Zustände auf der RE 3 27.08.2017 22:12 |
Anonymer Benutzer
Re: Zustände auf der RE 3 27.08.2017 22:38 |
Re: Zustände auf der RE 3 27.08.2017 22:49 |
Re: Zustände auf der RE 3 27.08.2017 23:14 |
Zitat
Nahverkehrsplan
Meine Güte, was soll man machen. Gutes Wetter... Sonntag... da sind wahrscheinlich mehr Leute unterwegs. Aber soll man jetzt einen ganzen Zug mit Personal irgendwo hinstellen, der dann nur eine Fahrt am Ende irgendwo gefahren ist bestellen und bezahlen?
Die Leute müssen einfach damit leben, dass Verkehrsmittel zu gewissen Zeiten zu bestimmten Gegebenheiten voll ausgelastet sind. Dann muss man aber auch hinnehmen, dass man einfach den nächsten Zug nehmen muss.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 05:36 |
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 07:49 |
Zitat
Jay
Wie wäre es damit zumindest die bestellte Zuglänge von 5 (nicht 4) Doppelstockwagen zu fahren? Und wenn denn die bestellten Fahrzeuge eingesetzt werden, dann gibt es auch deutlich mehr Platz für Fahrräder, denn der 5. Wagen hat dafür das komplette Unterdeck frei.
Zitat
Nutzt natülich wenig, wenn Regio stattdessen irgendwo anders einen Zug mit 4 Fahrradwagen und einem Steuerwagen durch die Gegend fährt. Kurzum: Zugbildung in den Griff kriegen wäre mal eine Maßnahme.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 08:10 |
Zitat
Nahverkehrsplan
Meine Güte, was soll man machen. Gutes Wetter... Sonntag... da sind wahrscheinlich mehr Leute unterwegs. Aber soll man jetzt einen ganzen Zug mit Personal irgendwo hinstellen, der dann nur eine Fahrt am Ende irgendwo gefahren ist bestellen und bezahlen?
Die Leute müssen einfach damit leben, dass Verkehrsmittel zu gewissen Zeiten zu bestimmten Gegebenheiten voll ausgelastet sind. Dann muss man aber auch hinnehmen, dass man einfach den nächsten Zug nehmen muss.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 08:29 |
Zitat
Marienfelde
Der nächste Zug wäre zwei Stunden später gefahren, und außerdem: Die Zustände in diesem Zuglauf wären womöglich genauso gewesen. Fazit für mich: Einen Wochenendausflug auf der RE 3 sollte man möglichst bei Regenwetter machen - ansonsten wird die Bahn durch vollkommen überraschend in hoher Zahl aus der Tiefe des Raumes auftauchende Fahrgäste überfordert sein.
[...]
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 08:56 |
Zitat
Jay
Die Zustände auf dem RE3 und RE5 bei schönem Wetter sind nun allerdings schon seit Jahren bekannt.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 09:52 |
Zitat
Jay
Die Zustände auf dem RE3 und RE5 bei schönem Wetter sind nun allerdings schon seit Jahren bekannt. Klar, der 5. Wagen ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein, die wenigen Entlastungszüge ebenso, aber wie immer sind die Strukturen starr und die Möglichkeiten begrenzt. (...)
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 10:22 |
Zitat
Marienfelde
[...]
Würden die Verkehrspolitiker in unserem Land einen guten Job machen, sollte die eine und/oder andere Lösung über Jahre hinweg "eigentlich" möglich sein.
Die Verkehrspolitik in unserem Land löst die Probleme nicht - sie ist ein Problem,
meint Marienfelde
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 11:13 |
Vor nicht allzu langer Zeit wurde umsichtig entschiedenen, dass man keine längeren Züge als mit fünf Wagen braucht und die Regionalbahnsteige wurden bei der Modernisierung entsprechend verkürzt.Zitat
Marienfelde
Die andere Möglichkeit, die Zugläufe zu einem Teil auf bedarfsdeckende sechs (oder sogar sieben) Doppelstockwagen zu verlängern, würde sicherlich Erweiterungen von Bahnsteiglängen erfordern.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 11:29 |
Zitat
drstar
Das kann man erweitern - Die Politik schafft hierzulande erst Probleme, die wir ohne sie nicht hätten.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 11:36 |
Zitat
Global Fisch
Volle Zustimmung. So etwas in der Art (waren aber nur 3 Fahrradwagen) habe ich auf dem RE3 Süd nach Falkenberg gesehen. Der Schaffner argumentierte damit, dass die Fahrradwagen bei der Sitzplatzzahl ja nur halb zählen würden und das deswegen bewusst so gemacht wurde.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 12:31 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
drstar
Das kann man erweitern - Die Politik schafft hierzulande erst Probleme, die wir ohne sie nicht hätten.
Das ist richtig: Ohne die Politik, den demokratischen Rechtsstaat und weitere Errungenschaften der vergangenen 150 Jahre wie Gewerkschaften, Umweltverbände usw. hätten wir ganz andere Probleme, so dass sich niemand Sorgen machen müsste, wie voll der Zug bei einem Wochenendausflug ist. Auch wenn durch komplexe Entscheidungsprozesse und Verantwortlichkeiten manches nicht so reibungslos läuft wie es idealerweise sein könnte, gibt es gesamtgesellschaftlich gesehen kaum bessere Alternativen.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 13:30 |
Zitat
Jay
Ebenso stellt sich die Frage, warum das südliche Brandenburg so selten für Radausflüge genutzt wird, obwohl es dort ebenfalls schöne Ziele für einen Tagesausflug gibt.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 13:39 |
Zitat
drstar
Aha, also Probleme, wie wir sie nun bei der BVG und der S-Bahn haben, dem z. T. stark eingeschränkten Regioverkehr, der aufgrund politischer Entscheidungen der letzten 20 Jahre nun erheblich krankt in Bezug auf die Infrastruktur, die Grabstätte BER, nur um im Bereich des Verkehrsministeriums und der Senatsverwaltung für Verkehr (glaub, die nennt sich inzwischen Stadtentwicklung, fragt sich nur, wo die was entwickelt...) zu bleiben; dazu der Dieselskandal, die Pkw-Maut, die mehr Geld verbrennt, als sie einbringen wird - sind allesamt Probleme, die uns die Politik nun beschert, oder willst Du das bestreiten?
Zitat
drstar
Weitere Beispiele gefällig? Rheintalbahn - nun gesperrt, weil man beim Tunnelbau auf vorher von Experten, die am Bau beteiligt sind bzw. waren, geäußerte und durchaus begründete Gefahren nicht hören wollte. Der Spaß hat nun einen wirtschaftlichen Schaden von vermutlich über 100 Mio EUR verursacht - wo ist DB-Infrastruktur-Verantwortlicher Pofalla?
Zitat
drstar
Bis heute hat es der Senat aber nicht geschafft, die Kapazitäten in den entsprechenden Abteilungen so aufzustocken, daß dieser Rückstau realistisch abgearbeitet werden kann. Der Bund stellt jährlich deutlich mehr Gelder für die Instandhaltung bzw. Neubauten von Brücken bereit als Berlin abzurufen in der Lage ist - schlicht weil Personal fehlt. Das Ganze Ding wird uns in spätestens 10 Jahren um die Ohren fliegen, die Freybrücke sollte eigentlich als Warnruf gereicht haben, sollte man meinen. Man meint aber falsch, ein Umdenken findet nach wie vor in der Politik nicht statt.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 14:15 |
Zitat
drstar
Versteh mich bitte nicht falsch - im Grunde ist eine politische Grundordnung durchaus zu begrüßen, was mir mittlerweile mehr als sauer aufstößt, ist der Umstand, daß niemand der Verantwortlichen mit der einhergebrachten Verantwortung umzugehen versteht. Es werden sinnlos Gelder in Projekte gesteckt, an denen sich wenige gesundstoßen, die im Schnitt doppelt so teuer werden wie veranschlagt mit Ausreißern nach oben, versteht sich, und wenn es dann stockt, will niemand verantwortlich sein.
Zitat
Lopi2000
Zitat
drstar
Aha, also Probleme, wie wir sie nun bei der BVG und der S-Bahn haben, dem z. T. stark eingeschränkten Regioverkehr, der aufgrund politischer Entscheidungen der letzten 20 Jahre nun erheblich krankt in Bezug auf die Infrastruktur, die Grabstätte BER, nur um im Bereich des Verkehrsministeriums und der Senatsverwaltung für Verkehr (glaub, die nennt sich inzwischen Stadtentwicklung, fragt sich nur, wo die was entwickelt...) zu bleiben; dazu der Dieselskandal, die Pkw-Maut, die mehr Geld verbrennt, als sie einbringen wird - sind allesamt Probleme, die uns die Politik nun beschert, oder willst Du das bestreiten?
Ja, nur wie wären diese Probleme ohne die Politik gelöst worden?
- Den Dieselskandal hätte es nicht gegeben, weil es keine Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung gäbe.
- Die Maut hätte es ohnehin schon immer gegeben, da ja irgendwie die Straßen finanziert werden müssen, und wenn der durch die Politik organisierte und gelenkte Staat diese nicht finanziert hätte, müssten dies wohl eigenwirtschaftlich agierende Unternehmen tun.
- Das Angebot im Regionalverkehr würde ohne politisch gesteuerte Subventionierung wohl nicht unbedingt besser aussehen.
Natürlich kann man überall etwas kritisieren und nicht jede Entscheidung ist glücklich, aber ein grundlegendes Diskreditieren der Politik ist nun auch nicht unbedingt zielführend.
Die Teuerung bei Projekten ist meiner Meinung nach auch der mangelnden Akzeptanz von Großprojekten und einem überinterpretierten Sparzwang geschuldet sowie bestimmten Details der Ausschreibungssystematik bzw. der Komplexität von Großprojekten geschuldet und auch hier sind die Alternativen nicht unbedingt besser, auch wenn es in Extremfällen wie dem BER möglicherweise der Fall sein mag. Natürlich gäbe es auch die Möglichkeit, derartige Projekte so auszuschreiben, dass sie für einen garantierten Preis und zu einem garantierten Zeitpunkt (oder sogar früher) fertig werden, aber dann wird dies alles eben auch eingepreist oder führt zu bankrotten von Subunternehmern usw.
Na, das Ergebnis sehen wir ja. Es haben mehrere Experten aufgrund des viel zu geringen Abstands zwischen befahrener (!) Eisenbahnstrecke und neuer Tunneldecke sowie wegen des sehr ungünstigen Erdreichs ausdrücklich vor genau dieser Gefahr gewarnt. Sie wurden ignoriert! Der Aufwand wäre - auch finanziell - überschaubar geblieben, jetzt ist ein massiver wirtschaftlicher Schaden entstanden. Der instabile Tunnel mußte mit Beton verfüllt werden, die Bohrmaschine gleich mit dazu, ob die noch zu retten ist, wird sich zeigen müssen; es gibt massive Beeinträchtigungen im Eisenbahnverkehr, sowohl Personen- wie auch Güterverkehr.Zitat
Lopi2000
Zitat
drstar
Weitere Beispiele gefällig? Rheintalbahn - nun gesperrt, weil man beim Tunnelbau auf vorher von Experten, die am Bau beteiligt sind bzw. waren, geäußerte und durchaus begründete Gefahren nicht hören wollte. Der Spaß hat nun einen wirtschaftlichen Schaden von vermutlich über 100 Mio EUR verursacht - wo ist DB-Infrastruktur-Verantwortlicher Pofalla?
Dennoch denke ich, dass diese Entscheidung wirtschaftlich vernünftig gewesen sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit der eingetretenen Störung dürfte bei unter einem Prozent liegen, man hätte aber mehr als 1 Mio. Euro ausgeben müssen, um dies zu vermeiden. Wenn man also Aufwand und Risiko ins Verhältnis setzt, passt das, auch wenn das Ergebnis nicht schön ist.
Zitat
Lopi2000
Zitat
drstar
Bis heute hat es der Senat aber nicht geschafft, die Kapazitäten in den entsprechenden Abteilungen so aufzustocken, daß dieser Rückstau realistisch abgearbeitet werden kann. Der Bund stellt jährlich deutlich mehr Gelder für die Instandhaltung bzw. Neubauten von Brücken bereit als Berlin abzurufen in der Lage ist - schlicht weil Personal fehlt. Das Ganze Ding wird uns in spätestens 10 Jahren um die Ohren fliegen, die Freybrücke sollte eigentlich als Warnruf gereicht haben, sollte man meinen. Man meint aber falsch, ein Umdenken findet nach wie vor in der Politik nicht statt.
Das akute Problem ist sicher der zunehmende Fachkräftemangel. Selbst wenn man jetzt auf die Idee käme, ausreichend viele Stellen zu schaffen, haben qualifizierte Bewerber inzwischen soviel Auswahl bei der Jobsuche, dass sie sich von den Konditionen des öffentlichen Dienstes eher nicht ködern lassen. Hier kommen mehrere demographische und berlinspezifische Entwicklungen zusammen, die leider nicht zu einem Optimum führen. Da kann man auch kaum jemandem einzelnen ein Fehlverhalten, das zu diesem Ergebnis führte vorwerfen, aber in der Summe, haben verschiedene Entscheidungen die heutige Situation zum Ergebnis: man wollte nach der Wende den Personalüberhang nicht abbauen und hat dies dann zu spät mit kurzfristig arbeitnehmerfreundlichen, aber sehr unnachhaltigen Maßnahmen (Einstellungsstopp) gemacht. Damit konnte man ohne allzugroße Einschnitte beim früheren Personal den Überhang reduzieren, aber hat nun eben überdurchschnittlich altes Personal, das auch noch vorzeitig in Rente gehen kann und muss auf einem eher leergefegten Arbeitsmarkt neues Personal suchen.
Hier kann man in der Gesamtheit vielleicht schon "der Politik" die Schuld geben, nur haben sich die unglücklichen Entscheidungen über mehrere Jahrzehnte und Regierungswechsel hingezogen, so dass niemandem konkret eine Schuld gegeben werden kann und sich diese Entwicklungen sicher auch in anderen Organisationsformen und Verantwortlichkeiten ergeben hätten. Daher finde ich eine abstrakte Schuldzuweisung an "die Politik" nach wie vor nicht zielführend, sondern würde es hier für erforderlich halten, denkbare Alternativen auf ihre Funktionsfähigkeit und Zielgerichtetheit zu überprüfen.
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 14:53 |
Re: Zustände auf der RE 3 28.08.2017 15:15 |
Zitat
drstar
Ganz toll, wie Du bewußt meinen mittleren Absatz beim Zitieren ausgeblendet hast, der da lautete...
Zitat
drstar
Es geht um etwas ganz anderes - auch die BVG ist schon desöfteren drauf reingefallen. Die Vergabe an ein Unternehmen, welches dann Subunternehmen beuaftragt, die ihrerseits Subsupunternehmen usw. Damit haben wir ein klassisches Schneeballsystem - es hat bei den Baumaßnahmen in Ruhleben zugeschlagen, es schlägt beim BER zu und bei diversen anderen Projekten ebenso. Es ermöglicht zum Einen Lohndumping bei den Subsubsubunternehmen - die bekommen ohnehin fast nichts mehr vom Kuchen - und ganz ehrlich stelle ich mich auf den Standpunkt, es ist politisch so gewollt. Das Geld, welches versickert, gehört ja nur dem Steuerzahler, aber nicht den Politikern.
Zitat
drstar
Na, das Ergebnis sehen wir ja. Es haben mehrere Experten aufgrund des viel zu geringen Abstands zwischen befahrener (!) Eisenbahnstrecke und neuer Tunneldecke sowie wegen des sehr ungünstigen Erdreichs ausdrücklich vor genau dieser Gefahr gewarnt. Sie wurden ignoriert!
Zitat
drstar
So, mein Fazit dazu: Es muß endlich eine Haftung her für Politiker! Jeder Arbeitnehmer, der grob fahrlässig oder gar mit Vorsatz einen Schaden dem Arbeitgeber zufügt, muß dafür (teilweise) haften. Der Arbeitgeber der Politiker sind wir - die Steuerzahler.