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Fahrplanwechsel 2017/2018
geschrieben von TobiBER 
Wenn es um grenzüberschreitende Fragen geht, stehen sich Frankreich und Polen in nichts nach. Wenn man einen eigenen Nutzen hat, sind die Nachbarn gerne gesehen. Deshalb ist der Hinweis auf Kehl nur halb zutreffend. Die Stadt Straßburg will sich durch die Tram von den Pendlerströmen entlasten. So wie es Basel auch mit dem Tram nach Weil, Bahnhof versucht. Für Warschau ist die Dammvorstadt weit weg. Und ob die Nachbarn zum Einkaufen kommen, oder nicht, interessiert dort wenig. Hauptsache, man kann problemlos von Stettin, Küstrin, Frankfurt/O., Guben, Görlitz ... nach Berlin zum Arbeiten und Geldverdienen fahren. Bei allen anderen grenzüberschreitenden Sachen wird man schon genügend Gründe finden, der Gegenseite den Spaß zu vermiesen.
Zitat
Philipp Borchert
Meine Güte, kann den Verantwortlichen nicht mal jemand 'ne Studienfahrt an den Rhein sponsern? Nach Weil und nach Kehl?

Zumal das Tram 8 in Weil auch noch eine EU-Außengrenze überwindet.
Die nächste Straßenbahn-Verbindung Schweiz - EU steht übrigens schon in den Startlöchern: Ab dem Fahrplanwechsel wird das Tram 3 über die Burgfelder Grenze hinaus bis zum Bahnhof Saint-Louis fahren. Damit gibt es dann dort unten im Dreiländereck Schweiz/Frankreich/Deutschland neben acht Buslinien, zwei S-Bahnlinien sowie drei Straßenbahnlinien im grenzüberschreitenden Verkehr.
Aber auch hier ist es interessant, das "Kleingedruckte" zu lesen. Die französische Aufsichtsbehörde besteht neben technischen Ausstattungen darauf, dass die Tramchauffeure ausreichend französisch sprechen. Womöglich gibt es dann an der letzten schweizerischen Haltestelle einen Personalwechsel (wie in Berlin zwischen 1949 und 1953 bei den Schaffnern an der Sektorengrenze). Dass es auch anders geht zeigen die "Ausnahmegenehmigungen" des Landes Baden-Württemberg bei der Tram nach Kehl für die dort eingesetzten älteren Baureihen. Auf der Basler Linie 10 (BLT) merkt man dagegen so gut wie gar nicht, dass man über eine EU-Außengrenze im Transit durch Frankreich ist.
Zitat
Alter Köpenicker
Zumal das Tram 8 in Weil auch noch eine EU-Außengrenze überwindet.

Das macht aber nichts, da die Schweiz (genau wie Norwegen oder Island) zum Schengen-Raum gehört, innerhalb dessen in der Regel keine Personenkontrollen stattfinden.

so long

Mario
Zitat
Logital
Zitat
Henning
Warum ist es für dich wichtig, dass die Baureihe 485 nach Königs Wusterhausen fährt?

Warum fragst du nicht Ostkreuzi, der das sein Post sogar ernst meint. Stattdessen fragst du 485er, der sein Post klar ironisch meint.

Ich kann Ironie kaum erkennen.
Zitat
HermannDuncker
Aber auch hier ist es interessant, das "Kleingedruckte" zu lesen. Die französische Aufsichtsbehörde besteht neben technischen Ausstattungen darauf, dass die Tramchauffeure ausreichend französisch sprechen. Womöglich gibt es dann an der letzten schweizerischen Haltestelle einen Personalwechsel (wie in Berlin zwischen 1949 und 1953 bei den Schaffnern an der Sektorengrenze).

Das glaube ich nicht, da bei den BVB nach eigenen Angaben eine Reihe von Chauffeuren aus dem Elsaß beschäftigt sind, die naturgemäß zweisprachig aufgewachsen sind. Im Übrigen ist französisch in der Schweiz ja nicht gerade eine Fremdsprache. Beschäftigte der SBB müssen beispielsweise mindestens zwei der vier schweizerischen Amtssprachen beherrschen. Diverse technische Voraussetzungen mußten ja auch schon auf der Strecke nach Deutschland geschaffen werden, zum Beispiel das Bremslicht an den Fahrzeugen.

