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Minderleistungen S-Bahn 2018-01
geschrieben von Tradibahner 
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Railroader
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Bd2001
Das die S-Bahn unter Personalmangel leidet ist bekannt. Aber wenn es um die aktuelle Situation geht, dann verschweigt es die S-Bahn.

Dass die S-Bahn unter Personal- und Fahrzeugmangel leidet, hat sie doch aber tatsächlich selbst in diversen Interviews schon zugegeben? Du sagst doch selbst, es ist bekannt. Auch höre ich oft Ansagen, dass aufgrund eines Schadzuges, einer Weichen- oder einer Signalstörung Fahrten entfallen.

Aber ich weiß was ihr meint. Es geht darum, dass die S-Bahn nicht konkret am Bahnsteig sagt: "S45 nach Schönefeld muss leider wegen Personalmangel entfallen." […] Geht es darum, dass die Fahrgäste dann mehr Verständnis hätten? Das bezweifele ich. Dafür müssen sie ja schließlich auch kein Verständnis haben.

Nun stelle ich mir vor, ich setze meinen Zug aus, weil meine Fahrzeit am Limit ist und ich schlicht nicht weiterfahren darf. Ich räume meinen Zug und während dessen ertönt auf dem Bahnsteig die Ansage: "Wegen Personalmangel fällt dieser Zug leider aus!" Was würde dann passieren? Fahrgäste würden mich überreden wollen, weiterzufahren, es gäbe im besten Fall sachliche Diskussionen, im schlimmsten Fall verbale Auseinandersetzungen oder gleich die Faust aufs Auge. Nicht nur, dass diese Diskussionen am Bahnsteig dann Zeit kosten und die folgenden Züge aufhalten, im Zweifel geht das Personal dann bespuckt, beschimpft und vielleicht mit einem blauen Auge nach Hause.

Immerhin wissen die Fahrgäste, dass man bei Verkehrsmitteln in der Regel eine Höchst"lenk"zeit hat. Für die Eisenbahn trifft das zwar hauptsächlich über Tarifverträge und Arbeitszeitgesetz zu, allerdings will vermutlich auch kein Fahrgast, dass man nach 9,5 Stunden noch mal einmal Südkreuz und zurück fährt.

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Railroader
Nehmen wir dein Beispiel "Chaoswoche auf dem Ring". Ich erinnere mich. 2 Personenunfälle, Weichen- und Signalstörungen, jeweils an Nachmittagen. Ich fand' die Entscheidung der Leistelle, die Tageszuggruppen sofort abzustellen, damals als sehr sinnvoll.

Der Ring ist absolut störanfällig, es lässt sich schwer sortieren. Ich bin daher auch absolut gegen dieses Vollringkonzept. Auf dem Ring musst du gucken, dass jeder Tf nach einer gewissen, kürzeren Zeit als auf anderen Linien, auch abgelöst wird, zudem gibt es Einfädelungen von anderen Linien (S8, S85, damals S9), die die Verspätungen vom Ring übernehmen. Wenn du nun eine Signalstörung hast, die ein Fahren auf Sicht und damit eine längere Fahrzeit verursachen, macht es wenig Sinn, hier im 5-Minutentakt zu fahren. Der 5-Minutentakt ist hier dann vielleicht auf einer Seite des Rings noch durchführbar, auf der anderen Seite stapeln sich dann aber die Züge im Minutentakt und behindern sich. Ergebnis ist dann meist, dass wir irgendwann einen 1-1-1-1-1-20-10-Minutentakt haben.

Es ist auch keinem geholfen, wenn man die Tageszuggruppen wieder einsetzt und die Tf dann keine Ablösung bekommen, weil die planmäßigen Tf alle auf anderen Umläufen als geplant sind. Dann geht der Zug wieder raus, das Räumen behindert wieder die Folgezüge. Da ist mir dann ehrlich gesagt auch ein verlässlicher 10-Minutentakt lieber, als am Ende ein "Kneul" an Zügen auf der einen Seite zu haben, auf der anderen aber eine 20-Minutenlücke.

Zunächst zum Ring an sich: Ja, der Ring ist störanfällig. Allerdings liegt das nicht primär an dem Ein- und Ausfädeln der anderen Linien. Das geschieht auch auf der Stadtbahn und auf der Nord-Süd-Bahn, bei letzterer gibt es sogar auf allen Linien eingleisige Abschnitte, die teilweise noch von anderen Linien mitbenutzt werden (S8).

Das Problem ist, dass der Ring die Linie mit der vermutlich geringsten Reservezeit ist. Wie viel ungenutzte Aufenthaltszeitzeit in Summe (nach Abschluss des dem Fahrgastwechsels) hätte eine Ringumrundung, wenn man eine gute Auslastung hat? Vielleicht vier Minuten? Und das ist wahrscheinlich großzügig geschätzt. Vergleich das jetzt mal mit den Wendezeiten von der S7, die beispielsweise eine recht stabile Linie ist. Die hat meines Wissens nach 15 Min in Potsdam und 10 Min in Ahrensfelde bei einer Fahrtzeit von 150 Minuten. Das sind 16,7% der Fahrtzeit als Wendezeit.

Wenn wir das mal auf den Ring übertragen, bräuchte der Ring für die Gleiche Pufferzeit 10 Minuten je Ringumrundung! Selbst, wenn wir mal den Fahrtrichtungswechsel bei der S7 mit üppigen vier Minuten herausrechnen, kommen wir noch auf auf 7 Minuten. Bei zwei Zuggruppen auf der S41 und S42 wären das fast drei Reservezüge incl. Fahrpersonal, die man auf dem Ring abstellen könnte. Der Ring ist also unzuverlässig, weil man an den Pufferzeiten gespart hat.

Würden je in Westend, Gesundbrunnen und Tempelhof ein besetzter und einsatzbereiter Zug stehen, der operativ einsetzten könnte, müssten auch nicht so viele Leistungen ausfallen. Der Zug kann dann in die Lücke fahren, den verspäteten Zug nimmt man raus, der Tauschzug macht eine Umrundung und setzt dann wieder ein. Es ist aber auch klar, dass derzeit keine drei Reservezüge von irgendwo hergenommen werden können, außerdem gibt es außer in Gesundbrunnen und Treptower Park nirgendwo Infrastruktur, an der man eine Zugtausch auf dem Ring ohne 3 Minuten Zusatzverspätung gut hinbekommt. Wenn der Ring aber erst mal im 8/2-Takt nach einem Störungsereignis fährt, muss man den Zug eigentlich auch gar nicht in den Reservezug räumen, da kommt es erst mal darauf an, die Regelmäßigkeit wieder herzustellen.

Nun zum Abstellen der Zuggruppen: Meine Meinung nach stellt die S-Bahn nicht selektiv genug ab, sondern nimmt gleich eine ganze Zuggruppe raus, in der Hoffnung, dass sich alles "von alleine" stabilisiert. Wenn man nur die vom Pulk betroffenen Züge herausnehmen würde, hätte man auch weniger Personal, was man disponieren muss, um wieder auf die Linie in ihren Umläufen zu kommen. Oben genannte Reservezüge können dabei auch helfen.

Ich denke aber, dass man, wenn man eine Ringzuggruppe um 15 Uhr abstellt, dass man nach guten zwei Stunden in der Lage sein sollte, zumindest nach und nach den Betrieb wieder auf 5-Min-Takt hochzufahren. Das Personal ist ja im Grunde da, die Züge auch. Wenn ich nun jemand in Treptower Park ablösen soll, aber mein Zug jetzt in der Kehre Westend steht, muss ich da vielleicht erst einmal hinfahren, aber dann kann ich meinen Zug doch wieder einsetzten. Das geht vielleicht nicht auf allen Umläufen, aber was man als Fahrgast erwartet, ist, dass die S-Bahn zeigt, dass sie sich bemüht. Einzelne 10-Minuten-Lücken sind immerhin besser als eine ganze stehende Zuggruppe.

Das selbe trifft auch auf die Ausdünnungen auf den anderen Linien zu. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, dass es unmöglich war, neulich den Takt auf der S3 zumindest teilweise wieder auf 10-Minuten-Takt zu verdichten.

Die Zuverlässigkeit ist derzeit eben eher, sagen wir mal freundlich, für den Fahrgast nicht attraktiv. Wenn wir uns mal einen fiktiven Berufspendler Adlershof - Jungfernheide oder Karlshorst - Humboldhain vorstellen, dann wird der sicher nicht eine ganze Woche ohne Zugausfälle, Verspätungen, überfüllten Zügen, in die er nicht mehr rein passt oder vorzeitigen Wenden auskommen.

Was die Leute dann so wütend macht, und was sich bei Tradibahner hier auch entläd, ist, dass man sich sprichwörtlich verarscht fühlt, wenn man einen recht vollen Zug fahren lässt, weil man denkt, ach, wenn ich mich da jetzt noch reinquetsche wirds doch noch schlimmer, Zug fährt aus, Zugzielanzeiger springt um, nächster Zug verkehrt nach "Zug fällt aus". Oder, man steht 15 Minuten wegen einer Störung am Ringbahnsteig, Tf sagt, "Bitte nutzen sie auch den nachfolgenden Zug in wenigen Minuten", Ring fährt aus, Zugzielanzeiger: nächster Zug in 8 Minuten, halbe Stunde später am Ziel.

So etwas passiert dir zwei Mal, danach quetscht du dich einfach mit rein, egal ob der Zug dann noch zwei, drei Minuten Verspätung sammelt, weil das alle so machen. Immerhin weiß man ja nicht, wann der nächste Zug kommt, man vertraut der Information einfach nicht mehr.

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Olliver1977
Und das ist Tradibahners private Nachricht an mich. Damit hat er bewiesen, dass er nicht vernünftig diskutieren kann und beleidigend wird, wenn er keine Argumente mehr hat: "Ey du komischer Wicht du, für umsonst gibt es in diesem Forum die Option "Verberge Nachrichten dieses Benutzers", ich halte mich dran. Ansonsten lasse mich bitte in Frieden. Danke!"
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micha774
Melden, melden, melden. Ignorieren, ignorieren, ignorieren und nicht mehr zitieren und Ruhe ist. Ob das zitieren einer persönlichen Nachricht dazu beiträgt bezweifle ich aber.

