Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
geschrieben von dubito ergo sum 
Zitat
PassusDuriusculus
Könnte theoretisch in der Ausschreibung sinngemäß stehen: "Für die Instandsetzung wird vom Land Berlin eine Werkstatt zur Verfügung gestellt."?

Das würde ja nicht ausschließen, dass diese nicht genutzt wird.

[Großes Fragezeichen]

Warum spekulieren, der Rahmen ist doch weitgehend bekannt. Sinngemäß soll drin stehen: Das Land Berlin stellt die Fläche zur Verfügung, auf der eine Werkstatt zu errichten ist, die zu einem späteren Zeitpunkt (wie auch die Fahrzeuge) in den Landesbesitz übergeht.

Und logischerweise gilt dieser Ansatz für alle Bewerber, denn nur so ist ein Wettbewerb zu gleichen Bedingungen möglich. Auch die GmbH wäre also verpflichtet diese Werkstatt (die nebenbei an einer bestehen Strecke liegen würde) zu errichten und zu nutzen. Nach Ablauf der Vertragsperiode wäre das Land dann in der Lage ein vom Aufgabenträger beherrschtes Unternehmen zu schaffen, an das dann die komplette Leistung der S-Bahn direkt vergeben werden kann.

Dieser Teil der angedachten Ausschreibung ist auch von der Abwicklung her unproblematisch. Das Problem liegt im "Wir-können-uns-nicht-einigen-und-machen-daher-Beides-Modell" der Koalitionspartner nachdem eben nicht Betrieb und Wartung entweder gemeinsam oder getrennt ausgeschrieben werden (wie richtig bemerkt, wandert hier lediglich die Schnittstelle), sondern viel zu viele verschiedene Varianten möglich sind, die das Verfahren aufwendig, kompliziert und damit potenziell fehleranfällig, also beklagbar, machen.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Und jetzt gibt es den nächsten Neustrukturierungsvorschlag:
[www.berliner-zeitung.de]

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Und jetzt gibt es den nächsten Neustrukturierungsvorschlag:
[www.berliner-zeitung.de]

Reißerische Überschrift - "Berlin und Brandenburg sollen künftig die S-Bahn betreiben". Dann denkt man zuerst, "ach, haben die mittlerweile angefangen nachzudenken?" und dann liest man, dass der Vorschlag nur von der Bundestagsfraktion der Linkspartei kommt - also schon aus Prinzip nicht durchkommen wird!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Lustig wie die FDP zitiert wird, dass eine neue Werkstatt nicht nötig sei.
Zitat
PassusDuriusculus
Lustig wie die FDP zitiert wird, dass eine neue Werkstatt nicht nötig sei.
Das ist mir zunächst auch etwas ausgestoßen, ich vermute aber mal, das ist unglücklich formuliert.
Ich nehme nämlich an, auch der FDP wird klar sein, dass die DB nicht einfach die Konkurrenz in ihre Werkstätten lassen wird.

Liest man zwei Sätze weiter, findet man dort:
Zitat

Da das Land Berlin schon einen landeseigenen Fahrzeugpool beschlossen hat, wäre es aus Sicht der FDP-Fraktion sinnvoll, dort auch die Instandhaltung anzusiedeln. Dann könnte das Land Berlin die Frage der Werkstatt auch dort regeln und damit nicht das Vergabeverfahren belasten.

Sprich: Die FDP hält es wohl für sinnvoll, in der aktuellen Ausschreibung nur die Fahrleistung auszuschreiben und Beschaffung sowie Instandhaltung separat zu regeln.
Ist natürlich Wasser auf die Mühlen derjenigen, die schon beim aktuellen Konstrukt (wo theoretisch ja auch ein Unternehmen alle Lose gewinnen könnte) von Zerschlagung sprechen...

Landesbetrieb fände ich auch am sinnvollsten, nur ob man den aus dem Stand heraus aufbauen kann?
Die S-Bahn Berlin GmbH wird man ja wohl eher nicht übernehmen können...

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
Landesbetrieb fände ich auch am sinnvollsten, nur ob man den aus dem Stand heraus aufbauen kann?

Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte. Allerdings dauerte die Hochlaufphase mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte, um erst mal die nötigsten (vor allem sicherheitsrelevante) Probleme baulich zu beheben und um Fahr- und Betriebspersonal zu finden und auszubilden.
Unter heutigen Bedingen ein aussichtsloses Unterfangen ...

