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Dresdner Bahn - Bauarbeiten in Berlin
geschrieben von TomB 
Eine Frage:
Weiß jemand, ob die Brücke (oder ist es ein Tunnel?) der Verbindung zw. Dresdner Bahn und Güteraußenring (GAR) abgerissen wird?
Zitat
TomB
Eine Frage:
Weiß jemand, ob die Brücke (oder ist es ein Tunnel?) der Verbindung zw. Dresdner Bahn und Güteraußenring (GAR) abgerissen wird?

Ich hab gerade mal schnell nachgeschaut.

"EÜ Motzener Gütergleis: Teilabbruch / Verschließung"

Tatsächlich abgebrochen werden lediglich die beiden östlichen Flügelwände. Das restliche Bauwerk unter den S-Bahn-Gleisen bleibt so stehen, wie es ist, und wird (mindestens in Richtung Fernbahnseite) verschlossen.

Viele Grüße
André
Vielen Dank. Findet sich das im PFB?
Zitat
TomB
Vielen Dank. Findet sich das im PFB?

In den Planunterlagen dazu, ich habs aus dem Lageplan.
Hallo,

nun haben auch die Bauarbeiten im Bereich zwischen Schichauweg und Buckower Chaussee begonnen. In diesem Abschnitt liegt auch das von TomB angefragte Kreuzungsbauwerk des Motzener Gütergleises. Ich habe eine aktuelle Galerie dieses Bereichs erstellt:

http://www.baustellen-doku.info/berlin_dresdener-bahn/PFA1_Marienfelde_Attilastrasse-Schichauweg/20200424/

Viele Grüße
André
Vielen Dank für die interessanten Bilder. Insgesamt ist doch an diesem Anschnitt das Areal des zukünftigen Bahngeländes ziemlich breit. Gehört denn das ganze Gebiet der Bahn, oder musste massiv zugekauft werden?
Hallo André,

1981 sendete das ZDF die Dokumentation "Zwischen den Gleisen wächst das Gras", und in den ersten fünf Minuten wurde auch eine Luftaufnahme der S-Bahn nahe des Bahnhofs Buckower Chaussee gezeigt.

Der erste Schnappschuss zeigt einen Halbzug vor der Straßenecke Dörfelweg / Eisnerstraße. Das "Motzener" Gütergleis wurde in einem Bogen um den Kohlenberg der Senatsreserve herumgeführt, ein Ort, an dem ich gerne in den Siebzigern spielte (das Haus meiner Eltern befand sich ganz in der Nähe), bot er doch Abenteuer und Weite. :-)



Der zweite Schnappschuss zeigt den Zug kurz vor der Einfahrt in den damals noch eingleisigen S-Bahnhof vor dem ehemaligen Kraftwagenausbesserungswerk Lichtenrade, dem ehemaligen Hauptversorgungslager der amerikanischen Alliierten (die den Bahnhof in Auftrag gaben) und dem ehemaligen "Aufnahme- und Durchgangsheim Tempelhof" (wie es 1981 hieß).



1985 erschien dann das Buch "Die Bauwerke der Berliner S-Bahn: Die Vorortstrecke nach Zossen" in der Reihe "Arbeitshefte der Berliner Denkmalpflege". Daraus noch vier Schwarz-Weiß-Fotos von Bauwerken, die in Deiner Dokumentation vorkommen ... nur halt im Zustand von 1985. ;-)

Die "Unterführung Schichauweg" (noch ohne Bahnhof und aus Richtung Westen aufgenommen):



Die "Unterführung des ehemaligen Güteraußenrings" (aus Richtung Westen aufgenommen):



Die "Unterführung des Industriegleises vom Bahnhof Marienfelde" (auch aus Richtung Westen aufgenommen):



Und schließlich der S-Bahnhof Buckower Chaussee im Zustand zwischen 1946 und 1990:



Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Hallo André,

1981 sendete das ZDF die Dokumentation "Zwischen den Gleisen wächst das Gras", und in den ersten fünf Minuten wurde auch eine Luftaufnahme der S-Bahn nahe des Bahnhofs Buckower Chaussee gezeigt.

(...)

Was das ZDF 1981 konnte, kann DB Netz im Rahmen ihrer projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit heute auch. :-)

Wir sehen hier [www.youtube.com] den kompletten Baubereich nach Beginn der ersten Arbeiten in 2018...

Viele Grüße
Arnd
Zitat

Arnd Hellinger am 26.4.2020 um 19.35 Uhr:

Was das ZDF 1981 konnte, kann DB Netz im Rahmen ihrer projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit heute auch. :-)

Das stimmt, aber was man heute nicht mehr erkennen kann, ist, warum es einen so breiten Streifen zwischen dem "Motzener Gütergleis" und der Dresdener Bahn in der Nähe des Dörfelwegs gibt.

Gruß, Thomas

PS: Siehe auch meinen heutigen Beitrag im Nachbarfaden. ;-)

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
1981 sendete das ZDF die Dokumentation "Zwischen den Gleisen wächst das Gras", und in den ersten fünf Minuten wurde auch eine Luftaufnahme der S-Bahn nahe des Bahnhofs Buckower Chaussee gezeigt.
[…]
1985 erschien dann das Buch "Die Bauwerke der Berliner S-Bahn: Die Vorortstrecke nach Zossen" in der Reihe "Arbeitshefte der Berliner Denkmalpflege". Daraus noch vier Schwarz-Weiß-Fotos von Bauwerken, die in Deiner Dokumentation vorkommen ... nur halt im Zustand von 1985. ;-)

Hallo Thomas,

vielen Dank für die spannenden Aufnahmen und fürs Raussuchen! Das beantwortet auch meine Frage, von wann das Motzener Kreuzungsbauwerk genau stammt. Interessanterweise wurde es bereits für die Aufnahme von 4 (!) Gleisen errichtet, obwohl eine solche Nutzung 1970 ja gar nicht absehbar war. Und nun war die Vorleistung dann ohnehin umsonst.

In dem Zusammenhang noch der Hinweis, dass es für den Bereich Teltowkanal bis S Marienfelde bei Google Earth ungewöhnlich scharfe Luftaufnahmen von März 1945 gibt.

Viele Grüße
André
Zitat

"andre_de" am 29.4.2020 um 0.32 Uhr:

In dem Zusammenhang noch der Hinweis, dass es für den Bereich Teltowkanal bis S Marienfelde bei Google Earth ungewöhnlich scharfe Luftaufnahmen von März 1945 gibt.

Vielen Dank für den Hinweis. Wenn Du in diesem Modus etwas "herauszoomst", dann kannst Du sehen, dass es genau ein Luftbild ist, das Google einmontiert hat. Diese von der Royal Air Force oder der US Air Force in den Kriegsjahren erstellten Aufnahmen sind selten zusammenhängend oder nach Norden ausgerichtet, und haben auch oft nicht diese hohe Qualität. Der Markt für solche Aufnahmen verlangt hohe Preise, sodass man nur ab und zu ein solches Bild zu sehen bekommt.

Aufnahmezeitraum soll laut Google Earth der März 1945 sein, in Bildmitte von Nordost nach Südwest die Großbeerenstraße von Alt-Mariendorf bis Dresdener Bahn, und die Marienfelder Allee von Dresdener Bahn bis etwa Kaiserallee. Sowie von Nordwest bis Südost die Dresdener Bahn vom Teltowkanal bis etwa Wehnert- / Benzstraße. Ausdehnung auf der rechten Seite bis zur Trabrennbahn Mariendorf und zum Mariendorfer Damm, auf der linken Seite bis zur Schul- und zur Kaiser-Wilhelm-Straße in Lankwitz.



Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Interessantes Bild! Mir fällt auf, dass es die Anger-Lage der Straßen in Alt-Mariendorf in der heutigen Form noch nicht gab. Nur die nördliche Straße ist befestigt, die südliche Straße ist, wenn überhaupt, ein einfacher Feldweg.

Kamenzer Damm gibt es nicht nur keine Brücke, sondern auch keinen geraden Weg sondern eine "Umfahrung".

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
ot
Aus dem gleichen Beflug gibt ein sehr interessantes Foto vom Flughafen Tempelhof.
Das heutige Gebäude steht schon, aber der alte Flughafen auch noch.
Zitat

"Jay" am 29.4.2020 um 8.59 Uhr:

Kamenzer Damm gibt es nicht nur keine Brücke, sondern auch keinen geraden Weg sondern eine "Umfahrung".

Das war keine Umfahrung, sondern bis 1975/76 der Normalzustand. Zitat aus dem oben erwähnten Buch "Die Bauwerke der Berliner S-Bahn: Die Vorortstrecke nach Zossen" in der Reihe "Arbeitshefte der Berliner Denkmalpflege" (Seite 147):

Zitat

Übergang Lankwitzer Straße (geschlossen)
Lankwitzer Brücke


Etwas nördlich der heutigen Überführung kreuzte der alte Verbindungsweg zwischen den Dörfern Lankwitz und Mariendorf niveaugleich die Bahnstrecke. Erst 1975/76 wurde diese traditionelle Verbindung aufgehoben und der Verkehr über eine 26 m breite Stahlbetonbrücke (Spannweite 36 m) geleitet. Die Lankwitzer Straße wurde jetzt mit dem Kamenzer Damm verbunden, um den Durchgangsverkehr von der Lankwitzer Dorfaue fernzuhalten.

Detlef Hoge hat noch ein paar Bilder auf einer seiner Seiten zu den "Bahnstrecken im Süden Berlins".

Viele Grüße, Thomas

Edit: Eventuell zeigt das folgende Foto von einer Seite der ATB zur Traditionsfahrt 2017 den Bahnübergang Lankwitzer Straße:



Edit 2: Extreme 3D-Darstellung des ehemaligen Übergangs in Google Earth:



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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.04.2020 11:12 von krickstadt.
@Thomas: Vielen Dank für die Bilder! Und klar war das der Normalzustand, daher ja auch die Anführungszeichen bei "Umfahrung". ;-)

--- Signatur ---
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Zitat

"T6" am 29.4.2020 um 10.38 Uhr:

Aus dem gleichen Beflug gibt ein sehr interessantes Foto vom Flughafen Tempelhof.

Es scheint, dass Google genau zwei Luftbilder vom März 1945 hat, das oben gezeigte von der Dresdener Bahn (bzw. vom vermutlichen Hauptziel Industriegebiet Marienfelde) und das von Dir erwähnte vom Flughafen Tempelhof. Ansonsten scheint Google eine komplette Befliegung der Berliner Innenstadt vom Dezember 1943 zu haben. Hier zwei Vergleichsschnappschüsse aus Google Earth.

Die Luftbilder vom Dezember 1943 im Bereich Berlin:



Und die darübergelegten Luftbilder vom März 1945:



Zitat

Das heutige Gebäude steht schon, aber der alte Flughafen auch noch.

Die Wikipedia schreibt zum Flughafen Tempelhof, dass der zwischen 1936 und 1941 erstellte Neubau (das Wort "Fertigstellung" ist in diesem Zusammenhang falsch, da sich 1941 noch große Teile des Gebäudes im Rohbau befanden und zum Teil auch heute noch sind) für die Rüstungsherstellung genutzt wurde, während der "alte Flughafen" dem zivilen Verkehr diente. Und das war auch noch 1945 so (da fand aber kein Flugverkehr mehr statt). Noch heute kann man aus der Luft die Umrisse des alten Flughafenareals erkennen.

Auf dem Luftbild ist aber etwas anderes Interessantes nahe des rechten Bildrands zu sehen: Das fast fertiggestellte S-Bahnbetriebswerk Oderstraße:



Viele Grüße, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ganz doof gefragt: Gab es damals gar keine Landebahnen?
Zitat

"PassusDuriusculus" am 29.4.2020 um 13 Uhr:

Ganz doof gefragt: Gab es damals gar keine Landebahnen?

Wie man aus einigen Kindersendungen weiß, gibt es keine doofen Fragen. Hier sind sie aber zumindest Off-Topic. Kurze Antwort: Ob eine Start- oder Landebahn gebraucht wird oder nicht, hängt vom Gewicht der darauf startenden oder darauf landenden Flugzeuge ab. Zu Zeiten des Betriebs des alten Flughafens Tempelhof gab es noch keine Flugzeuge, die nicht auch auf einer ebenen Rasenfläche starten und landen konnten. Wie man in der Wikipedia nachlesen kann, wurden in Tempelhof Start- und Landebahnen (erst aus Lochblechen, dann aus Beton) von den amerikanischen Alliierten gebaut. Der erste bekannte Grund waren die Flugzeuge der Luftbrücke, die mit ihren schweren Ladungen sonst nicht hätten landen können. Aus dem gleichen Grund wurde auch der dafür neu gebaute Flughafen Tegel von Anfang an mit Start- und Landebahnen ausgestattet.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
PassusDuriusculus
Ganz doof gefragt: Gab es damals gar keine Landebahnen?

Die frühen Flugplätze waren mehr oder weniger "rund" angelegt, um auf einer großen Rasenfläche flexibel gegen den Wind starten und landen zu können. Siehe z.B. auch Flugplatz Johannisthal.

Aufgrund der geringen Fluggeschwindigkeit in der Anfangszeit dürften Windgeschwindigkeit und -richtung deutlich stärker relevant gewesen sein als heutzutage.

Nun sollten wir das OT-Thema aber auch wieder beenden.

Viele Grüße
André
Zitat
PassusDuriusculus
Ganz doof gefragt: Gab es damals gar keine Landebahnen?

Nein, denn es gab nur - nach heutigem Maßstab - Kleinflugzeuge, die außer Kraftstoff und ihrem Piloten kaum Zuladung transportieren konnten. Heutige Sportflieger kommen auch mit einer Rasenfläche aus.

Der bei mir um die Ecke gelegene frühere Flugplatz Karlshorst kam in den ersten Jahren auch ohne befestigte Bahnen aus...

Viele Grüße
Arnd
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