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Regio und Fernverkehr: Die Bahn will Bahnsteige auf der Höhe von 76 Zentimeter vereinheitlichen, um sie barrierefrei zu gestalten.
geschrieben von Tramy1 
Zitat
andre_de
(...), und trotzdem fährt der von Brandenburg bestellte RE7 mit 55cm-Fahrzeugen.

Das liegt aber auch daran, dass es einige Bahnsteige mit nur 38cm Bahnsteighöhe (Bsp.: Karlshorst, Medienstadt) oder sogar noch weniger (Zossen, Wünsdorf, Baitz) gibt.
Somit muss man bei einem 55er Fahrzeug nur eine Stufe auf oder ab überwinden, bei nem 76er ist das Einsteigen bei so tiefen Bahnsteigen definitiv schwerer und auch Rollstuhlrampen können wegen dem steilen Winkel irgendwann nicht mehr eingesetzt werden.

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MfG, S5M
Zitat
S5 Mahlsdorf
Zitat
andre_de
(...), und trotzdem fährt der von Brandenburg bestellte RE7 mit 55cm-Fahrzeugen.

Das liegt aber auch daran, dass es einige Bahnsteige mit nur 38cm Bahnsteighöhe (Bsp.: Karlshorst, Medienstadt) oder sogar noch weniger (Zossen, Wünsdorf, Baitz) gibt.
Somit muss man bei einem 55er Fahrzeug nur eine Stufe auf oder ab überwinden, bei nem 76er ist das Einsteigen bei so tiefen Bahnsteigen definitiv schwerer und auch Rollstuhlrampen können wegen dem steilen Winkel irgendwann nicht mehr eingesetzt werden.

Da gebe ich Dir Recht, dass dies derzeit noch Zwangspunkte sind. Hier fehlt mir aber auch die konsequente Strategie seitens VBB und Ländern, dass man mal linienbezogen in endlicher Zeit umbaut, statt eher irgendwo punktuell ohne Effekt für eine ganze Linie. Es ist ja kaum zu vermitteln, dass es 27 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch 38er Bahnsteige gibt, an RE-Linien!

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Es ist ja kaum zu vermitteln, dass es 27 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch 38er Bahnsteige gibt, an RE-Linien!

Solange es Bahnhöfe gibt, die ganz ohne richtigen Bahnsteig auskommen müssen, halte ich das für verschmerzbar.
Vielleicht gibt es in der Zukunft höhenverstellbare Bahnsteige, die ihre Höhe je nach einfahrendem Zug automatisch verändern ...

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Vielleicht gibt es in der Zukunft höhenverstellbare Bahnsteige, die ihre Höhe je nach einfahrendem Zug automatisch verändern ...

Selbst wenn, wären derlei Konstrukte für Deutschland sicher viel zu gefährlich. Immerhin sind die Reisenden auf dem Bahnsteig nicht angeschnallt. Oder man handhabt es dann so, wie etwa in Tschechien, wo der Bahnsteig erst kurz vor Eintreffen des Zuges bekanntgegeben wird.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
andre_de
Es ist ja kaum zu vermitteln, dass es 27 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch 38er Bahnsteige gibt, an RE-Linien!

Solange es Bahnhöfe gibt, die ganz ohne richtigen Bahnsteig auskommen müssen, halte ich das für verschmerzbar.

Und ich halte beides nicht für verschmerzbar. Wenn man sich ausschließlich nach unten orientiert, kann ja nix werden...
Zitat
andre_de
Wenn man sich ausschließlich nach unten orientiert, kann ja nix werden...

Das ist richtig und so sollte meine Einlassung auch nicht verstanden werden. Vielmehr wollte ich zum Ausdruck bringen, vielleicht erst einmal Bahnhöfe ohne Bahnsteig anzufassen, bevor man die mit Bahnsteig aufhübscht; sich also nicht nach unten, sondern von unten orientiert.
Was ist denn überhaupt der Vorteil von 55cm Bahnsteighöhe gegenüber 76cm? Die Fahrzeuge werden bei 55cm nicht durchgängig ebenerdig, bei 76cm gibt es da kein Problem, da schlichtweg mehr Platz unter dem Boden des Zuges vorhanden ist. Warum also werden überhaupt 55cm-Bahnsteige gebaut und dazu passende Fahrzeuge gekauft?

Und daran anschließend: Weshalb beträgt die Höhe bei S-Bahnen denn 96cm? Gibt es dabei irgendwelche Vorteile?
Zitat
dominator
Was ist denn überhaupt der Vorteil von 55cm Bahnsteighöhe gegenüber 76cm? Die Fahrzeuge werden bei 55cm nicht durchgängig ebenerdig, bei 76cm gibt es da kein Problem, da schlichtweg mehr Platz unter dem Boden des Zuges vorhanden ist. Warum also werden überhaupt 55cm-Bahnsteige gebaut und dazu passende Fahrzeuge gekauft?

Und daran anschließend: Weshalb beträgt die Höhe bei S-Bahnen denn 96cm? Gibt es dabei irgendwelche Vorteile?

Die Höhe des Bahnsteiges entscheidet über die Höhe der Baukosten.

Die passenden Fahrzeuge wurden auch gekauft, weil man oft auch Bahnsteige mit 38 cm hatte und da gibt es Probleme mit dem Ein- und Aussteigen bei Fahrzeugen, die für 76 cm-Bahnsteige ausgelegt sind.

Die 96 cm bei S-Bahnen sind historisch bedingt. Bei der Höhe konnte man schon früher stufenlos ein- und aussteigen. Das beschleunigte den Fahrgastwechsel.
Zitat
Bd2001
Zitat
dominator
Was ist denn überhaupt der Vorteil von 55cm Bahnsteighöhe gegenüber 76cm? Die Fahrzeuge werden bei 55cm nicht durchgängig ebenerdig, bei 76cm gibt es da kein Problem, da schlichtweg mehr Platz unter dem Boden des Zuges vorhanden ist. Warum also werden überhaupt 55cm-Bahnsteige gebaut und dazu passende Fahrzeuge gekauft?

Und daran anschließend: Weshalb beträgt die Höhe bei S-Bahnen denn 96cm? Gibt es dabei irgendwelche Vorteile?

Die Höhe des Bahnsteiges entscheidet über die Höhe der Baukosten. Die passenden Fahrzeuge wurden auch gekauft, weil man oft auch Bahnsteige mit 38 cm hatte und da gibt es Probleme mit dem Ein- und Aussteigen bei Fahrzeugen, die für 76 cm-Bahnsteige ausgelegt sind.

Der Bau von Bahnsteigen ist nicht gerade besonders teuer, wenn man den gesamten Bahnbetrieb betrachtet. Ich glaube nicht, dass er Unterschied für ein bisschen mehr Splitt und Sand da so groß ist. Ein Grund ist die Kompatibilität zu 55cm-Fahrzeugen, der zweite Grund ist die Zugangssituation bei Dostos mit Tiefeinstieg. Die Alternative dazu sind Dostos mit Hocheinstieg über dem Drehgestellt, das ist auch bei 76cm nicht stufenfrei möglich.

Zitat
dominator
Und daran anschließend: Weshalb beträgt die Höhe bei S-Bahnen denn 96cm? Gibt es dabei irgendwelche Vorteile?

96 cm ermöglichen bei der Verwendung von konventionellen Drehgestellen einen höhengleichen Einstieg über den Drehgestellen und einen stufen- und rampenfreien Fahrzeugboden. Heute geht das weitestgehend auch bei 76cm Bahnsteighöhe.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.08.2017 13:01 von Arec.
Interessante Debatte. Heiner Geißler hat sich nach eigener Aussage als Sozialminister des Landes Rheinland-Pfalz in den 1970er Jahren auch schon um eine Lösung des Problems unterschiedlicher Bahnsteighöhen bei der damaligen Deutschen Bundesbahn bemüht.

Mir fehlt wirklich jeder Glaube an eine "Gesamtlösung" (76 cm) in absehbarer Zeit - wahrscheinlich wird man sich auch in den kommenden Jahrzehnten mit "Teillösungen" begnügen (müssen).

Noch nicht thematisiert wurde das Problem "behindertengerechter Stehplätze": Die Umstellung des RE 7 auf einstöckige Züge hat ja bei einem Teil der Zugläufe zu einem deutlich reduzierten Sitzplatzangebot geführt. Vielleicht sollten die Besteller ja gelegentlich umdenken, und der Anzahl der benötigten Sitzplätze mehr Gewicht beimessen.

Wünschen würde ich mir z.B. "behindertengerechte Bahnsteiglängen" von 210 Metern auf allen Bahnhöfen der RE 1, damit die Kapazität dieser Linie künftig auf bis zu sieben Doppelstockwagen erweitert werden kann. Ich würde es als angenehmen "Komfortsprung" empfinden, wenn auch im Berliner Raum alle Fahrgäste dieser Linie in Spitzenzeiten einen Sitzplatz bekämen.
Die einzige Chance auf eine baldige Realisierung wäre hier wohl ein Konjunkturprogramm.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Vielleicht noch ein Zeitungsartikel zum Thema "Barrierefreiheit" aus einer Gegend "außerhalb unseres Sendegebiets": In seiner Ausgabe vom 31.08.17 schrieb der Konstanzer Südkurier über die Bemühungen des dortigen Bundestagsabgeordneten Andreas Jung (CDU) für barrierefreie Bahnstationen in "seinem" Abschnitt der Bahnstrecke von Offenburg nach Konstanz: [www.suedkurier.de]

Noch einen schönen Sonntag wünscht Euch
Marienfelde



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.09.2017 11:12 von Marienfelde.
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