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Zitat
Mariosch
Landesbetrieb fände ich auch am sinnvollsten, nur ob man den aus dem Stand heraus aufbauen kann?

Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte. Allerdings dauerte die Hochlaufphase mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte, um erst mal die nötigsten (vor allem sicherheitsrelevante) Probleme baulich zu beheben und um Fahr- und Betriebspersonal zu finden und auszubilden.
Unter heutigen Bedingen ein aussichtsloses Unterfangen ...

Falsch! Man könnte ja durchaus das Personal von der S-Bahngesellschaft übernehmen. Warum sollte es unattraktiver sein für ein kommunales Unternehmen zu arbeiten als für eine GmbH in Hand einer staatlichen AG? Man muss es ja auch nicht von heute auf morgen machen, sondern mit einem geregelten Betriebsübergang über mehrere Jahre!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
19.02.2020 12:23
Zitat
Nemo


Falsch! Man könnte ja durchaus das Personal von der S-Bahngesellschaft übernehmen. Warum sollte es unattraktiver sein für ein kommunales Unternehmen zu arbeiten als für eine GmbH in Hand einer staatlichen AG?

Da würde ich gerne mal die hier schreibenden BVGer und BTer fragen, welche Möglichkeiten sie bei Fahrdienstuntauglichkeit haben.

Ich habe nun von einigen Kollegen gehört, dass sie im Falle des Falles wohl eher zu einem anderen DB EVU gehen würden. Einerseits wegen der Sicherheit, andererseits wegen der Sozialleistungen.

Persönlich halte ich den Vorschlag der Linken aus objektiver Sicht für den besten, von dem der Fahrgast am Ende auch tatsächlich profitieren könnte.
Zitat
Railroader
Zitat
Nemo


Falsch! Man könnte ja durchaus das Personal von der S-Bahngesellschaft übernehmen. Warum sollte es unattraktiver sein für ein kommunales Unternehmen zu arbeiten als für eine GmbH in Hand einer staatlichen AG?

Persönlich halte ich den Vorschlag der Linken aus objektiver Sicht für den besten, von dem der Fahrgast am Ende auch tatsächlich profitieren könnte.

Ich weiß, spelling flames sind lame, aber "Persönlich halte ich .... aus objektiver Sicht" ist ein Widerspruch in sich.

Ansonsten: es gehören hier (mindestens) zwei dazu
a) muss das Land den Betrieb überhaupt übernehmen wollen und
b) muss die DB den Laden überhaupt loswerden wollen.

Das halte ich schon für völlig illusorisch.

Und wenn, kann es eh nur um Fahrzeuge, Fahrbetrieb gehen. Das Netz samt Bahnhöfen bekommt das Land sowieso nicht.
Zitat
der weiße bim
Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte.
Ja, ich erinnere mich :)

Allerdings erinnere ich mich durchaus auch an:
Zitat
der weiße bim
mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte

Zuerst wurde doch auch nur die S2 verkürzt von Anhalter Bahnhof bis Lichtenrade betrieben, die restlichen Strecken (sprich Friedrichstraße - Wannsee und Anhalter Bahnhof - Wannsee) kamen erst viele Monate später stückchenweise ans Netz, oder?

Damals war West-Berlin etwas kleiner, es gab noch Buslinien parallel zu den S-Bahn Strecken. In der heutigen Zeit wäre sowas die Wiederholung von 2009... :)

~ Mariosch
Zitat
Mariosch
(...)

Allerdings erinnere ich mich durchaus auch an:
Zitat
der weiße bim
mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte

Zuerst wurde doch auch nur die S2 verkürzt von Anhalter Bahnhof bis Lichtenrade betrieben, die restlichen Strecken (sprich Friedrichstraße - Wannsee und Anhalter Bahnhof - Wannsee) kamen erst viele Monate später stückchenweise ans Netz, oder?

Damals war West-Berlin etwas kleiner, es gab noch Buslinien parallel zu den S-Bahn Strecken. In der heutigen Zeit wäre sowas die Wiederholung von 2009... :)

~ Mariosch

Friedrichstraße - Charlottenburg wurde auch sofort (also ab dem 9.01.1984) weiter betrieben, am 1. Mai 1984 ging es dann wieder nach Wannsee sowie von Lichtenrade nach Gesundbrunnen, ab 1. Oktober 1984 weiter nach Frohnau und ab 1. Februar 1985 wieder vom Anhalter Bahnhof nach Wannsee (rechtzeitig vor der Abgeordnetenhauswahl vom 10. März 1985).
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
19.02.2020 13:05
Zitat
Global Fisch


Ich weiß, spelling flames sind lame,

Offenbar genauso wie Begriffe in deutscher Sprache. ;) Was bitte sind "spelling flames"?

Zitat
Global Fisch
aber "Persönlich halte ich .... aus objektiver Sicht" ist ein Widerspruch in sich.

Stimmt, die Formulierung war ungünstig. Gemeint ist: als Mitarbeiter finde ich es blöd, als Fahrgast gar nicht mal so schlecht, im Gegensatz zu den anderen Ausschreibungsideen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 19.02.2020 13:06 von Railroader.
Zitat
Railroader
Zitat
Global Fisch


Ich weiß, spelling flames sind lame,

Offenbar genauso wie Begriffe in deutscher Sprache. ;)

Ja, lieber Railroader. ;)


Zitat
Railroader
Was bitte sind "spelling flames"?

Streitereien um Rechtschreibung (bzw, hier Formulierungsdetails). Ich kenne den Spruch nur auf englisch. Stehende Redewendung.


Zitat
Railroader
Zitat
Global Fisch
aber "Persönlich halte ich .... aus objektiver Sicht" ist ein Widerspruch in sich.

Stimmt, die Formulierung war ungünstig. Gemeint ist: als Mitarbeiter finde ich es blöd, als Fahrgast gar nicht mal so schlecht, im Gegensatz zu den anderen Ausschreibungsideen.

Ich wüsste wiederum nicht, was ich als Fahrgast in einem Verkehrsverbund (also mit bestellten Leistungen und festgelegten Tarifen) davon habe, ob ich mit einem kommunalen Unternehmen (BVG), einem privatrechtlich orientierten Unternehmen in staatlicher Hand (DB) oder einem privatrechtlichen Unternehmen in anderer Hand fahre. Ich merke das nicht.

Natürlich finde ich mal das eine Unternehmen besser als das andere, aber das ändert sich. Mal fand ich das Angebot der S-Bahn deutlich überzeugender, paar Jahre später wieder das der BVG; als vor gut 20 Jahren die ersten privaten Bahnen im Land aufkamen, hatten diese den besseren Service als die DB. Aber nichts davon war dauerhaft.

Und das "als Mitarbeiter finde ich es blöd" stimmt mich nachdenklich. Du wirst wissen, wovon Du schreibst. Viel besser als ich. Aber warum können private Unternehmen in Hinblick auf Sicherheit und Sozialleistungen besser sein als kommunale? (Vermutlich ähnlicher Effekt wie bei der aktuellen Vivantes-Geschichte).
Zitat
Mariosch
Zitat
der weiße bim
Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte.
Ja, ich erinnere mich :)

Allerdings erinnere ich mich durchaus auch an:
Zitat
der weiße bim
mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte

Zuerst wurde doch auch nur die S2 verkürzt von Anhalter Bahnhof bis Lichtenrade betrieben, die restlichen Strecken (sprich Friedrichstraße - Wannsee und Anhalter Bahnhof - Wannsee) kamen erst viele Monate später stückchenweise ans Netz, oder?

Der eingeschränkte Betrieb kam aber im wesentlichen 1980, nicht erst mit der Betriebsübernahme durch die BVG. Bis 1984 gab es noch Heiligensee-Lichterfelde Süd, dafür aber war die Wannseebahn schon seit 1980 weg. Dass die BVG dafür einige Monate zur Reaktivierung brauchte, ist doch normal.
Zitat
Global Fisch
Zitat
Mariosch
Zitat
der weiße bim
Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte.
Ja, ich erinnere mich :)

Allerdings erinnere ich mich durchaus auch an:
Zitat
der weiße bim
mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte

Zuerst wurde doch auch nur die S2 verkürzt von Anhalter Bahnhof bis Lichtenrade betrieben, die restlichen Strecken (sprich Friedrichstraße - Wannsee und Anhalter Bahnhof - Wannsee) kamen erst viele Monate später stückchenweise ans Netz, oder?

Der eingeschränkte Betrieb kam aber im wesentlichen 1980, nicht erst mit der Betriebsübernahme durch die BVG. Bis 1984 gab es noch Heiligensee-Lichterfelde Süd, dafür aber war die Wannseebahn schon seit 1980 weg. Dass die BVG dafür einige Monate zur Reaktivierung brauchte, ist doch normal.

Ja, insbesondere bei der Wannseebahn hat man sehr schnell gute Arbeit geleistet. Ein Jahr nach der Übernahme war Eröffnung. Heiligensee und Lichterfelde Süd hat man erstmal dem Fahrzeugmangel geopfert.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Mariosch
Zitat
der weiße bim
Das hat 1984 schon mal funktioniert, als das Land Berlin ein desolates Teilnetz mit uralten Fahrzeuge übernahm und einen Eigenbetrieb mit der Betriebsführung beauftragte.
Ja, ich erinnere mich :)

Allerdings erinnere ich mich durchaus auch an:
Zitat
der weiße bim
mehrere Jahre, in denen nur ein stark eingeschränkter Betrieb angeboten werden konnte

Zuerst wurde doch auch nur die S2 verkürzt von Anhalter Bahnhof bis Lichtenrade betrieben, die restlichen Strecken (sprich Friedrichstraße - Wannsee und Anhalter Bahnhof - Wannsee) kamen erst viele Monate später stückchenweise ans Netz, oder?

Damals war West-Berlin etwas kleiner, es gab noch Buslinien parallel zu den S-Bahn Strecken. In der heutigen Zeit wäre sowas die Wiederholung von 2009... :)

~ Mariosch

Da es rechtlich nicht möglich ist, die S-Bahn einfach so bei der DB zu lassen, droht uns ein Betriebsübergang nach Wechsel des Betreibers mit den entsprechenden Folgen alle 15 Jahre! Da ist es doch besser, dieses Chaos nur einmal zu haben, beim Übergang auf einen kommunalen Betreiber!

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Global Fisch
Ich wüsste wiederum nicht, was ich als Fahrgast in einem Verkehrsverbund (also mit bestellten Leistungen und festgelegten Tarifen) davon habe, ob ich mit einem kommunalen Unternehmen (BVG), einem privatrechtlich orientierten Unternehmen in staatlicher Hand (DB) oder einem privatrechtlichen Unternehmen in anderer Hand fahre. Ich merke das nicht.
Als Fahrgast solltest du das auch nicht merken, wenn das Unternehmen seinen Job vernünftig macht.

Der Unterschied besteht - theoretisch - in der Tatsache, dass das kommunale Unternehmen anders als das privatrechtliche im allgemeinen keinen Gewinn machen möchte bzw muß. Heißt, das Geld, was beim privatrechlichen Unternehmen als Gewinn abgeführt wird, kann beim kommunalen Unternehmen für andere Dinge wie Instandsetzung und Angebotserweiterungen genutzt werden.
Es gibt außerdem auch nicht so den Drang, alles bis zum Quietschen zu optimieren um noch ein paar € mehr Gewinn rauszupressen.


Leider ist das ganze auch nur theoretisch - denn das es auch bei einem Kommunalen Unternehmen bis kurz vor die Belastungsgrenze quietschen kann sieht man ja an der BVG. :)

Zitat
Nemo
Da es rechtlich nicht möglich ist, die S-Bahn einfach so bei der DB zu lassen, droht uns ein Betriebsübergang nach Wechsel des Betreibers mit den entsprechenden Folgen alle 15 Jahre! Da ist es doch besser, dieses Chaos nur einmal zu haben, beim Übergang auf einen kommunalen Betreiber!
Wobei das Unternehmen im Rahmen der Ausschreibung schon nachweisen sollte, dass sie in der Lage sind, den Betrieb zu führen. Wer sich entsprechend bewirbt, hat hoffentlich schon Erfahrung als EVU und beginnt nicht erst mit Gewinn der Ausschreibung, sich in die Thematik überhaupt einzulesen :)

Bei einem neuen Landesunternehmen wäre das aber leicht überspitzt gesagt so. Außer man überträgt es der BVG (die schonmal gesagt hat, sie haben dafür keine Kapazität) bzw holt von dort Leute - die dann vermutlich wieder bei der BVG fehlen.
Wie gesagt, Landesunternehmen fände ich gut, habe nur leichte Zweifel daran, ob man das ohne längerfristige Vorbereitung (wann laufen die Verträge der beiden Teilnetze aus? 2023?) in dieser Stadt gebacken kriegt...

~ Mariosch
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
19.02.2020 14:52
Zitat
Global Fisch

Streitereien um Rechtschreibung (bzw, hier Formulierungsdetails). Ich kenne den Spruch nur auf englisch. Stehende Redewendung.

Danke für die Erläuterung. Wieder was dazugelernt. ;-)

Zitat
Global Fisch
Ich wüsste wiederum nicht, was ich als Fahrgast in einem Verkehrsverbund (also mit bestellten Leistungen und festgelegten Tarifen) davon habe, ob ich mit einem kommunalen Unternehmen (BVG), einem privatrechtlich orientierten Unternehmen in staatlicher Hand (DB) oder einem privatrechtlichen Unternehmen in anderer Hand fahre. Ich merke das nicht.

Nun ja, ich hatte ja aus meiner Sicht schon oft dargestellt, wo ich die Probleme bei einer Aufteilung in viele verschiedene Betreiber sehe, die wir ja jetzt schon haben und mit zunehmenden Verantwortlichkeiten mE noch schwieriger würden. Das ist eben meine Sicht, die durch Erfahrungen im täglichen Betrieb zustande kommt. Wenn ich mich recht erinnere, siehst du das anders, was ja auch in Ordnung ist. Persönlich, also ganz subjektiv, sehe ich die Vorteile eines zuverlässigen Betriebes eher bei einem Anbieter aus einer Hand, zumindest, was Fahrleistungen und Disposition betrifft. Das muss aber nicht per se in den Händen der GmbH liegen.

Zitat
Global Fisch
Und das "als Mitarbeiter finde ich es blöd" stimmt mich nachdenklich. Du wirst wissen, wovon Du schreibst. Viel besser als ich. Aber warum können private Unternehmen in Hinblick auf Sicherheit und Sozialleistungen besser sein als kommunale? (Vermutlich ähnlicher Effekt wie bei der aktuellen Vivantes-Geschichte).

Nicht unbedingt private Unternehmen, eher große. Das Risiko, seine Fahrtauglichkeit zu verlieren, ist relativ groß. Mit der EU-Richtlinie wurden die gesundheitlichen Voraussetzungen auch nochmal verschärft. Die Termine beim Bahnarzt alle 3, im Alter jedes Jahr, werden also immer von einer Unsicherheit begleitet. Und wer weiß schon, wie fahrdiensttauglich man nach einigen Personenunfällen ist? Bei der DB habe ich die Möglichkeit, mich bundesweit im Konzern im Falle des Falles zu bewerben, was mir eben größere Chancen ermöglicht. Von daher würde es mich ja interessieren, wie die Umschulungsmöglichkeiten bei BVG und BT aussehen, um einen Vergleich zu haben. Zudem ist eben die DB auch bei einem Wohnortwechsel recht flexibel, ich bin nicht an Berlin gebunden. Das sind aus meiner Sicht schon Vorteile, die mich bei einem Betreiberwechsel dazu veranlassen würden, die Berliner S-Bahn zu verlassen.
Zitat
Railroader
Zitat
Global Fisch
Ich wüsste wiederum nicht, was ich als Fahrgast in einem Verkehrsverbund (also mit bestellten Leistungen und festgelegten Tarifen) davon habe, ob ich mit einem kommunalen Unternehmen (BVG), einem privatrechtlich orientierten Unternehmen in staatlicher Hand (DB) oder einem privatrechtlichen Unternehmen in anderer Hand fahre. Ich merke das nicht.

Nun ja, ich hatte ja aus meiner Sicht schon oft dargestellt, wo ich die Probleme bei einer Aufteilung in viele verschiedene Betreiber sehe, die wir ja jetzt schon haben und mit zunehmenden Verantwortlichkeiten mE noch schwieriger würden. Das ist eben meine Sicht, die durch Erfahrungen im täglichen Betrieb zustande kommt. Wenn ich mich recht erinnere, siehst du das anders, was ja auch in Ordnung ist. Persönlich, also ganz subjektiv, sehe ich die Vorteile eines zuverlässigen Betriebes eher bei einem Anbieter aus einer Hand, zumindest, was Fahrleistungen und Disposition betrifft. Das muss aber nicht per se in den Händen der GmbH liegen.

Wie auch immer: das sind Fragen, die uns als verkehrspolitisch Interessierte beschäftigen. Rein als Fahrgast aber kann das ziemlich egal sein, wer nun gerade fährt.
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
19.02.2020 16:09
Zitat
Global Fisch


Wie auch immer: das sind Fragen, die uns als verkehrspolitisch Interessierte beschäftigen. Rein als Fahrgast aber kann das ziemlich egal sein, wer nun gerade fährt.

Am Ende hat der Fahrgast eben ein Interesse an einem zuverlässigen Betrieb. Den sehe ich mit nur einem Betreiber eher gewährleistet.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen