität sollte dort die Beseitigung von Angsträumen haben.

Elsterwerdaer Platz als einziger Bahnhof in Dammlage (abgesehen von Wuhletal) hielte ich zwar durchaus für schutzwürdig, allerdings würde ich mir dort den zweiten Zugang mit kürzeren Wegen zum Biesdorf-Center (und Bürgeramt) wünschen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Es kann aber genauso wenig ein einzelner Herr nach Gutsherrenart diese Bahnhöfe mal einfach so unter Denkmalschutz stellen.
Zitat
Ostkreuzi
Es kann aber genauso wenig ein einzelner Herr nach Gutsherrenart diese Bahnhöfe mal einfach so unter Denkmalschutz stellen.

Da hast Du Recht, und darum passiert das auch nicht. Stattdessen ist das Identifizieren und Ausweisen von Baudenkmalen ein mehrstufiger Prozess, der natürlich auch einer fachlichen Begründung und Bewertung bedarf. Und damit nicht jeder macht, was er will (siehe BVG-Bauabteilung), gibt es dazu das Landesdenkmalschutzgesetz sowie eine zugehörige Organisationsstruktur (Untere und obere Denkmalschutzbehörde, Landesdenkmalamt, Landesdenkmalrat). Hier kannst Du Dich weiter belesen:

http://www.berlin.de/sen/kulteu/denkmal/organisation-des-denkmalschutzes/

http://www.berlin.de/landesdenkmalamt/service/rechtsvorschriften/

Denkmalschutzgesetz

André



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2017 19:50 von andre_de.
Sorry, aber du siehst das zu eng. Die BVG sollte auch weiterhin einen Großteil iher Bahnhöfe selbst gestalten dürfen. Ich sehe die damalige U5-Sanierung als sehr gelungen an und finde nicht, dass wegen jedem Fliegenschiss die Öffentlichkeit befragt werden muss. Die Stadt verändert sich und das sollte den U-Bahnhöfen nicht verwehrt bleiben. Der Denkmalschutz ist eh nur begrenzt machbar. Alle paar Minuten rollen moderne Züge ein und aus und DAISY, Aufzüge, Blindenleitstreifen etc. sind nötig und nicht mehr verzichtbar. Sie stellen aber einen krassen Bruch zur Bauepoche der alten Bahnhöfe dar.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
@B-V 3313
Du hast nicht gänzlich unrecht. Denoch hätte man bei der U5 mehr historisches herausholen können als nur farbige Blechplatten die sich identisch auf einige U5-Bahnhöfen wiederfinden. Die Linie gab es ja schon vor der DDR.
Zitat
Bäderbahn
Auf der Linie U5 nach Hönow sollen neun Bahnhöfe aus DDR-Zeiten unter Denkmalschutz kommen. .... Als Teil der einzigen zu DDR-Zeiten gebauten U-Bahnstrecke hätten die Bahnhöfe verkehrsgeschichtliche Bedeutung, erklärte Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert.

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Meine Meinung:
Es würde vollkommen ausreichen, einen oder 2 Bahnhöfe als Beispiele dieser Bauart unter Denkmalschutz zu stellen.

Was darf man an einem Bahnhof mit Denkmalschutz nicht machen?
Zitat
andre_de
- U5 zwischen Alex und Friedrichsfelde: Blechplatten, Bruch des Farbkonzepts, Null öffentliche Diskussion im Vorfeld

Gerade das ist aber kein Beispiel für Deine These - denn auf diesem Abschnitt war ja (außer am Alex und der Samariterstraße) kaum noch was von der früheren Gestaltung übrig. Denkmalschutz hat ja nicht die Aufgabe, den Zustand aus Jahr x wiederherzustellen, sondern einen vorhandenen Stand, der typisch für seine Entstehungszeit ist, zu schützen.

Man hätte vielleicht allenfalls einen Bahnhof in seiner DDR-Gestaltung belassen können. Das wäre ja auch kein Widerspruch zur Idee, dass jede Station ihre Kennfarbe hat. Umso wichtiger ist nun, den U-Bahnhof Tierpark als letztes Zeugnis der DDR auf dem Tunnelabschnitt zu erhalten.