Tradibahner hat aber recht. Ich lese seine Beiträge weiterhin gern und habe kein Problem damit. Also blendet seine Beiträge doch bitte einfach aus, wenn ihr sie nicht lesen wollt. Ich möchte weder, dass Tradibahner hier verscheucht wird, ich möchte genau so wenig eure Beiträge dazu lesen, wie ihr euch tagtäglich darüber aufregt, dass Tradibahner sich über Zugausfälle bei der S-Bahn aufregt. Letztere Beiträge tun noch weniger zur Sache, als lest entweder, was Tradibahner zu sagen hat, oder verbergt seine Beiträge. Ich würde gerne in diesem Thema auch eine sachliche Diskussion dazu weiterführen können, und dazu ist jeder eingeladen, sich zu beteiligen, sei es mit Ausfall-Meldungen, Sachlage-Berichten, Hintergrundinformationen, Lösungsvorschlägen und Meinungen. Ich denke, in der Hinsicht fällt auch allen etwas ein, was zum Thema beiträgt :)
Arec, ich bin bei Dir, wenn Du sagst, das Störungsmanagement und die Informationspolitik der S-Bahn sind unterirdisch - manchmal scheinbar auch gar nicht vorhanden. Worum es aber geht, ist die Art und Weise, wie Tradibahner sich darstellt. Seine Kritik selbst ist oft berechtigt, nur die Art und Weise, wie er sie äußert, ist - formulieren wir es höflich - äußerst undiplomatisch. Es gibt den Weg, Kritik sachlich zu äußern und es gibt Tradibahners Weg.

Dennis
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
28.01.2018 11:58
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jan1144
Erschwerend kommt hinzu, das er sogenannte Quellen hat, die aber schon lange nicht mehr bei der S-Bahn tätig sind. Und genau diese "Quellen" begeben sich in anderen Foren auf sein Niveau herunter.

Dann sollte sich der User Tradibahner aber darüber im Klaren sein, dass auch sehr viele Mitarbeiter einfach nen Haufen Gülle reden. Wie oft bin ich in der Meldestelle Ostbahnhof schon vor die Tür, weil ich so viel widerlegbaren Müll, der da verbreitet wurde, nicht mehr hören konnte. Alles anzweifeln was die S-Bahn sagt, aber alles unreflektiert glauben was ein mit dem Unternehmen unzufriedener (Ex-) Mitarbeiter sagt, scheint mir etwas inkonsequent.
@Arec, auch von mir ein Danke

@Railroader sich auch mal Gedanken gemacht, warum so viele Mitarbeiter das Unternehmen S-Bahn Berlin GmbH verlassen? Vielleicht auch mal darüber nachgedacht, ob deine Kollegen, was ja wohl die Mehrheit zu sein scheint, weshalb du vor die Tür gehst, Recht haben könnten? Das Du, warum auch immer, zu dicht an deinem Arbeitgeber stehst? Man verlangt von mir, mal meine Art und Weise zu überdenken, warum nicht auch du, warum man auf manche Ideen kommt, aber genauso, wie man mir unterstellt, ich wäre beratungsresistent, könnte ich dies auch anderen Usern unterstellen.

Sachliche Fragen und Ansatzpunkte, auf der garantiert wieder eine unsachliche Retourkutsche folgt, weil, man möchte mich ja aus dem Forum mobben, nur, freiwillig und jetzt erst Recht? NEIN. Denn so wie hier manche reagieren, erreicht man genau das Gegenteil.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



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Tradibahner
@Railroader sich auch mal Gedanken gemacht, warum so viele Mitarbeiter das Unternehmen S-Bahn Berlin GmbH verlassen? Vielleicht auch mal darüber nachgedacht, ob deine Kollegen, was ja wohl die Mehrheit zu sein scheint, weshalb du vor die Tür gehst, Recht haben könnten? Das Du, warum auch immer, zu dicht an deinem Arbeitgeber stehst? Man verlangt von mir, mal meine Art und Weise zu überdenken, warum nicht auch du, warum man auf manche Ideen kommt, aber genauso, wie man mir unterstellt, ich wäre beratungsresistent, könnte ich dies auch anderen Usern unterstellen.

Überall wird viel geredet. So wie Gerüchte unter den Mitarbeitern in quasi jedem Unternehmen umherziehen, die auf keine Kuhhaut gehen, sind Begründungen für Zugausfälle teilweise sehr komisch. Ein Ausfall "Verzögerung im Betriebsablauf" ist da schon mal ein nicht besetzter Umlauf, eine Verspätung eines Zugs, der vergessen wurde im Vorbereitungsdienst bereitzustellen und selbst abgeholt werden muss, ist auch mal eine "technische Störung am Fahrzeug".

Gerüchte, sowohl unter den Mitarbeitern als auch bei den Kunden werden natürlich befördert, wenn die Informationspoltik schlecht ist. Natürlich sagt das Sprichwort "wer einmal Lügt, den glaubt man nicht, auch wenn er die Wahrheit spricht", aber gerade Railroader hat hier ja auch deutliche und ehrliche Worte gefunden, und ich denke, die meisten Mitarbeiter, die jeden Tag bei den Störungen ganz vorne stehen, können schon unterscheiden zwischen Wahrheit und Vertuschung. Es gilt zudem immer die Unschuldsvermutung.

Zu Personalweggang kann ich sagen, dass ich gehört habe, dass mittlerweile auch die DB in viele Regionen eine nicht so dicke Personaldecke hat, wie sie gerne hätte. Zudem hat man bei der DB offenbar zumindest die Philosophie, lieber einem Versetzungswunsch zu entsprechen, als einen unzufriedenen Mitarbeiter zu haben, der dann irgendwann den Konzern ganz verlässt.

Problematisch ist nicht mal das Geld, ich denke, die Schichtarbeit ist einfach zu unattraktiv. Ich habe von jemanden gehört, der als Fernfahrer nicht unbedingt schlecht verdient hat. Im Endeffekt arbeitet er jetzt im Handwerk, damit er seine Familie abends und am Wochenende auch regelmäßig sehen kann. Jungen Leuten ohne Verpflichtungen mag es nichts ausmachen, aber wenn man älter wird, ist der Schichtdienst so wenig erträglich, dass selbst Geld nicht mehr hilft. Vielleicht muss man hier Modelle finden, Einsatz nur in einer Schichtlage beispielsweise. Oder am Besten gleich beide Partner anwerben und zusammen disponieren ;)
Ich habe nun in diesem Beitragsbaum kräftig ausgeholzt und möchte noch einmal an die hier im Forum gewünschten Umgangsformen erinnern. Ich hoffe, dass der Versuch mehrerer User zur Versachlichung wirkt, anderenfalls werde ich den Thread dann schließen.
Erinnert sei auch daran, dass Persönliche Nachrichten, die über das Forumsystem verschickt werden, in unserer Verantwortung liegen und wir auch dort zur Reaktion verpflichtet sind, sofern wir von rechtswidrigen Beiträgen (also auch Beleidigungen) Kenntnis erlangen. Wie ihr außerhalb dieses Forums miteinander umgeht, braucht uns dagegen glücklicherweise nicht zu interessieren.

Und ja, es ist auch für die Forumleitung auffällig, dass bestimmte User nur zu ganz bestimmten Anlässen, als Reaktion auf Beiträge bzw. zur Provokation eines einzelnen Users, aktiv werden.

Gruß, Tom Gerlich - Forummaster Berlin & stv. Forumleiter
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Railroader
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Bd2001
Das die S-Bahn unter Personalmangel leidet ist bekannt. Aber wenn es um die aktuelle Situation geht, dann verschweigt es die S-Bahn.

Dass die S-Bahn unter Personal- und Fahrzeugmangel leidet, hat sie doch aber tatsächlich selbst in diversen Interviews schon zugegeben? Du sagst doch selbst, es ist bekannt. Auch höre ich oft Ansagen, dass aufgrund eines Schadzuges, einer Weichen- oder einer Signalstörung Fahrten entfallen.

Wie gesagt, mit Áusnahme des Schadzuges alles externe Ursachen.

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Railroader
Aber ich weiß was ihr meint. Es geht darum, dass die S-Bahn nicht konkret am Bahnsteig sagt: "S45 nach Schönefeld muss leider wegen Personalmangel entfallen."

Dass das aus dem Grund auch passiert, stelle ich nicht in Abrede. Ich frage mich aber, worin in dieser Information der Mehrwert liegt? Geht es darum, dass die Fahrgäste dann sagen können: "Aha, ich wusste es doch!" Sie wussten es doch durch diverse Medienberichte auch so schon.

Geht es darum, dass die Fahrgäste dann mehr Verständnis hätten? Das bezweifele ich. Dafür müssen sie ja schließlich auch kein Verständnis haben.

Du meinst, die Fahrgäste haben mehr Verständnis, wenn eine pünktliche Bahn einfährt und ihnen wird mitgeteilt, daß die Weiterfahrt wegen Verzögerungen im Betriebsablauf ausfällt?

Da fragt man sich auch, welche Verzögerungen es denn gegeben hat, die den Zug zwar bis hierher aber nicht weiterfahren läßt.

Zu Deiner Frage nach dem Mehrwert: Bei einem Personalmangel kann man im Vorfeld genau sagen, welche Fahrten teilweise oder gar nicht stattfinden und der Fahrgast kann davon ausgehen, daß andere Fahrten nicht betroffen sind. Bei einer Weichenstörung z.B. kann man in der Regel davon ausgehen, daß alle Fahrten unregelmäßg sind oder ausfallen.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
28.01.2018 19:04
Verständnis ist in beiden Fällen nicht vorhanden, aber das Eskalationspotential in einem Fall deutlich höher. Es gibt auch nicht wenige Fahrgäste, die aggressiv werden, weil man nicht weiterfährt, obwohl man ihnen den großen Baum zeigt, der vor dem Zug liegt. Es gab auch schon Fälle, wo Fahrgäste gefordert haben, über einen ja ohnehin schon toten Menschen im Gleis hinwegzufahren.

Im Falle eines Aussetzens wegen fehlender Ablösung nenne ich gar keinen Grund. Ich erkundige mich vorher, wann der nächste Zug kommt und sage meinen Fahrgästen, dass der Zug heute leider schon vorzeitig enden muss und der nächste in X Minuten kommt. Erfahrungsgemäß ist das die bessere Alternative in dem Moment, die meisten Fahrgäste fragen dann nur nochmal, wann der nächste Zug kommt. Sobald ich da eine fehlende Ablösung erwähne ist von persönlichen Beschimpfungen, über aufhaltende Diskussionen bis hin zur Nötigung alles dabei. Damit ist letztendlich keinem geholfen. Wie erwähnt sollte die S-Bahn Fahrten, die wegen dieses Umstands ausfallen, auch wieder in die Betriebslage aufnehmen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2018 19:05 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
28.01.2018 19:24
Zitat
Bd2001

Wie gesagt, mit Áusnahme des Schadzuges alles externe Ursachen.

.

Es geht aber tatsächlich auch genau andersrum. Verspätungen und Ausfälle durch das Fehlverhalten von Fahrgästen laufen in der Regel auch unter "Verzögerungen im Betriebsablauf. Damit meine ich das Ziehen von Notbremsen, mit Flaschen die Türen blockieren, Türen aufhalten oder wie neulich in Gesundbrunnen: noch schnell in die hinterste sich schließende Tür springen, mit dem Gurt vom Rucksack hängen bleiben und dann nicht mehr raus kommen, weil die Türen sonst nur links aufgehen. Das hat dann auch noch mal ordentlich Verspätung verursacht.
Zitat
Bd2001
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Railroader
Zitat
Bd2001
Das die S-Bahn unter Personalmangel leidet ist bekannt. Aber wenn es um die aktuelle Situation geht, dann verschweigt es die S-Bahn.

Dass die S-Bahn unter Personal- und Fahrzeugmangel leidet, hat sie doch aber tatsächlich selbst in diversen Interviews schon zugegeben? Du sagst doch selbst, es ist bekannt. Auch höre ich oft Ansagen, dass aufgrund eines Schadzuges, einer Weichen- oder einer Signalstörung Fahrten entfallen.

Wie gesagt, mit Ausnahme des Schadzuges alles externe Ursachen.

Solange die S-Bahn Berlin keine Regressforderungen bei Weichen- und Signalstörungen stellen kann, würde ich das als interne Ursache bezeichnen.
Gibt es in dem Gesundbrunnen-Fall irgendeine Konsequenz für diesen Türaufhalter? Belehrung, Strafzahlung, Verwarnung? Beschimpfung?
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
28.01.2018 19:46
Nein, ich habe noch nie mitbekommen, dass es mehr als eine Belehrung gab. In der Regel ist ja auch kein Sicherheitspersonal vor Ort.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2018 19:47 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
28.01.2018 23:12
So, nun wieder langer Text zum Rest. ;-)


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Tradibahner

@Railroader sich auch mal Gedanken gemacht, warum so viele Mitarbeiter das Unternehmen S-Bahn Berlin GmbH verlassen?

Darüber muss ich mir gar nicht so viele Gedanken machen, da ich die Gründe von Etlichen, die es taten, kenne. Die Mehrzahl hatte einfach keine Lust, weiterhin nur um den Kirchturm zu fahren, nur Triebzüge und keine Loks zu fahren und ständig zu beschleunigen und zu bremsen. Viele wollen rumkommen, möglichst viele Baureihen erlernen, stellen sich eher schwere Loks, lange Güterzüge und weniger Konfrontation mit Fahrgästen vor. Andere sahen hier langfristig keine berufliche Perspektive und fühlten sich im Rahmen ihrer Fähigkeiten nicht genügend gefördert.

Ich kann dir aber sagen, dass die Fluktuation in allen S-Bahnbetrieben aus diesen Gründen sehr hoch ist. Das ist in Stuttgart, München oder FFM nichts anderes. Die Meisten, die die dreijährige Ausbildung gemacht haben, wollen richtige Loks fahren und sehen die S-Bahn nur als Zwischenstopp.

Und ich kann dir auch versichern, dass diejenigen, die am Lautesten meckern, in der Regel eben nicht diejenigen sind, die die Konsequenz ziehen und gehen.

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Tradibahner

Vielleicht auch mal darüber nachgedacht, ob deine Kollegen, was ja wohl die Mehrheit zu sein scheint, weshalb du vor die Tür gehst, Recht haben könnten?

Ich muss nicht darüber nachdenken, ob diejenigen Recht haben, wenn ich 80 Prozent der Aussagen schwarz auf weiß widerlegen kann. Wenn ein Kollege erzählt, er fühlt sich hier nicht genügend gefördert, kommt beruflich nicht weiter, kriegt zwar für jeden Fehler eine Rüge, aber nie ein Lob dafür, dass er ständig auf Frei kommt und Überstunden macht, hat das Substanz. Dann kann man dem Arbeitgeber nur dringend raten, auf den Kollegen zuzugehen und mal zu fragen, was man tun könnte, damit sich der Kollege wieder mit seinem Job identifiziert. Sonst ist er nämlich irgendwann weg.

Wenn jedoch ein Kollege lautstark durch den Raum brüllt, wie scheiße doch der Verein sei, er müsse schon wieder so früh um 4 Uhr anfangen, obwohl er da mit den Öffentlichen gar nicht rankommt, dies sei unmenschlich und würde nur bei der Berliner S-Bahn so gehandhabt und überall anders wäre es ja so viel besser, muss ich den Kollegen auch mal höflich darauf hinweisen, dass die Frühschichten bei Regio oder Fernverkehr in der Regel um kurz vor 3 beginnen und die Spätschichten um 0-2 Uhr enden. Und dieses dumme Gerede, alle Leute im Büro wären faul, unfähig und hätten keine Ahnung, kann ich auch nicht mehr hören. Es steht jedem Tf frei, sich die Prozesse in der BZ oder der Leitstelle anzusehen, einen Blick über den Tellerrand zu wagen und vielleicht selbst konstruktive Lösungsansätze zu äußern. Die Mühe hab ich mir damals jedenfalls gemacht, nachdem mir viele Entscheidungen auch schleierhaft vorkamen. Stammtischparolen bringen einen nicht weiter.

Oder wenn mal wieder ganze Unwahrheiten verbreitet werden, der Arbeitgeber hätte nun irgendwas gestrichen, was jetzt nicht mehr machbar sei. Einen Tag später frage ich mal beim Verantwortlichen nach ob das stimmt und bekomme die Antwort, dass das absoluter Quatsch sei, es bleibt alles wie bisher. Also hat man wieder viel Trara um nichts gemacht und alle verunsichert. Es fällt eben auch auf, dass das immer wieder die gleichen Kollegen in derselben Meldestelle sind. In anderen Meldestellen herrscht ein viel sachlicherer Ton.

Man kann den Kollegenkreis in 2 Gruppen unterteilen, die, die ihr Leben lang bei der S-Bahn waren, im letzten Jahrzehnt schwer enttäuscht wurden und das Vetrauen verloren haben. Manche davon sind dennoch aufgeschlossen, andere haben innerlich abgeschlossen. Ich kann das menschlich auch verstehen.

Die anderen Kollegen sind jene, die erst seit ein paar Jahren fahren. Sie kommen aus der freien Wirtschaft, haben ständig befristete Verträge bekommen, mussten unbezahlte Überstunden machen, durften nie krank werden und haben 'nen Appel und 'nen Ei verdient. Oder sie waren selbständig, hatten kaum Sicherheit und mussten ihren Rechnungen hinter rennen. Beide Gruppen haben ganz unterschiedliche Ansprüche und Erwartungen aufgrund ihrer Erfahrungen. Und das ist ja auch okay. Was ich nicht okay finde ist dieser Stil, den du ja auch irgendwo gut drauf hast, jedem, der sich nicht an irgendwelchen Stammtischparolen beteiligt und eine gemäßigte Meinung hat, zu unterstellen, er wäre arbeitgebernah. Das geht soweit, dass sich neue Kollegen wirklich fast schon vorwerfen lassen dürfen, dass sie ihren Job gerne machen und dafür schief angeguckt werden. Man redet ihnen ein, dass sie einen großen Fehler begangen, es bald bereuen werden und eh nicht lange machen werden. Sowas ist einfach unter aller Sau. Ich würde gerne mal einige "alte Hasen" ein paar Wochen in die freie Markwirtschaft zum Arbeiten schicken und dann mal gucken, was sie dann sagen.

Zitat
Tradibahner

Das Du, warum auch immer, zu dicht an deinem Arbeitgeber stehst?

Wie gesagt, das ist mir neu. Ich mache meinen Job ganz gern. Täte ich das nicht, wäre die logische Konsequenz, mir was anderes zu suchen. Die S-Bahn Berlin ist nicht mein erster Arbeitgeber als Lokführer und auch vor der DB hatte ich Jobs in ganz anderen Bereichen. Ich denke also schon, selbst entscheiden zu dürfen, wie schlimm es doch vergleichsweise ist und wie gut oder schlecht es mir mit dem Job geht. Die S-Bahn hat gegenüber anderen Verkehrsunternehmen Nach- aber auch Vorteile. So scheint es vielen S-Bahn-Tf wohl gar nicht bewusst, dass es so eine verbindliche Jahresplanung, die man individualisieren und Schichtlagen tauschen kann etc., in anderen Bereichen der Bahn so gar nicht gibt. Ich kenne Lokführer beim Fernverkehr, die 1-2 Wochen im Voraus überhaupt erst erfahren, in welcher Schichtlage sie arbeiten.



6 mal bearbeitet. Zuletzt am 28.01.2018 23:26 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
29.01.2018 00:40
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Arec


Zunächst zum Ring an sich: Ja, der Ring ist störanfällig. Allerdings liegt das nicht primär an dem Ein- und Ausfädeln der anderen Linien.

Natürlich, da hast du absolut recht. Primär liegt das an der fehlenden Pufferzeit. Die Idee, diese Zeiten einzubauen, gab es schon häufiger, allerdings soll es wohl im Verkehrsvertrag die Vorgabe geben, dass der Ring in 60 Minuten umfahren werden muss. Ich konnte das aber bisher noch nicht prüfen.

Ich war eher auf die Situation im Störungsfall aus, die jedes Mal bei der kleinsten Verspätung einen Rattenschwanz nach sich zieht. Behindert da irgendeine S8, S85, S45, S46 oder S47 den verspäteten Ringzug, gerät das ganze System durcheinander. Daher ist es eben tatsächlich sehr häufig so, dass man bei Verspätungen einer Linie dem Vordermann die ganze Zeit "hinterherschleicht" und sich die Verspätung mulipiliziert. Dann fährt man von Gesundbrunnen bis Treptow der S8 im Schneckentempo hinterher (der 485 vor einem begünstigt das noch) und steht dann nochmal vor Neukölln, weil die S45 noch vorbei kommt. Und schon wurden aus 3 Minuten Verspätung 10. Spätenstens ab Jungfernheide sind dann die Bahnsteige schwarz und schon hat man 13 Minuten Verspätung. Ich hoffe ja, dass man irgendwann den 2. Bahnsteig in Westend wieder in Betrieb nimmt.


Zitat
Arec
Würden je in Westend, Gesundbrunnen und Tempelhof ein besetzter und einsatzbereiter Zug stehen, der operativ einsetzten könnte, müssten auch nicht so viele Leistungen ausfallen.

Das ist völlig richtig und dahin will man ja wieder. Das ist eben das Thema Reserven, die man gegenwärtig nicht hat.


Zitat
Arec
Nun zum Abstellen der Zuggruppen: Meine Meinung nach stellt die S-Bahn nicht selektiv genug ab, sondern nimmt gleich eine ganze Zuggruppe raus, in der Hoffnung, dass sich alles "von alleine" stabilisiert.

Bezogen auf den Ring kann ich das so nicht bestätigen. Im täglichen Betrieb leitet man bei kleineren Verspätungen eher einzelne Züge nach Charlottenburg oder Schöneweide ab, die man dann auf der nächsten Runde wieder einsetzt oder nutzt die neue Anlage in Tempelhof. Auch hatte man vor dem Fahrplanwechsel gerne das Gleis in Treptow genommen, wo man einen verspäteten Zug abstellte und eine Runde später wieder einsetzte. Das Abstellten der ganzen Tageszugruppe auf dem Ring erlebe ich eigentlich nur bei wirklich größeren Störungen, die auch dazu führen, dass schon die Stammzuggruppe so verspätet ist, dass man sie in Südkreuz einen Umlauf weiter schieben muss, um zumindest einen gleichmäßigen 10-Minutentakt zu ermöglichen. Ich erlebe leider selbst zu häufig, dass man bei größeren Störungen auf Biegen und Brechen den 5-Minutentakt hält, was eben zu der Situation des "Kneuls" führt. Ich empfinde das eher als Nachteil. Wenn du auf dem Ring Züge in Westend, Hermannstraße etc. raus nimmst für eine Runde und dann wieder einsetzt, muss der Tf am Bahnsteig den Führerraum wechseln. Dafür gibt es vorgeschriebene Zeiten, die die nachfolgenden Züge weiter behindern würden.

Zitat
Arec
Ich denke aber, dass man, wenn man eine Ringzuggruppe um 15 Uhr abstellt, dass man nach guten zwei Stunden in der Lage sein sollte, zumindest nach und nach den Betrieb wieder auf 5-Min-Takt hochzufahren.

Es ist immer schwierig, das grundsätzlich zu bewerten. In einigen Situationen sicher ja, in anderen nicht. Da müsste man den Einzelfall sehen, vor allem auch abhängig davon, ob noch eine Störung vorliegt (Signalstörung, die mitunter mehrere Minuten kostet), wie stabil die Stammzuggruppen laufen, welche Tf auf ihren planmäßigen Umläufen dieser Stammzuggruppe sitzen und rechtzeitig Ablösung bekommen oder ob die Gefahr besteht, dass dann Stammzuggruppen abgestellt werden, weil der Tf nach 11 Stunden Tagesdienst dann gern um 18 Uhr Feierabend machen würde und man keine Reserven von der abgstellten Tageszuggruppe mehr hat.


Zitat
Arec
Die Zuverlässigkeit ist derzeit eben eher, sagen wir mal freundlich, für den Fahrgast nicht attraktiv. Wenn wir uns mal einen fiktiven Berufspendler Adlershof - Jungfernheide oder Karlshorst - Humboldhain vorstellen, dann wird der sicher nicht eine ganze Woche ohne Zugausfälle, Verspätungen, überfüllten Zügen, in die er nicht mehr rein passt oder vorzeitigen Wenden auskommen.

Das ist richtig, da gebe ich dir auch recht. Die Frage ist eben nur, wie man das bewertet und welchen Anspruch man hat. Ich habe selbst kein Auto und bewege mich ausschließlich mit dem ÖPNV. Auf dem Weg zur Arbeit plane ich immer 20 Minuten Puffer ein und bewege mich auch in meiner Schicht als Fahrgast zu anderen Einsatzpunkten. Ich bekomme Ausfälle und Verspätungen also den ganzen Tag auf der Arbeit und in meiner Freizeit mit und bin selbst oft betroffen. Nun habe ich aber auch schon in einer anderen deutschen Großstadt gelebt, wo ein Ausfall einer S-Bahn mal eben 40 Minuten Wartezeit bedeutete. Vielleicht bewerte ich es daher anders, wenn ich hier mal 10 Minuten auf den Zug warten muss, weil einer ausfällt.

Versteh' mich nicht falsch. Die S-Bahn hat eine Leistung zu erbringen und ihren Vertrag einzuhalten, da bin ich absolut bei dir. Aber ich sehe nun für mich selbst rein subjektiv nicht die große Katastrophe, wenn ich mal 7 Minuten warten muss. Das muss ich beim Bus auch regelmäßig, weil der Verspätung hat. Eine längere Wendezeit an der Endhaltestelle würde das sicher auch vermeiden, das wird aber medial nicht thematisiert. Rappelvolle Kurzzüge bei der U-Bahn, ständige Verspätungen auf der U2 und U6, Linieneinkürzungen bei der Straßenbahn. Mir fehlt da manchmal so ein bisschen das Verhältnis. Aber das nur mal so am Rande. Natürlich muss die S-Bahn zusehen, dass sie die Leistung erbringt, die sie dem Sanat vertraglich zugesichert hat und ihren Fahrgästen, die eben für diese Leistung zahlen, schuldet.

Zitat
Arec
Oder, man steht 15 Minuten wegen einer Störung am Ringbahnsteig, Tf sagt, "Bitte nutzen sie auch den nachfolgenden Zug in wenigen Minuten", Ring fährt aus, Zugzielanzeiger: nächster Zug in 8 Minuten, halbe Stunde später am Ziel.

Das ist mir leider auch schon passiert, dass ich einen Folgezug im Verlauf der Fahrt schon hab hinter mir sehen können und dann die Fahrgäste gebeten, auch diesen Zug zu nutzen. Nur leider wurde der dann abgeleitet. Glaube mir, da hatte ich auch ein schlechtes Gewissen. Es war gut gemeint, hat den Zweck aber nicht erfüllt. Es ist nicht immer gleich böse Absicht. Hier muss auf jeden Fall an der Kommunikation zwischen den Beteiligten gearbeitet werden, die ist mitunter sehr verbesserungswürdig.

Wenn dieses Problem häufiger auftritt, wäre es vielleicht langfristig eine Lösung, dem Tf den nachfolgenden Zug mit Echtzeitdaten im Fassi darzustellen. Ich denke schon, dass die S-Bahn die vorhandene Technik mehr nutzen sollte. Man agiert da mitunter noch recht unbedarft, obwohl das Potential da ist.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2018 00:43 von Railroader.
Zitat
Railroader
Es geht aber tatsächlich auch genau andersrum. Verspätungen und Ausfälle durch das Fehlverhalten von Fahrgästen (...) Türen aufhalten (...)

Heute aber auch - und nicht zum ersten Mal - gesehen: S-Bahn fährt ein. Fahrgastwechsel. Und der/die Tf fertigt ohne Zögern ab, obwohl noch deutlich sichtbar Fahrgäste (die nicht angerannt kamen) nicht in den recht vollen Wagen waren, sondern als Traube davor. Hätten sich in dem Moment alle wie vorgesehen an die Warnsignale gehalten, wären in meinem Sichtfeld auf den ersten Viertelzug bestimmt zehn Leute draußen geblieben. Nicht weil drinnen nichts mehr ging, sondern weil ihnen keine angemessene Zeit zugestanden wurde.

Genauer war das eine Ringbahn in der 17-Uhr-Stunde (S41) am Gesundbrunnen mit 'ner Menge Leute aus dem Messe-Abreiseverkehr, der Zug war vermutlich drei Minuten zu spät (nächster in sieben) und der/die Tf hat den Fahrgastwechsel geschätzt halb so lange zugelassen wie "normal". Was soll sowas?

Das Argument, dass halt nicht alle vorn einsteigen sollen zieht hier nicht, da erstens der Bahnsteig nicht übermäßig voll war, zweitens der entsprechende Bahnsteigbereich am meisten Platz und die höchste Aufenthaltsqualität bietet, drittens vermutlich viele gar nicht mit so 'nem vollen Zug gerechnet haben.

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Es wäre vielleicht vorteilhaft, die Ring-Linien ganztags alle 5 Minuten mit Vollzügen zu bedienen, den Ast nach KW/Grünau im 10 Minuten bis Hermannstraße und S8/S785 über den "Ostring" wie gehabt zusammen alle 10 Minuten zu betreiben.

Die ein- und ausfädeldenen Linien mit genug Reservezeit, Ringzüge beim Einfädeln bevorzugen.

Ist natürlich auch eine Frage der Möglichkeiten von Personal und Wagenpark.

Mein Gedanke dazu.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
29.01.2018 01:29
Dann hat der/die Tf in dem Fall unangemessen reagiert. Es ist zulässig, einen Zug in speziellen Situationen auch abzufertigen, wenn der Fahrgastweschel noch nicht beendet ist (siehe zum Beispiel nach Fußballspielen). Aber wenn der nächste erst in 7 Minuten kommt ist das unverhältnismäßig und sowas würde ich mir auch klemmen.

Was die Verteilung auf dem Bahnsteig betrifft, nenne ich mal das Beispiel Messe Nord / ICC: Da ist die H-Tafel so blöd aufgestellt, dass der Zug Richtung Westkreuz genau vor den am Bahnsteiganfang wartenden Reisenden vom ZOB hält. Sie müssen also nach hinten laufen. Was ich, trotz der nachvolziehbaren Verteilung auf dem Bahnsteig vorab nicht verstehe ist, dass dann 20 Leute an der ersten Tür stehen und nur da rein wollen, während die anderen Türen frei sind. Auch ein Fahrgast kann nach dem Halt des Zuges feststellen, dass an der 2. oder 3. Tür noch Kapazitäten sind und der Wagen in dem Bereich nicht so voll ist. Die Meisten reagieren aber nicht mal, wenn man es ihnen auch noch sagt. Das geht soweit, dass ich für einen Rollstuhlfahrer die Rampe an der 1. Tür anlege und die Fahrgäste, während ich direkt neben ihnen stehe, bitte, doch in die 2. oder 3. Tür einzusteigen, hier müsse jetzt erstmal ein Rolli raus. Das ignorieren die Meisten, als wenn man gar nicht da wäre und steigen mitunter noch über die Rampe ein, bevor man sie zurückbringen konnte.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2018 01:37 von Railroader.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
29.01.2018 01:32
Zitat
Wollankstraße
Es wäre vielleicht vorteilhaft, die Ring-Linien ganztags alle 5 Minuten mit Vollzügen zu bedienen, den Ast nach KW/Grünau im 10 Minuten bis Hermannstraße und S8/S785 über den "Ostring" wie gehabt zusammen alle 10 Minuten zu betreiben.

Es wäre allein schon viel getan, die S46 bis Gesundbrunnen zu verlängern. Manchmal verlängert man die S46 über den Westring operativ nach Treptow, um sie dann später nach KW weiterzuführen. Ich hoffe, dass die S21 dann etwas Entlastung bringt.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.01.2018 01:32 von Railroader.
Bei der S 21 mache ich mir Sorgen, neue Ein- und Ausfädelungen.

Wedding-Gesundbrunnen hätte man 4-gleisig bauen sollen, ebenso drittes Bahnsteiggleis in Neukölln.

Aber da ist ja der Drops geschluckt.

S46 und vielleicht noch S45 oder S47 über den Westring hätte auch was. Allerdings ist Schönhauser - Gesundbrunnen in der HVZ - und oft nicht nur da - oft überlastet.

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