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Umbau S-Bahnhof Warschauer Straße - Bauzeitraum ab 10/2017
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
BJ 43
als ich heute zwischen S-und U-Bahnhof Warschauer Straße lief sah ich am Abgang der Warschauer Brücke zum Areal des Mercedesplatzes, dass ein Autodrehkran im Einsatz war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er in Zusammenhang mit dem Einhub des Fußgängersteges steht. Wer hat konkrete Kenntnisse über den Zweck seines Einsatzes?

Augenscheinlich hat der Kran vielleicht den Zement-Silo daneben aufgestellt ;-)
Zitat
BJ 43
als ich heute zwischen S-und U-Bahnhof Warschauer Straße lief sah ich am Abgang der Warschauer Brücke zum Areal des Mercedesplatzes, dass ein Autodrehkran im Einsatz war. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er in Zusammenhang mit dem Einhub des Fußgängersteges steht. Wer hat konkrete Kenntnisse über den Zweck seines Einsatzes?

Der Kran ist schon wieder weg. Sein Einsatz war nur der Abbau des Zementsilos links vom Kran.
Zitat
Harald Tschirner
Ich habe nur nach Bauarbeiten für die Ferngleise geschaut und eben da steht nichts, obwohl die Angaben bis zum 9.6. enthalten sein sollen.

Im Übrigen: auch wenn es jetzt voran geht, ändert das nichts an der Schludrigkeit, mit der dieses Problem seit 24 Jahren vor sich her geschoben wurde, aus welchen Gründen auch immer. DIE interessieren den täglichen Nutzer ziemlich sicher gar nicht.

Die Informationen sind blöd versteckt (fairerweise: immerhin auf bahn.de im Fahrplan berücksichtigt):

Fahrplanänderungen RE1

Bauinfo RE1

Informationen sind nun mal Holepflicht......
Im Bild mit dem Autodrehkran ist eine Treppe zu erkennen.
Diese hat teilweise sehr starke Defekte, u. a. haben sich Treppenstufenteile gelöst und stellen prinzipiell eine Gefahr dar.
Wer ist hier der Ansprechpartner? Ich würde diesen gerne darüber in Kenntnis setzen.
Der Zustand dauert schon eine Weile an.
Zitat
Rummelburg
Im Bild mit dem Autodrehkran ist eine Treppe zu erkennen.
Diese hat teilweise sehr starke Defekte, u. a. haben sich Treppenstufenteile gelöst und stellen prinzipiell eine Gefahr dar.
Wer ist hier der Ansprechpartner? Ich würde diesen gerne darüber in Kenntnis setzen.
Der Zustand dauert schon eine Weile an.

Im Zweifelsfall 110.
Zitat
Rummelburg
Im Bild mit dem Autodrehkran ist eine Treppe zu erkennen.
Diese hat teilweise sehr starke Defekte, u. a. haben sich Treppenstufenteile gelöst und stellen prinzipiell eine Gefahr dar.
Wer ist hier der Ansprechpartner? Ich würde diesen gerne darüber in Kenntnis setzen.
Der Zustand dauert schon eine Weile an.

Hallo,

dies kann man direkt an das Ordnungsamt melden:Ordnungsamt Online

Grüße
Hallo zusammen,

habe heute am frühen Abend auf meiner Rückreise nach Berlin noch kurz einen Umweg über den Bahnhof Warschauer Straße gemacht, um nach dem Stand der Dinge zu sehen.

Morgen oder übermorgen soll ja der noch fehlende Überbau für den Steg zwischen S- und U-Bahnhof eingehoben werden.

Viele Grüße
Manuel


Am Überbau wurde nun der Berührungsschutz für die Fahrleitung montiert. Stilistisch perfekt auf das Bahnhofsgebäude abgestimmt, etwas anderes hätte ich auch nicht erwartet ;) Der vordere Bereich ist sicherlich deshalb noch nicht betoniert, weil der Überbau hier mit dem Bestand verschweißt werden muss (dieses Teilstück liegt U-Bahn-seitig nicht auf einem Pfeiler auf, sondern wird "schwebend" mit dem vorhandenen Teil verbunden, der Überbau wird beim Einhub um 180° gedreht). In der Mitte längs denke ich, dass bisher deshalb nicht betoniert wurde, um Torsionsspannungen oder eine unerwünschte Verdrehung um die Längsachse nach dem Einhub zu vermeiden. Man sieht, dass Traversen angebracht werden, um den Überbau beim Einhub zu stabilisieren - was noch nicht komplett ist.




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.06.2019 12:27 von manuelberlin.
Ich war kurz vor vier vor Ort, war schon enttäuscht, und als ich noch mal schaute, kam grade der Kran um die Ecke.

Zunächst wurde er geparkt, und geprüft, ob die vorab ausgemessenen (grünen) Punkte für die Ausleger hinhauen. Auf der Gleisseite gab es keine Markierungen, diese wurde dann noch mit Spray eingezeichnet. Zunächst dachte ich, dass der Kran dann nur kurz zur Seite fährt, damit die Platten zum Unterlegen hingelegt werden können. Da der die Ausleger wieder ausgefahren wurden, könnte der Kran zunächst an der zweiten Stelle stehen. Das macht man manchmal, um den Einhub in zwei Schritten zu machen, damit man mit einem kleineren Kran auskommt, der dann nicht die Last bei der sonst benötigten Ausladung aufnehmen kann. Ich konnte mir aber hier keinen Reim daraus machen, da ich keine Fläche zur Zwischenablage entdecken konnte. Bei den Containern bin ich skeptisch, dass sie die Last tragen können. Es bleibt also spannend, leider musste ich weiter, und in der Nacht werde ich vermutlich keine Zeit haben, zu schauen, ob mit dem Einhub begonnen wird, und ob er tatsächlich in zwei Schritten durchgeführt wird.


Noch ein Detail..... am Übergang vom Haupteingang des Bahnhofs zur Warschauer Brücke ist ein kleiner Fortschritt erkennbar.


Hallo zusammen!

Klaus, André und ich waren am Abend nochmal vor Ort. Der Einhub erfolgt tatsächlich in zwei Schritten.

Eigentlich sind es sogar vier Schritte, denn was niemand von uns auf dem Zettel hatte: Der Überbau besteht aktuell noch aus zwei Teilen. In der Mitte war nicht nur nicht betoniert, die beiden Seiten sind bisher gar nicht miteinander verbunden. Aus der Ferne war das nicht erkennbar.

Am Abend wurden die beiden Teile zunächst vom Montageplatz jeweils mit dem Kran an eine Stelle vorgeholt, die näher am Einbauort liegt. Nach dieser Aktion sind wir abgezogen, denn anschließend musste zunächst der Kran näher an den Einbauort verfahren und mit weiteren Gegengewichten versehen werden. Das hätte uns zu lange gedauert, ich war dann froh, gegen Mitternacht wieder zuhause zu sein.

Der eigentliche Einhub könnte in der Nacht oder morgen Vormittag erfolgen. Anschließend wird vermutlich noch in der Sperrpause eine Schalung unter dem Überbau montiert, um die beiden Hälften vor Ort miteinander verbinden zu können.


Was ebenfalls keiner auf dem Zettel hatte und eigentlich noch viel bemerkenswerter ist:

Wenn man an die Situation vor einem Jahr zurückdenkt: Niemand hier im Forum hätte auch nur einen Cent darauf gewettet, dass der Steg noch vor der Fertigstellung des Bahnhofsgebäudes eingesetzt würde.

Allerdings ist man dort anscheinend gleich nach der Winterpause der Frühjahrsmüdigkeit verfallen und schickt sich nun wohl an, nahtlos in die Sommerferien zu wechseln. Jedenfalls wird es immer wahrscheinlicher, dass dieser Bahnhof den BER an Bauzeit übertreffen wird.

Viele Grüße
Manuel


Überraschung: Der Überbau besteht aus zwei Hälften, die erst im eingehobenen Zustand miteinander verbunden werden.


Gegen 22:30 wurde auch die zweite Hälfte vom Montageplatz vorgeholt, danach hieß es zunächst Kran verfahren und umbauen.

Hallo Manuel, Andre und Klaus,
mein Dank für euer Engagement in diesem Forum. Als ich vorige Woche dort war, kam es mir als Laie rätselhaft vor, wie der Einhub des Steges erfolgen soll. Standort der Vormontage, mit welchem Krantyp könnte der Einhub erfolgen (vielleicht Eisenbahndrehkran) dann die Fahrleitung etc. Aber dank eurer technischen Kenntnisse wird die Kompliziertheit des Einhub für mich etwas verständlicher - also vielen vielen Dank Wolfgang
Hallo zusammen,

hier noch einige Fotos von heute Vormittag.

Viele Grüße
Manuel


(1) Beide Brückenhälften sind nun eingehoben.


(2) Beide Brückenhälften sind nun eingehoben.


(3) Der Kran wurde dazu parallel zu den Gleisen umgesetzt und mit weiteren Gegengewichten versehen.


(4) Nun ist auch klar, warum gestern Abend noch eilig vor dem Einhub die Bewehrungsstäbe in der Mitte gekürzt beziehungsweise hochgebogen wurden: Sie waren wohl schlicht zu lang, um die Überbauhälften im vorgesehenen Abstand einsetzen zu können.


(5) Am U-Bahn-seitigen Ende wird bereits geschweißt. Bleibt nur noch die Frage, wer dieses todschicke 90er-Jahre-Türkis für den Berührungsschutz ausgewählt hat ;)


(6) Ebenfalls ist nun klar, wozu die beiden anderen Mobilkräne vor Ort sind: An der Warschauer Brücke wird ebenfalls der Berührungsschutz für die Fahrleitung erneuert.


(7) Dito auf der Westseite

Das war ja von einigen Usern hier fast schon für unmöglich gehalten worden, aber doch sehr schön zu sehen, dass man den Überbau jetzt endlich einheben konnte. Möge der "Endausbau" des Steges nun bitte recht zügig vonstatten gehen... :-)

Auf meine Anfrage zu den sonstigen Problemen/Mängeln des dortigen Empfangsgebäudes erhielt ich zudem am Freitag (07.06.2019) die folgende Antwort der DB Station&Service AG:

Zitat
Deutsche Bahn

Sehr geehrter Herr Hellinger,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 24.05.2019. Gerne möchte ich Ihnen darauf antworten.

Die Örtlichkeit und die besonderen Umstände der Baustelle, die unter laufendem, hochfrequentem Eisenbahnbetrieb bewirtschaftet wird, führen bei der geplanten Grunderneuerung der Verkehrsstation Warschauer Straße zu einer hohen technischen und organisatorischen Komplexität.

Die Realisierung der Baumaßnahmen erfolgt in mehreren Bauabschnitten, diese werden vom EBA überwacht und führen, wie bei Eingriffen in den Bestand oft üblich, auch zu nachvollziehbaren Nachforderungen. Jeweils die Bahnsteige A und B sowie das Zugangsgebäude bilden dabei eigene Abschnitte, die terminlich unterschiedlich eingeordnet wurden. Demzufolge ergeben sich Bauzwischenzustände und temporäre Einschränkungen von Flächen, die in der öffentlichen Wahrnehmung ggf. als unfertig eingeschätzt werden können.

Die Kombination dieser Zwischenzustände, mit einer hoch angespannten Marktlage, hervorgerufen durch die Auslastung der ausführenden Firmen, hat zuletzt – und hier zusätzlich in Verbindung mit einem Schaden am zentralen Anlieferkran - zu der öffentlichen Wahrnehmung und somit auch Ihrer Einschätzung geführt. Darüber hinaus existieren im Bahnhof zahlreiche, sich in unterschiedlichen Bauabständen befindlichen, Flächen, wie bspw. das Technikgeschoss, die für Reisende nicht sichtbar sind.

Auch wir würden uns wünschen, die Geschäfte zeitnah wieder in Betrieb nehmen zu können und somit auch den Reinigungszustand unmittelbar zu verbessern. Die ggf. auftretenden zusätzlichen Kosten für Reinigung und Instandhaltung an der Station Warschauer Straße während der Bauphase trägt die DB Station&Service AG. Diese Kosten fließen nicht zusätzlich in die Stationsentgelte ein, u.a. weil seit dem Jahr 2018 ein gesetzlicher Preisdeckel (Eisenbahnregulierungsgesetz) greift.

Aktuell ist es geplant, die Aufnahme der Geschäftsbetriebe im November 2019 durchzuführen. Etwas früher, im 3. Quartal diesen Jahres, sollen die zwei Aufzugsanlagen nutzbar und somit die Station stufenfrei erreichbar sein. Auch hier kam es aus den o.g. Sachverhalten zu Verzögerungen, was wir besonders kritisch sehen und bedauern.

Gern hätten wir Ihnen frühere Inbetriebnahmetermine mitgeteilt. Wir bitten Sie und alle betroffenen Fahrgäste noch um etwas Geduld. Wir können Ihnen versichern, dass die Fertigstellung dieses Bahnhofes für uns erste Priorität hat.


Mit freundlichen Grüßen
(J. W. - voller Name bekannt)
Leitung Regionalbereich Ost (I.SP-O)
DB Station&Service AG
Koppenstraße 3, 10243 Berlin

Was davon stimmt und was nicht, kann ich jetzt auf die Schnelle leider auch nicht wirklich beurteilen...

Viele Grüße
Arnd
Immerhin stimmen die Prioritäten: Zuerst der Steg, dann die Aufzüge, dann die Geschäfte.

@Arnd
Ich würde eine kurze (Dankes)Antwort schicken und dabei gleich noch nach dem Aufzug in Ostkreuz fragen.
Danke fürs Nachhaken, Arnd. und wenn die Antwort nicht vollständig befriedigt, liest man doch eine deutliche Zerknirschung der Verantwortlichen durch. Immerhin ist man isch der Mängel bewusst und wiegelt nicht nach "Was wollen Sie eigentlich, ist doch alle tutti!"-Manier ab. Kennt im ÖPNV-Bereich auch durchaus anders :P

Allgemein und aus eigener (mittelbarer) Erfahrung kann man aber sagen, dass aktuell Bauherren den ausführenden Firmen relativ hilflos ausgeliefert sind. Man kann nur hoffen, dass die pünktlich und sauber arbeiten. Wenn nicht, gibt es kaum Möglichkeiten und Hebel, um Druck aufzubauen. Die stellen gerne Nachforderungen, für die Man als Bauherr aufkommen muss. Tut man das nicht, hat man schnell einen Bummelstreik an der Backe. Man kann da natürlich rechtlich gegen vorgehen und in letzter Konsequenz auch Verträge kündigen oder auflösen. nur dann hat man sich nicht nur ins knie geschossen sondern das Ganze Bein abgesägt, denn dann heißt das Neuauschreibung mit ungewissem Ausgang und unkalkulierbar lange Verzögerungen.

Einschub: Das ist ja kein Scherz oder Schutzbehauptung mit der angespannten Marktlage. Ich habe mittlerweile von drei Handwerksbetrieben oder ausführenden Firmen unterschiedlicher Branchen unabhängig voneinander aus erster Hand erfahren, dass die mittlerweile die Praxis eingestellt haben, 'Spaßangebote' zum doppelten oder dreifachen (!!!) Marktpreis abzugeben. Aus dem Grund, dass sie zu viele von denen gewonnen haben, und deswegen überhaupt nicht mehr mit der Arbeit hinterherkommen.
Hallo Arian, hallo zusammen!

Zitat
schallundrausch
Danke fürs Nachhaken, Arnd. Und wenn die Antwort nicht vollständig befriedigt, liest man doch eine deutliche Zerknirschung der Verantwortlichen durch. Immerhin ist man sich der Mängel bewusst und wiegelt nicht nach "Was wollen Sie eigentlich, ist doch alle tutti!"-Manier ab. Kennt im ÖPNV-Bereich auch durchaus anders :P

Allgemein und aus eigener (mittelbarer) Erfahrung kann man aber sagen, dass aktuell Bauherren den ausführenden Firmen relativ hilflos ausgeliefert sind. Man kann nur hoffen, dass die pünktlich und sauber arbeiten. Wenn nicht, gibt es kaum Möglichkeiten und Hebel, um Druck aufzubauen. [...]

Das, was Du hier schreibst, ist grundsätzlich völlig richtig. Es gibt aber Baustellen, auf denen es dennoch läuft, und eben Baustellen, auf denen fast gar nichts mehr geht.

Der Bauablauf am Bahnhof Warschauer Straße ist nicht erst seit der überhitzten Baukonjunktur, sondern bereits seit Jahren ganz auffallend davon geprägt, dass immer wieder Gewerke begonnen und nach kürzester Zeit nur noch extrem schleppend und mit langen Unterbrechungen fortgesetzt werden. Jüngstes Beispiel ist die (ohnehin extrem späte) Montage der endgültigen Geländer rund um den südwestlichen Treppenabgang, die ich am 18. Mai gezeigt hatte. Wenn man sich die Situation heute ansieht, scheint seitdem nichts mehr angefasst worden zu sein.

Umgekehrt hat man am Ostkreuz den Bau des Empfangsgebäudes Sonntagstraße gegenüber dem zwischenzeitlichen Terminplan meines Wissens sogar vorgezogen und dabei noch überpünktlich begonnen. Dort ist ein regelmäßiger Baufortschritt zu sehen, der dem Terminplan angemessen erscheint. Und das bei einem Gebäude, das, anders als die Einrichtungen am Bahnhof Warschauer Straße, eher als "nice to have" anzusehen ist. Ebenso rund lief der Bau der historisierenden Fußgängerüberführung am Ostkreuz. Es geht also, und es geht auch bei der Bahn.

Die Begründung mit dem defekten Turmdrehkran kommt mir zweifelhaft vor. Es mag damit Probleme gegeben haben, die wir aus der Außensicht nicht erkennen konnten. Fakt ist aber auch, dass auf der Baustelle schon seit einigen Monaten gar kein Turmdrehkran mehr benötigt wird.

Darüber hinaus kann man die ungewöhnliche Häufung von unansehnlichen, oft bastlerhaft wirkenden Detaillösungen nicht den ausführenden Gewerken anlasten.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.2019 17:41 von manuelberlin.
Hallo!
Ich halte die Antwort an Arnd Hellinger im Angesicht der aufgtrenenen Probleme und ihrer korrekten Darstellung in der Anfrage für eine Bankrotterklärung oder schlicht gesagt einen Witz. Sowas harmloses wie die Begründungen muß man sich erst einmal einfallen lassen. Irgendwie stimmt hier die Dimension nicht. Ich glaube behaupten zu können, daß ein Bauherr in Deutschland noch immer in der Lage ist, ein qualitativ hochwertiges und kompliziertes Projekt mit einer guten Vertragesgestaltung einigermaßen termingerecht zu realisieren. Aber eben trifft das in der Regel für private Bauherren zu. Nur der öffentlichen oder halböffentlichen Hand Ablaß zu erteilen , weil das ja alles so kompliziert ist, wie es die Politik (also sie selber) eingerichtet haben, geht mir irgendwie gegen den Strich. Leider ist das System perfekt auf Verantwortungsvermeidung ausgelegt. Und deshalb wird es sich wiederholen.
Grüße



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.06.2019 17:20 von Bauart Bernau.
Hallo zusammen!

Zitat
Bauart Bernau
Ich halte die Antwort an Arnd Hellinger im Angesicht der aufgtrenenen Probleme und ihrer korrekten Darstellung in der Anfrage für eine Bankrotterklärung oder schlicht gesagt einen Witz. Sowas harmloses wie die Begründungen muß man sich erst einmal einfallen lassen. Irgendwie stimmt hier die Dimension nicht. Ich glaube behaupten zu können, daß ein Bauherr in Deutschland noch immer in der Lage ist, ein qualitativ hochwertiges und kompliziertes Projekt mit einer guten Vertragesgestaltung einigermaßen termingerecht zu realisieren. [...]

Ja, zuviel wollen und damit unnötige und später kaum beherrschbare Komplexität schaffen, nachträgliche Planänderungen, mangelhafte und teils regelrecht naive Vertragsgestaltung, die Notwendigkeit, die Anbieter mit dem niedrigsten Preis zu beauftragen ...

Aber auch in der Bauphase geht zu viel schief. Oft fehlt es schlicht an einem "Kümmerer", der ständig vor Ort präsent ist, den Fortschritt beobachtet und Probleme frühzeitig wahrnimmt und zu lösen versucht, ständig mit den Firmen in Kontakt ist und diese nötigenfalls auch antreibt. Typischerweise kann ein solcher "Kümmerer" nicht nur den Fortschritt enorm beschleunigen und Problemen rechtzeitig abhelfen - dadurch, dass er willkürliche Nachträge und Behinderungsanzeigen verhindert, spart er typischerweise weit mehr Geld ein, als er selbst kostet. Von einer zeit- und kostengerechten Fertigstellung ganz abgesehen.

Zu öffentlichen Auftraggebern hat sich das aber bisher anscheinend kaum herumgesprochen. Es wird ja auch das Geld anderer Leute (der Steuerzahler und Fahrgäste) ausgegeben. Ein privates Unternehmen, also ein Unternehmen, das Gewinne erwirtschaften muss, würde sich solche Missstände nicht erlauben.

Wie es im konkreten Fall aussieht, kann ich nicht beurteilen, aber es spricht viel dafür, dass am Bahnhof Warschauer Straße neben einer von vornherein mangelhaften Planung und einem mutmaßlich mit der Aufgabe überforderten Architekturbüro auch die Bauüberwachung von Anfang an und bis heute zu Wünschen übrig ließ und lässt.

Viele Grüße
Manuel
Hallo,

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage liefert ein wenig Einsicht in die "komplexen Herausforderungen" zur Freigabe des Mall-Zugangs:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-18879.pdf

Deutsche Bürokratie in Hochform.

Viele Grüße
André
Zitat
andre_de
Hallo,

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage liefert ein wenig Einsicht in die "komplexen Herausforderungen" zur Freigabe des Mall-Zugangs:

http://pardok.parlament-berlin.de/starweb/adis/citat/VT/18/SchrAnfr/S18-18879.pdf

Deutsche Bürokratie in Hochform.

Viele Grüße
André

Na gut, kompliziert ausgedrückt, aber ich finde das alles nachvollziehbar. Außer VLB und SenUVK sind keine weiteren Stellen zuständig. Von daher verstehe ich den Vorwurf der Bürokratie nicht.
Dass Brückengeländer den Anprall eines Autos verkraften müssen, ist nunmal Stand der Technik. Du kannst ja auch unverschuldet in einen Crash verwickelt werden und dadurch von der Fahrbahn geschleudert werden. Wäre blöd, wenn du dann auch noch die 6(?) Meter nach unten abstürzt.
Dass da keine extra Ampel hinsoll, finde ich - solange man die Warschauer nicht zur Fußgängerzone macht - irgendwie logisch. Genauso logisch, wie den Fakt, dass Leute sich stets den kürzesten Weg suchen, egal ob der nun erlaubt ist oder nicht. Ich persönlich hasse diese Gitter, aber ich kann verstehen, warum SenUVK darauf besteht.
Genauso logisch finde ich, dass die Behörde keinen Finger rührt, solange der Vorhabenträger nicht mal aus dem Knick kommt. Er wollte ja schließlich den Reibach machen, indem er das 1. OG als EG vermarktet. Dann muss er halt auch mal die Voraussetzungen dafür schaffen.
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