Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Minderleistungen S-Bahn 2018-01
geschrieben von Tradibahner 
Zitat
jan1144
Zitat
Jay
Die Umläufe sind das geringere Problem. Die Fahrzeuge sind geduldig und ggf. legt man abends/nachts eine Zusatzfahrt ein, um die Fahrzeuge an die richtige Stelle zu bringen. Anders sieht es beim Personal aus. Das hat Anspruch auf eine Pause und irgendwann ein Ende der Lenkzeit.

Die S45 wählt man, weil es "so schön funktioniert". Die S85 lässt sich nicht mehr so einfach wegnehmen, weil man den Ostring mit der Entnahme der S9 schon deutlich in der Kapazität beschränkt hat. Sie ist aber natürlich genauso ein Kandidat, wenn die Engpässe größer werden. Ansonsten hat man auch noch die zweite Zuggruppe der S75, die ja aktuell täglich "wegen plötzlicher Bauarbeiten" zwischen 9 und 14 Uhr ausfällt. Entweder hat der Aufbau der Podeste am Kehrgleis in Lichtenberg doch nicht ganz reibungslos funktioniert oder das Problem liegt anderswo an der Wartenberger Strecke.


Die sind mit der Buddelei noch nicht fertig.

Sollte die S75 deshalb nicht ganztägig nach Ostkreuz im 10 Minutentakt verkehren? Also doch anderes Problem, das niemand wahr haben will?

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
02.02.2018 17:14
Zitat
Arec
Bei dem, was bei der S45 in letzter Zeit allerdings an Ausfällen berichtet wurde, kann man wohl meinen, dass langsam mal ein Ersatzkonzept mit passenden Umläufen in der Schublade liegen sollte (z.B. S45 bis Hermannplatz, S46 bis Südkreuz)
S47 bis Südkreuz, S46 weiterhin bis Westend (müsste Dienstplanneutral sein! Die Wende in Hermannstraße ist ja lang genug).
Und die S45? Nunja... vergessen wir einfach fürs erste...
Zitat
jan1144
[www.s-bahn-berlin.de]

Ich wusste doch, von einer Verlängerung aller Züge nach Ostkreuz wegen aufstellen von Podesten in der Westkehre (Gleis2a?) gelesen zu haben, auch wenn für eine Woche vorher, warum dies in dieser Woche nicht funktioniert, kann man nur spekulieren. Aber der aktuelle Personalmangel könnte eine Möglichkeit sein.

Und, ja, ich sammele die Bauminfos.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!






Typischer Unterschied. S-Bahn und U-Bahn wie Tag und Nacht. Wenn bei der U-Bahn in einer Kehre gebaut wird und dort die Tageszuggruppen enden, werden die einfach weiter gefahren und der 5-Minutentakt dehnt sich aus. Die S-Bahn hingegen lässt eine ganze Zuggruppe einfach wegfallen.
Zitat
Flexist
Typischer Unterschied. S-Bahn und U-Bahn wie Tag und Nacht. Wenn bei der U-Bahn in einer Kehre gebaut wird und dort die Tageszuggruppen enden, werden die einfach weiter gefahren und der 5-Minutentakt dehnt sich aus. Die S-Bahn hingegen lässt eine ganze Zuggruppe einfach wegfallen.

Moment, Einspruch, in der ersten Woche der Bauarbeiten wurde die S75 auch mit allen Fahrten, soweit diese stattfanden, nach Ostkreuz verlängert, nur jetzt geht dies nicht mehr. Und du hattest an Kaulsdorf Nord erinnert, und dies ging einige Wochen lang so, man damals auch die Züge in Tierpark/Biesdorf Süd enden lassen können.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
04.02.2018 10:57
Zitat
Flexist
Typischer Unterschied. S-Bahn und U-Bahn wie Tag und Nacht. Wenn bei der U-Bahn in einer Kehre gebaut wird und dort die Tageszuggruppen enden, werden die einfach weiter gefahren und der 5-Minutentakt dehnt sich aus. Die S-Bahn hingegen lässt eine ganze Zuggruppe einfach wegfallen.

Hier wird immer wieder vergessen, dass die U-Bahn nach BoStrab und die S-Bahn nach EBO fährt. Eine U-Bahn kannst du spontan hinschicken wo du willst, eine S-Bahn ist an eine Zugnummer gebunden. Endet diese Zugnummer mit ihrer Fahrt in Lichtenberg, kannst du sie nich ohne weiteren betrieblichen Aufwand (Diktieren einer Fahrplanmitteilung etc.) nach Ostkreuz verlängern. Es gibt Ausnahmen für erleichtertes Umleiten, diese Relationen sind aber vorab vorgegeben. Man kann einen U-Bahnbetrieb nicht mit einem S-Bahnbetrieb vergleichen. Bei der U-Bahn gibt es keine schriftlichen Befehle, Fahrplanmitteilungen und das ganze Gedöns. Gibts da überhaupt spezielle Regelungen zum Befahren des Gegengleises?

Dass die S-Bahnen anfangs bis Ostkreuz verlängert wurden lag vermutlich daran, dass es eine extra Fahrplananordnung gab. Dann geht das. Ansonsten musst du seeeehr viel schreiben, wenn es operativ passieren soll und das dauert.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2018 11:01 von Railroader.
@railroader: Aber nur, weil "ihr" flexiblen EBO-Betrieb "verlernt" habt. :-( Die Berliner S-Bahn war in der Hinsicht mal deutlich flexibler als sie es heute ist. Ein Teil der mangelnden Flexibilität ist hausgemacht, weil man auch die heute noch vorhandenden regelkonformen Möglichkeiten offenbar nicht ausreichend an die Neulinge schult. Die Fahrdienstleiter diskutieren nicht. Wenn Jung-Tf meint, er brauche einen Befehl, dann bekommt er eben einen, auch wenn er eigentlich nicht notwendig wäre. Und natürlich spielt da auch der Vertrauensverlust von 2009 eine gewichtige Rolle, der eine Menge Flexibilität gekostet hat. In Hamburg ist man auch heute noch deutlich flexibler unterwegs, als dies in Berlin inzwischen der Fall ist - und bringt das auch den Neulingen so bei!

Die U5 ist allerdings auch ein Beispiel dafür, dass die BVG keinen "Heiligenschein" hat. Ich erinnere da nur mal an die fehlenden Umläufe und 15-Minuten-Lücken in der Innenstadt (bzw. 20 nach Hönow), weil man eben nicht operativ in den Betrieb eingegriffen hat, sondern die Lücken einfach hat Lücken sein lassen und dann eben auch mal zwei Züge hintereinander fehlten.

Und ja, natürlich gibt es auch bei der U-Bahn spezielle Regeln für abweichende Betriebsverfahren. In der Tat ist aber im BOStrab-Betrieb vieles einfacher als im EBO-Betrieb.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
04.02.2018 11:31
Es gibt eine Konzerrichtlinie. Die S-Bahn wurde an die große Bahn angepaßt, das eigene Süppchen kochen geht heute nicht mehr, dann kommt das EBA und fragt mal nach.

In der Regel wollen uns FDL oft ohne Befehl los schicken, obwohl wir zwingend einen benötigen.

Die Regeln haben sich geändert. Heute haben wir ein einheitliches Regelwerk und alles andere ist ein Verstoß. Darauf hat die S-Bahn nicht mal Einfluss. Fährst du ohne entsprechende Unterlagen und wirst erwischt, gibt es einen Haufen Ärger.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
04.02.2018 11:34
Das haben wir nicht verlernt Jay, das sind bundesweit identische Regelwerke, die eingehalten werden müssen und die kommen von der DB. Man hat es vereinheitlicht.
Anonymer Benutzer
Re: Minderleistungen S-Bahn 2018-01
04.02.2018 11:48
So sieht es aus!
Mal ein Bsp: ich wurde mal von einem Fdl aufgefordert doch mal bitte auf Sicht zu fahren, da sich jemand angeblich vor dem Zug schmeißen wollte. (diese Anweisung bekam der Fdl übrigens von der Polizei). Ich bestand dann auf einen schriftlichen Befehl oder diese mündliche Aussage zu ignorieren. Nach ewigen Hin und Her und erteilen des Befehls hatte ich 10 Minuten Verspätung. Hätte er mir gleich einen gegeben, wären es nur ca 3 gewesen.


Generell muss man sagen das wir für die ganzen Weisungen und Vorschriften die es so gibt, noch viel zu pünktlich unterwegs sind. Man macht sich es in gewissen Situationen immer noch einfach anstatt den richtigen vorschriftsmäßigen Weg zu gehen....
Hallo,

Zitat
jan1144
So sieht es aus!
Mal ein Bsp: ich wurde mal von einem Fdl aufgefordert doch mal bitte auf Sicht zu fahren, da sich jemand angeblich vor dem Zug schmeißen wollte. (diese Anweisung bekam der Fdl übrigens von der Polizei). Ich bestand dann auf einen schriftlichen Befehl oder diese mündliche Aussage zu ignorieren. Nach ewigen Hin und Her und erteilen des Befehls hatte ich 10 Minuten Verspätung. Hätte er mir gleich einen gegeben, wären es nur ca 3 gewesen.

Wärst du einfach langsamer gefahren und hättest deine Augen aufgemacht, wären es nur 2 Minuten gewesen.
Wo bitte steht geschrieben, dass es dir verboten ist langsamer zu fahren als die zulässige Geschwindigkeit? Bitte um genaue Angabe der Koril und der Stelle wo das steht!

Wahrscheinlich würdest du auch keine Schnellbremsung einleiten, weil ein Fahrgast dir Kreissignal gibt. Obwohl du es müsstest.

Gruß,
Michael

Eisenbahnhomepage von Michael Dittrich
Zitat
Railroader
Es gibt eine Konzerrichtlinie. Die S-Bahn wurde an die große Bahn angepaßt, das eigene Süppchen kochen geht heute nicht mehr, dann kommt das EBA und fragt mal nach.

Also auch ein Argument für eine landeseignene S-Bahn-Gesellschaft. Dann wäre ja nicht mehr das EBA, sondern eine Landesbehörde zuständig, die die flexiblen Regelungen wieder in Kraft setzen dürfte – oder irre ich mich da?
Zitat
Jumbo
Zitat
Railroader
Es gibt eine Konzerrichtlinie. Die S-Bahn wurde an die große Bahn angepaßt, das eigene Süppchen kochen geht heute nicht mehr, dann kommt das EBA und fragt mal nach.

Also auch ein Argument für eine landeseignene S-Bahn-Gesellschaft. Dann wäre ja nicht mehr das EBA, sondern eine Landesbehörde zuständig, die die flexiblen Regelungen wieder in Kraft setzen dürfte – oder irre ich mich da?

Kommt nach meinem Kenntnisstand darauf an, wem das Streckennetz gehört. Das wird der Bund ja wohl kaum übereignen.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
@Railroader da bleibt immer noch die Frage offen, warum es für die 4.Kalenderwoche einen Fahrplan für den "Tapir" nach Ostkreuz gab, und für die 5.Kalenderwoche dann auf einmal nicht mehr? Hier wird um den heißen Brei herumgeredet, anstatt Butter bei den Fischen.

Aber nachdem gestern Abend auf der S45 wieder 50% der Fahrten ausgefallen sind [twitter.com] [twitter.com] kann man sich jeglichen Kommentar ersparen. Jeder geplante und angekündigte Ausfall ist ein Segen für die S-Bahn. Im Zweifel könnten sich die Fahrgäste auch noch an den durchgehenden 10 Minutentakt der S75 nach Ostkreuz gewöhnen und diesen dauerhaft fordern. Also gleich nur 20 Minutentakt, vielleicht ist diese Linie sogar einstellungsgefährdet, kommt man doch mit der Straßenbahn von Hohenschönhausen genauso schnell, aber zuverlässiger in die City.

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Zitat
Railroader
Hier wird immer wieder vergessen, dass die U-Bahn nach BoStrab und die S-Bahn nach EBO fährt. Eine U-Bahn kannst du spontan hinschicken wo du willst, eine S-Bahn ist an eine Zugnummer gebunden. Endet diese Zugnummer mit ihrer Fahrt in Lichtenberg, kannst du sie nich ohne weiteren betrieblichen Aufwand (Diktieren einer Fahrplanmitteilung etc.) nach Ostkreuz verlängern. Es gibt Ausnahmen für erleichtertes Umleiten, diese Relationen sind aber vorab vorgegeben. Man kann einen U-Bahnbetrieb nicht mit einem S-Bahnbetrieb vergleichen. Bei der U-Bahn gibt es keine schriftlichen Befehle, Fahrplanmitteilungen und das ganze Gedöns. Gibts da überhaupt spezielle Regelungen zum Befahren des Gegengleises?

Auch bei der U-Bahn geht es nicht ohne Fahrplan ab. Da geht es auch nicht einfach mal die U-Bahn woanders hinschicken. Nur die Fahrplanbekanntgabe ist einfacher. Die erfolgt grundsätzlich fernmündlich.

Bei der S-Bahn ginge manches auch einfacher, wenn entsprechende Fahrpläne im Voraus erstellt werden. Das erspart zwar nicht das Schriftliche, aber die Zeit für die Übermittlung ist kürzer. Hier rächt sich, daß es keine örtlichen Aufsichten mehr gibt. Die könnten im Störungsfall die Schreibarbeit übernehmen und dann den fertigen Fahrplan dem Tf übergeben. Das beschleunigt auch den Betrieb im Störungsfall.

Spezielle Regelungen zum Befahren des Gegengleises gibt es auch bei der U-Bahn. Das betrifft sowohl den Linksfahrbetrieb wie auch den Pendelbetrieb und den signalisierten Linksfahrbetrieb.

Zitat
Railroader
Dass die S-Bahnen anfangs bis Ostkreuz verlängert wurden lag vermutlich daran, dass es eine extra Fahrplananordnung gab. Dann geht das. Ansonsten musst du seeeehr viel schreiben, wenn es operativ passieren soll und das dauert.

Warum gab es nur anfangs eine Fahrplananordnung?
Zitat
Bd2001
[...] signalisierten Linksfahrbetrieb.

Wie wird bei der U-Bahn Linksfahrbetrieb signalisiert? Und wo?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Bd2001
[...] signalisierten Linksfahrbetrieb.

Wie wird bei der U-Bahn Linksfahrbetrieb signalisiert? Und wo?

Signalisiert wird der Linksfahrbetrieb nicht. Dafür bedarf es einer vorherigen Einweisung der Zugfahrer. Den findet man in der Regel nur bei Bauarbeiten (demnächst auf der U1) oder bei Störungen auf der U1 wenn auf dem Bahnhöfen Hallesches Tor oder Möckernbrücke gekehrt werden muß.

Der Signalisierte Linksfahrbetrieb dagegen wird mit Richtungsanzeiger (Zs2) signalisiert. Das Signal findet man in der Regel an den Ausfahrsignalen und den Streckensignalen vor Überleitungen. Eine Ausnahme bildet die Linksfahrt von Wittenbergplatz nach Uhlandstraße, dort besteht ja nur diese Möglichkeit und daher entfällt das Zs2.
Holger, zum Zehnminutentakt der S75 nach Ostkreuz beziehungsweise zum derzeitigen Zwanzigminutentakt tagsüber:

Bahnintern, hier und an anderer Stelle in der Berliner Öffentlichkeit wird seit dem Fahrplanwechsel über die Unzuverlässigkeit des Abschnitts Ostkreuz - Ostbahnhof im aktuellen Bauzustand diskutiert. Die (im Regelfahrplan vorgesehene) fahrplanmäßige Zurückziehung der S75 nach Lichtenberg zwischen der Früh- und der Nachmittags-HVZ erfolgt meines Wissens genau aus dem Grunde, in diesem Zeitraum (wenn es verkehrlich vertretbarer ist) eine Leertrasse im Bereich Ostkreuz vorzuhalten. Während der HVZ verkehren über das Bahnsteiggleis stadteinwärts acht Zuggruppen und es ist so gut wie kein Spielraum für den allfälligen Verspätungsausgleich gegeben.

Mutmaßlich waren die Erfahrungen aus der vorherigen Woche mit dem durchfahrenden Tapir und sich über den ganzen Tag durchschleppenden Verspätungen so negativ, dass man sich nun lieber für ein anderes Vorgehen entschieden hat und die Fahrten ausfallen lässt, damit das Gesamtsystem stabiler läuft. Es ist nämlich fast ausgeschlossen, dass die S-Bahn mit dem Tapir-Ausfall massiv Personal spart, eher sitzen sich die geplanten Tf den Hintern platt beziehungsweise benötigt die Transportleitung diese, um die zerstörte Schichtplanung aufzufangen. Die zum Fahrplanwechsel geänderten Fahrlagen der S75 haben dazu geführt, dass man den Tapir grundsätzlich nicht mehr kurzerhand abstellen kann, um Personal zu sparen. Die beiden Zuggruppen der S75 sind nämlich seit Dezember in Wartenberg umlaufmäßig verbunden, sodass sich durch den Ausfall der Fahrten alle Schichten der S75 verschieben. Es werden zwar zwei Umläufe überflüssig (die von ihren Fahrern zunächst noch irgendwo abgestellt werden wollen!). Selbst wenn man dann aber die Schichten schon umgeplant hätte, hätten nun ganze zwei Tf etwa von 10 bis 13/14 Uhr zusätzlich frei - was für eine Einsparung (naja, könnte wenigstens ein bisschen Überstundenabbau sein).
Zitat
Nemo
Zitat
Jumbo
Also auch ein Argument für eine landeseigene S-Bahn-Gesellschaft. Dann wäre ja nicht mehr das EBA, sondern eine Landesbehörde zuständig, die die flexiblen Regelungen wieder in Kraft setzen dürfte – oder irre ich mich da?
Kommt nach meinem Kenntnisstand darauf an, wem das Streckennetz gehört. Das wird der Bund ja wohl kaum übereignen.

Da verwechselst du was. Nach welcher Vorschrift ein Bahnbetrieb abgewickelt wird, steht in der Konzessionsurkunde.
Nach dieser Grundsatzfestlegung richtet sich die Ausrüstung mit der passenden Zugsicherungsanlage (oder der Verzicht darauf bei straßenabhängigen Bahnen) und die Zuständigkeit einer Aufsichtsbehörde. Die setzt im Einvernehmen mit dem Betriebsleiter die zutreffende Betriebsordnung in Kraft.

Wem der Laden letztlich gehört, ist dafür nebensächlich. Ein Wechsel der Betriebsart ist durchaus möglich, für kleinere Betriebe wie die Strausberger Eisenbahn im Einzelfall auch mal praktiziert worden. Für Großbetriebe völlig außerhalb einer realen Realisierbarkeit.
Für einen Teil der Berliner S-Bahn gab es Anfang der 1980er Jahre mal (interne) Überlegungen in diese Richtung, die von der Deutschen Reichsbahn eventuell zu übernehmenden Strecken und Bahnhöfe in Berlin-West vom Eisenbahnnetz zu trennen und durch die BVG nach BOStrab zu betreiben zu lassen. Da die Vorteile die Nachteile offenbar nicht aufwiegen konnten, beließ man es bei der EBO und der schwierigen Frage bezüglich der zuständigen Aufsichtsbehörde.

Selbstverständlich sind die von der EU beschlossenen Technischen Regeln für alle Eisenbahnen des Bundes und auch der privaten Bahnen mit öffentlichem Verkehr vollinhaltlich umzusetzen, mit gewissen Übergangsfristen. Daher eigenen sich Eisenbahnen nach EBO auch eher für den Fernpersonen- und -güterverkehr, auch für den Regionalverkehr auf der Schiene. Für den innerstädtischen Personennahverkehr gibt es Alternativen wie Straßenbahnen, Schnellstraßenbahnen, Hoch- und Untergrundbahnen mit erheblich besserem Verhältnis von Aufwand und volkswirtschaftlichem Nutzen.

so long

Mario
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen