Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße - Bauzeitraum ab 10/2017
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
Morgenpost
Sorge der Behörde war, dass Fußgänger, die spontan von den Bahnausgängen über die Straße zum Mall-Eingang gelangen wollten, vor Autos gelaufen wären.

Ach... komisch, wenn man so in Sorge um querende Fußgänger ist, wieso zum Teufel hat man dann nicht die westlichen Ausgänge vom Bahnhof bestellt?

~ Mariosch
Zitat
phönix
Jetzt scheint es bei dem Zugang des Einkaufszentrums von der Brücke endlich doch vorwärts zu gehen
[www.morgenpost.de]

Hier der Artikel lesbar für alle.
Zitat
Mariosch
Zitat
Morgenpost
Sorge der Behörde war, dass Fußgänger, die spontan von den Bahnausgängen über die Straße zum Mall-Eingang gelangen wollten, vor Autos gelaufen wären.

Ach... komisch, wenn man so in Sorge um querende Fußgänger ist, wieso zum Teufel hat man dann nicht die westlichen Ausgänge vom Bahnhof bestellt?

~ Mariosch

Vor allem ist die "Lösung" toll: Gitter! Damit die Fußgänger nicht einfach die Straße überqueren, sollen die Fußwege also weiter eingegittert werden, als das jetzt schon der Fall ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Mariosch
Zitat
Morgenpost
Sorge der Behörde war, dass Fußgänger, die spontan von den Bahnausgängen über die Straße zum Mall-Eingang gelangen wollten, vor Autos gelaufen wären.

Ach... komisch, wenn man so in Sorge um querende Fußgänger ist, wieso zum Teufel hat man dann nicht die westlichen Ausgänge vom Bahnhof bestellt?

Weil die mit Einhausung, Aufzügen etc. eben auch Geld gekostet hätten bzw. dies bei - prinzipiell und platzmäßig nicht völlig unmöglicher - Nachbestellung ebenfalls nicht gratis zu haben wäre...

Natürlich hätte man vor 20 Jahren in den städtebaulichen Vertrag mit Anschutz schreiben können oder sollen, dass sich die Bauherren der dort mittlerweile entstandenen Etablissements (Arena, Hotels, Mall...) entsprechend dem zu erwartenden Publikumsaufkommens finanziell am Ausbau des U- und S-Bahnhofs hätten beteiligen müssen, hat man aber nicht. Damals ging es ja allgemein primär darum, überhaupt "private Investoren" in die Stadt zu holen - denen wollte man solcherlei Auflagen dann nicht zumuten.

Ob man aber das Vertragswerk jetzt entsprechend nachbessern könnte? Das wäre ja auch für die Heidestraße und den S-Bahnhof Perleberger Straße nicht so ganz uninteressant...

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Damals ging es ja allgemein primär darum, überhaupt "private Investoren" in die Stadt zu holen - denen wollte man solcherlei Auflagen dann nicht zumuten.

Ja, das ist richtig, es wird nicht selten vergessen, dass die Planungen und die Verträge "uralt" sind und unter damaligen Bedingungen abgeschlossen wurden. Damals war man froh, überhaupt jemanden zu finden, der sich traut dieses Gebiet zu entwickeln.

Mit besten Grüßen

phönix
Hallo zusammen!

Nach längerer Zeit mal wieder ein Fotoupdate zum Bahnhof Warschauer Straße. Es hat allerdings niemand etwas verpasst - alles geht, wie von dieser Baustelle gewohnt, unfassbar zäh voran. Und die Ergebnisse sind leider nicht erfreulich.

Die Fotos sind von Freitag, 17. Mai, also inzwischen von gestern.

Viele Grüße
Manuel


(1) Das Hallendach ist immer noch nicht fertig, ...


(2) ... ebenso der Logistikzugang und der Steg auf der Nordseite ...


(3) ... sowie das Bahnsteigdach (rechts). Null Fortschritt.


(4) Seit ziemlich genau zwei Monaten, seit Mitte März, ist die linke Hälfte des Haupteingangs abgesperrt, um davor (von einem Vorplatz möchte ich nicht sprechen) das Pflaster verlegen zu können. Gearbeitet wurde dort in den zwei Monaten anscheinend gar nicht.


