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Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
geschrieben von dubito ergo sum 
Naja, Werkstätten + Schienenanbindung. Wie lange letzteres dauert, wissen wir alle (Planfeststellungsverfahren).
Zitat
TomB
Naja, Werkstätten + Schienenanbindung. Wie lange letzteres dauert, wissen wir alle (Planfeststellungsverfahren).

Die Schienenanbindung ist doch schon da und Werkstätten wurden seit der Bahnreform schon mehrere neu gebaut. Das ist kein Vergleich mit einer komplett neuen Strecke. Zwischen Autobahn und Bahntrasse an der Schönerlinder Str. ist die Zahl der Betroffenen, also Einwendungsberechtigten, auch nicht sonderlich groß.

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Zitat
Jay
Zitat
TomB
Naja, Werkstätten + Schienenanbindung. Wie lange letzteres dauert, wissen wir alle (Planfeststellungsverfahren).

Die Schienenanbindung ist doch schon da .

Bloß erreicht im Normalbetrieb kein Stadtbahnzug die Strecke Richtung Oranienburg. Möchtest Du das Risiko eingehen, einzig und allein auf die einzige Schienenanbindung der Stadtbahn auf die Gleise Richtung Oranienburg über die Kurve Südring - Richtung Charlottenburg zu setzen? Eine andere besteht doch wohl nicht? Dazu ist ja gerade angeführt worden, dass die Verlängerung von Wartenberg über das Karower Kreuz erforderlich ist, um einen einigermaßen stabilen und sicheren Zulauf der Bahnen zum geplanten Instandhaltungswerk zu sichern. Ohne diesen Neubau über das Karower Kreuz halte ich die Variante für ziemlich tot geboren.

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Jay
Zitat
TomB
Naja, Werkstätten + Schienenanbindung. Wie lange letzteres dauert, wissen wir alle (Planfeststellungsverfahren).

Die Schienenanbindung ist doch schon da und Werkstätten wurden seit der Bahnreform schon mehrere neu gebaut. Das ist kein Vergleich mit einer komplett neuen Strecke.

Zur Anbindung an das "Teilnetz Stadtbahn" sind aber in Form der verlängerten S75 sehr wohl ein paar Meter komplett neue Strecke nebst Umbau des Karower Kreuzes notwendig. Oder möchtest Du mit den Stadtbahn-Zügen jedesmal eine Betriebsfahrt über Wannsee, mindestens aber Halensee oder Treptower Park nebst Kehren veranstalten?

Viele Grüße
Arnd
Zitat
Arnd Hellinger
Oder möchtest Du mit den Stadtbahn-Zügen jedesmal eine Betriebsfahrt über Wannsee, mindestens aber Halensee oder Treptower Park nebst Kehren veranstalten?

Stimmt, Wannsee oder Treptower Park geht auch noch, da hatte ich nicht dran gedacht, aber beide zusätzlichen Möglichkeiten lösen kaum das Problem.

Mit besten Grüßen

phönix



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2020 00:02 von phönix.
Zitat
Jay
Zitat
TomB
Naja, Werkstätten + Schienenanbindung. Wie lange letzteres dauert, wissen wir alle (Planfeststellungsverfahren).

Die Schienenanbindung ist doch schon da und Werkstätten wurden seit der Bahnreform schon mehrere neu gebaut. Das ist kein Vergleich mit einer komplett neuen Strecke. Zwischen Autobahn und Bahntrasse an der Schönerlinder Str. ist die Zahl der Betroffenen, also Einwendungsberechtigten, auch nicht sonderlich groß.

Also zu einer Werkstatt gehören auch ein paar Gleise mehr. Und ein guter Vergleich ähnlicher oder vielleicht sogar kleinerer Dimension ist doch die geplante Abstellanlage in Schönholz der DB. Von Plaunung bis Inbetriebnahme zieht sich das.
Hier schreibt jemand was dazu:
[www.bahninfo-forum.de]
Planung startete 2019, IBN für 2026 geplant.

Daher die ernst gemeinte Frage, ob ein Dritter sich realistischerweise bewerben könnte, wenn man jetzt nicht sofort beginnt mit der Werkstatt.
Und interessant wird ja auch während und nach Corona, welches EVU Interesse bekunden wird.
Zitat
phönix
Zitat
Arnd Hellinger
Oder möchtest Du mit den Stadtbahn-Zügen jedesmal eine Betriebsfahrt über Wannsee, mindestens aber Halensee oder Treptower Park nebst Kehren veranstalten?

Stimmt, Wannsee oder Treptower Park geht auch noch, da hatte ich nicht dran gedacht, aber beide zusätzlichen Möglichkeiten lösen kaum das Problem.

Welches Problem? Die neue Werkstatt Schönerlinder Str. ist primär für den Aufwuchs im Fahrzeugpark gedacht und im Nordsüd-System fehlt es aktuell an Abstellkapazität, während die Stadtbahn ausreichend hat. Der Standort genießt sogar den Vorteil unabhängig über zwei Strecken (Hohen Neuendorf, Blankenburg) erreichbar zu sein, was sonst nur auf Wannsee zutrifft. Das ist für den Betriebsstart völlig ausreichend, auch wenn die Luxusvariante einer 3. Anbindung über Wartenberg natürlich "nice to have" ist.

Was meint ihr denn, wie es aktuell läuft? Die GmbH beamt die Züge doch nicht durch die Gegend, sondern nimmt selbstverständlich auch Überführungsfahrten zwischen den Werken bzw. Zuführungsfahrten zu den Werken vor. Zugfahrten durchzuführen ist schon etwas einfacher, als Astronauten zur ISS zu bringen.

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Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Anonymer Benutzer
Re: Die nächste Grundsatzdebatte zur S-Bahn
03.05.2020 00:48
Zitat
Jay
und im Nordsüd-System fehlt es aktuell an Abstellkapazität

Wo fehlt es da genau?
Zitat
Jay
Die Schienenanbindung ist doch schon da und Werkstätten wurden seit der Bahnreform schon mehrere neu gebaut.

Nie an neuen Standorten.
Ideal für das Stadtbahnsystem wäre die stillgelegte und dem Verfall ausgesetzte Triebwagenhalle Hundekehle, über den viergleisigen S-Bahnhof Grunewald betriebstechnische hervorragend an die Strecke von und nach Westkreuz angebunden.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim

Ideal für das Stadtbahnsystem wäre die stillgelegte und dem Verfall ausgesetzte Triebwagenhalle Hundekehle, über den viergleisigen S-Bahnhof Grunewald betriebstechnische hervorragend an die Strecke von und nach Westkreuz angebunden.

Bloß befindet sich diese nicht im Eigentum des Landes Berlin und müsste erst erworben werden. Der Erwerb wäre wahrscheinlich (?) sogar deutlich günstiger, als die Schaffung der Infrastruktur Wartenberg über das Karower Kreuz zum neuen Instandsetzungswerk (wenn die Fläche nicht für andere Zwecke vorgesehen ist). Aber eigentlich sollte man das auf Senatsseite durchgerechnet haben.
[www.google.com]

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
phönix
Der Erwerb wäre wahrscheinlich (?) sogar deutlich günstiger, als die Schaffung der Infrastruktur Wartenberg über das Karower Kreuz zum neuen Instandsetzungswerk
Die Frage wäre halt, ob die DB verkaufen will... am Ende haben sie doch mehr davon, wenn sie ein Zauneidechsenschutzgebiet draus machen.

Ist natürlich auch alles eine Frage, wie die Ausschreibung am Ende tatsächlich gestaltet wird, aber: wenn ich zwei Bewerber habe, von denen Bewerber B zwar das minimal bessere Angebot hat, ich aber auf eigene Kosten für 80-120 Mio noch eine Betriebswerkstatt bauen und das Personal dafür anwerben muß... besteht dann nicht eventuell die Tendenz zum anderen Bewerber, der bereits voll ausgestattete Betriebswerkstätten samt Fachpersonal mitbringt?

~ Mariosch
S-Bahn bisher zu 94% pünktlich.
Also inkl. 180 Sekunden Verzögerung.
[www.bz-berlin.de].

Waren es 2019 nicht 96%?
Zitat
Railroader
Zitat
Jay
und im Nordsüd-System fehlt es aktuell an Abstellkapazität

Wo fehlt es da genau?