Zitat
der weiße bim
Zitat
Alter Köpenicker
Zumal das Tram 8 in Weil auch noch eine EU-Außengrenze überwindet.

Das macht aber nichts, da die Schweiz (genau wie Norwegen oder Island) zum Schengen-Raum gehört, innerhalb dessen in der Regel keine Personenkontrollen stattfinden.

Ich wollte mit der Bemerkung ja auch nur zum Ausdruck bringen, wie toll das da unten alles klappt, obgleich ein Nicht-EU-Staat beteiligt ist. Man sollte doch meinen, innerhalb der EU sei vieles einfacher, doch weit gefehlt.

Im Tram 8 habe ich übrigens schon sehr häufig Kontrollen erlebt, wie in keinem anderen Verkehrsmittel. So fährt zwischen den Haltestellen 'Weil am Rhein Grenze' und 'Kleinhüningen' regelmäßig die schweizerische Grenzwacht mit, führt Personenkontrollen durch und fahndet in den Einkaufstaschen der Passagiere vor allem nach Fleisch und Wurst. Unsere deutsche Bundespolizei stoppt die Straßenbahnen gelegentlich ganz ungeniert direkt auf freier Strecke am Grenzübergang zu Personenkontrollzwecken.
Nicht Nahverkehr, aber trotz off topic vielleicht interessant:

Die neuen Fahrpläne im Fernverkehr der DB sind raus und online verfügbar. Inklusive der NBS Halle-Erfurt-Ebensfeld. Und ich muss gleich zweimal meckern: Die Sprinter 'Berlin-München unter vier Stunden' gibt es faktisch nicht. Gemessen wird nämlich ab Südkreuz. Doh. Aber viel schlimmer: mein treuer Lieblingszug EN 477/40477 nach Wien/Budapest ist ersatzlos verschwunden. Ich glaub ich muss heulen.
Zitat
schallundrausch
Aber viel schlimmer: mein treuer Lieblingszug EN 477/40477 nach Wien/Budapest ist ersatzlos verschwunden. Ich glaub ich muss heulen.

Abwarten und hoffen: Aus der Diskussion bei DSO geht hervor, dass die Daten nach und nach eingepflegt werden. Und auch bei den ÖBB werden für einen Zeitpunkt nach dem Fahrplanwechsel nur 35 Stunden dauernde Verbidungen ausgegeben. Vielleicht ist er schlicht noch nicht in der Auskunft enthalten.
Schön wäre es, aber: die ungarische Bahn MÁV hat den Abschnitt Berlin - Prag abbestellt. Es gibt Überlegungen der ÖBB wenigstens eine Nachtverbindung Berlin - Wien in den Nachtzug nach Zürich zu integrieren.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
schallundrausch
Die Sprinter 'Berlin-München unter vier Stunden' gibt es faktisch nicht. Gemessen wird nämlich ab Südkreuz. Doh.

Das heißt, auch die Fahrplanauskunft lügt uns an?


EDIT: Offenbar ist das der Sprinter, auch wenn ich unter Sprinter einen Zug verstehe, der nirgends anhält.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2017 10:52 von Wutzkman.
Zitat
Wutzkman
Zitat
schallundrausch
Die Sprinter 'Berlin-München unter vier Stunden' gibt es faktisch nicht. Gemessen wird nämlich ab Südkreuz. Doh.

Das heißt, auch die Fahrplanauskunft lügt uns an?


Und das ist noch nicht einmal ein Sprinter...

Da hat wohl eher jemand schlecht recherchiert und gleich losgepoltert. ;)

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
2x am Tag (12:05 und 18:05 ab Berlin Hbf in 3:58) knapp unter 4 Stunden und ab 6:02 (in 4:02) knapp über 4 Stunden. Das ist jetzt nicht nichts und auf die Geschäftsreisezeiten angepasst. Aber es ist selten und für Otto-Normal-Fahrgast eher nicht relevant. Für Otto-Normal-Fahrgast gilt eine Reisezeit von ca. 4:40. Ich finde das aber voll ok. So eilig haben wir es ja meistens nicht.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
485er-Liebhaber
Zitat
Wutzkman
Zitat
schallundrausch
Die Sprinter 'Berlin-München unter vier Stunden' gibt es faktisch nicht. Gemessen wird nämlich ab Südkreuz. Doh.

Das heißt, auch die Fahrplanauskunft lügt uns an?