(5) Innen gibt es dagegen einen sensationellen Fortschritt: Zielanzeiger an den westlichen Treppenabgängen. Man beachte die Kabelführung, die ein weiteres unschönes Detail hinzufügt. Obwohl die Zielanzeiger von Anfang an (siehe Visualisierungen) vorgesehen waren, hat man dafür anscheinend keine Leerrohre für die Verkabelung in den Stahlbetonstützen verlegt.


(6) Sensationell ist auch, dass nun zehn Monate nach der Inbetriebnahme die Brüstungen am südwestlichen Treppenabgang montiert werden. Links fehlen allerdings immer noch Wandverkleidungen.


(7) Am südöstlichen Abgang sind die Wand- und Deckenverkleidungen inzwischen komplett, während die Abschlüsse und Anschlüsse bis heute fehlen.


(8) In den Läden an der Ostseite geht es offensichtlich nicht besser voran - jede Menge Belüftungskanäle warten immer noch auf die Montage.


(9) Auch im Laden auf der Nordseite ist seit Monaten kaum ein Fortschritt zu erkennen ...


(10) ... ebenso wie an den Aufzügen.


(11) Sogar an der Nordseite, die zuerst begonnen wurde, ist die Fassadenverkleidung bis heute nicht vollständig. Und es regnet herein.


(12) Auch bis auf den Bahnsteig tropfte es an mehreren Stellen heftig durch, obwohl es am Aufnahmetag gar nicht geregnet hatte und am Vortag, dem 16. Mai, ebenfalls nur zeitweise und eher schwach. Hier weichen die Spatzen ihr erbeutetes Brot in den Pfützen auf. Hoffentlich wird das nicht noch zum Feuchtbiotop erklärt.


(13) Die Aufzüge sind immer noch weit von einer Inbetriebnahme entfernt, hier auf Bahnsteig B ...


(14) ... und hier auf dem südlichen Bahnsteig A.


(15) Ich habe noch nie einen Neubau gesehen, an dem die Details so schlecht ausgeführt wurden. Alles macht weiterhin den Eindruck, als ob eine Semesterarbeit als Grundlage für den Bau verwendet wurde. Wer soll künftig hinter den Automaten saubermachen und warum wurden die Wände immer noch nicht verputzt?


(16) In mehr als 100 Jahre alten Gebäuden muss heute oft Haustechnik installiert werden, die zur Bauzeit noch gar nicht bekannt war. Dort bekommt man es aber meistens eleganter und unauffälliger hin. Dieser Kabelkanal liegt tiefer als die abgehängte Decke.


(17) Auch das hier wirkt dermaßen bizarr, dass es nur noch zum Fremdschämen ist. Meines Wissens wurde an diesem Übergang nie etwas umgeplant, man hat sich wohl einfach nie einen Gedenken darum gemacht. In einer Semesterarbeit würde ich einen solchen Fehler akzeptieren, in der realen Umsetzung leider nicht.


(18) Der einzige Lichtblick ist der nun doch recht gute Fortschritt am Brückenüberbau für den Steg auf der Südseite. Er soll mutmaßlich über Pfingsten eingehoben werden, was durchaus noch ambitioniert ist. Man darf gespannt sein.

Da fehlen einem die Worte.
Die offenen Kanäle laden ja geradezu zur Brandstiftung ein (Bild 17)

1. Dach fertigstellen und abdichten (Bilder 1 und 3)
2. Fußwege wiederherstellen (Bilder 3 und 4)
3. einen ersten Laden fertigbauen

Dann wären die Probleme mit der Feuchtigkeit behoben und die Fahrgäste hätten endlich mal etwas von diesem Gebäude.

4. Steg betonieren und für Einbau vorbereiten
5. Aufzüge ausrüsten und in Betrieb nehmen

Damit wäre die Erreichbarkeit wesentlich verbessert.

6. Farbgestaltung und Müllbeseitigung
7. Neuplanung dilettantisch geplanter Kabelführungen und persönliche Haftbarmachung der Verantwortlichen



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.05.2019 12:46 von Rummelburg.
^Ja, das ist echt nicht zu glauben, Wahnsinn!

Gibt es denn seitens der Bahn (m. E. StuS) keinen Bauleiter oder Verantwortlichen auf dieser Baustelle und auch am Ostkreuz mehr, der das Geschehen in Bezug auf die allseits nutzbare Fertigstellung vorantreibt und der den Firmen neben der Terminseite auch hinsichtlich der Ausführungsqualität auf die Finger schaut (und haut)?

Kann der VBB hier niemanden verantwortlich machen? (Ich kenne die Vertragslage zu wenig...)

Auch müsste doch eigentlich jemand ein Interesse daran haben, die Läden endlich zu vermieten und damit Einnahmen zu generieren...

[Das EG Nord in Ostkreuz blende ich hierbei mal aus, es geht mir um die baulichen Teile, die seit dem Fahrplanwechsel im Dezember auf beiden Stationen nahezu nicht vorankommen. Speziell Lifte, Fertigstellung Zugang Straße / Abgänge / Anzeigen, ...]

Gruß
Die Ferkeltaxe
Zitat
Ferkeltaxe
Gibt es denn seitens der Bahn (m. E. StuS) keinen Bauleiter oder Verantwortlichen auf dieser Baustelle und auch am Ostkreuz mehr, der das Geschehen in Bezug auf die allseits nutzbare Fertigstellung vorantreibt und der den Firmen neben der Terminseite auch hinsichtlich der Ausführungsqualität auf die Finger schaut (und haut)?

Die Bauphase wird zunächst von (ehem.) DB Projektbau verantwortet, gehört seit kurzer Zeit zu DB Netz. DB StuS usw. übernehmen das erst nach Fertigstellung in die eigene Verantwortung, wobei es sicher eine Einbindung ins Projekt und auch eine Teilbewirtschaftung vor Fertigstellung gibt. Allerdings hat der verantwortliche Projektleiter bei DB Projektbau für das Projekt Ostkreuz, zu dem auch Warschauer Straße gehört, während der letzten Jahre mehrfach gewechselt. Ich habe den Eindruck, dass man seit einiger Zeit, spätestens seit den Kostensteigerungen, das ganze Ding einfach nur noch irgendwie fertig kriegen will, und da keine Identifikation mit dem Projekt und keine Liebe zum Detail mehr aufkommt. Da wird dann auch gerne mal eine Fertigstellung mitten auf der Baustelle gefeiert ;-)

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Zitat
Ferkeltaxe
Gibt es denn seitens der Bahn (m. E. StuS) keinen Bauleiter oder Verantwortlichen auf dieser Baustelle und auch am Ostkreuz mehr, der das Geschehen in Bezug auf die allseits nutzbare Fertigstellung vorantreibt und der den Firmen neben der Terminseite auch hinsichtlich der Ausführungsqualität auf die Finger schaut (und haut)?

Die Bauphase wird zunächst von (ehem.) DB Projektbau verantwortet, gehört seit kurzer Zeit zu DB Netz. DB StuS usw. übernehmen das erst nach Fertigstellung in die eigene Verantwortung, wobei es sicher eine Einbindung ins Projekt und auch eine Teilbewirtschaftung vor Fertigstellung gibt. Allerdings hat der verantwortliche Projektleiter bei DB Projektbau für das Projekt Ostkreuz, zu dem auch Warschauer Straße gehört, während der letzten Jahre mehrfach gewechselt. Ich habe den Eindruck, dass man seit einiger Zeit, spätestens seit den Kostensteigerungen, das ganze Ding einfach nur noch irgendwie fertig kriegen will, und da keine Identifikation mit dem Projekt und keine Liebe zum Detail mehr aufkommt. Da wird dann auch gerne mal eine Fertigstellung mitten auf der Baustelle gefeiert ;-)

Es stellt sich hier allerdings irgendwo auch die Frage ob die Bauüberwachung und -abnahme des Empfangsgebäudes durch das EBA regelkonform erfolgt(e). Sollte ich die Tage etwas Zeit finden, möchte ich eigentlich gerne - Manuels Einverständnis vorausgesetzt - das EBA sowie Herrn Pofalla mit diesen letzten Bildern konfrontieren.

Ich bin ja in Baufragen sehr verständnisvoll, aber irgendwann... :-(

Viele Grüße
Arnd
Das wirkt ja wirklich alles sehr, sehr unschön - da lernt man das Südkreuz echt zu schätzen, an dem zwar auf den unteren Bahnsteigen auch keine ernsthaft gute Aufenthaltsqualität zu finden ist, aber das Bauwerk wirkt durchdacht und vor Allem vollständig.

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Zitat
Ferkeltaxe
^Ja, das ist echt nicht zu glauben, Wahnsinn!

Gibt es denn seitens der Bahn (m. E. StuS) keinen Bauleiter oder Verantwortlichen auf dieser Baustelle und auch am Ostkreuz mehr, der das Geschehen in Bezug auf die allseits nutzbare Fertigstellung vorantreibt und der den Firmen neben der Terminseite auch hinsichtlich der Ausführungsqualität auf die Finger schaut (und haut)?

Kann der VBB hier niemanden verantwortlich machen? (Ich kenne die Vertragslage zu wenig...)

Auch müsste doch eigentlich jemand ein Interesse daran haben, die Läden endlich zu vermieten und damit Einnahmen zu generieren...

Deine Ansprüche sind ein Bisschen zu hoch. Du lebst in einer Gesellschaft, die Qualität und Kompetenz nicht mehr schätzt. Zwar will sie jeder haben, aber kaum noch jemand ist bereit, dafür auch wirklich was zu tun. Unsere Jugend lernt z.B. seit Jahrzehnten immer seltener etwas Gescheites und macht statt dessen 'irgendwas mit Medien'. Die Konsequenz ist, dass es immer weniger kompetente Planer und Handwerker gibt. Ich kann nicht beurteilen, ob dieses konkrete Projekt nun genau an diesem beschriebenen Mangel krankt. Mich würde es aber überhaupt nicht wundern, wenn es so ist.
Zitat
flierfy
...Deine Ansprüche sind ein Bisschen zu hoch. Du lebst in einer Gesellschaft, die Qualität und Kompetenz nicht mehr schätzt. Zwar will sie jeder haben, aber kaum noch jemand ist bereit, dafür auch wirklich was zu tun. Unsere Jugend lernt z.B. seit Jahrzehnten immer seltener etwas Gescheites und macht statt dessen 'irgendwas mit Medien'. Die Konsequenz ist, dass es immer weniger kompetente Planer und Handwerker gibt. Ich kann nicht beurteilen, ob dieses konkrete Projekt nun genau an diesem beschriebenen Mangel krankt. Mich würde es aber überhaupt nicht wundern, wenn es so ist.

Komisch, dass wir nach vielen Jahrzehnten/Jahrhunderten immer noch nicht in absolutes Chaos verfallen sind:

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." -- (470 - 399 v. Chr.), Sokrates zugeschrieben, aber offenbar von 1907
siehe: Jugend von heute
oder sieh Dir mal die hervorragenden Ergebnisse von Jugend forscht an...
Hast Du Kinder/Enkelkinder?
Henner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.2019 04:53 von md95129.
Zitat
md95129
Zitat
flierfy
...Deine Ansprüche sind ein Bisschen zu hoch. Du lebst in einer Gesellschaft, die Qualität und Kompetenz nicht mehr schätzt. Zwar will sie jeder haben, aber kaum noch jemand ist bereit, dafür auch wirklich was zu tun. Unsere Jugend lernt z.B. seit Jahrzehnten immer seltener etwas Gescheites und macht statt dessen 'irgendwas mit Medien'. Die Konsequenz ist, dass es immer weniger kompetente Planer und Handwerker gibt. Ich kann nicht beurteilen, ob dieses konkrete Projekt nun genau an diesem beschriebenen Mangel krankt. Mich würde es aber überhaupt nicht wundern, wenn es so ist.

Komisch, dass wir nach vielen Jahrzehnten/Jahrhunderten immer noch nicht in absolutes Chaos verfallen sind:

"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten soll. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer." -- (470 - 399 v. Chr.), Sokrates zugeschrieben, aber offenbar von 1907
siehe: Jugend von heute
oder sieh Dir mal die hervorragenden Ergebnisse von Jugend forscht an...
Hast Du Kinder/Enkelkinder?
Henner


Na Moment... Es wurde nicht gesagt "Die Jugend von heute" sondern die "Gesellschaft von heute"

Und da ist mein Eindruck (aber vielleicht war es früher nicht anders), dass heute alle nur noch von Rechten reden und nicht mehr von Pflichten.

Hier sei daran erinnert, das Rettungskräfte immer mehr als Dienstleister gesehen werden und deshalb immer mehr beschipft werden (als Beispiel). Und wenn dann die Gesellschaft von der Jugend nichts einfordert... Vielleicht wird die Jugend dann sogar der Erwachsenen Fehler korrigieren
Zitat
flierfy
Zitat
Ferkeltaxe
^Ja, das ist echt nicht zu glauben, Wahnsinn!

Gibt es denn seitens der Bahn (m. E. StuS) keinen Bauleiter oder Verantwortlichen auf dieser Baustelle und auch am Ostkreuz mehr, der das Geschehen in Bezug auf die allseits nutzbare Fertigstellung vorantreibt und der den Firmen neben der Terminseite auch hinsichtlich der Ausführungsqualität auf die Finger schaut (und haut)?

Kann der VBB hier niemanden verantwortlich machen? (Ich kenne die Vertragslage zu wenig...)

Auch müsste doch eigentlich jemand ein Interesse daran haben, die Läden endlich zu vermieten und damit Einnahmen zu generieren...

Deine Ansprüche sind ein Bisschen zu hoch. Du lebst in einer Gesellschaft, die Qualität und Kompetenz nicht mehr schätzt. Zwar will sie jeder haben, aber kaum noch jemand ist bereit, dafür auch wirklich was zu tun. Unsere Jugend lernt z.B. seit Jahrzehnten immer seltener etwas Gescheites und macht statt dessen 'irgendwas mit Medien'. Die Konsequenz ist, dass es immer weniger kompetente Planer und Handwerker gibt. Ich kann nicht beurteilen, ob dieses konkrete Projekt nun genau an diesem beschriebenen Mangel krankt. Mich würde es aber überhaupt nicht wundern, wenn es so ist.

Och, es ist glaube ich ein anderes Thema: das völlige Desinteresse der Deutschen Bahn an ästhetischer Raumgestaltung. Über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten durfte halt nichts nichts kosten, und neben zurückgebauter und nun fehlender Infrastruktur, abgebautem und nun fehlendem Personal und einem abgebauten und nun fehlendem Wagenpark ist das halt auch eine Folge davon. Sieht man ja an zahlreichen kleinen Stationen, wo Standard-08/15-Betonbahnsteige ohne Bezug zum Umfeld vors verfallene und abgesperrte Empfangsgebäude hingerotzt wurden, oder nun eben am Ostkreuz und an der Warschauer Straße. Dieses Desinteresse ist sogar noch schlimmer geworden, wenn man sich die noch vor bald anderthalb Jahrzehnten eröffneten Stationen Hauptbahnhof und Südkreuz anschaut.

Ich schrieb es ja vor einiger Zeit schonmal: das muss nicht so sein. Wenn man sich mal zum Vergleich die in den letzten Jahren in Österreich entstandenen oder modernisierten Stationen anschaut, ist das wie Feuer und Wasser. Auch wenn ich ihn bei der gleichen Thematik schon mal verlinkte: man betrachte mal im Vergleich den Bahnhof Korneuburg bei Wien (und es sieht dort wirklich so aus, nicht nur auf geschönten Fotos des Architekten, und er ist durchaus repräsentativ für neu- und umgebaute Stationen in Österreich).

Es ist also auch im deutschsprachigen Raum möglich, fähige Architekten zu finden, auch für Bahnhofsarchitektur. Oder überhaupt Architekten, vielleicht hat man den Bau an der Warschauer Straße auch einfach von einem Praktikanten im BWL-Studium überwachen lassen, der vor allem darauf geachtet hat, noch billigere Materialien und Subunternehmen zu verwenden.

Ein Trost: der Bau scheint so billig, dass man ihn in 10, 15 Jahren eh abreißen und die Reste an ein zu bauendes Autohaus verscherbeln kann.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 24.05.2019 09:07 von def.
Hallo!
Ist es wirklich so billig den Klops komplett mit Kupfer zu überziehen?
Grüße
Ich sag nur Der neue Bahnhof in Krakau.

Sauber, elegant, gepflegt. Und wir tun immer so, als wäre Polen arm und billig...
Zitat
DerMichael
Ich sag nur Der neue Bahnhof in Krakau.

Sauber, elegant, gepflegt. Und wir tun immer so, als wäre Polen arm und billig...

Den mag ich ehrlich gesagt nicht so, weil die Halle ziemlich verbaut und somit unübersichtlich ist. Ein besseres Beispiel aus Polen ist m.E. der sanierte Wroclaw Glówny.
Zitat
def
Ein besseres Beispiel aus Polen ist m.E. der sanierte Wroclaw Glówny.

Wow!
Hallo zusammen!

Zitat
def
Och, es ist glaube ich ein anderes Thema: das völlige Desinteresse der Deutschen Bahn an ästhetischer Raumgestaltung. [..-]
Ein Trost: der Bau scheint so billig, dass man ihn in 10, 15 Jahren eh abreißen und die Reste an ein zu bauendes Autohaus verscherbeln kann.

Ich glaube nicht, dass dieser Entwurf ursprünglich unter mangelndem Interesse an ästhetischer Raumgestaltung gelitten hat und ich glaube auch nicht, dass er billig war. Die Gesamtgestaltung und die Innen- und Außenverkleidungen machen grundsätzlich schon einen ansprechenden und keinesfalls billigen Eindruck.

Sehr viel verdorben wurde allerdings durch die nachträglich hinzugefügten Rauchschürzen an den Treppenabgängen, die obendrein nicht gerade elegant gelöst wurden.

Und das Gebäude hat ein ausgesprochen aufwendiges Tragwerk, nachdem man anscheinend von der fixen Idee getrieben war, auf der Ostseite ein mit Nebenräumen sogar dreigeschossiges Schnellrestaurant unterzubringen. Die Bodenplatten von Logistik- und Zugangsebene sowie die Längs- und Querwände der Logistikebene bilden ja ein zusammenhängendes, komplexes räumliches Tragwerk. Anders hätte man die Bodenplatten nicht so dünn ausführen können.

Trotz dieses hohen Aufwands hat sich aber keine größere Rohdeckenhöhe (von der dann noch der Fußbodenaufbau sowie der Einbauraum für Belüftung, Beleuchtung usw. abgeht) von 2,50 Meter erzielen lassen. Aufgrund dieser Erkenntnis hätte man sich also frühzeitig von der Idee trennen müssen, also schon im frühen Planungsstadium. Hat man aber nicht, weil man anscheinend davon getrieben war, auf diese Weise rund 250 Quadratmeter mehr Fläche im Gebäude vermieten zu können. Der Traum ist dann geplatzt, als aufwendige Teile des Gebäudes bereits hergestellt waren. In der Folge wurde die Zwischendecke auf der Ostseite ja um einen Meter höher eingebaut, und wenn man sich den aktuellen Ausbauzustand des Ladens ansieht, war das auch der einzig gangbare Weg - 2,50 Meter wären viel zu wenig gewesen.

Ein Geheimnis bleibt aber, warum bei dem durchaus aufwendigen Bau unabhängig von den nachträglichen Umplanungen derart viele, oft auffällige Details so schlecht und wenig durchdacht geplant und ausgeführt wurden.

Viele Grüße
Manuel


Hier noch ein Foto von heute: Der Brückenüberbau wurde nun teilweise betoniert. Langsam läuft auch die Zeit davon, denn der Einhub ist ja für Pfingsten geplant, also in zwei Wochen. Warum in der Mitte und am vorderen Ende noch nicht betoniert wurde und ob dies eventuell erst im eingehobenen Zustand erfolgen soll, weiß ich nicht.

Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen