Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 10:46 |
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Railroader
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schallundrausch
Vom Wettbewerb profitieren heißt halt in erster Instanz überhaupt erst mal Wettbewerb ermöglichen.
Aber wer profitiert denn von diesem Wettbewerb bei der S-Bahn und an welchen Stellen ist der Mehrgewinn zu erwarten? Mal aufgeschlüsselt in Staat, VBB, Kunde. Unser Hauptaugenmerk liegt hier glaube beim Kunden. Wo konkret hat er einen Mehrgewinn, wenn nun auf dem Ring die S-Bahn Berlin, auf der Stadtbahn die MTR Hongkong und auf der Nordsüdbahn die RATP fährt und die Instandhaltung von Stadler durchgeführt wird? Welche Vorteile sind für den Fahrgast zu erwarten?
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 12:19 |
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PassusDuriusculus
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Railroader
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schallundrausch
Vom Wettbewerb profitieren heißt halt in erster Instanz überhaupt erst mal Wettbewerb ermöglichen.
Aber wer profitiert denn von diesem Wettbewerb bei der S-Bahn und an welchen Stellen ist der Mehrgewinn zu erwarten? Mal aufgeschlüsselt in Staat, VBB, Kunde. Unser Hauptaugenmerk liegt hier glaube beim Kunden. Wo konkret hat er einen Mehrgewinn, wenn nun auf dem Ring die S-Bahn Berlin, auf der Stadtbahn die MTR Hongkong und auf der Nordsüdbahn die RATP fährt und die Instandhaltung von Stadler durchgeführt wird? Welche Vorteile sind für den Fahrgast zu erwarten?
Danke.
Die Antwort auf diese Fragen würde ich auch gerne hören.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 13:32 |
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Logital
Doch, es wäre unzulässig.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 13:52 |
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schallundrausch
Allgemein bedeutet mehr Wettbewerb mehr Auswahl und günstigere Preise, für alle, den Staat, den Aufgabeträger und den Endkunden, siehe die jüngst erfolgte Ausschreibung in Baden-Württemberg.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:09 |
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Railroader
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Global Fisch
Dass man aus Sicht der Arbeitnehmervertreter der jetzigen Mitarbeiter gegen jede Änderung ist, verstehe ich. Aber das sind deren (legitime) Partikulärinteressen. Aber nicht mehr.
Man ist ja nicht prinzipiell gegen jede Änderung, man ist gegen das konkrete Modell.
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Railroader
Sind denn die Interessen des VBB, des Senats etc. keine Partikularinteressen? Ich glaube nicht, dass es hier um das Wohl des Fahrgastes geht. Hier geht es um die Kosten. Wir streiten uns quasi alle auf Kosten des Fahrgastes, der mE so oder so keine Verbesserungen spüren wird, weder beim Ticketpreis, noch bei der Zuverlässigkeit. Es geht mE ums Geld, nichts weiter.
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Railroader
Er wird auch keine Steuerentlastungen spüren, wenn man nun hier den einen oder anderen Euro einspart. Im besten Fall wird die Staatskasse gefüllt, mehr ist es aus meiner Sicht nicht. Aus meiner Sicht sind solche Experimente absolut unverträglich mit einer Verkehrswende.
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Railroader
Die weltbeste Berliner S-Bahn hatte vor der letzten Woche eine Pünktlichkeitsquote über Monate, die die Anforderungen des Bestellers übertraf und mit der wir uns auch im bundesweiten Vergleich durchaus sehen lassen konnten. Es gibt doch nun so viele Beispiele, wo sich die Kunden nach dem Betreiberwechsel die DB zurückgewünscht haben und dennoch hat man die Gewissheit, dass es nur besser werden kann, sobald ein neuer Anbieter kommt? Warum? Zähle doch mal konkret auf, was dann besser wird. Infrastrukturprobleme gibt es dann nicht mehr? Der künftige Anbieter fliegt über Personen im Gleis hinweg? Die Polizeieinsätze werden weniger, weil Abellio auf dem Zug steht? Schnappsleichen bleiben dann dem Zug fern und auch Fahrgäste fordern mit der Aufschrift "MTR Hongong" dann nicht mehr, dass man bitte stehenbleiben und auf den Notarzt warten soll? Mir geht die Argumentation manchmal an der Realität vorbei, die ich tagtäglich erlebe.
Ja, 2009 war schlimm. Die Geschäftsführung ist heute eine andere. Was hat die S-Bahn 2009 mit der S-Bahn 2019 zu tun? Wie lange soll man die S-Bahn für 2009 verantwortlich machen? Sind die Zustände heute dieselben? Ist die Einstellung der S-Bahn heute dieselbe? Würde ja fast whataboutism sagen. ;-) *zungenrausstrecksmiley, nur Spaß*.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:12 |
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Rummelburg
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schallundrausch
Allgemein bedeutet mehr Wettbewerb mehr Auswahl und günstigere Preise, für alle, den Staat, den Aufgabeträger und den Endkunden, siehe die jüngst erfolgte Ausschreibung in Baden-Württemberg.
Für echten Wettbewerb müssten mehrere Anbieter auf der gleichen Strecke unterwegs sein.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:23 |
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Railroader
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Logital
Doch, es wäre unzulässig.
Wenn es definitiv rechtlich unzulässig ist, dass die S-Bahn alle Lose gewinnt, warum gibt es dann überhaupt die politische Diskussion und die Einwände gegen Frau Günthers Vorschlag? Ist es unzulässig, müsste doch zum jetzigen Zeitpunkt schon feststehen, dass die S-Bahn unter keinen Umständen alle Teilnetze allein betreiben wird. Auf welche Rechtsgrundlage beziehen sich also die Politiker, die Frau Günther für diesen Vorschlag angreifen? Und was ist das überhaupt für ein fairer Wettbewerb, wenn man in allen Bereichen der beste sein kann und trotzdem nicht überall darf? Aus meiner Sicht ist das völliger Murks und weit entfernt von "fair".
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:24 |
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Rummelburg
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schallundrausch
Allgemein bedeutet mehr Wettbewerb mehr Auswahl und günstigere Preise, für alle, den Staat, den Aufgabeträger und den Endkunden, siehe die jüngst erfolgte Ausschreibung in Baden-Württemberg.
Für echten Wettbewerb müssten mehrere Anbieter auf der gleichen Strecke unterwegs sein.
Nur ist das Schwachsinn (so wie jüngst in Gotha beim Busverkehr).
Hinzukommt, dass es einen Einheitstarif gibt. Dieser ist historische Konsequenz aus dem Entwicklungen vor 100 Jahren.
Die damals gemachten negativen Erfahrungen mit Wettbewerb im Verkehrsbereich führten zur Gründung der BVG als Eigenbetrieb der Stadt Berlin.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:50 |
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Global Fisch
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Rummelburg
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schallundrausch
Allgemein bedeutet mehr Wettbewerb mehr Auswahl und günstigere Preise, für alle, den Staat, den Aufgabeträger und den Endkunden, siehe die jüngst erfolgte Ausschreibung in Baden-Württemberg.
Für echten Wettbewerb müssten mehrere Anbieter auf der gleichen Strecke unterwegs sein.
Nochmal: nein. Es geht nicht um einen Wettbewerb um die Fahrgeldeinnahmen, sondern um die Bestellerentgelte.
Der Satz von schallundrausch ist etwas missverständlich: mehr Auswahl für den Endkunden (in dem Sinne, dass er zwischen verschiedenen Anbietern wählen kann) gibt es in der Tat nicht. Auch günstigere Preise für den Endkunden sind nicht zwingend. Wettbewerb führt zu günstigeren Preisen für den Besteller und damit zu einem verbesserten Angebot für den Endkunden.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 14:56 |
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Arnd Hellinger
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Global Fisch
Der Satz von schallundrausch ist etwas missverständlich: mehr Auswahl für den Endkunden (in dem Sinne, dass er zwischen verschiedenen Anbietern wählen kann) gibt es in der Tat nicht. Auch günstigere Preise für den Endkunden sind nicht zwingend. Wettbewerb führt zu günstigeren Preisen für den Besteller und damit zu einem verbesserten Angebot für den Endkunden.
Das stimmt in der Form aber auch nicht. Wenn z. B. derzeit im Remstal (Stuttgart-Aalen) Doppelstockzüge der DB durch gleichlange Flirt3 von GoAhead ersetzt werden, kann man nicht so wirklich von "verbessertem Angebot für den Endkunden" reden, weil nicht kompensativ die Takte verdichtet werden. Ähnliches galt im Netz Oberfranken, wo zweiteilige 628 durch Solo-650 ersetzt wurden.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 15:17 |
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Global Fisch
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Arnd Hellinger
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Global Fisch
Der Satz von schallundrausch ist etwas missverständlich: mehr Auswahl für den Endkunden (in dem Sinne, dass er zwischen verschiedenen Anbietern wählen kann) gibt es in der Tat nicht. Auch günstigere Preise für den Endkunden sind nicht zwingend. Wettbewerb führt zu günstigeren Preisen für den Besteller und damit zu einem verbesserten Angebot für den Endkunden.
Das stimmt in der Form aber auch nicht. Wenn z. B. derzeit im Remstal (Stuttgart-Aalen) Doppelstockzüge der DB durch gleichlange Flirt3 von GoAhead ersetzt werden, kann man nicht so wirklich von "verbessertem Angebot für den Endkunden" reden, weil nicht kompensativ die Takte verdichtet werden. Ähnliches galt im Netz Oberfranken, wo zweiteilige 628 durch Solo-650 ersetzt wurden.
Über 30% Mehrleistungen seit Bahnreform sind eindeutig.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 15:30 |
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 15:38 |
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Arnd Hellinger
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Global Fisch
Über 30% Mehrleistungen seit Bahnreform sind eindeutig.
Die hätte man auch durch einfache Änderung des damaligen Bundesbahngesetzes oder wie in Belgien, Österreich, der Schweiz etc. durch entsprechende Direktvergabe an die traditionell vor Ort tätigen Unternehmen (DB und NE) haben können.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 15:52 |
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Logital
Die Losbildung ist Pflicht.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 15:53 |
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Rummelburg
Über 30% Mehrleistungen seit Bahnreform sind eindeutig:
Auf welchen Raum bezogen?
Bei gleichem Geld?
Wo lassen sich diese Zahlen verifizieren?
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 16:01 |
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Global Fisch
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Arnd Hellinger
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Global Fisch
Über 30% Mehrleistungen seit Bahnreform sind eindeutig.
Die hätte man auch durch einfache Änderung des damaligen Bundesbahngesetzes oder wie in Belgien, Österreich, der Schweiz etc. durch entsprechende Direktvergabe an die traditionell vor Ort tätigen Unternehmen (DB und NE) haben können.
Mal abgesehen, dass das Bundesbahngesetz hier eh nicht galt:
vor 25 Jahren hätte man manches anders machen können, gewiss. Ist aber reine Spekulation, auch was die Frage nach Kompatibilität mit EU-Recht angeht.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 16:06 |
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Arnd Hellinger
Vom 03.10.1990 bis 31.12.1993 galt per entsprechender Bestimmung im Einigungsvertrag das Bundesbahngesetz auch für das Sondervermögen "Deutsche Reichsbahn"
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 16:50 |
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Arnd Hellinger
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Logital
Die Losbildung ist Pflicht.
Ist sie nicht, oder hast Du dafür eine Primärquelle? Die S-Bahn Hannover wurde auch als Ganzes ausgeschrieben und an die NWB vergeben. Durch die dort erheblich längeren Linien kommt man da auf ein gewisses Auftragsvolumen.
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 21:22 |
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Logital
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Arnd Hellinger
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Logital
Die Losbildung ist Pflicht.
Ist sie nicht, oder hast Du dafür eine Primärquelle? Die S-Bahn Hannover wurde auch als Ganzes ausgeschrieben und an die NWB vergeben. Durch die dort erheblich längeren Linien kommt man da auf ein gewisses Auftragsvolumen.
Die Hannoversche S-Bahn sind knapp 10 Mio Zugkilometer. Also das was bei der Berliner S-Bahn etwa ein Teillos ist. Zeig mir mal lieber eine Vergabe wo 30 Mio jährliche Zugkilometer ohne Losbildung vergeben wurden.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn 14.06.2019 22:34 |
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Global Fisch
Aber ich verstehe die Diskussion im allgemeinen und auch Dich im speziellen schon so, dass es eher um die Änderungen an sich geht.
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Global Fisch
Und im SPNV gibt es Wettbewerb bei uns seit 25 Jahren. Resultat: 30% Mehrleistung im Regionalverkehr bei inflationsbereinigt vergleichbaren Mittelaufwand für den Besteller. Ist das nichts?
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Global Fisch
Neue Fahrzeuge, um den *bestehenden* Verkehrsvertrag zu bestellen, hat auch die neue Geschäftsführung nicht bestellt (spätestens nach 5 Jahren hätten sie ja wohl geliefert werden können). Die S-Bahn fährt 2019, zehn Jahre unter der neuen Führung, erstmals alle bestellten Leistungen.
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Global Fisch
Und Du kannst sagen: die Verbesserungen zeigen, dass es auch unter einem Monopolisten geht.
Ich sage: wir haben dem Druck, dass die DB bei künftigen Ausschreiben sonst nicht die mindeste Chance haben würde, einiges zu verdanken.;-)