Und das ist noch nicht einmal ein Sprinter...

Da hat wohl eher jemand schlecht recherchiert und gleich losgepoltert. ;)

Möglicherweise verstehe ich es falsch, aber wie hätte ich besser recherchieren sollen als auf Bahn.de? Ode hätte es mir klar sein müssen, dass ein Sprinter auch unterwegs anhält?
Zitat
Wutzkman
Möglicherweise verstehe ich es falsch, aber wie hätte ich besser recherchieren sollen als auf Bahn.de? Ode hätte es mir klar sein müssen, dass ein Sprinter auch unterwegs anhält?

Ich habe nicht von dir geredet. :)

Die Berliner Linienchronik (+Stationierungen S-Bahn/BVG) 1858-2024
@485er - ertappt! ;)
Ich hatt's ja gesehen aber ich wollte auch einfach mal grundlos rummosern.

@def und Harald - das klingt ja zumindest ein wenig beruhigend. Wenn ich genauer drüber nachdenke - soviel Gutes war an dem Zug wirklich nie dran. Die Wagen, der Service, das Personal, der Kaffee, die Fahrplanlage... das war alles schon arg räudig. Nach Wien war's stets sehr unangenehm, kurz nach 6 aus dem Wagen gekippt zu werden. Sei's drum, irgendwie hab ich da wohl ne emotionale Bindung zu aufgebaut.
Hingegen waren die Nachtzüge der ÖBB regelmäßig unter den Besten, was mit auf Schienen begegnet ist. Das fängt schon mit dem Begrüßungspaket an und geht dann über die Ausstattung bis zum quasi à la carte Frühstück. Sollte die Relation in den Nightjet integriert werden, ich wär nicht bös drum.
Zitat
Wutzkman
Zitat
schallundrausch
Die Sprinter 'Berlin-München unter vier Stunden' gibt es faktisch nicht. Gemessen wird nämlich ab Südkreuz. Doh.

Das heißt, auch die Fahrplanauskunft lügt uns an?


EDIT: Offenbar ist das der Sprinter, auch wenn ich unter Sprinter einen Zug verstehe, der nirgends anhält.

Richtig, die ICEs ab den Stunden 6, 12 und 18 ab Berlin sind die Sprinter-Züge. Normalerweise fahren Sprinter meist ohne Zwischenhalt, bei dem hier fehlen einfach etwa die Hälfte der Halte. Außerdem fahren nur die Sprinter mit ICE3 (vmax 300km/h), während die normalen ICE soweit ich weiß mit ICE1, später mal mit ICE4 fahren sollen (vmax je 280 oder 250km/h).

-------------------
MfG, S5M



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 17.10.2017 18:17 von S5 Mahlsdorf.
In Summe ist die VDE8.1-Inbetriebnahme natürlich eine schöne Sache. Leider trüben aber einige "Details" das von den DB-Unterlagen so positiv gezeichnete Bild:

- Berlin-München: Ausgerechnet die schnellere Route über Halle (statt Leipzig) fährt im Süden dann den Umweg über Augsburg (statt Ingolstadt), sodass die angegebenen 4:25 nur durch einen Umstieg in Nürnberg erreicht werden, wo fast 15 Minuten durch Umsteigen liegen bleiben. Außerdem nimmt die Linie über Halle deutlich mehr Zwischenhalte mit. Somit können die Nicht-Sprinter-Verbindungen ihr eigentliches Potential nicht vollständig ausspielen.

- Die 190 km lange Strecke zwischen Erfurt und Nürnberg besteht aus 107 km Neubau mit 300 km/h und der Rest teilweise als Ausbau mit 230 km/h. Hier erreicht der Sprinter jedoch gerade mal 160 (!!!) km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, die anderen Züge sind nochmal 10 Minuten langsamer. Das dürfte dann wohl die langsamste (und gleichzeitig teuerste) Neubaustrecke in Deutschland sein. Ursache ist m.W, dass mit dem Zwangspunkt Erfurt als Taktknoten der anschließende Knoten Nürnberg nur bei diesem Schnarchtempo zur Taktzeit erreicht wird. Man weiß nicht, ob sich dies nach Abschluss des Ausbaus bei Bamberg nochmal ändert, aber da die DB hier keinen positiven Ausblick gibt, bin ich da eher skeptisch. Vielleicht wäre es da besser gewesen, die Sprinter nicht in Nürnberg halten zu lassen und stattdessen die Strecke davor ausfahren zu können.

Viele Grüße
André
Anonymer Benutzer
Re: Fahrplanwechsel 2017/2018
18.10.2017 06:33
Zitat
andre_de

- Die 190 km lange Strecke zwischen Erfurt und Nürnberg besteht aus 107 km Neubau mit 300 km/h und der Rest teilweise als Ausbau mit 230 km/h. Hier erreicht der Sprinter jedoch gerade mal 160 (!!!) km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, die anderen Züge sind nochmal 10 Minuten langsamer. Das dürfte dann wohl die langsamste (und gleichzeitig teuerste) Neubaustrecke in Deutschland sein. Ursache ist m.W, dass mit dem Zwangspunkt Erfurt als Taktknoten der anschließende Knoten Nürnberg nur bei diesem Schnarchtempo zur Taktzeit erreicht wird. Man weiß nicht, ob sich dies nach Abschluss des Ausbaus bei Bamberg nochmal ändert, aber da die DB hier keinen positiven Ausblick gibt, bin ich da eher skeptisch. Vielleicht wäre es da besser gewesen, die Sprinter nicht in Nürnberg halten zu lassen und stattdessen die Strecke davor ausfahren zu können.

Viele Grüße
André

Dit sollte allerdings den Vorteil haben, Verspätungen besser zu kompensieren.

Uff der Wolfsburger Schiene muss es auch einen Zeitpuffer geben (bzw gegeben haben, ist schon ein paar Jahre her das ich das erlebt habe), bin mal in Wolfsburg mit +10 raus und in Spandau war die Kiste absolut pünktlich.
Zitat
jan1144
Zitat
andre_de

- Die 190 km lange Strecke zwischen Erfurt und Nürnberg besteht aus 107 km Neubau mit 300 km/h und der Rest teilweise als Ausbau mit 230 km/h. Hier erreicht der Sprinter jedoch gerade mal 160 (!!!) km/h Durchschnittsgeschwindigkeit, die anderen Züge sind nochmal 10 Minuten langsamer. Das dürfte dann wohl die langsamste (und gleichzeitig teuerste) Neubaustrecke in Deutschland sein. Ursache ist m.W, dass mit dem Zwangspunkt Erfurt als Taktknoten der anschließende Knoten Nürnberg nur bei diesem Schnarchtempo zur Taktzeit erreicht wird. Man weiß nicht, ob sich dies nach Abschluss des Ausbaus bei Bamberg nochmal ändert, aber da die DB hier keinen positiven Ausblick gibt, bin ich da eher skeptisch. Vielleicht wäre es da besser gewesen, die Sprinter nicht in Nürnberg halten zu lassen und stattdessen die Strecke davor ausfahren zu können.

Viele Grüße
André

Dit sollte allerdings den Vorteil haben, Verspätungen besser zu kompensieren.

Uff der Wolfsburger Schiene muss es auch einen Zeitpuffer geben (bzw gegeben haben, ist schon ein paar Jahre her das ich das erlebt habe), bin mal in Wolfsburg mit +10 raus und in Spandau war die Kiste absolut pünktlich.

Dank Baufahrplan gab es in diesem Jahr da zeitweise erheblich mehr Puffer. Bin bei einer Fahrt mit +30 am Ostbahnhof gestartet (Zug wollte nicht, der endende Gegenzug wurde kurzerhand zum Ersatzzug) und kam mit +5 in Hannover an - und das auch nur, weil in Wolfsburg 2x der abzweigende Strang befahren wurde, statt "gerade" durch zu rauschen.

Auch bei einer IC-Fahrt nach Süd hatte ich schon die Freude, dass der Zug jeden Halt vor Plan erreichte und dann erstmal bis zu 5 Minuten stehen blieb.

Fahrzeitreserven sind definitiv sinnvoll, sollten allerdings von Beginn an eingeplant werden, bevor gebaut wird. Bisher erfolgt das ja leider mehr oder weniger planlos und hinterher muss man dann gucken, dass es irgendwie ins Fahrplangefüge eingepasst wird. Immerhin ist hier ein leicht optimistischer Blick in die Zukunft möglich, denn unter dem Stichpunkt "Deutschlandtakt" soll nun deutlich mehr auf die Kantenfahrzeiten geachtet werden. Dafür braucht es allerdings auch realistische Annahmen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
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