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Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
geschrieben von dubito ergo sum 
Wieder ist man bereits Jahre im Verzug und beginnt jetzt schon mit einer Grundsatzdebatte, die, wenn überhaupt, im letzten Jahrzehnt hätte geführt werden müssen:

[www.berliner-zeitung.de]

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Die Frage ist, macht man einfach weiter wie bisher und bindet sich dadurch für die nächsten 40 Jahre an einen oder zwei Betreiber oder nicht.
Naja, wenn man nur für 15 Jahre ausschreiben kann/will/darf, Fahrzeuge aber 20-45 Jahre halten, dann sind derartige Gedanken eine logische Konsequenz aus dem besonderen Betriebssystem der Berliner S-Bahn, aus dem ja folgt, dass die Fahrzeuge nach Vertragsende kaum weiter zu verkaufen sind und folglich hier alt werden müssen und so spontan auf dem Markt auch nicht verfügbar sind. Ein Verkauf an den Nachfolger ginge natürlich, aber da ist dann halt die Frage zu welchem Preis.

Schön das man das jetzt beim Senat auch mal gemerkt hat. Ob nun geleaste Fahrzeuge, oder ein Senatseigener Fahrzeugpool rauskommen, ist doch eigentlich egal.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Schön das man das jetzt beim Senat auch mal gemerkt hat.

Das hat man im Senat auch schon früher bemerkt: Im Verkehrsvertrag für den Ring ist eine Fahrzeugübernahme nach Vertragsende vorgesehen und eine Formel zur Berechnung des Kaufpreises vereinbart. Hätte man dies nicht getan, hätte die DB als absehbarer einziger Bieter mit gutem Recht die Fahrzeugkosten komplett auf die Laufzeit von 15 Jahren umlegen können und wäre bei einer Anschlussvergabe noch stärker im Vorteil.
Zitat
Lopi2000
Zitat
Nemo
Schön das man das jetzt beim Senat auch mal gemerkt hat.

Das hat man im Senat auch schon früher bemerkt: Im Verkehrsvertrag für den Ring ist eine Fahrzeugübernahme nach Vertragsende vorgesehen und eine Formel zur Berechnung des Kaufpreises vereinbart. Hätte man dies nicht getan, hätte die DB als absehbarer einziger Bieter mit gutem Recht die Fahrzeugkosten komplett auf die Laufzeit von 15 Jahren umlegen können und wäre bei einer Anschlussvergabe noch stärker im Vorteil.

Wieso Ring? Dabei ging es doch um die Stadtbahn.
Zitat
Flexist
Wieso Ring? Dabei ging es doch um die Stadtbahn.

Ich meinte den neuen Vertrag ab 2021.
Also irgendwie kommt mir dieser Peter Neumann der Berliner Zeitung merkwürdig vor. So ziemlich täglich gibt es Artikel von ihm über den Berliner Nahverkehr und es wird hier verlinkt. Ist er hier ein versteckter User?. Woher hat er ständig diese detaillierten Infos? Vieles kommt mir spekulativ und an den Haaren herbeigezogen vor....



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 13.12.2017 22:50 von GraphXBerlin.
Zitat
GraphXBerlin
Also irgendwie kommt mir dieser Peter Neumann der Berliner Zeitung merkwürdig vor. So ziemlich täglich gibt es Artikel von ihm über den Berliner Nahverkehr und es wird hier verlinkt. Ist er hier ein versteckter User?. Woher hat er ständig diese detaillierten Infos? Vieles kommt mir spekulativ und an den Haaren herbeigezogen vor....

Wie Thomas Fülling von der Morgenpost, Klaus Kurpjuweit vom Tagesspiegel, so liest auch Peter Neumann hier im Forum regelmäßig mit, weil viele Informationen, die dann erst später veröffentlicht werden, hier schon früher von Insidern ausgeplaudert werden.
Als einziger von den dreien gibt er das aber auch offen zu und zitiert auch regelmäßig User hier aus dem Forum namentlich, was ich persönlich sehr sympathisch finde.
Seine Artikel sind regelmäßig sauber recherchiert, warum sollte man die hier nicht verlinken? Was meinst du denn jetzt im konkreten Falle, sei an den Haaren herbeigezogen oder spekulativ? Das offene überlegen über eine Landesfahrzeugpool? Die Überlegung, die nächste Ausschreibung besser zu machen als den Ring? Wartung und Instandhaltung dem Hersteller zu überlassen? Wettbewerb zu fördern oder sogar an die BVG direktzuvergeben?

Das sind doch alles keine neuen Ideen und von Grünen und Linken schon längst gefordert. Die Linke ist damals in der Koalition gegen die SPD abgeblitzt, jetzt beim 2 gegen 1 scheint sich was zu bewegen. Alles keine überraschende Neuigkeiten und wenig spekulativ.

Übrigens hat Kurpjuweit heute im Tagesspiegel einen fast gleichlautenden Artikel geschrieben, soviel zu Plausibilität.

Hier der Vollständigkeit halber:

Zitat
Der Tagesspiegel
Um nicht erneut einem Unternehmen komplett „ausgeliefert“ zu sein, war die Idee entstanden, einen Pool für die Fahrzeuge zu schaffen und den Betrieb getrennt auszuschreiben. Dies würde auch die Marktchancen für Konkurrenten der S-Bahn verbessern. Solche Modelle gibt es unter anderem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Dort schaffen die Länder die Fahrzeuge an und vermieten sie dann an die jeweiligen Betreiber.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/nahverkehr-in-berlin-rot-rot-gruen-prueft-neue-varianten-fuer-s-bahn-kauf/20709044.html
Frag' ihn doch mal, er ist bei vielen Veranstaltungen (z.B. den Fahrgastsprechtagen und öffentlichen Vorstellungen) zugegen. Und ich hoffe doch sehr, dass er sich detaillierte Infos auf Grundlage und mit den Möglichkeiten seines Berufs zunächst aus erster Hand beschafft. Und dass auch Meinungen aus dem Forum in die Medien gelangen, dürfte ebenfalls nicht neu sein. Zuweilen wurden manche Beitragsschreiber in den Berichten wörtlich und unter Nennung ihres Profilnamens zitiert.

Dass es Not tut, äußerst regelmäßig was zum ÖPNV in die Zeitung zu bringen - wenn nichts los ist dann eben einfach ausführlicher beschriebene Wasserstandsmeldungen - bezweifel' ich auch. Aber es wird ja auch täglich zu anderen Themen berichtet, auch wenn's nichts relevant Neues dazu gibt. Seit einigen Wochen ist überall täglich zu lesen, dass sich in den nächsten Tagen irgendein Ereignis in Berlin jähren soll. Hab' vergessen, um was es nochmal ging. Na, es wird morgen sicherlich in den Blättern zu lesen sein.

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@schallundrausch

Du hast nicht unrecht und ich will ihn auch nicht verurteilen. Aber bei manchen Artikeln habe ich manchmal den Eindruck, dass News irgendwie eher nur seine persönlichen Vermutungen sind da ich sie sonst nirgends in der Presse finde und ich mich frage woher er die Infos dazu hat und ob dies wirklich stimmt.
Nundenn, immerhin gibt es ja regelmäßig News ;-)
Ich halte diese Debatte für absolut unnötig und kontraproduktiv:

Verkehrsunternehmen betreiben in Deutschland seit genau 182 Jahren und einer Woche öffentlichen Schienenverkehr. In dieser Zeit hat sich die Praxis bewährt, Beschaffung, Wartung und Betrieb von Schienenfahrzeugen jeweils ein und demselben Unternehmen zu überlassen. Alle anderen "Modelle" führen nur zu vermeidbaren Kosten, Reibungsverlusten und struktureller Verantwortungslosigkeit, weil jeder Akteur nur noch seinen Part im Auge hat.

Wenn man schon unbedingt alle paar Jahre den Betreiber neu ausschreiben zu müssen glaubt, obwohl nach EU-Recht durchaus auch national Direktvergaben zulassungsfähig wären, kann man diesen auch verpflichten, neben Mitarbeitenden auch vorhandene Betriebsmittel (Fahrzeuge, Werkstätten etc.) vom Altbetrieb entgeltlich zu übernehmen.

Viele Grüße
Arnd
Erstmal bin ich baff - hier wurde also monatelang hinter verschlossenen Türen diskutieret, und jetzt will man Tatsachen schaffen?

Zitat
Arnd Hellinger
Wenn man schon unbedingt alle paar Jahre den Betreiber neu ausschreiben zu müssen glaubt, obwohl nach EU-Recht durchaus auch national Direktvergaben zulassungsfähig wären, kann man diesen auch verpflichten, neben Mitarbeitenden auch vorhandene Betriebsmittel (Fahrzeuge, Werkstätten etc.) vom Altbetrieb entgeltlich zu übernehmen.

Ja, das ist die Alternative. Wie stellt man aber sicher, dass der Betreiber in den letzten Jahren vor Betriebsübergabe die Wartung der Fahrzeuge nicht vernachlässigt?

In jedem Fall hoffe ich, dass ein anderer Betreiber als die Schrott Bahn Berlin gewinnt. Der neue Ring-Verkehrsvertrag ist viel teurer, und gleichzeitig bietet er eine viel schlechtere Qualität, so zum Beispiel keine einzieg Aufsicht mehr.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof

In jedem Fall hoffe ich, dass ein anderer Betreiber als die Schrott Bahn Berlin gewinnt. Der neue Ring-Verkehrsvertrag ist viel teurer, und gleichzeitig bietet er eine viel schlechtere Qualität, so zum Beispiel keine einzieg Aufsicht mehr.

Ich bin da ehrlich gesagt unsicher, solange ich weiß, dass DB Netz weiterhin das Netz betreibt, sehe ich zwar einen besseren Fuhrpark und bessere Leistung der Mitarbeiter, aber nach wie vor einen Mangel am Netz und dann erst recht.
Wieso "dann erst recht"?

Immerhin könnte der neue Betreiber ordentlich Schadensersatzansprüche gegen DB Netz geltend machen, was die S-Bahn aus ersichtlichen Gründen nicht tut.

Grundsätzlich sollten jedoch DB Station & Service sowie DB Netz fusionieren und zu einer AöR umfirmieren. Als AG ist das einfach Unsinn.

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Lehrter Bahnhof
Ja, das ist die Alternative. Wie stellt man aber sicher, dass der Betreiber in den letzten Jahren vor Betriebsübergabe die Wartung der Fahrzeuge nicht vernachlässigt?

Im neuen Verkehrsvertrag für den Ring sind da umfangreiche Regelungen zu enthalten. (Seite 121-144 plus Anlagen) [www.berlin.de] Ob die nun funktionieren, wird man aber erst in den 2040er-Jahren wirklich sehen, wenn denn die Übergabe ansteht.

Unter anderem sind geregelt:
- Gemeinsam beauftragte Gutachter sehen sich die Züge 2 und 3 Jahre vor dem Vertragsende an und es werden Maßnahmen definiert.
- Im letzten Vertragsjahr werden Sicherheiten einbehalten, um ggf. aktuelle Mängel daraus beseitigen zu können.
Zitat
Arnd Hellinger
Verkehrsunternehmen betreiben in Deutschland seit genau 182 Jahren und einer Woche öffentlichen Schienenverkehr. In dieser Zeit hat sich die Praxis bewährt, Beschaffung, Wartung und Betrieb von Schienenfahrzeugen jeweils ein und demselben Unternehmen zu überlassen.

Du hast das Drama bei der S-Bahn seit über einem Jahrzehnt mitbekommen? Wie kann man da pauschal sagen, dass sich diese Form bewährt hat?

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Arnd Hellinger
Ich halte diese Debatte für absolut unnötig und kontraproduktiv:

Verkehrsunternehmen betreiben in Deutschland seit genau 182 Jahren und einer Woche öffentlichen Schienenverkehr. In dieser Zeit hat sich die Praxis bewährt, Beschaffung, Wartung und Betrieb von Schienenfahrzeugen jeweils ein und demselben Unternehmen zu überlassen. Alle anderen "Modelle" führen nur zu vermeidbaren Kosten, Reibungsverlusten und struktureller Verantwortungslosigkeit, weil jeder Akteur nur noch seinen Part im Auge hat.

In den letzten 182 Jahren haben sich aber ein paar Rahmenbedingungen geändert: Es gibt keine Eisenbahntycoons mehr die Eisenbahnverbindungen zwischen zwei Kopfbahnhöfen betreiben.
Es gibt mittlerweile für jedermann individuelle, motorisierte fahrbare Untersätze, die in Konkurrenz zum spur- und fahrplangebunden Bahnverkehr stehen. Und auch unsere Ansprüche an Komfort und zugleich unsere Zahlungsbereitschaft hierfür sind sehr im Wandel.

In der Vergangenheit hat sich manches nicht mehr "bewährt".. Ein eh sehr von der persönlichen Einschätzung abhängiges Wort.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Lehrter Bahnhof


In jedem Fall hoffe ich, dass ein anderer Betreiber als die Schrott Bahn Berlin gewinnt. Der neue Ring-Verkehrsvertrag ist viel teurer, und gleichzeitig bietet er eine viel schlechtere Qualität, so zum Beispiel keine einzieg Aufsicht mehr.

Welche Qualität wird sich denn mit dem neuen Ringvertrag verschlechtern. Wann es auf dem Ring zuletzt Aufsicht men gab, weiß ich allerdings nicht.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.12.2017 00:32 von Logital.
2015

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Nicht-dynamische Signatur
Ich meine mal so grundsätzlich, und nicht nur ein Bahnhof.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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