Bedenke auch, in welcher politischen Situation die Sanierung 2003/04 erfolgte: Berlin hatte gerade eine Bankenkrise hinter sich (schon bevor es cool war :)), es wurde massiv gespart. Insofern ist die relativ kostengünstige Gestaltung auch ein Kind ihrer Zeit - und vielleicht in 15, 20 Jahren der Grund, sie ebenfalls unter Denkmalschutz zu stellen? Und zumindest hat man hier die Grundidee von 1930 übernommen und die "Wandmalereien" aus DDR-Zeiten erhalten.

Da sehe ich viele andere Umgestaltungen (z.B. die anderen von Dir genannten) viel kritischer. Offensichtlich fehlt bei der BVG jegliches Bewusstsein für Ästhetik und für Architekturgeschichte. Damit ist sie aber nicht allein - der andere große Bauträger von Bahninfratruktur ist keinen Deut besser. Siehe optisch zugemüllte Ringbahnhalle am Ostkreuz, siehe zahlreiche neugebaute Unterführungen oder völlig fantasieloser, aber billiger Lärmschutz mit meterhohen Wällen. Da freut man sich ja fast, wenn diese Sünden endlich durch Graffiti aufgewertet werden.
@def: Ich stimme Deinen Aussagen weitestgehend zu, wir sind da beisammen. Offensichtlich war mein Ursprungs-Beitrag in einem Aspekt etwas missverständlich: Keineswegs halte ich es für sinnvoll und nötig, quasi alle Bahnhöfe eines Linienabschnitts unter Denkmalschutz zu stellen. Ich wollte nur darstellen, wie es m.E. zu dieser Reaktion gekommen ist.

Vielmehr, und da bin ich auch ganz bei Dir, wäre doch folgendes Vorgehen seitens BVG sinnvoller gewesen (bei der U5 und auch anderswo): Man setzt sich mit allen Stakeholdern (BVG, Senatsverwaltung, Denkmalbehörde, Fachexperten für Architekturgeschichte und für Gestaltung, ggf. Fahrgastverband) vorab zusammen und entwickelt für einen Linienabschnitt ein Sanierungs- und Erhaltungskonzept. Dann kann man gezielt wenige Bahnhöfe auswählen, die man dauerhaft denkmalgerecht in ursprünglicher Form erhält, und für die anderen kommt ein rundes, stimmiges und ästhetisches Konzept raus, welches einen gewissen Konsens darstellt und damit auch späteren Diskussionen standhält. Stattdessen hat man immer wilder drauf losgebaut und vor allem ohne Gesamtkonzept und ohne Konsens brachial umgestaltet, was zwangsweise irgendwann vor den Baum gehen musste. Man könnte fast meinen, hier wollte sich jemand in ähnlicher Weise wie Herr G. Rümmler in die Geschichtsbücher schreiben, ohne Rücksicht auf Verluste ;-)

Volle Zustimmung auch bzgl. Tierpark, da hatte ich ja schon größte Ängste.

Viele Grüße
André
Zitat
Henning
Zitat
Bäderbahn
Auf der Linie U5 nach Hönow sollen neun Bahnhöfe aus DDR-Zeiten unter Denkmalschutz kommen. .... Als Teil der einzigen zu DDR-Zeiten gebauten U-Bahnstrecke hätten die Bahnhöfe verkehrsgeschichtliche Bedeutung, erklärte Kulturstaatssekretär Torsten Wöhlert.

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Es würde vollkommen ausreichen, einen oder 2 Bahnhöfe als Beispiele dieser Bauart unter Denkmalschutz zu stellen.

Was darf man an einem Bahnhof mit Denkmalschutz nicht machen?

Da in Berlin sehr viele - ich würde fast vermuten die Mehrzahl - der U-Bahnhöfe unter Denkmalschutz steht, und Kosten, die der BVG entstehen letztlich dem Land entstehen, ist der Denkmalschutz nicht mehr als eine Absichtserklärung. Wenn man, wie hier schon vorgeschlagen, einzelne Bahnhöfe auswählen würde, die erhalten werden, und der BVG bei den restlichen freie Hand lassen würde, könnte man natürlich deutlich strikter sein bei den zu schützenden Bahnhöfen.
Bitte bloß nicht. Ich bin so froh, dass der Bahnhof Kienberg endlich nicht mehr so aussieht, wie er einmal ausgesehen hat. :/
Das könnte auch anderen Bahnhöfen auf der U5 nicht schaden. Bei ein paar Bahnhöfen würde ich mitmachen, aber nicht bei allen.


Noch was hinten ran: Was ist denn mit dem Bahnhof Samariterstraße?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.08.2017 23:29 von Flexist.
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