ZBA Nordbahnhof. Spätestens wenn der Heuboden an die S21 angeschlossen wird, braucht man neue Abstellgleise.
Ich find:
Wir müssen akzeptieren, dass das Netz DB Netz gehört. Wir müssen akzeptieren, dass die Werkstätten nun mal der S-Bahn (oder auch DB Netz?) gehören. Wir müssen akzeptieren, dass DB nicht verkaufen wird.

Wenn jetzt eh neue Kapazitäten und eine neue moderne Werkstatt gebraucht wird und an der Schönerlinder Str. mit Anschluss an das Nord-Süd-Netz die sich so oder so gut realisieren lässt, dann gerne und dann kann das Nord-Süd-Netz gerne auch einen anderen Betreiber bekommen.

Aber wenn es auf der Stadtbahn nur durch absurde Überführungsfahrten über Wartenberg oder Wannsee oder Wuppertal ;-) zu machen ist, dann hat die S-Bahn Gmbh halt den Vorteil und soll die Ausschreibung gewinnen.

Oder wollen wir die Stadtbahn auch untertunneln um von DB Netz AG unabhängig zu sein???
Hallo,

bin sehr gespannt,wie das ganze finanziert werden soll.
Für einen "Drittanbieter" müßte das schon zu DDR Zeiten geplante S-Bw Berlin-Buchholz entstehen. Kosten trägt wer?
Sollte wie vermutet die S-Bahn Berlin GmbH das Rennen machen, wird es wahrscheinlich sein, das die Twh Hundekehle bis 2030 saniert und die Gleisanlagen wieder auf "alte" Größe hergerichtet werden, da möglicher Weise der Fahrzeugbestand aufgestockt werden soll?

Gruß
Bernd

PM zur Ausschreibung:
[www.berlin.de]
Zitat
PassusDuriusculus
Ich find:
Wir müssen akzeptieren, dass das Netz DB Netz gehört. Wir müssen akzeptieren, dass die Werkstätten nun mal der S-Bahn (oder auch DB Netz?) gehören. Wir müssen akzeptieren, dass DB nicht verkaufen wird.

Wenn jetzt eh neue Kapazitäten und eine neue moderne Werkstatt gebraucht wird und an der Schönerlinder Str. mit Anschluss an das Nord-Süd-Netz die sich so oder so gut realisieren lässt, dann gerne und dann kann das Nord-Süd-Netz gerne auch einen anderen Betreiber bekommen.

Aber wenn es auf der Stadtbahn nur durch absurde Überführungsfahrten über Wartenberg oder Wannsee oder Wuppertal ;-) zu machen ist, dann hat die S-Bahn Gmbh halt den Vorteil und soll die Ausschreibung gewinnen.

Oder wollen wir die Stadtbahn auch untertunneln um von DB Netz AG unabhängig zu sein???

Die Gleise und Zugbildungsanlagen gehören DB Netz, die Bahnsteige DB Station und Service, das Stromnetz ist DB Energie unterstellt und die Werke gehören der S-Bahn. DB Systel betreibt Telefonie & IT, DB Services die Reinigung und DB Sicherheit (mit Sub-Unternehmern) wird gemäß Vertragslage eingekauft.

Also nein, von der divisionalisierten DB mit ihren vielen intern selbst geschaffenen und für Konzerntöchter verpflichtend vorgegebenen Schnittstellen können wir uns garantiert nicht unabhängig machen. ;-)

Aber bitte bitte das Thema "Überführungsfahrten" nicht überbewerten. Die gibt es, unabhängig davon wer die Ausschreibung gewinnt, immer zum ausgewählten Werkstattstandort. DB Regio Nordost (nebenbei die Muttergesellschaft der S-Bahn ;-)) fährt täglich Leerzüge zwischen Potsdam und Lichtenberg. Auch die S-Bahn macht Überführungsfahrten zu ihren Außenstandorten Oranienburg und Erkner. Von der BVG fangen wir lieber gar nicht erst an.

Die Öffnung der Werke der S-Bahn für Mitbeweber könnte auch bald verpflichtend geregelt sein. Hier besteht aber in der Tat trotzdem ein gewisser Wettbewerbsnachteil für die Mitbewerber, da die S-Bahn die Angebote kennt, die sie den Mitbietern für die Werkstattnutzung macht.

Der Verkauf der S-Bahn an das Land Berlin, sehe ich (abgesehen von der Finanzierungsfrage) auch weiterhin nicht. Weder die DB AG noch der Eigentümer Bund, vertreten durch das CSU-geführte Bundesverkehrsministerium, haben ein Interesse am Verkauf.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass andere Unternehmen als die S-Bahn Berlin GmbH
zum Zuge kommen bei den 4 Losen. Da die Züge dem Land gehören, ist das Aufgabenspektrum
schon sehr klein pro Los und somit überschau- und kalkulierbar.

Da umfangreiche Übernahme- und Garantievereinbarungen für das Personal Teil der Ausschreibung
sind, frage ich mich, ob die DB jetzt ihre Personalkosten offenlegen muss; andernfalls können
andere Bieter die o. g. Vereinbarungen gar nicht einkalkulieren.

Was sind denn die Entscheidungskriterien? Der Preis? Beim EVU dann also nur die Personalkosten.
Denn keine Züge, keine Werkstatt, nur TF, Disponenten etc. Wenn die aber feststehen gemäß
o. g. Vereinbarungen, wie viel Spielraum beim Angebot bleibt dann noch?

Da die DB gute Tarifverträge hat, wird sie sich wohl schwer tun, ein "günstiges" Angebot
abgeben zu können, wenn ausschließlich die Personalkosten entscheidend sind.
Hallo,

vielleicht habe ich was überlesen, aber wo liegt denn eigentlich der zweite geplante Werkstatt-Standort? In der Meldung heißt es ja "mindestens einen neuen optionalen Werkstattstandort pro Teilnetz".

Vielleicht ist das ja das Entgegenkommen gegenüber dem zuletzt wieder zögerlichen Brandenburg, dass der zweite Standort (für das System Stadtbahn) in Brandenburg liegt. Der für das System Nord-Süd vorgesehene Standort ist ja offensichtlich an der Schönerlinder Straße auf Berliner Gebiet. Mit der Erwähnung eines zweiten Standortes ist ggf. auch die zunächst geplante Anbindung von dort nach Wartenberg wieder vom Tisch.

Viele Grüße
André
Waßmannsdorf ist schon seit einer Weile im Gespräch.

siehe hier:
[www.bahninfo-forum.de]



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2020 15:12 von PassusDuriusculus.
Zitat
PassusDuriusculus
Wir müssen akzeptieren, dass die Werkstätten nun mal der S-Bahn (oder auch DB Netz?) gehören. Wir müssen akzeptieren, dass DB nicht verkaufen wird.

Die DB bzw. die S-Bahn GmbH will ja nicht zwingend nicht verkaufen, aber sie wäre dumm, ihre Verkaufsbereitschaft jetzt öffentlich zu machen. Der Besitz der Werkstatt verschafft ihr zunächst mal einen Wettbewerbsvorteil bei der Ausschreibung. Wenn die Ausschreibung dennoch verloren gehen sollte, würden die Karte nocheinmal neu gemischt und die Aussichten für einen Verkauf oder eine teilweise Untervermietung stünden deutlich besser, denn warum sollte die S-Bahn GmbH unnötige Werkstattkapazitäten vorhalten?

Insofern kann es durchaus sinnvoll sein, eine neue Werkstatt jetzt zu planen, um die Drohkulisse aufrecht zu erhalten. Selbst wenn es am Ende doch die DB wird, dürften im Bewusstsein einer möglichen starken Konkurrenz andere Preise zu stande kommen.


Zitat
TomB
Da die DB gute Tarifverträge hat, wird sie sich wohl schwer tun, ein "günstiges" Angebot
abgeben zu können, wenn ausschließlich die Personalkosten entscheidend sind.

Es gibt auch Unternehmen im DB-Konzern, die andere Tarifverträge haben und mit denen der Konzern sich gern bei Ausschreibungen bewirbt. Insofern sind diese nicht zwingend gesetzt, aber die aktuellen Landesregierungen sind nicht unbedingt Fans solcher Trends.

Der Preis für den mangelnden Wettbewerb in den Gleichstrom-S-Bahnnetzen (in Berlin wie in Hamburg) lässt sich gut in den Konzernbilanzen ablesen. Während die Umsatzrendite für DB Regio insgesamt bei ca. 6 % liegt, werden hier 10-20 % erreicht und dadurch knapp die Hälfte des Jahresgewinns in diesen beiden Netzen erwirtschaftet.
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